Einrichtung zur optischen Darstellung betriebswirtschaftlicher Grössen
Die Erfindung nach dem Patentanspruch I des Hauptpatentes betrifft ein Verfahren zur optischen Darstellung betriebswirtschaftlicher Grössen, bei welchem Verfahren eine Anzahl betriebswirtschaftlicher Grössen zu bestimmten Zeitpunkten ermittelt, die ermittelten Werte in einem Rechengerät verarbeitet werden, das Ergebnis dieser Verarbeitung in Form digitaler elektrischer Signale, die mit einer der darzustellenden betriebswirtschaftlichen Grössen korrespondieren, einem digital steuerbaren optischen Anzeigegerät zugeführt wird und dieses Anzeigegerät zu einer der Masszahl der jeweiligen betriebswirtschaftlichen Grösse entsprechenden Anzeige angeregt wird.
Der Patentanspruch II des Hauptpatentes betrifft eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bei welcher zur Darstellung der betriebswirtschaftlichen Grössen wenigstens ein digital steuerbares optisches Anzeigegerät vorgesehen ist, welches mit einem digitalen Geber verbunden und über diesen entsprechend dem von einem Rechengerät anfallenden Ergebnis der Verarbeitung von betriebswirtschaftlichen Grössen zwecks Anzeige der genannten Grössen angesteuert wird.
Betriebsleitungen und Planungsstellen von Unternehmungen, insbesondere Grossbetrieben, sehen sich einer Unmenge von betrieblichen Daten gegenüber, die zur Führung des Unternehmens notwendig und von ausschlaggebender Bedeutung, jedoch auch schwierig zu handhaben sind, wobei oft die Übersicht verlorengeht. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man bisher Tabellen oder Diagramme verwendet und aufgrund der optischen Darstellung einige Erleichterungen erzielen können.
Die heutige Zeit verlangt aber nach immer grösserer Informationsgeschwindigkeit, da wichtige Entscheidungen oft in Kürze getroffen werden müssen. Die Verwendung von elektronisch gesteuerten Rechengeräten (Computern) kommt diesem Verlangen in ausgezeichneter Weise nach; ein Computer liefert aber die Ergebnisse in Form von Zahlenkolonnen, die erst in mühevoller Arbeit in optische Darstellungen umgesetzt werden müssen, will man die eingangs aufgezeigten Mängel beseitigen.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass all diese Tabellen und Diagramme archiviert werden müssen; ihre Wiederverwendung ist daher mit zeitraubendem Suchen und Beschädigungen der Unterlagen verbunden
Es ist deshalb bereits im Hauptpatent vorgeschlagen worden, eine Umsetzung der vom Computer gelieferten Ergebnisse mit Hilfe von digitalen Gebern digitalen optischen Anzeigegeräten zuzuleiten und diese zu einer entsprechenden Anzeige anzuregen. Als Anzeigegeräte werden Elektrolumineszenzstreifen bevorzugt, und die optische Darstellung erfolgt als lumineszierender Balken.
Der Erfindung ist die Aufgabe zugrunde gelegt, die betriebswirtschaftlichen Grössen in besonders übersichtlicher Weise darzustellen und somit auch den Kurs bzw. die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens nicht nur in kurzer Zeit sondern auch besonders deutlich und einprägsam anzugeben.
Diese Aufgabe wird mit der Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss das digital steuerbare optische Anzeigegerät mindestens drei sternförmig angeordnete Leuchtstreifen aufweist, denen eine gemeinsame, aus konzentrischen Kreisen bestehende Skala zugeordnet ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jeder Leuchtstreifen als zur Elektrolumineszenz in verschiedenem Ausmass anregbaren Streifen ausgebildet. Von besonderem Vorteil ist die Anordnung des Nullpunktes jedes Leuchtstreifens zwischen dessen Enden, die des positiven Anzeigebereiches radial innen und die des negativen Anzeigebereiches radial aussen. Ferner kann im Mittelpunkt der sternförmigen Anordnung der Leuchtstreifen ein zusätzliches optisches Anzeigegerät vorgesehen sein. Jedem der Leuchtstreifen kann ferner je eine auf das Über- bzw. Unterschreiten der dargestellten betriebswirtschaftlichen Grösse über bzw. unter einen bestimmten Wert ansprechende Alarmvorrichtung zugeordnet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist; es zeigen Fig. 1 die Einrichtung zur optischen Darstellung betriebswirtschaftlicher Grössen bzw. des Kurses von Unternehmungen und Fig. 2 und 3 Varianten derselben im Detail.
Als betriebswirtschaftliche Grössen kommen in der Regel die Produktivität, die betriebliche Kostenentwicklung, die Wertschöpfung, die Liquidität, die Rentabilität, der Ausschuss, die Ausbeute sowie die Qualität in Betracht. Aus der zeitlichen Entwicklung dieser Grössen, entweder allein oder in einer Kombination, lässt sich der wirtschaftliche Kurs eines Unternehmens verhältnismässig genau abschätzen. Es werden deshalb entweder einzelne Grössen oder eine aus der Kombination mehrerer der genannten Grössen gebildete Grössen aus verschiedenen Zeiträumen oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten herausgegriffen und mittels des Anzeigegerätes angezeigt. Durch Vergleich dieser Werte kann mit ziemlicher Genauigkeit der weitere Kurs des Unternehmens abgelesen werden. Die Genauigkeit steigt natürlich, wenn nicht nur drei, sondern mehrere Werte oder mehrere Grössen dargestellt werden.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt die zielscheibenförmig aufgebaut ist. An der Vorderfront des optischen Anzeigegerätes 1 befinden sich Leuchtstreifen in sternförmiger Anordnung, welche Leuchtstreifen entweder als Elektrolumineszenzstreifen 11 (Fig. 1) oder als Glühlämpchenreihen (Fig. 2) ausgebildet sein können. Diesen Leuchtstreifen ist ein aus konzentrischen Kreisen 13 bestehender Massstab zugeordnet, wobei die Nullinie 14 zweckmässigerweise der mittlere der Kreise ist. Ferner ist jedem Leuchtstreifen eine zusätzliche optische oder akustische Alarmvorrichtung zugeordnet, die zur Anzeige des Über- oder Unterschreitens eines bestimmten Wertes dient; im gezeigten Falle besteht die Alarmvorrichtung aus einem Lampenpaar 15a, 15b, womit das Überschreiten über bzw.
das Unterschreiten der angezeigten Grösse signalisiert wird.
Vorteilhafterweise weisen die Lämpchen des Alarmsignales verschiedene Farben auf.
Jeder Leuchtstreifen, d. h. jeder Elektrolumineszenzstreifen 11 bzw. jede Lampenreihe 12 ist einer betriebswirtschaftlichen Grösse zugeordnet und wird analog deren Wert zum Aufleuchten gebracht. Als Ausgangspunkt dient hiebei, wie schon erwähnt, der mittlere Skalenkreis. Negative bzw. ungünstige Werte werden nach aussen, positive bzw. günstige nach innen angezeigt, so dass der wirtschaftliche Kurs des Unternehmens leicht abgelesen werden kann. Im ungünstigsten Falle leuchten alle Leuchtstreifen von der mittleren Null linie bis zum äussersten Skalenkreis sowie die entsprechenden Alarmsignale, diese z. B. in roter Farbe.
Bewegt sich das Unternehmen auf einem wirtschaftlich günstigen Kurs, so erfolgt das Aufleuchten der Leuchtstreifen von der Nullinie 14 nach innen zum Zentrum der Skalenkreise, wobei gegebenenfalls die entsprechenden Alarmsignale, diesmal etwa in grüner Farbe, ebenfalls zum Ansprechen gebracht werden.
Ist der Optimalfall erreicht, d. h., wenn alle Leuchtstreifen von der Nullinie bis zum Zentrum aufleuchten, kann noch ein zusätzliches optisches Anzeigegerät 16 im Zentrum der Anordnung aufleuchten.
Wird nicht der mittlere Skalenkreis sondern das Zentrum als Ausgangsbasis verwendet, so ist der wirtschaftliche Kurs des Unternehmens um so günstiger, je kürzer die einzelnen aufleuchtenden Abschnitte der sternförmig angeordneten Leuchtstreifen sind; hiebei muss allerdings bei gewissen Grössen, z. B. der Produktivität, der Qualität oder dergleichen, eine Transformation der Anzeige erfolgen, etwa in der Form x' = a - x, wobei x' der dargestellte Wert, x der Wert der betriebswirtschaftlichen Grösse und a die Länge des Leuchtstreifens bedeuten. Es ist jedoch klar, dass noch andere Darstellungsweisen möglich sind. Im Idealfall leuchtet wieder ein Lämpchen im Zentrum auf.
Die eben beschriebene Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist an eine Datenverarbeitungsanlage 18, die auch ausser Haus aufgestellt sein kann, angeschlossen, wobei die Eingabe über Drucktasten 19 oder Wählscheiben 20 erfolgt. Unter Umständen erweist sich auch eine akustische Steuerung, insbesondere der Festprogramme, mittels gesprochener Codeworte als günstig, für welchen Zweck ein Mikrophon 8 an die Einrichtung angeschlossen ist. Ferner können zusätzlich optische Anzeigegeräte 7 in Form von Einfach- oder Doppelzeiger-Messwerken sowie weitere Signallämpchen 3 zur Anzeige vorbestimmter Ereignisse vorgesehen sein. Da die Einrichtung sehr flach gebaut sein kann, ist sie als Anzeigebord einfach an einer Wand anzubringen. Die Eingabeeinheit kann sich dabei auch räumlich entfernt, z. B. auf einem Schreibtisch, befinden.
Die Einrichtung eignet sich ferner zur Darstellung extrapolierter Zukunftsprognosen über den wirtschaftlichen Kurs des Unternehmens oder zur Simulierung von Wirtschaftsabläufen für schulische Zwecke. Sie kann auch z. B. derart umschaltbar ausgebildet sein, dass bei Einsatz in Konzernen einmal dieselbe wirtschaftliche Grösse aufgeteilt auf verschiedene Unterbereiche, das andere Mal verschiedene wirtschaftliche Grössen des gleichen Unterbereiches dargestellt werden. Die Einrichtung gestattet also, innerhalb kürzester Zeit Vergleiche zwischen verschiedenen Werten betriebswirtschaftlicher Grössen aus unterschiedlichen Zeiträumen zu ziehen und daraus den wirtschaftlichen Kurs eines Unternehmens abzuleiten.