CH532465A - Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von StrangerzeugnissenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen, beispielsweise von Rohren, Platten und Folien, aus einer aus einem härtbaren Kunstharzbindemittel, beispielsweise einem ungesättigten Polyesterharz oder Epoxyharz und pulverförmigen, körnigen oder faserigen Füllstoffen, bestehenden Formmasse, gegebenenfalls unter Zusatz eines Lösungsmittels bzw. eines Beschleunigers, mittels einer Schneckenstrangpresse. Es sind Verfahren zum Auspressen von härtbaren Kunststoffmassen mittels Kolbenstrangpressen bekannt, bei denen die Presse beheizt wird und demnach das Kunstharz während des Pressvorganges durch hohen Druck und Wärme in einen plastischen Zustand übergeführt wird. Bei einem anderen bekannten Verfahren der eingangs erwähnten Art ist der Düse einer Schneckenstrangpresse eine heizbare Stützform nachgeschaltet, um die aus der Düse austretende noch pastöse Formmasse zu härten. Das Produkt gleitet hiebei der Wandung der Stützform entlang. Dieses Verfahren ist nur für relativ einfache Profile verwendbar, da nur bei diesen die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie in der Stützform nicht verletzt werden. Die Erfindung bezweckt nun bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art eine Stützform und damit alle Unzulänglichkeiten einer solchen, wie Beschädigungen des Stranges, Beschränkung auf die Herstellung relativ einfacher Strangprofile, sowie erhöhten Platzbedarf der Anlage zu beseitigen. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass eine Formmasse mit 10 bis 25, vorzugsweise 15 Gew. %, Kunstharzbindemittel in der Schneckenstrangpresse ohne Wärmezufuhr von aussen in den plastischen Zustand übergeführt und in teilweise gehärtetem Zustand formbeständig von der Düse abgezogen wird. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen ermöglicht einerseits durch den hohen Füllstoffgehalt der Formmasse und anderseits durch das an sich billige Formgebungsverfahren die kontinuierliche Erzeugung eines preisgünstigen strangförmigen Endproduktes in Form von Stäben, Rohren, Platten oder Folien. Diese Formkörper weisen gute physikalische und chemische Eigenschaften auf, welche die Abhängigkeit von der Wahl des Kunstharzbindemittels und der Füllstoffe in weiten Grenzen variierbar sind. Weiterhin kann das duroplastische Kunstharzbindemittel in fester Form zugesetzt und ausschliesslich durch Zusatz von Lösungsmitteln in den zur Herstellung der Formmasse erforderlichen flüssigen Zustand übergeführt werden. Zur Beschleunigung des Aushärtens kann dem Strangpresskörper Wärme unmittelbar nach dessen Austritt aus der Düse zugeführt werden. Bei der Herstellung eines Strang erzeugnisses wird im allgemeinen wie folgt vorgegangen: 1. Vormischen der Füllstoffe: Diese können pulverförmig, körnig oder faserig sein oder aus einer Mischung verschiedener Füllstoffe bestehen. Sie sind im allgemeinen chemisch inert, beeinflussen aber die Werte der mechanischen und elektrischen Eigenschaften des erzeugten Stranges, insbesondere die Festigkeit. Meistens bezwecken sie nur die Verbilligung des Produktes. 2. Vormischen der reaktiven Komponenten des Kunstharzbindemittel. Die für die Bildung des duroplastischen Kunstharzbindemittels erforderlichen Komponenten werden in flüssiger oder pulveriger Form, gegebenenfalls unter Zugabe eines Beschleunigers oder eines Lösungsmittels miteinander gemischt. 3. Mischen der Füllstoffe mit dem Bindemittel. Das Ergebnis ist eine nicht fliessfähige, krümelige, klumpige, nicht homogene Kunststofformmasse. 4. Einbringen der Formmasse in den Einfülltrichter einer Schneckenstrangpresse und Auspressen durch Profildüsen, z. B. Ringdüsen, Breitschlitzdüsen u. dgl., je nach der Gestalt des gewünschten Stranges. Die Schneckenpresse muss hierbei so gebaut sein, dass in der Masse ausreichender Druck zum Schliessen aller Hohlräume entsteht. Der aus der Düse austretende Formkörper ist noch nicht ausgehärtet, jedoch so formsteif, dass er während des Aushärtens seine Gestalt beibehält. Es wurden Formmassen wie folgt hergestellt, doch soll die Erfindung darauf nicht beschränkt sein: Beispiel 1 Ungesättigtes Polyesterharz 23,70 Gew. % Peroxydpaste 50 %ig 0,47 Gew. % chrysotilasbest 7R 4,73 Gew.% Microdol 1 71,10 Gew.% 100,00 Gew.% Aus dieser Masse wurden durch Strangpressen Rundstangen hergestellt. Die Aushärtung des Kunstharzbindemittels erfolgt in einem Ofen bei 1000 C in 8 Stunden. Die nach 3 Tagen vorgenommene Biegeprüfung ergab eine Biegezugfestigkeit von 874 kp/cm2. Beispiel 2 Epoxyharz 16,75 Gew. % Härter 1,45 Gew.% Chrysotilasbest 5D 4,80 Gew.% Füllstoff T 67,20 Gew. % Chrysotilasbest 7R 9,60 Gew. % 99,80 Gew. % Pigmentpulver 0,20 Gew. % 100,00 Gew.% Diese Masse wurde zu einem Rohr mit einem Verhältnis des Durchmessers zur Wandstärke von 7,5 : 1 stranggepresst. Die Aushärtung des Kunstharzbindemittels wurde in einem Ofen bei 800 C in 4 Stunden vorgenommen. Die drei Tage später vorgenommene Biegeprüfung ergab eine Biegezugfestigkeit von 665 kp/cm2, während die zum selben Zeitpunkt durchgeführte Scheiteldruckprobe eine Druckspannung von 565 kp/cm2 anzeigte.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCHVerfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen aus einer aus einem härtbaren Kunstharzbindemittel und pulverförmigen, körnigen oder faserigen Füllstoffen bestehenden Formmasse mittels einer Schneckenstrangpresse, dadurch gekennzeichnet, dass eine Formmasse mit 10 bis 25 Gew. % Kunstharzbindemittel in der Schneckenstrangpresse ohne Wärmezufuhr von aussen in den plastischen Zustand übergeführt und in teilweise gehärtetem Zustand formbeständig von der Düse abgezogen wird.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das härtbare Kunstharzbindemittel in fester Form zugesetzt und ausschliesslich durch Zusatz von Lösungsmitteln in den zum Strangpressen der Formmasse erforderlichen flüssigen Zustand übergeführt wird.2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein ungesättigtes Polyesterharz als Kunstharzbindemittel eingesetzt wird.3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Epoxyharz als Kunstharzbindemittel eingesetzt wird.4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Formmasse ein Lösungsmittel zugesetzt wird.5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Formmasse ein Beschleuniger zugesetzt wird.6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Formmasse 15 Gew. % Kunstharzbindemittel zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1610871A CH532465A (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1610871A CH532465A (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH532465A true CH532465A (de) | 1973-01-15 |
Family
ID=4414529
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH1610871A CH532465A (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Verfahren zur Herstellung von Strangerzeugnissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH532465A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0123917A1 (de) * | 1983-03-29 | 1984-11-07 | MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. | Verfahren und Vorrichtung zum Extrudieren wärmehärtbarer Kunststoffe |
-
1971
- 1971-11-05 CH CH1610871A patent/CH532465A/de not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0123917A1 (de) * | 1983-03-29 | 1984-11-07 | MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. | Verfahren und Vorrichtung zum Extrudieren wärmehärtbarer Kunststoffe |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
PL | Patent ceased |