Breitstreckwalze für biegsame Textil-, Papier- oder Kunststoffbahnen
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Breitstreckwalze für biegsame Textil-, Papier- oder Kunststoffbahnen, mit einer gekrümmten Stahlachse, auf der im Abstand voneinander Tragkörper angeordnet sind, von welchen Tragkörpern zumindest einzelne jeweils einen Rohrabschnitt tragen, und das so gebildete Rohr mit einem elastischen Walzenmantel überzogen ist, welcher beidendig von einer auf der Stahlachse angeordneten Endkappe getragen ist.
Breitstreckwalzen werden in der einschlägigen Industrie vielzählig verwendet, und zwar nicht nur, wo dieselben im Trockenen laufen, sondern sehr häufig auch dort, wo besondere Einflüsse von Flüssigkeiten, Staub od. dgl. eine massgebende Rolle spielen. Aus diesen Gründen ist es erforderlich, die im Walzeninnenraum angeordneten Wälzlager gegen alle äusseren Einflüsse, die zur Zerstörung der Wälzlager führen können, weitestgehend abzuschirmen.
Bei den zum Stand der Technik zählenden Breitstreckwalzen mit Stahlunterbau bildet die Korrosion der Stahlteile in Bezug auf die Lebensdauer somit ein sehr grosses Problem.
Die Breitstreckwalze mag zwar nach aussen im weitesten Sinne des Wortes abgedichtet sein, so dass normalerweise keine Feuchtigkeit eindringen kann. Durch den Einsatz der Breitstreckwalze in Waschabteilen od. dgl. mit ihren Temperaturwechseln, bildet sich bei Erreichen des Taupunktes in der Breitstreckwalze auf alle Fälle jedoch Kondenswasser. Dieses Kondenswasser verursacht die Korrosion der Stahlteile in kürzester Zeit. Weil diese Stahlteile unmittelbar mit den Tragkörpern in Verbindung stehen, tritt ein verstärktes Rosten der Tragkörper, d. h. Kugeln od. Rollen, ein. Die Tragkörper setzen sich demzufolge fest und die Breitstreckwalze ist nach kürzester Zeit unbrauchbar; sie muss ausgebaut und die schadhaften Tragkörper und sonstigen Teile ausgewechselt werden.
Hieraus ergibt sich begreiflicherweise ein erheblicher Zeitausfall für die Verwendbarkeit der Breitstreckwalze, verbunden mit hohen Kosten, die sich einmal aus den Ausfallzeiten der Breitstreckwalzen selbst und zum anderen aus den Kosten für die Reparatur derselben ergeben.
Diese aufgezeigten Mängel sind bei den bekannten Breitstreckwalzen nicht zur vollen Zufriedenheit gelöst worden.
Um die vorbenannten Mängel zu beseitigen, sind Breitstreckwalzen bekanntgeworden, die einen Kunststoff- od.
metallischen korrosionsfesten Unterbau aufweisen. Die Tragkörper werden durch Fixierringe gehaltert, die wiederum in den Rohrabschnitt und Abschlussring fest eingeklebt sind.
Diese Ausführungsform unterbindet zwar die Korrosion, lässt sich aber lediglich für den Einsatz normaler Temperaturen und für den Trockeneinsatz verwenden. Treten aber TemperatuJ;en bis 100ob und auch Dampfatmosphären auf, so verliert der Kleber seine Festigkeit, und von einer guten Fixierung des Tragkörpers kann nicht mehr gesprochen werden. Ein weiterer Nachteil ist der, dass die Kunststoffteile Wasser aufnehmen und aufquellen. Somit löst sich durch die Dehnung des Kunststoffes gegenüber dem Stahl auch die Pressverbindung zwischen Tragkörper und Abschlussring bzw. Rohrabschnitt. Die aufgezeigten Mängel machen den Einsatz der vorbeschriebenen Breitstreckwalze im Nasseinsatz und bei Temperaturen um 100ob nicht möglich.
Der Erfinder hat sich in Erkenntnis der aufgezeigten Mängel die Aufgabe gestellt, eine verbesserte Ausführungsform zu offenbaren, bei welcher eine Klebeverbindung nicht erforderlich ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass jeder Tragkörper einen Aussen- und einen Innenring aufweist, wobei der Tragkörper in dem Rohrabschnitt in durch Kunststoffwinkelringe begrenzten, abgeschlossenen Kammern angeordnet ist und ein weiterer Tragkörper durch lose Ringe in einem Abschlussring fixiert ist, wobei der Aussenring dieses letzteren Tragkörpers durch einen mit Schulter versehenen Ring, welche die Auflage für den benachbarten Rohrabschnitt bildet, und mittels Schrauben gehaltert ist, während der Innenring dieses Tragkörpers durch einen zweiten Ring mit Innen-Sechskantschraube gehaltert ist und dass die Endkappe und der Abschlussring miteinander verschraubt sind, wobei die Endkappe mit einer Lagerbuchse für den Tragkörper ein Labyrinth bildet.
Die nachstehende Beschreibung dient zur Erläuterung des erfindungsgemässen Gegenstandes, von dem mehrere Ausführungsbeispiele in den Zeichnungen dargestellt sind, es zeigen:
Fig. 1 einen Rohrabschnitt mit verlängerter Lagerbuchse und fest eingespritztem Tragkörper;
Fig. 7 einen kurzen Rohrabschnitt mit angesetzten Schultern. kurzer Lagerbuchse und Tragkörper;
Fig. 3 einen Abschlussring. bei welchem der Tragkörper lösbar gehaltert ist;
Fig. 4 einen als Zwischenglied dienenden Rohrabschnitt mit mittiger Verstärkungsrippe:
Fig. 5 bis 8 zeigen den verschiedenen Aufbau der Breitstreckwalze.
In den Figuren 1 und 2 ist der Tragkörper 1. ausgebildet als Wälzlager bnv. Kugellager durch eingespritzte Eunststoffwin- kelringe 1 gehaltert. Diese sog. Einkammerung bezieht sich auf den Innen- 1 und Aussenring 1 des Tragkörpers 1. Die Ringe 1 überbrücken den freien Raum zwischen Rohrabschnitt 2 Tragkörper 1 und Lagerbuchse 7 bis auf einen kleinen. mit 1 bezeichneten Spalt. Es ergbit sich somit ein vollkommen in Kunststoff und Fett gekapselter Tragkörper 1.
welcher einer Korrosion in hohem Masse Widerstand leistet.
In der Fig. 1 ist ein mittels der Ringe 1 eingespritzter Tragkörper 1 mit einem Rohrabschnitt 7 und einer verlängerten Lagerbuchse 7 dargestellt, während die Fig. 2 einen Tragkörper 1 mit einem kurzen Rohrabschnitt 2 angesetzten Schultern und kurzer Lagerbuchse 7 zeigt. In der Fig. 3 ist der Aussenring 1 des Tragkörpers 1 von einem Ring 4. welcher gleichzeitig eine Schulter für die Auflagerung des nächsten Rohrabschnittes 2 aufweiset, gehalten. Durch zwei Schneidschrauben 5 wird dieser Ring 4 fixiert. Der Innenring 1 des Tragkörpers 1 wird hier durch einen Ring 6 gehaltert, welcher vermittels einer Innen-Sechskantschraube 12 auf der gekrümmten Stahlachse 8 befestigt ist und die Lagerbüchse 7 fixiert, vgl.
Fig. 5 bis 6. Endkappe 9 und Lagerbuchse 7 sind konstruktiv so ausgebildet dass sie ein Labyrinth bilden. Der Abschlussring 3 und die Endkappe 9 sind schraubbar miteinander verbunden.
Diese Art von Verbindung ist für die Abdichtung der Breit streckwalze eine äusserst günstige. ausserdem wirken sich die unterschiedlichen Dehnungen des Kunststoffmaterials nicht so sehr aus. Zum anderen lässt sich die Verbindung jederzeit gut lösen.
Der in Fig. 1 dargestellte Rohrabschnitt 10 lässt sich ohne Tragkörper 1 als Zwischenglied im Walzenaufbau verwenden.
Beidendig besitzt derselbe 10 eine topfförmige Ausnehmung 10 und mittig eine umlaufende Verstärkungsrippe 10 . Unter Verwendung dieses Rohrabschnittes 10 lassen sich Breitstreckwalzen gem. den Figuren 5 bis 8 konstruktiv wie nachstehend aufbauen:
In der Fig. 5 ist die Breitstreckwalze mit einem Gummibezug 13 versehen. Die Montagefolge sieht Abschlussringe 3, wie in Fig. 3 dargestellt. vor. Hieran schliessen sich mehrere Rohrabschnitte 7 - vergl. Fig. 1 - an. Die Wahl einer solchen Anordnung ist für höhere Umlaufgeschwindigkeit geeignet.
Die in Fig. 6 dargestellte Breitstreckwalze ist gleichfalls mit einem Gummibezug 13 versehen. Die Montagefolge ist hierbei:
Abschlussringe 3, Rohrabschnitte entspr. Fig. 4 und Rohrabschnitte 2 mit Schulterlager gem. der Fig. 7. Bei der Breitstreckwalze, wie sie die Fig. 7 erkennen lässt, ist die Montagefolge:
Abschlussringe 3. Rohrabschnitt 10. Verbindungsring 11 und Rohrabschnitt 7, wiederum Verbindungsring 11 und Rohrabschnitt 10, Verbindungsring 11 und Rohrabschnitt 2 usw.
Letzlich soll noch auf die Fig. 8 Bezug genommen werden, bei der die Montagefolge wie folgt ist:
Abschlussring 3, Rohrabschnitt 10, Rohrabschnitt 2 mit Schulterlager und einem Rohrabschnitt 10, sodann folgt der Verbindungsring 11 nebst Rohrabschnitt 2 und Schulterlager 14.
Der Vorteil der Breitstreckwalze, aufgebaut nach einem der vorbeschriebenen Systeme, ist gegenüber dem Bekannten darin zu erblicken. dass eine Pressverbindung mit Sicherung infolge einer Klebverbindung zwecks Halterung der einzelnen Tragkörper nicht erforderlich ist. Bei einer Wärmeausdehnung erfährt der Tragkörper in jedem Fall durch die seitlichen Schultern eine Fixierung. Die seitlichen B7inkelringe. wie beschrieben und in den Fig. 1 und 2 gezeigt. dienen der Abkammerung des benannten freien Raumes und haben ausser der Fettbevorratung keine mechanische Funktionen zu erfüllen.
Durch den konstruktiven Aufbau und der NIaterialwahl ergibt sich bei dem Ausführungsbeispiel ein völlig in Kunststoff und Fett gekapselter Tragkörper, welcher einer Korrosion in hohem Masse Widerstand leistet.
Durch die Wahl eines entsprechend geeigneten Kunststoffes kann das sich zwangsläufig bildende Kondenswasser von dem Kunststoff in einem gewissen Masse aufgesogen werden. Somit kann dieses Kondenswasser an den Stahlteilen. d. h. Achse, Kugellager usw. zu keiner Korrosion führen. Dieser Vorteil lässt sich bis zur Sättigungsgrenze des Kunststoffmaterials ausschöpfen. In jedem Fall ist bei der vorliegenden Breitstreckwalze eine vollständige Einkapselung der Tragkörper in Kunststoff und Fett gewährleistet. was bei den bisher bekannten Breitstreckwalzen nicht der Fall ist.