Dentalkeramischer Brennofen
Die Erfindung betrifft einen dentalkeramischen Brennofen, der ein zweiteiliges Gehäuse aufweist, wobei das obere Gehäuse distanziert über dem unteren Gehäuse mit seinen Anzeige- und Regelelementen angeordnet ist und die Elemente zur Aufnahme des Brenngutes von unten in das obere Gehäuse einfahrbar ausgebildet sind.
Dentalkeramische Brennöfen der genannten Art sind bekannt und zwar als elektrisch beheizbare, dentalkeramische Brennöfen mit einer vertikalen Brennkammer, vertikaler Bewegung des Brenngutes mittels vertikal verschiebbaren Brenngutträgers, wobei die Brennkammer unten offen ist, um das Brenngut von unten mittels des Brenngutträgers einzuführen, der in voll ausgefahrenem Zustand beladen werden kann.
Es ist ferner bereits ein dentalkeramischer Brennofen vorgeschlagen worden, bei dem eine vertikale, oben fest abgeschlossene Brennkammer vertikal von unten nach oben mittels eines bewegbaren Brenngutträgers beschickt wird, der aus einem die Brennkammer nach unten abschliessenden Verschlussstein und aus einer die Brennkammer von aussen verschliessenden Verschlussplatte besteht. Kleine Säulen zwischen dem Verschlussstein und der Verschlussplatte lassen einen Hohlraum frei, der so bemessen und ausgebildet ist, dass das zu behandelnde Gut darin zur Vorwärmung untergebracht werden kann.
Diese derart ausgebildeten Öfen haben, obgleich der eigentliche Brennvorgang dentalkeramischer Brennobjekte weitgehend befriedigend durchgeführt werden kann, noch verschiedene Nachteile, und zwar insbesondere hinsichtlich einer rationellen und sicheren Durchführbarkeit der zur Herstellung dentalkeramischer Arbeiten notwendigen und vielfältigen Massnahmen.
Die zur Herstellung von Zahnersatz aus zahnkeramischen Massen notwendigen dentalkeramischen Arbeitsgänge bestehen aus dem Vortrocknen und Vorwärmen des Brenngutes, dem Ausbrennen der organischen Farben und eventueller Bindemittel, sowie dem eigentlichen Brennprozess, der teilweise unter Vakuum, teilweise unter atmosphärischem Luftdruck durchgeführt wird.
Darüber hinaus bedingen dentalkeramische Spezialverfahren, z.B. die sog. Aufbrennkeramik , bei denen zahnkeramische Massen auf Metallgerüsten aus Edelmetall oder Nichtedelmetall aufgeschmolzen werden, noch zusätzlich nicht eigentlich brenntechnische Massnahmen, wie Ausglühen des Metallgerüstes vor dem Aufbrennen der Massen oder Vergüten der fertiggestellten Arbeiten.
Ein Teil der vorgenannten Arbeitsgänge (Vortrocknen, Vorwärmen des Brenngutes, Ausbrennen der organischen Farben, Ausglühen des Metallgerüstes, Vergüten der fertigen Arbeiten usw.) müssen nun bei Temperaturen durchgeführt werden, die überwiegend unterhalb der eigentlichen Brenntemperaturen liegen, die zum Brennen der Massen oder zur Erzielung des gewünschten Glanzgrades erforderlich sind, wobei noch hinzukommt, dass dentalkeramische Brennobjekte, z. B.
Jacketkronen oder Kronen und Brücken nach der sog.
Aufbrennkeramik , dem Aufbau natürlicher Zähne entsprechend aus mehreren, aufeinanderfolgenden Masseschichten erstellt werden und demzufolge die Massen mehrere Brennprozesse bedingen bzw. mehrfach gebrannt werden müssen.
Es kommt noch hinzu, dass den vorgenannten Arbeitsabläufen (Vortrocknen und Vorwärmen des Brenngutes) im Rahmen der Herstellung dentalkeramischer Produkte eine ebenso grosse verfahrenstechnische und materialtechnische Bedeutung beizumessen ist, wie dem eigentlichen Brennprozess, insbesondere weil diese Arbeitsvorgänge, wie der Brennprozess, an die Einhaltung bestimmter Temperaturen und Zeiten gebunden sind.
Dies bedingt, dass bei dem bisher bekannten dentalkeramischen Brennofentyp mit vertikaler Brenngutzuführung sowohl die Brenngutstellung als auch die Stellung des Brenngutträgers vor dem eigentlichen Brennprozess mehrfach und zumindest teilweise manuell gewechselt werden müssen.
Überdies werden die vorbeschriebenen Massnahmen über einen längeren Zeitraum jeweils bei ganz oder teilweise geöffneter Brennkammer durchgeführt, was sich ungünstig bei dem vorerwähnten Brennofen auf die Leistungskapazität und Lebensdauer der Heizwicklung auswirkt.
Daraus ergibt sich, dass ein rationeller und zügiger Arbeitsablauf bei dentalkeramischen Brennöfen herkömmlicher Art mit nur einer Brennkammer bzw. nur einem Brenngutträger, die bzw. der auch für alle Nebenmassnahmen der vorbeschriebenen Art benutzt werden muss, nicht gewährleistet ist.
Hier Abhilfe zu schaffen ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, d. h. es soll ein Brennofen geschaffen werden, der einerseits dem Benutzer ein sicheres aber auch zügiges Arbeiten erlaubt und der andererseits eine dem dentalkeramischen Werkstoff noch besser angepasste Verfahrenstechnik gewährleistet.
Diese Aufgabe ist mit einem Brennofen der genann- ten Art gelöst, der nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, dass im oberen Gehäuse zwei voneinander unabhängige Brennkammern nebeneinander und im unteren Gehäuse zwei den Brennkammern zugeordnete Brenngutträger untergebracht sind, die liftartig in die Brennkammern einfahrbar ausgebildet sind.
Mit dieser Ausbildung eines Doppellift-Brennofens lassen sich die erwähnten Nachteile von Einkammer-Öfen beheben, indem beispielsweise die rechte Brennkammer bzw. der rechte Brenngutträger bevorzugt zum Austrocknen, Vorwärmen usw. des Brenngutes benutzt wird, während der eigentliche Brennprozess dann in der linken Brennkammer bzw. mittels des linken Brenngutträgers durchgeführt wird.
Mit Rücksicht auf die durchzuführenden Arbeiten sind die beiden Brenngutträger vorteilhaft mit voneinander unabhängigen Hubeinrichtungen im unteren Gehäuse versehen, wobei mindestens eine der Hubeinrichtungen ebenfalls mit Rücksicht auf die verschiedenen Behandlungsstufen vorteilhaft intermittierend antreibbar ausgebildet sein kann, und zwar beispielsweise dergestalt, dass das Vortrocknen und Vorwärmen des Brenngutes sowie das Ausbrennen organischer Anteile in den zahnkeramischen Massen ohne jeglichen manuellen Wechsel der Brenngutstellung, sondern lediglich mittels eines intermittierenden Einfahrens des Brenn gutträgers in die Brennkammer selbsttätig erfolgt.
Anhand der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles wird der erfindungsgemässe dentalkeramische Brennofen nachfolgend näher erläutert.
In dieser Darstellung sind mit 1 das obere Gehäuse, mit 2, 3 die beiden gestrichelt angedeuteten, nach unten offenen und im Gehäuse 1 befindlichen Brennkammern bezeichnet, denen zwei Brenngutträger 5, 6 zugeordnet sind, von deren Hubeinrichtungen, die im unteren Gehäuse 4 sitzen, lediglich die oberen Enden der beiden Hubstangen 7, 8 erkennbar sind.
Das obere Gehäuse 1 ist in an sich bekannter Weise durch Säulen 9, 10 vom unteren Gehäuse 4 distanziert gehalten, auf dessen Frontfläche verschiedene und für den Betrieb des Ofens notwendige Kontroll-, Einstellund Schaltelemente angeordnet sind.