Laborgetreidemühle
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Laborgetreidemühle, die durch Rohrleitungen vereinte Schrot- und Mahlpassagen mit unter diesen angeordneten Mahlsintern zum Aussortieren der Mahlprodukte in Fraktionen und Mehlsammelbehälter sowie Rohrleitungen zum Ableiten der Kleie aus den Behältern im Sinne des verfahrenstechnischen Verarbeitungsganges des Mahlproduktes von Schrot- und Mahlpassagen umfasst.
Derartige Laborgetreidemühlen werden üblicherweise in Betriebslabors der Mahlwerke zur Ermittlung der Mehlsorte, die beim vorgeschriebenen Ausmahlungsgrad des Mehls wie zum Beispiel 70, 72, 75, 78 So usw. erhalten wird, verwendet.
Allgemein bekannt sind Laborgetreidemühlen, die auf einem gemeinsamen Gestell aufgebaute Schrot- und Mahlpassagen, für Aussortierung der Mahlprodukte bestimmte Sieb- und Sortiereinrichtungen, unter jeder Schrot- und Mahlpassage befindliche Mehlsammelbehälter, die unter die Sieb- und Sortiereinrichtungen gestellt sind, und Rohrleitungen zur Abförderung von Kleie aus den letzteren im Sinne der verfahrenstechnischen Verarbeitungsbewegung des Mahlproduktes Schrot- und Mahlpassagen enthalten, wie beispielsweise Laborgetreidemühlen der Firma Bühler .
Ein Hauptnachteil bekannter Laborgetreidemühlen besteht darin, dass zur Erhaltung des vorgeschriebenen Ausmahlungsgrades eine Nachmahlung der Kleie wiederholt vorgenommen werden muss. Zu diesem Zweck wird ein Teil der nach den Schrot- und Mahlpassagen ausgesiebten Kleie von Hand wieder in die Mühle zurückgegeben, durch die Schrot- und Mahlpassagen von neuem hindurchgelassen, wonach das so erhaltene Mehl dem bei der ersten Mahlung abgetrennten Mehl beigemischt wird. Wenn aber die Menge des nach erster Nachmahlung der Kleie und Sichten gewonnenen Mehls sich als nicht gross genug erweist, wird die Kleienachmahlung wiederholt vorgenommen, bis der vorgeschriebene Ausmahlungsgrad erreicht ist.
Durch diesen Umstand wird der Vorgang der Prüfmahlung in diesen Mühlen sehr langwierig und kompliziert, sobald die Kleiemenge sich bei jeder Nachmahlung sachgemäss willkürlich ergibt. Dabei wird der Verarbeitungsvorgang desto verwickelter und langwieriger, je höherer Ausmahlungsgrad erreicht werden muss.
Es ist das Ziel der Erfindung, die erwähnten Nachteile der bekannten Laborgetreidemühlen zu vermeiden.
Der Erfindung ist die Aufgabe zugrundegelegt, eine solche Bauart der Getreidemühle zu erarbeiten, welche den Nachmahlungsvorgang der Kleie im Laufe der Hauptausmahlung zu automatisieren sowie nach Erreichen des notwendigen Ausmahlungsgrades den Vermahlungsvorgang selbsttätig abzustellen ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, dass die Ableitrohre zum Kleieableiten mittels Zusatzabzweigrohren, die mit Trennventilen zum Einteilen des Mahlproduktstromes versehen sind, mit denselben Schrot- und Mahlpassagen verbunden sind, wobei die Mehlsammelbehälter auf einer mit einem beim Erreichen des vorgeschriebenen Gewichtsausmahlungsgrades ansprechenden und ein Kommando zum Abstellen des Mühlenantriebs gebenden Fühler versehenen Waage angeordnet sind.
Ein solcher Mühlenaufbau ermöglicht, die Nachmahlung der Kleie auszuführen, ohne den Zermahlungsvorgang zu unterbrechen und somit den Sollausmahlungsgrad zu erreichen.
Nachstehend wird die Erfindung an einer beispielsweisen Ausführungsform unter Bezugnahme auf beigefügte Zeichnung erläutert, in welcher eine erfindungsgemäss ausgeführte Labormühle zur Getreidevermahlung in schematischer Darstellung wiedergegeben ist.
Die Laborgetreidemühle umfasst auf einem gemeinsamen Gestell (aus der Zeichnung nicht ersichtlich) angeordnete, drei Schrotpassagen 1, 2, 3, die miteinander durch Rohrleitungen 4 verbunden sind, und drei miteinander mittels Rohrleitungen 8 verbundene Mahlpassagen 5, 6 und 7; die Schrotpassagen werden durch Rohrleitung 9 mit im Sinne des ver fahrenstechnischen Vtrarbeitungsganges des Mahlproduktes erster Mahlpassage 5 verbunden; unter jeder Schrot- und Mahlpassage sind die Mahlsichter entsprechenderweise 10, 11, 12 und 13, 14, 15 aufgestellt, die alle zum Einsortieren der Mahlprodukte in verschiedene Fraktionen dienen. Die Ableitrohre 16 und 17 dienen zum Abfördern der Kleie aus den im Sinne des verfahrenstechnischen Verarbeitungsganges des Mahlproduktes letzte Mahlsichter 12 der Schrotpassage 3 und Mahlsichter 15 der Mahlpassage 7.
Die Ableitrohre 16 und 17 sind entsprechenderweise mittels Zusatzabzweigrohren 18 und 19 über Ventile 20, die zum Einteilen des Mahlproduktstromes vorgesehen sind und im Laufe des Mahlvorganges teilweise Rückförderung der Kleie aus den Mahlsichtern 12 und 15 in die Schrot- bzw.
Mahlpassage 3 bis 7 ermöglichen, mit der Schrotpassage 3 bzw. Mahlpassage 7 verbunden.
Die Mühle ist des weiteren auch mit den Mahlsammelbehältern 21, 22, 23 der Schrotpassagen und mit den Sammelbehältern 24, 25, 26 für das Mehl der Mahlpassagen ausgerüstet.
Alle Mehlsammelbehälter sind auf einer gemeinsamen Plattform der Skalenwaage 27 gestellt, die mit einem beim Erreichen des vorgeschriebenen Gewichtsausmahlungsgrades ansprechenden und ein Kommando zum Abstellen des Mühlenantriebes gebenden Fühler versehen ist (der Mühlenantrieb ist in der Zeichnung nicht mitabgebildet).
Die beschriebene Laborgetreidemühle arbeitet wie folgt.
Das geschälte und zur Vermahlung vorbereitete Getreidekorn wird in den Aufgab ebunk er 29 eingeschüttet, von wo aus es über Zuteiler 30 zu den Walzen der Schrotpassage 1 gefördert wird. Die Zerkleinerungsprodukte dieser Schrotpassage fallen in den darunter stehenden Mahlsichter 10, der die Mahlprodukte in drei Fraktionen sortiert, von denen die erstere - das am oberen Sieb zurückbleibende Mahlprodukt - Oberrückstand - zu den Walzen der Schrotpassage 2 weiterbefördert wird, die zweite - das am unteren Sieb zurückbleibende Mahlprodukt - der Unterrückstand - zu den Walzen der Mahlpassage 5 weitergeleitet wird, die dritte - das durchs untere Sieb hindurchgefallene Mahlprodukt, d. h. das Mehl - in den Mehlsammelbehälter 21 geleitet wird.
Die Zerkleinerungsprodukte der Schrotpassage 2 werden wie obenbeschrieben im Mahlsichter 11 durchgesiebt, aus welchem dann der Oberrückstand zu den Walzen der Schrotpassage 3, der Unterrückstand zu den Walzen der Mahlpassage 5 weitergefördert werden und das Mehl in den Mehlsammelbehälter 22 niederfällt.
Entsprechenderweise werden die Zerkleinerungsprodukte der Schrotpassage 3 im Mahlsichter 12 durchgesiebt; der Oberrückstand - die aus diesem in die Rohrleitung 31 gelangende Kleie - wird durch Trennventil 20 in zwei Mahlproduktströme eingeteilt, von welchen der eine im Laufe des ganzen Vermahlungsvorganges ununterbrochen in die Schrotpassage 3 im Zusatzabzweigrohr 18 zurückgefördert und der übriggebliebene Kleieteil ebenfalls ununterbrochen aus der Mühle im Ableitrohr 16 herausgetragen wird; der Unterrückstand der Schrotpassage 3 genauso wie die Unterrückstände der Schrotpassagen 1 und 2 tritt in der Rohrleitung 9 zu den Walzen der Mahlpassage 5, während die durchgefallene Fraktion des unteren Siebs des Mahlsichters 12 in den Mehlsammelbehälter 23 geleitet wird.
Das zu den Walzen der Mahlpassage 5 beförderte Mahlprodukt wird nach dem Feinzerkleinern im Mahlsichter 13 durchgesiebt. Dabei treten die oberen und unteren Rückstände des Mahlsichters 13 in die Mahlpassage 6 und die Durchfallfraktion - das Mehl - wird aus dem Mahlsichter 13 in den Mehlsammelbehälter 24 geleitet.
Die Zerkleinerungsprodukte der Mahlpassage 6 werden nun im Mahlsichter 14 durchgesiebt. Hierbei wird die Durchfallfraktion - das Mehl - in den Mehlsammelbehälter 25 geleitet und die Rückstände treten zu der Mahlpassage 7, deren Zerkleinerungsprodukte im Mahlsichter 15 durchgesiebt werden. Die durchfallende Fraktion dieses Sichters das Mehl - wird wie vorstehend in den Mehlsammelbehälter geleitet, während die zurückgebliebene Gutmenge vermittels 20 in zwei Gutsströme eingeteilt wird. Dabei wird ein Teilstrom der zurückbleibenden Fraktion aus dem Vorgang als Fertigprodukt - die Kleie der Mahlpassagen - herausgetragen, während der andere Gutsstrom durchs Zusatzabzweigrohr 19 in die Mahlpassage 7 zurückgeleitet wird.
Die auf besonderer Plattform der Skalenwaage 27 angeordneten Mehlsammelbehälter 21, 22, 23, 24, 25, 26 werden während des Ausmahlungsvorganges mit dem Mehl allmählich aufgefüllt und im Augenblick, wenn der vorgeschriebene Gewichtsausmahlungsgrad beispielsweise 75% erreicht ist, wirkt die genannte Plattform bei ihrem Niedergang auf den Hebel des Fühlers 28 ein, der das Kommando zum Abschalten des Elektro-Motors der Mühle und Einschalten des Licht Schallmelders gibt. Die Laborgetreidemühle wird dabei selbsttätig stillgelegt.
Wie die Untersuchungen ergeben haben, wird bei der Arbeit mit der beschriebenen Labormühle die Vermahlungsdauer um die Hälfte verkürzt, der Arbeitsaufwand des Ausmahlungsvorganges vermindert und die ganze Vermahlung selbsttätig durchgeführt.