An einem Halter befestigte Tonabnehmernadel
Die Erfindung bezieht sich auf eine an einem Halter befestigte Tonabnehmernadel mit einer Nadelspitze.
In der High-Fidelity-Schallplattentechnik kommt es zimmer mehr darauf an, die Fülle von Informationen, insbesondere solche höchster Frequenz, die den Klangcharakter der Musikinstrumente und der Sprache beeinflussen, von der Platte auch entsprechend abnehmen zu können. Dies ist mit den bisher bekannten Mitteln, insbesondere hinsichtlich des Abtaststiftes nicht zufriedenstellend gelöst. Die Schneidstichel, mit denen die Rillen in die Platten geschnitten werden, haben scharfe Kanten und sind in der Lage auch kleinste Krümmungsradien, die vor allen Dingen für höchste Frequenzen von mehr als 20 000 Hz notwendig sind, auf der Platte zu schnei- den.
Bei einer bekannten Nadel, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1 180 156 beschrieben ist, ist die Spitze als Kegel ausgebildet, wobei die Kegelspitze verrundet ist. Eine derartige sphärische Nadel sinkt beim Abtasten der Rillenkurven ab und wird an den Stellen grösster Schnelle (Wendepunkte) wieder angehoben. Damit ergeben sich die bekannten Erscheinungen, wie Quetschen der Nadel, Klemmeffekte, Anheben und Absenken mit doppelter Frequenz zur seitlichen Auslenkung usw., wodurch bei Stereosystemen, wo Seiten- und Tiefenschrift kombiniert sind, sich dieser Effekt besonders ungünstig auswirkt. Man hat versucht, diesen Nachteil dadurch zu vermeiden, dass man dem Querschnitt des Kegels eine elliptische oder ovale Form gibt, wobei die Nadel mit der Breitseite in der Rille liegt.
Diese Ausführungsformen der Nadeln erfordern zu ihrer Herstellung Spezialmaschinen, wobei eine gute Kantenverrundung schwierig ist. Infolge der aufwendigen Herstellung sind derartige Nadeln auch teuer. Diese Nadeln besitzen jedoch auch den Nachteil, dass sie tief in die Tonrillen der Schallplatte eindringen und den darin abgelagerten Staub bzw. Schmutz aufnehmen, was allmählich zu Beschädigungen der Platte bzw. der Nadel und zu Tonverzerrungen und Geräuschen führt.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Tonabnehmernadel mit einer Spitze zu entwickeln, die einfach herstellbar ist und sich zur Massenfertigung eignet. Eine derartige Nadel soll auch den sich am Rillengrund ablagernden Staub, der mit einer Reinigungsbürste nicht entfernt werden kann, nicht aufnehmen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der vordere Teil der Nadelspitze zwei eine schraubenzieherartige Schneide bildende Facetten aufweist, wobei die Kanten der Schneide abgerundet sind, und die Tonabnehmernadel derart im Halter angeordnet ist, dass die Schneide senkrecht zur Längsrichtung des Halters verläuft.
Eine vorteilhafte Bauform besteht darin, dass mindestens die Nadelspitze aus einem Oktaeder-Diamantkristall besteht, und derart ausgebildet ist, dass die Nadelachse mit einer der Hauptachsen des Kristalls zusam- menfällt.
Es ist ferner vorteilhaft, dass die Spitze als Kegel mit einem Kegelwinkel von etwa 500 ausgebildet ist.
Die Spitze der Tonabnehmernadel kann im Halter so angeordnet sein, dass sie mit der Drehachse des Halters zusammenfällt, um Torsionsschwingungen zu vermeiden.
Eine derartige Tonabnehmernadel hat den Vorteil, dass sie seitlich in die kleinen Radien der Rillen tiefer eindringen kann, wobei eine derartige Nadel fertigungs technisch einfach und damit billig hergestellt werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen, in schematischen Skizzen,
Figur 1 eine Ansicht der erfindungsgemässen Tonabnehmernadel,
Figur 2 eine Seitenansicht von Figur 1,
Figur 3 einen Grundriss von Figur 1,
Figur 4 eine vergrösserte Darstellung der Spitze,
Figur 5 einen Rohdiamanten in Oktaeder-Form in schaubldlicher Darstellung,
Figur 6 eine Anordnung der durch Schleifen anzufertigenden Quaderflächen innerhalb des Rohdiamanten,
Figur 7 einen Tonabnehmernadelrohling,
Figur 8 die Anordnung der Tonabnehmernadel in einem Halter und wie sie in einer Tonrille einer Schallplatte anliegt und
Figur 9 eine Ansicht des Halters mit der befestigten Tonahnehmernadel.
Für die Herstellung der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Tonabnehmernadel verwendet man vorzugsweise Diamanten, da der Diamant das härteste noch zu bearbeitende Material darstellt. Es kann zunächst davon ausgegangen werden, dass für die Herstellung besonders billiger Tonnadeln Diamantensplitter oder sonstige Diamantkristalle verwendet werden, wobei män an der geeignetsten Stelle der Edelsteinspitze einen Kegel 2 anschleift. Entsprechend dem Winkel der Tonrillen wird hierbei ein Kegelwinkel von etwa 50 verwendet. Anstelle eines Kegels kann die Spitze auch durch Anschlei een mehrerer Facetten hergestellt werden.
An einen derartigen Kegel wird dann eine schraubenzieherförmige Meisse'schneide 3 angeschliffen, was beispielsweise dadurch geschehen kann, das man zwei unter einem gleichen oder stumpferen Kegelwinkel verlaufende, einander gegenüberliegende Facettenflächen 4 anbringt. Die Breite der Meisselschneide 3 kann dabei beispielsweise 35 m betragen. Durch das Anbringen der Facetten 4 ergeben sich scharfe Kanten, die in einem Trommelpro.
zess in bekannter Weise verrundet werden. Die Nadel 1 wird dann in den Halter (Figur 8) derart eingesetzt, dass die Meisselschneide 3 senkrecht zur Laufrichtung 6 (Figur 3) angeordnet ist. Der Schaft der Nadel 1 kann dabei einen beliebigen Querschnitt aufweisen.
Für die Herstellung hochwertiger Tonabnehmernadeln geht man von einem einwandfrei gewachsenen Rohdiamanten-Oktaeder (Figur 5) aus, wobei man ein Stäbchen aus dem Oktaeder derart herausschleift, dass der Spitzenkegel 2 der Tonabnehmernadel 1 der natürlichen Oberfläche einer Rohdiamantenspitze weitgehend angenähert ist. Der Tonabnehmernadelrohling gemäss Figur 7 wird dann so herausgeschliffen, dass die Tonab nehmernadel 1 zu einer Achse des Rohdiamanten-Oktaeders parallele, einen Quader bildende Flächen 7 besitzt, und dass je zwei gegenüberliegende Längskanten 8 dieses Quaders in einer der beiden durch die natürlichen Kanten 9 des Oktaeders bestimmten Ebenen liegen.
Bei einem derartigen orientierten Rohling wird dann die Spitze 2 in Form eines Kegels angeschliffen, wobei die Facettenflächen 4 eine Meisselschneide 3 bilden, die mit ihrer Kante parallel zu einer der Oktaederkanten 9 liegt. Dies hat den Vorteil, dass beim Einsetzen der Nadel 1 in den Halter die Nadel mit ihren harten Zonen, d. h. bei einer Beanspruchungsrichtung, die die grösste verschleissfestigkeit des Diamanten ergibt, an den Wangen 13 der Tonrillen 11 einer Schallplatte 12 anliegt.
In Figur 9 ist eine Art der Halterung einer Nadel 1 dargestellt, die an einem Halterröhrchen 14 befestigt ist.
Dabei fällt die Spitze 3 der Nadel 1 mit der Drehachse 15 des Halterröhrchens 14 zusammen, um Torsionsschwingungen zu vermeiden.