DE3118673C2 - Chirurgisches Schneidwerkzeug für Augenoperationen, sowie Verfahren zur Herstellung des Schneidwerkzeuges - Google Patents
Chirurgisches Schneidwerkzeug für Augenoperationen, sowie Verfahren zur Herstellung des SchneidwerkzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Schneidwerkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein
Verfahren zur Herstellung des Schneidwerkzeuges.
Bekannt ist ein Mandelabszeß-Sicherheitsrnesser (»Medizinische Technik« ab 1958, Heft 8, Seite 136),
welches in der Art eines flachen Messers mit einer doppelseitig geschliffenen Schwertklinge ausgestattet
ist.
Bekannt sind außerdem Stech- bzw. Durchstechinstrumente aus der US-PS 36 59 607. Ein solches
Instrument weist eine schneidenähnliche Spitze auf, exakte Operutionsschnitte lassen sich mit einem solchen
Instrument an einem Auge jedoch nicht durchführen.
Andere bekannte Schneidwerkzeuge oder chirurgische Messer für Augenoperationen weisen in der Regel
eine blattförmige Klinge aus rostfreiem Stahl auf, deren freier Endbereich sehr schmal, d. h. einige Zehntel
Millimeter breit, und an der einen Längsseite mil einer Schneidkante versehen ist. Die Klinge weist eine Länge
von etwa 15 mm auf, ist leicht gebogen und an einem nadeiförmigen Halter etwa senkrecht zu diesem
befestigt bzw. bildet sie einen Teil desselben, wobei der nadeiförmige: Halter an einem stabförmigen Handgriff
befestigt ist.
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65 Nachteilig an solchen bekannten ophthalmologischen Schneidwerkzeugen ist vor allem der Umstand, daß die
metallische Klinge nur eine Schneidkante aufweist bzw. wegen der notwendigerweise geringen Breite der
Klinge aufweisen kann, so daß bei der Handhabung ein flächenmäßig größerer Eingriff in das Auge entsteht als
dies für Durchführung der Operation erforderlich wäre, und daß demnach nach Beendigung der eigentlichen
Operation ein nachträgliches Schließen der Eingriffsstelle durch Nähen in den meisten Fällen unvermeidlich
ist. Ein weiterer Nachteil dieser Schneidwerkzeuge besteht darin, daß die metallische Klinge aus einem
rostfreien Stahl bestehen muß und ihre Schneidkante aus diesem Grunde nicht eine optimale Schärfe
aufweisen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein chirurgisches Schneidwerkzeug zu schaffen, das in einem Winkelbereich
von 360° mehrere extrem scharfe Schneidkanten aufweist und ein Verfahren zur Herstellung des
Schneidwerkzeugs anzugeben.
Gelöst wird die Erfindungsaufgabe zum einen TeiJ mit
einem Schneidwerkzeug mit sämtlichen Merkmalen des Anspruches 1 und zum anderen Teil mit einem
Verfahren mit den im Anspruch 6 angegebenen Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug hat somit einen durch seine Spitze eng begrenzten, jedoch
mehrere Wirkrichtungen, d. h. Schneidkanten aufweiserden Eingriffsbereich. Es besteht aus korrosionsfestem
Material, dessen Eigenschaften die Herstellung sehr scharfer Schneidkanten gestattet. Somit kann der
Eingriffsbereich des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges auf die eigentliche Operationsstelle, insbesondere
im Auge, beschränkt bleiben, womit sich eine Nachbehandlung der operierten Stelle im allgemeinen
erübrigt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsart ist daß erfindungsgemäße Schneidwerkzeug dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsnuten zur Achse des Kegels geneigte Achsen haben und im Querschnitt kreisförmig
sind. Die Längsnuten sind dabei vorzugsweise über den Umfang des Kegels gleichmäßig verteilt. Bevorzugt
wird als Edelsteinmaterial ein Rubin oder ein Diamant vorgesehen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein zur Herstellung des Schneidwerkzeuges geeignetes Verfahren, daß die im
Patentanspruch 6 angeführten Merkmale besitzt.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges wird nachstehend anhand der
Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des an einem Halter befestigten Schneidteils des Schneidwerkzeugs, teilweise
im Schnitt, und
F i g. 2 eine Ansicht auf die Spitze des Schneidteils der Fig.1.
Das dargestellte Schneidwerkzeug weist ein Schneidteil 1 und einen Halter 2 für das Schneidteil 1 auf. Das
Schneidteil 1 hat einen in eine Spitze 3 auslaufenden Kegel 4, einen zylindrischen Sockel 5 und einen
Befestigungszapfen 6. Der Halter 2 besteht aus einem zylindrischen Röhrchen, das in seinem Endbereich 7
flach zusammengequetscht ist und mit einer Bohrung 8 zur Aufnahme des Zapfens 6 versehen ist. Das mit dem
Zapfen 6 in die Bohrung 8 gesteckte und mit dem Sockel 5 am zusammengequetschten Endbereich 7 anliegende
Schneidteil 1 ist mittels eines Klebstoffs 9, z. B. eines Epoxyharzes, am Halter 2 verankert. Der röhrchenförmige
Halter 2 ist an der Stelle, an welcher sein
zylindrischer Teil in den Endbereich 7 ausläuft, mit einer
beispielsweise auf der Seite des Kegels 4 des Schneidteils 1 liegenden öffnung 10 versehen, welch»- es
gestattet, ein flüssiges oder gasförmiges, durch die Bohrung des röhrchenförmigen Halters 2 zugeführtes
Medium zur Spitze 3 des Kegels 4, d. h. zur Operationsstelle, zu richten.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kegel 4 in seiner Mantelfläche insgesamt vier Längsnuten 11
auf, deren Querschnittsflächen Abschnitte von Kreirflächen
sind und deren Achsen geneigt zur Achse des Kegels 4 verlaufen. Die Längsnuten 11 laufen zur Spitze
3 des Kegels 4 hin zusammen und bilden paarweise je eine Schneidkante 12, wobei demnach alle Schneidkanten
12 in der Spitze 3 zusammenlaufen.
Das Schneidteil 1 besteht aus einem Edelsteinmaterial, vorzugsweise aus einem Rubin, oder aber auch aus
einem Diamanten. Das Material des Schneidteils 1 kann aber auch ein anderes Material sein, dessen Härte
derjenigen eines Edelsteinmaterials entspricht, z. B. ein Sintermaterial. Der Durchmesser des Kegels 4 beträgt
an seiner Basis beispielsweise 4Ao mm, und seine Höhe
ist beispielsweise Vio mm. Die Höhe des zylindrischen Sockels 5 kann beispielsweise Vio mm betragen und die
Höhe des Zapfens 6 einschließlich des darüber liegenden Klebstoffs etwa 2/io mm. Der Außendurchmesser
des röhrchenförmigen Halters 2 ist beispielsweise 3Ao mm mit einer Wandstärke von V20 mm.
Der nur teilweise dargestellte röhrchenförmige Halter 2 weist zur zweckmäßigen Handhabung des
vorliegenden Schneidwerkzeugs entsprechend den bekannten ophthalmologischen Messern einen anschließenden,
leicht gekrümmten Abschnitt von etwa 10 bis 15 mm Länge auf, der in einen dazu abgewinkelten
Abschnitt übergeht. Der letztere ist in einen stabförmigen Handgriff eingesetzt, vorzugsweise lösbar mittels
einer entsprechenden Spann- oder Klemmvorrichtung.
Zur Herstellung des dargestellten Schneidwerkzeugs wird aus dem Edelsteinmaterial durch entsprechendes
Schleifen zuerst ein Kegel mit glatter Mantelfläche hergestellt. Mittels eines zylindrischen Schleifwerkzeugs
werden hierauf die Längsnuten 11 im Kegel gebildet, wobei das Schleifwerkzeug mit zur Kegeiachse
geneigter Achse geführt wird und die Längsnuten 31 an
der Basis des Kegels in eine Tiefe ausgenommen werden, die kleiner als der Radius des Schleifwerkzeugs
ist Hierauf werden der Sockel 5 und der Zapfen 6 geschliffen. Das in die Bohrung 8 des zusammengequeischten
Endbereichs 7 des röhrchenförmigen Halters 2 eingesetzte Schneidteil 1 wird anschließend
mittels eines Tropfens eines Klebstoffs 9, z. B. eines Epoxyharzes, verankert, wobei vorzugsweise, wie aus
F i g. 1 ersichtlich, auch der Sockel 5 mit dem Endbereich 7 durch den Klebstoff verbunden wird.
Durch Schleifen wird schließlich dem ausgehärteten Klebstoff die in F i g. 1 dargestellte, abgerundete Form
verliehen.
Das erfindungsgemäße Schneidwerkzeug ist nicht nur für Augenoperationen von Vorteil, sondern auch für
andere Operationen im Innern eines Körperteils, zu deren Vornahme das Schneidwerkzeug durch das
Körperteil hindurch mit möglichst geringer Verletzung eindringen muß, z. B. für die Zystotomie.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Chirurgisches Schneidwerkzeug für Augenoperationen mit einem an einem Halter befestigten,
kegelförmigen Schneidteil mit mehreren in eine Spitze auslaufenden Schneidkanten, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schneidteil (1) aus einem Edelsteinmaterial besteht und dessen Kegelfläche
mit mindestens vier in Umfangsrichtung verteilten Längsnuten (11) versehen ist, von welchen
je zwei benachbarten Längsnuten (11) im Bereich der Spitze (3) des Kegels (4) eine sich zur Spitze (3)
des Kegels (4) erstreckende, durch einen gemeinsamen Nutenrand erzeugte Schneidkante (12) bilden.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnuten (11) zur Achse
des Kegels (4) geneigte Achsen haben und im Querschnitt kreisförmig sind.
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnuten (H)
über den Umfang des Kegels (4) gleichmäßig verteilt sind.
4. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Edelstdnmaterial
ein Rubin oder ein Diamant ist.
5. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (2)
einen flachen Endbereich (7) aufweist, an welchem das Schrieidteil (1) über einen an seinem Kegel (4)
ausgebildeten Zapfen (6) mitteis eines Klebstoffs (9) befestigt ist.
6. Verfahren zur Herstellung des Schneidwerkzeugs nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß in einen aus Edeisteinmaterial bestehenden geraden Kegel mit einem zylindrischen Schleifwerkzeug
in zur Kegelachse geneigten Richtungen mindestens vier Längsnuten bis zu einer Tiefe, die an
der Basis des Kegels kleiner als der Radius des Schleifwerkzeugs ist, geschliffen werden.
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