Zweispur-Kassetten-Tonbandgerät für Sprachkurse
Kassetten-Tonbandgeräte für Sprachkurse arbeiten mit einer nur in einer Stellung einlegbaren Kassette, die ein doppeispuriges Tonband enthält. Auf einer Spur sind die vom Lehrer gesprochenen Worte gespeichert, während der Schüler dem Lehrer nachsprechen soll und nachher zu seiner Kontrolle das Gesprochene abhören kann. Im Gerät ist dazu ein Doppelspurkopf angebracht, der ein die Spur mit den vom Lehrer gesprochenen Worte abtastendes Wiedergabeelement und ein die andere Spur abtastendes, kombiniertes Aufnahme-Wiedergabeelement umfasst.
Bekannte Geräte dieser Art arbeiten mit zwei Verstärkern; ein Verstärker, der die vom Lehrer auf die obere Spur aufgesprochenen Worte verstärkt und einen zweiten Verstärker, der wahlweise die vom Schüler in ein Mikrophon gesprochenen Worte auf die zweite Spur aufbringt oder bei der nachfolgenden Kontrolle die auf dieser Spur aufgezeichneten Worte verstärkt. Aus diesem Grunde sind Kassetten-Tonbandgeräte für Sprachkurse relativ kompliziert und teuer.
Die Erfindung zeigt einen Weg, wie Geräte dieser Art vereinfacht und verbilligt werden können.
Das erfindungsgemässe Gerät zeichnet sich dadurch aus, dass das Tonbandgerät nur einen einzigen Verstärker aufweist und Schaltmittel vorhanden sind, damit bei der Aufnahme der vom Schüler nachgesprochenen Worte der Ausgang des ersten Wiedergabeelementes und das Mikrophon parallel zum Eingang des Verstärkers geführt sind und der Ausgang des Verstärkers das zweite Aufnahme-Wiedergabeelement und den Kopfhörer des Schülers speist, derart, dass auf der zweiten bis anhin leeren Spur sowohl die vom Lehrer als auch die vom Schüler nachgesprochenen Worte gespeichert werden und dass bei der Abhörkontrolle durch die Schaltmittel nur das zweite Aufnahme-Wiedergabeelement und somit nur das auf dieser zweiten Spur Gespeicherte zum Verstärkereingang geführt ist, während der Kopfhörer mit dem Verstärkerausgang verbunden ist.
Bei den bisherigen Geräten dieser Art enthielt die obere Spur des Tonbandes die vom Lehrer aufgesprochenen Worte und die untere Spur enthielt nur die vom Schüler nachgesprochenen Worte. Zum Betrieb des Gerätes waren daher zwei getrennte Verstärker erforderlich. Die Erfindung macht von der Erkenntnis Gebrauch, dass zwischen den vom Lehrer gesprochenen Worten immer Pausen gelassen sind, die so lang gewählt sind, dass der Schüler das Wort oder die Worte nachsprechen kann. Es ist daher auch möglich, die vom Lehrer gesprochenen und die vom Schüler nachgesprochenen Worte auf einer Spur des Bandes unterzubringen.
In der Zeichnung ist beispielsweise ein vereinfachtes Schema eines erfindungsgemässen Tonbandgerätes dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 die Schaltungsanordnung beim Nachsprechen durch den Schüler, und
Fig. 2 die Schaltungsanordnung desselben Geräts bei der Abhörkontrolle.
In der Zeichnung ist 1 ein Doppelspurtonband und 2 ein Doppelspurkopf mit einem Wiedergabeelement 2a und einem kombinierten Aufnahme-Wiedergabeelement 2l,. Ferner ist 3 ein Löschkopf, 4 ein Verstärker, 5 ein Kopfhörer und 6 ein Mikrophon. 7 stellt einen Umschalter dar, der sich in Fig. 1 in der Stellung Aufnahme bzw. Lernen und in der Fig. 2 in der Stellung Musikwiedergabe bzw. Abhörkontrolle befindet, und 8 ist ein Potentiometer.
Das Tonband 1 bewegt sich beim Betrieb (d. h. sowohl beim Lernen als bei der Abhörkontrolle) in Richtung des Pfeiles B und nur beim Rückspulen in entgegengesetzte Richtung R. Mit Hilfe des Löschkopfes 3 kann nur das auf der unteren Spur 1u Gespeicherte gelöscht werden. Auf der oberen Spur 1o sind die vom Lehrer gesprochenen Worte Lt, L2, L3 usw. gespeichert. (Sie sind in der Zeichnung schematisch angedeutet; in Wirklichkeit sind die gespeicherten Worte nicht sichtbar, da es sich um eine Magnetisierung des Bandes handelt.) Diese Worte können nicht gelöscht werden.
Auf der unteren Spur 1u dagegen können die vom Lehrer gesprochenen - zusammen mit den vom Schüler nachgesprochenen Worte gespeichert und wieder gelöscht werden.
Nach jedem Wort (oder Satzteil) L, L2, L3 hat der Lehrer eine Pause (Zeitdauer t in Fig. 2) gemacht, die ausreichend lang ist, damit der Schüler das Wort oder den Satzteil nachsprechen kann.
In Fig. 1 befindet sich Schalter 7 in der Stellung für Lernen und der Löschkopf 3 ist in Betrieb, weil der Schüler das Band bereits einmal verwendet hat und die Lektion jetzt wiederholt. Die Aufzeichnung SO eines vom Schüler nachgesprochenen Lehrerwortes L0 ist noch auf dem Band gespeichert Dieses bewegt sich in Richtung des Pfeiles B, und die Aufzeichnungen auf der unteren Spur 1u sind hinter dem Löschkopf 3 gelöscht.
Bei der Schalterstellung Lernen wie in Fig. 1 tastet das Element 23 die obere Spur mit den vom Lehrer gesprochenen Worten ab, und das so aufgenommene Signal wird über den mittleren Schalterkontakt des Schalters 7 zum Verstärkereingang 4E geleitet. Über das Potentiometer 8 ist das Mikrophon 6 ebenfalls mit dem Verstärkereingang 4E verbunden. Mit Hilfe des Potentiometers kann der Schüler die von ihm nachgesprochenen Worte auf gleiche Lautstärke wie die vom Lehrer gesprochenen Worte einregulieren.
Am Verstärkerausgang 4A kommen somit beide Signale (die vom Lehrer gesprochenen Worte und die vom Schüler nachgesprochenen Worte) gemeinsam, verstärkt heraus und werden dem Kopfhörer 5 des Schülers und über den linken Kontakt des Schalters 7 zum Auf nahme-Wiedergabeelement 2b geleitet und von diesem auf der Spur 1u des Tonbandes 1 gespeichert.
Der Schüler kann entweder das ganze Band bzw.
die ganze Lektion hintereinander abhören und nachsprechen oder an willkürlicher Stelle unterbrechen, das Band zurückspulen in Richtung R und sich selber kontrollieren. Dabei muss natürlich der Löschkopf 3 ausgeschaltet sein, sonst würde alles auf der Spur 1u Gespeicherte wieder gelöscht.
Die Schaltungsanordnung beim Abhören zeigt Fig.
2. Der Schalter 7 steht nun in der Stellung Abhören .
In dieser Stellung des Schalters ist das Abtastelement 2a vom Verstärker getrennt und das Mikrophon 6 abgeschaltet. Der linke Urnschaltekontakt des Schalters 7 dagegen verbindet nun das Aufnahme-Wiedergabeelement 2b mit dem Verstärkereingang 4E und dessen Ausgang 4A speist den Kopfhörer 5 des Schülers.
Wird der Kopihörerstecker aus dem Gerät herausgezogen, so schaltet der Verstärkerausgang 4A auf einen, im Gerät meist eingebauten Lautsprecher um.
Ein so gebautes, bzw. umgebautes Gerät eignet sich ohne weiteres zum Abhören von Musik, die auf dem Tonband einer Kassette gespeichert ist. Bei der Schalterstellung nach Fig. 2 wird wie normal die untere Spur abgetastet und verstärkt.
Natürlich kann man die angegebene Schaltungsanordnung auch bei grösseren Tonbandgeräten verwenden; bei diesen Geräten spielt aber der grössere Aufwand für einen zweiten Verstärker sowohl räumlich wie preislich eine geringere Rolle.