Die Erfindung bezieht sich auf ein Korrekturmaterial für den Gebrauch beim Ausbessern von Schreibfehlern beim Maschinenschreiben.
Häufig führt ein Schreibfehler beim Maschinenschreiben dazu, dass das ganze den Fehler enthaltende Blatt Schreibpapier neu geschrieben werden muss, oder er macht aufwendige und zeitraubende Korrekturarbeiten erforderlich, die das Aussehen des fertig geschriebenen Blattes zu beeinträchtigen geeignet sind.
Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, ein verbessertes Korrekturmaterial für den Gebrauch mit allen Arten von mechanischen und elektrischen Schreibmaschinen zu schaffen, mittels dessen das Ausbessern von Schreibfehlern ohne Entnahme des Papiers aus der Schreibmaschine und ohne Benützung eines Radierstiftes oder dergleichen mühelos durchführbar ist. Das Korrekturmaterial soll es insbesondere ermöglichten. beim Maschinenschreiben entstandene Schreib- oder Tippfehler praktisch völlig unsichtbar zu machen und Korrekturen auf einfachste äusserst saubere Weise durchzuführen.
Bei einem Korrekturmaterial der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass auf ein Blattmaterial ein Deckmaterial aus Titandioxid und Magnesiumsilikat mit einem Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer als Binder aufgetragen ist. welches zur Steigerung der Wirksamkeit einen Zusatz von metallischem Aluminium enthält.
Ein solches vorteilhafterweise auf Papier oder eine entsprechende Unterlage aufgetragenes, unter Druckeinwirkung übertragbares Beschichtungsmaterial dient zum Überdecken von irrtümlich angeschlagenen Typen oder Zeichen. Hierzu ist das unter Druckeinwirkung übertragbares Material auf einer Seite eines flexiblen Blattmaterials aufgetragen. Es hat eine Farbtönung, die derjenigen des verwendeten Schreibmaschinenpapiers möglichst ähnlich ist, und lässt sich auf das Schreibmaschinenpapier in stets ausreichender Schichtdicke übertragen, um jeweils nur den Schreibfehler genügend abzudecken und damit die betreffende Stelle des Papiers für das folgende Einsetzen des oder der richtigen Zeichen vorzu bereiten.
Derzeit auf dem Markt befindliches Korrektur- oder
Deckmaterial weist den Nachteil auf, dass das Papier, auf welches die Abdeckschicht aufgetragen ist, zu dünn bzw. zu empfindlich ist. so dass beim Einführen zwischen den Papierhalter und die auszubessernde Schrift Schwierigkeiten entstehen. Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil, ohne dabei jedoch ein schwereres Papier erforderlich zu machen.
Günstig ist es insbesondere, wenn das auf das Papier aufgetragene Deckmaterial aus einem Pigmentanteil von 75 Teilen Titandioxid und 25 Teilen Magnesiumsilikat, einem Binderanteil von 4 Teilen eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymers und einem Zusatz von 0,5 bis 1 Gew.% metallischem Aluminium besteht.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung kann das Deckmaterial als Auftragsgemisch aus dem Pigment oder
Deckmaterial und einer Lösung des Binders in Methyläthylketon und Toluol gebildet sein.
Ferner kann nach der Erfindung die Rückseite des Blattmaterials. beispielsweise Papier, zur Verbesserung der Festigkeit mit einer metallischen Substanz, wie Aluminium oder Bronze beschichtet sein. Durch die silbrige bzw. bronzene Tönung dieser Stoffe ergibt sich eine verbesserte Möglichkeit, jeden Punkt des Korrekturmaterials auszunützen, da die angeschlagenen Zeichen darauf gut sichtbar sind, so dass man Anschläge auf schon benutzten Stellen vermeiden kann. Dadurch spirt man Zeit und Kosten und erhält saubere Korrekturen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfin dung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Aus führungsbeispiels anhand der Zeichnung. In dieser ist:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Blatt des erfindungsgemässen Korrekturmaterials,
Fig. 2 eine vergrösserte senkrechte Schnittansicht entsprechend der Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 eine Schräg-Vorderansicht einer Schreibmaschine, in welcher ein einen Tippfehler enthaltendes Blatt eingespannt ist, welches unter Anwendung der Erfindung korrigiert werden soll,
Fig. 4 eine zerlegte, vergrösserte Schrägansicht der Verwendung des erfindungsgemässen Korrekturmaterials,
Fig. 5 eine vergrösserte Teil-Draufsicht auf den in Fig. 3 dargestellten Tippfehler nach Überdecken mit dem erfindungsgemässen Material,
Fig. 6 eine Ansicht entsprechend Fig.
4 zur Veranschaulichung, wie nach Überdecken des Tippfehlers das richtige Zeichen auf das Papier übertragen wird, und
Fig. 7 eine vergrösserte Teil-Draufsicht auf das Schreibpapier nach der Korrektur.
Das in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemässe Korrekturmaterial 10 weist ein Unterlage-Blattmaterial aus einem flexiblen Werkstoff auf, beispielsweise aus leichtem
Papier. Eine der Seiten des Unterlagematerials kann jede beliebige Farbe und jedes Muster haben oder auch zum Be drucken mit einer Gebrauchsanweisung für das Korrektur material herangezogen werden. An der anderen Seite ist die
Unterlage 12 vorzugsweise gänzlich mit einem Ubertrags- material von einer den Erfordernissen der Erfindung ent sprechenden, nachfolgend beschriebenen Zusammensetzung beschichtet. Die Zusammensetzung sollte solche Eigenschaf ten der Beschichtung ergeben, dass sich diese auf Papier so wohl mit matter als auch mit glänzender Oberfläche übertra gen lässt.
Ferner sollte die Beschichtung etwa die gleiche
Tönung haben wie das verwendete Schreibpapier, und schliesslich sollte das Material nach dem Übertragen auf das
Schreibpapier mit Farbband oder Kohlepapier beschriftbar sein.
Das Korrekturmaterial 10 ist vorzugsweise in schmale
Streifen oder Blättchen unterteilt, so dass es insbesondere zum Ausbessern kleinerer Fehler, beispielsweise orthographi scher Fehler, kürzerer Sätze und dergleichen verwendbar ist.
Selbstverständlich ist das Material aber auch in jeder anderen
Form und Grösse herstellbar, so dass man es auch zum Aus bessern ganzer Seiten, Absätze usw. verwenden kann, falls dies erwünscht und notwendig erscheint. Das in der Zeichnung gezeigte Blatt 10 ist mit Trennlinien 16 versehen, die das Ab lösen von Stücken jeder beliebigen Grösse für den Gebrauch erleichtern.
Zum Ausbessern eines Fehlers auf einem Blatt 20. das mit Schreibmaschine beschriebene und einen solchen Fehler, beispielsweise einen orthographischen Fehler 22, enthielt, fährt man den Wagen der Schreibmaschine zunächst bis an die Fehlerstelle zurück und führt dann das Material 10 zwi schen dem Farbband 23 und der Oberfläche des Papiers in die Schreibmaschine ein. Daraufhin schlägt man die den Feh ler 22 auf dem Blatt 20 bildenden Buchstabentypen der
Schreibmaschine nochmals an, wobei der Typenhebel 24 der
Maschine durch das Farbband hindurch auf der Rückseite des Materials 10 aufschlägt und dabei eine ausreichende
Menge des Beschichtungsmaterials aus der Schicht 14 über trägt, um den auszubessernden Tippfehler vollkommen zu überdecken, wie auf dem Blatt 20a ersichtlich (Fig. 5).
Daraufhin führt man den Wagen der Schreibmaschine erneut an den Ausgangspunkt des Tippfehlers, entfernt das Material
10 und schlägt nun den richtigen Buchstaben an, so dass der
Typenhebel 26 den richtigen Buchstaben 27 direkt auf die
Abdeckung der Fehler auf das Papier druckt und damit die
Ausbesserung des Blattes 20b beendet (Fig. 7).
Im praktischen Gebrauch können aus dem Material 10 bestehende einzelne Blätter oder Teile davon jeweils zwischen die Durchschläge und die betreffenden Kohlepapiere gelegt werden, um so die Fehler auf dem Original und den Kopien bzw. Durchschlägen gleichzeitig ausbessern zu können.
Beim Ausbessern des Originals und der Durchschläge in dieser Weise erfolgt das Einrichten des Wagens und das Überdecken der Fehlerstellen wie vorstehend beschrieben, und nach Entnahme der Korrekturblätter 10 werden die richtigen Zeichen gesetzt.
Das zum Ausbessern von Tippfehlern verwendete Deckmaterial ist durch Aufstreichen, Walzenauftrag oder unter
Anwendung irgendeines herkömmlichen oder neuen Verfah rens auf eine Sulfitpapier-Unterlage aufgetragen. Nach dem Verdunsten der flüchtigen Teile des Auftragsmaterials verbleibt auf dem Papier eine trockene, weisse Schicht.
Das Auftragsmaterial besteht aus einem zur Erleichterung des Auftragens mit einem Trägerstoff gemischten Pigment oder Deckmaterial und wird beispielsweise durch Aufstrei chen, Sprühen oder Bürstenauftrag auf eine druckübertra gende Unterlage, beispielsweise ein Papierband oder eine Papierbahn aufgetragen, oder das Unterlagematerial wird damit getränkt. Als Zusatz enthält das Auftragsmaterial
0,5 bis 1% einer metallischen Substanz, beispielsweise Alu minium.
Das Pigment oder Deckmaterial besteht aus Titandioxid und Magnesiumsilikat. Diese beiden Stoffe sind unter Zusatz von Aluminium in feinster Blättchenform innig miteinander vermischt.
Eine vorteilhafte Mischung des Auftragsmaterials besteht aus 58,1% Feststoffen und 41,9% flüchtigen Lösungsmitteln.
Der Feststoffanteil des Auftragsmaterials setzt sich aus 96 Teilen Pigment oder Deckmaterial und 4 Teilen eines Binders zusammen. Das Deckmaterial wiederum besteht aus 75 Teilen Titandioxid und 25 Teilen Magnesiumsilikat. Der Binder ist ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymer. Der Aluminiumzusatz beträgt 0,5 bis 1%. Der Lösungsmittelanteil des Auftragsmaterials besteht aus einem Gemisch von Lösungsmitteln wie Methyläthylketon und Toluol in etwa gleichen Mengen. Das Auftragsmaterial stellt man durch Auflösen der löslichen Stoffe in den Lösungsmitteln und nachfolgende Zusetzen der nicht löslichen Stoffe her. Eine besonders feine Dispersion der nicht löslichen Stoffe erzielt man durch Mahlen in der Kugelmühle oder andere bekannte Dispergierverfahren.
Der Zusatz von 0,5 bis 1% Aluminium in feinster Blättchenform zum Auftragsmaterial bewirkt ein dauerhafteres Anhaften des Deckmaterials auf den ausgebesserten Tippfehlern und ergibt somit eine dichtere, sauberere und haltbarere Abdeckung der Fehlerstelle. Die Dauerhaftigkeit des Aluminium enthaltenden Auftragsmaterials erhöht somit den Nutzwert des Korrekturpapiers, indem die Tippfehler weniger augenfällig verbessert werden. Der Prozentsatz des dem Auftragsmaterial zugesetzten Aluminiums bezieht sich auf das gesamte Auftragsmaterial. Das Aluminium wird dem flüssigen Auftragsmaterial mittels eines Hochgeschwindigkeitsrührwerks beigemischt. Der Zusatz von Aluminium oder Bronze zum Titandioxid und dem Magnesiumsilikat verhindert ausserdem den Austritt oder das Durchdrücken von in der Farbe irrtümlich geschriebener Zeichen enthaltenen Fetten bzw.
Ölen, indem dieses eine Schutzabdeckung der Unterlage bildet. Dabei wirkt das Aluminium wie ein in einem Schwamm eingelegtes Stück Aluminium, welches den Austritt von Wasser an die Oberfläche verhindert.
Das in dem auf Sulfitpapier aufgetragenen Auftragsmaterial verwendete Aluminium bewirkt eine Verringerung des Durchdrückens von Schreibfarben bei Benützung des damit beschichteten Korrekturpapiers zum Ausbessern von mit Tintenfarbband geschriebenen Tippfehlern. Dabei bewirkt schon eine geringe Menge Aluminium in dem Auftragsmaterial eine beträchtliche Verringerung des Farbdurchschlags. Beim Überschreiben oder -tippen des die Farbe der falsch geschriebenen Zeichen bedeckenden Deckmaterials wirkt sich die Verringerung des Farbdurchschlags ebenso aus.
Die Farbe wird durch das als Deckel wirkende Aluminium niedergehalten und daran gehindert, an die Oberfläche durchzudringen, so dass die ausgebesserte Stelle nach dem Überschreiben weniger auffällig ist. Setzt man jedoch zuviel Aluminium zur Auftragsmasse zu, so wird der vorstehend beschriebene Farbdurchschlag zwar ebenfalls verhindert, dies jedoch in einem solchen Masse, dass das poröse Schreibmaschinenpapier beim Überschreiben oder -tippen der ausgebesserten Stelle nicht mehr in der Lage ist, die dabei durch das Farbband abgegebene Farbe oder Tinte aufzunehmen.
Diese bleibt daher an der Oberfläche des aluminiumhaltigen Deckmaterials und wird nicht, wie sonst üblich, vom Papier aufgesogen. Die so entstandene fliessende Farbschicht braucht längere Zeit zum Trocknen und vergrössert damit die Gefahr des Verwischens der Schrift.
Durch Beschichten der bei Gebrauch durch Buchstabenoder Zeichentypen beaufschlagten Rückseite des Sulfitpapiers mit einer aluminium- oder bronzehaltigen Auftragsmasse ist eine überraschend grosse Steigerung der Festigkeit des Papiers erzielbar, so dass der Umgang damit beim Einführen in eine Schreibmaschine erleichtert ist.