Die Erfindung betrifft einen Rasenverbundstein mit in Reihen angeordneten Höckern und dazwischenliegenden Ausnehmungen zur Aufnahme von Graspflanzen, an welchem an mindestens zwei Seiten Vorsprünge und Ausnehmungen zur Verzahnung mit der konformen seitlichen Profilierung eines benachbarten Steines angeordnet sind.
Zur Herstellung von Pflasterdecken für Industriehöfe, Werkhallen, Strassen, Universitätsplätze und dgl. werden heute in zunehmendem Mass Form-Pflastersteine verwendet, meist in Form von sogenannten Verbund steinen, also Steinen, bei denen jeweils ein Stein zwei oder mehr benachbarte Steine zusammenhält.
In vielen Fällen wird bei solchen Pflasterdecken die Forderung gestellt, dass sie durch Rasenflächen aufgelockert werden sollen. Wenn diese Rasenflächen befahrbar sein sollen, z.B. bei Garageneinfahrten oder Parkplätzen, verwendet man Steine, die mit Löchern versehen sind. durch die Gras wachsen kann. Dadurch ergibt sich nach einiger Zeit, wenn das Gras genügend gewachsen ist, der Eindruck einer Rasenfläche.
Bei solchen mit Löchern versehenen Steinen, die man als Rasenverbundsteine bezeichnen kann, muss gewährleistet sein, dass sie auch noch nach längerer Zeit ihre Lage im Verhältnis zueinander beibehalten, d. h., dass keine Löcher oder Stufen entstehen. weil sich die Steine in der Höhe gegeneinander verschieben. Dies gilt besonders auch für den Übergang zu durchgehend gepflasterten Pflasterdecken aus massiven Form steinen.
Bislang war es zum Verhindern des gegenseitigen Versetzens bei solchen Rasenverbundsteinen üblich, eine gegenseitige Verzahnung in der Höhenrichtung vorzusehen, wie dies die österreichische Patentschrift 245 025 zeigt, wo zu diesem Zweck die Stirnflächen von Rippen des Steines als Schrägflächen ausgebildet sind, die im verlegten Zustand aufeinander aufliegen. Eine solche Lösung scheidet aber dort aus, wo man die Möglichkeit eines Übergangs zu massiven Formsteinen wünscht, denn hierzu brauchte man besondere übergangssteine. In der Praxis ist aber eine Lösung mit Übergangssteinen zu teuer und zu kompliziert.
Eine andere Art des Verbunds ist aus der österreichischen Patentschrift 284 188 bekannt, welche die Verwendung von gitterförmigen Formsteinen zeigt. Die Gittersteine allein haben einen sehr schlechten gegenseitigen Verbund; erst durch getrennt in Ausnehmungen dieser Gittersteine einzusetzende prismatische Steine erhält man den gewünschten Verbund, doch verhindern diese prismatischen Steine naturgemäss das Wachstum von Gras oder dergleichen.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Basenverbundstein zu schaffen, welcher einen guten seitlichen Verbund mit anderen Rasenverbundsteinen und mit massiven Form-Pflastersteinen ohne Verwendung von Übergangssteinen ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird dies bei einem eingangs genannten Rasenverbundstein dadurch erreicht, dass die seitlichen Vorsprünge und Ausnehmungen an den Längsseiten des Rasenverbundsteines angeordnet sind, und dass ihre Begrenzungsflächen durch eine Reihe von Höckern und senkrecht zur Hauptebene des Steines verlaufen. Bei einem erfindungsgemässen Stein werden also die an sich bekannten Höcker für den gegenseitigen Verbund ausgenutzt. Bei einem Verbund im Bereich der Höcker lässt sich nämlich auch bei senkrechter Trennebene durch die dort erzielbare grosse Verbindungsfläche - wobei die Trennfuge gewöhnlich mit Sand oder Erde gefüllt ist, also eine starke Reibungskraft erzielt wird - ein sehr guter gegenseitiger Verbund der Steine erzielen, und zwar sowohl mit benachbarten Rasenverbundsteinen wie mit benachbarten massiven Formsteinen.
Eine weitere Verbesserung kann darin bestehen, dass die Flanken der seitlichen Vorsprünge und Ausnehmungen gleichfalls im Bereich von Höckern liegen. Bei einer solchen Ausgestaltung liegen nämlich auch noch die Übergangsflächen zwischen den Vorprüngen und Ausnehmungen im Bereich der Höcker, wodurch die Fläche der senkrechten Trennfuge noch weiter vergrössert und damit der gegenseitige Verbund und die Widerstandsfähigkeit eines solchen Belags weiter verbessert werden.
Eine besonders einfache Form eines Rasenverbundsteines kann ferner dadurch gegeben sein, dass die seitlichen Vorsprünge und Ausnehmungen etwa nach Art einer Sinuskurve mit abgeschnittenen Scheitel-Abschnitten aneinander gereiht sind.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
Es zeigen:
Fig. 1 eine raumbi1dliche Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Rasenverbundsteins,
Fig. 2 einen Schnitt, gesehen längs der Linie It-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Anordnung aus mehreren, miteinander verbundenen erfindungsgemässen Rasenverbundsteinen, die an einigen Stellen durch Form Pflastersteine von an sich bekannter Art ergänzt sind, und
Fig. 4 eine raumbildliche Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Rasenverbund steins.
Fig. 1 zeigt in raumbildlicher Darstellung einen mit 10 bezeichneten Rasenverbundstein. Dieser Stein 10 ist einstückig, hat einen etwa rechteckigen Umriss und besteht im wesentlichen aus vier parallelen Reihen von Höckern 11, die auf vier parallelen, durchgehenden Längsteilen 12, 13, 14 und 15 angeordnet sind. Diese Längsteile sind ihrerseits durch zwei senkrecht zu ihnen verlaufende Stege 16 und 17 miteinander verbunden; gegebenenfalls kann auch eine grössere Anzahl von Stegen verwendet werden, wenn eine besonders hohe Belastungsfähigkeit des Steines 10 gefordert wird. Auch eine Armierung der Stege und/oder Längsteile ist möglich.
Die einzelnen Höcker 11 auf den Längsteilen 13 und 14 haben jeweils einen rechtwinkligen Grundriss. Die zwischen ihnen liegenden Abschnitte der Längsteile 12 bis ] 5 und der Stegel6 und 17 sind jeweils auf ihrer Oberseite konvex nach oben gewölbt, um eine rasche Ableitung von Regenwasser in die Erde zu gewährleisten. Diese konvexen Wölbungen werden mit Vorteil rund ausgebildet, da hierbei der Stein besonders leicht und mit sehr guter Oberflächenqualität aus der Form herausgenommen werden kann. Auch die in der Zeichnung dargestellte Form mit dachartigen Abschrägungen 18, 19 ist möglich.
An seiner oberen Seitenkante 22 und an seiner unteren Seitenkante 23 ist der Stein 10 jeweils mit abwechselnden Erhebungen 24 und Vertiefungen 25 versehen, welche durch die auf den Längsteilen 12 und 15 angeordneten Reihen von Höckern 11 verlaufen, so dass diese Höcker eine unregelmässige Form erhalten. Wie man aus Fig. 1 klar erkennt, erhält man hierdurch an den Seitenkanten 22 bzw. 23 sehr grosse Berührungsflächen, über die die Steine gegeneinander anliegen und im Reibungskontakt miteinander stehen.
An den beiden anderen Seitenkanten stossen jeweils die Längsteile 12, 13, 14, 15 zweier be nachbarter Steine aneinander, doch könnte man auch hier in vorteilhafter Weise die Trennlinie durch eine senkrechte Reihe von Höckern 11 gehen lassen, z.B. in Fig. 1 durch die ganz linke und die ganz rechte senkrechte Reihe von Höckern, wodurch man eine noch grössere Berührungsfläche erhalten würde. Gegebenenfalls kann auch hier noch eine zusätzliche Verzahnung vorgesehen werden, jedoch ist an sich wegen des Anschlusses an Formplastersteine hier meist eine glatte Abschlussfläche erwünscht.
Da diese Formpflastersteine gleich hoch sind wie der Stein 10, ergibt sich ein glatter, stufenloser Übergang von den Höckern 11 zu ihnen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Reibungsfläche auch noch dadurch vergrössert, dass in besonders vorteilhafter Weise die Flanken 27, die von den Vertiefungen 25 zu den Erhebungen 24 führen und umgekehrt, ebenfalls im Bereich der Höcker 11 liegen, so dass auch ihre Fläche ein Maximum aufweist und so ein sehr guter Reibkontakt entsteht.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Fläche, die mit Rasenverbundsteinen gepflastert ist, von denen fünf voll dargestellt und mit 29, 30, 31, 32, 33 bezeichnet sind. Wie man sieht, ist die Trennlinie 34 zwischen den Steinen 30, 31 einerseits und den Steinen 32, 33 andererseits etwa zickzackförmig und verzahnt diese Steine sehr gut miteinander. Dabei verzahnt der Stein 33 auch die Steine 30 und 31 miteinander, da er gegen diese waagerecht versetzt ist. - Die Trennlinie 34 verläuft durch die Höcker 11, wobei sich jeweils die Höckerteile auf dem einen Stein mit den Höckerteilen auf dem anderen Stein zu vollständigen, rechteckigen Höckern ergänzen, so dass für den Betrachter das Bild einer einheitlichen Höckerfläche entsteht. Die Zwischenräume zwischen den Höckern sind mit Erde oder Sand aufgefüllt.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Steine 29, 30 und 31 als etwa quadratische Steine ausgebildet sind, die wegen ihres geringeren Gewichts leichter gehandhabt werden können als die grösseren Steine 32 und 33.
Am unteren Rand (bezogen auf Fig. 3) sind halbe Formpflastersteine 35 angefügt, um einen glatten Abschluss zu erhalten. Ebenso sind am rechten Rand die freibleibenden Ecken mit halben und ganzen Formplastersteinen 36 und 37 ausgefüllt, um einen glatten seitlichen Abschluss zu erhalten. Die hier gezeigten Formpflastersteine sind vom Typ mit etwa Doppel-T-förmigem Grundriss und weisen in der Mitte ihrer Längserstreckung jeweils eine seitliche Einschnürung auf. Diese Rasenverbundsteine können jedoch auch zur Verwendung mit Formpflastersteinen von der Art, deren Grundriss einem langgestreckten S entspricht, ausgebildet werden.
Nach dem Verlegen der Rasenverbundsteine in der in Fig. 3 dargestellten Weise werden die Zwischenräume zwischen den Höckern mit Rasenerde gefüllt, und es wird mit Rasensamen eingesät. Die auskeimenden Rasenpflanzen können sich in den Zwischenräumen zwischen den Höokern gut verwurzeln. Der entstehende Rasenteppich kann in der üblichen Art mit einer Rasenmähmaschine geschnitten werden. Durch die Zwischenräume zwischen den Höckern ist auch bei starken Regenfällen sichergestellt, dass das Regenwasser rasch im Erdreich versickern kann, so dass solche Rasenverbundplatten in vorteilhafter Weise auch um Bäume herum angeordnet werden können.
In manchen Fällen ist es auch vorteilhaft, kleinere Rasenverbundsteine als die in Fig. 1 dargestellten, welche ein relativ grosses Gewicht haben, zu verwenden.
Fig. 4 zeigt einen etwa quadratischen Rasenverbundstein 40, der ähnlich aufgebaut ist wie derjenige nach Fig. 1, weshalb in Fig. 4 für gleiche oder gleichwirkende Teile dieselben Bezugszeichen verwendet werden wie in Fig. 1. Der Stein 40 ist ebenfalls einstückig und hat vier parallele Reihen von Höckern 11 auf vier parallelen Längsteilen 12, 13, 14 und 15. Er weist ebenfalls zwei Querstege 16 und 17 auf, und diese sind - ebenso wie die Längsteile 2, 13, 14 und 15 - zweckmässig gleich dimensioniert wie die entsprechenden Teile des Steines nach Fig. 1. Hierdurch ergibt sich für den Stein 40 eine wesentliche höhere Belastungsfähigkeit, so dass eine mit ihm hergestellte Fläche von noch schwereren Fahrzeugen befahren werden kann als eine Fläche, die mit Steinen nach Fig. 1 hergestellt ist.
Bei den Steinen 40 ergibt sich in der gleichen Weise wie bei den Steinen 10 eine sehr gute seitliche Verzahnung. Hierzu wird auf Fig. 3 hingewiesen, wo die Steine 29, 30 und 31 als Steine nach Fig. 4 ausgebildet sind, die Steine 32 und 33 dagegen als Steine nach Fig. 1. Selbstverständlich wird man in der Praxis für ein und dieselbe Fläche vorwiegend nur Steine eines Typs verwenden, also nur Steine nach Fig. 1, oder nur Steine nach Fig. 4.