Verfahren zur Entwicklung einer latenten Kräuselung eines texturierten Garnes aus thermoplastischen Fäden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entwick- lung einer latenten Kräuseiung eines texturierten Garnes aus thermoplastischen Fäden, wobei das texturierte Garn kontinuierlich einer Vorl;agespule mit einer vorbestimmten Abzugslgeschwindiglceit entnommen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das texturierte Garn auf eine Auf wickeispule zum Erreichen einer geringeren Garns pan- nung mit einer geringeren Geschwindigkeit als der Ab zugsgeschw indigkeft aufgewickelt wird, so dass sich also das mit grösserer Garuspannung auf der VorlagespMe befindliche Garn nach seiner Entnahme von der Vorlage spule teilweise entspannen kann,
dass darauf das teilweise entspannte Garn längs durch eine längliche Dampfkammer geführt wird, die über ihre Länge das durchlaufende Garn umgibt, und dass unmittelbar darauf das Garn durch einen sich in Bewegungsrichtung des Garnes erstreckenden, aus der Kammer frei austretenden Dampfstrahl geführt wird, wobei die Länge des das Garn beaufschlagenden freien Dampfstrahles mindestens so gross ist wie die Länge der Dampikammer, so Idass nach dieser Prozedur ein Schrumpfen und Rau sohlen des Garnes vor seinem Aufwickeln auf die Auf wickelspule entsteht.
Durch das erfinldungsgemässe Verfahren kann eine gleichmässige zusätzliche Bauschung des Garnes gebildet werden, da die Kräuselung der einzelnen Fäden ausser Phase mit der Kräuselung der benachbarten Fäden gebracht wird. Die feuchte Wärme des Dampfbe.reiches innerhalb und ausserhalb der Kammer hat eine gleichmässige Entwicklung der latenten Kräuselung des Garnes im gewünschten Masse zur Folge, und zwar in Abhängigkeit von der Grösse der Entspannunlg des Garnes, welches durch den Dampfbereich geführt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren wirdlanhanld eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles einer zur Durchführung des Verfaih- rens geeigneten Vorrichtung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen vertikalen TeiDschnlitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 in Vordelransicht,
Fig. 3 eine grösser gezeigte Teilansicht aus Fig. 3,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 in der Fig. 3 und
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in der Fig. 4 in grösserer Darstellung.
Wie aus Iden Fig. 1 und 2 hervorgeht, enthält die Vorrichtung im Abstand voneinander angeordnete Rah menständer 10, von denen nur einer dargestellt ist. Die Ständer sind miteinander durch in Längsrichtung ver laufende Rahmenteile verbunden, welche eine untere Schiene 11, eine mittlere Schiene 12 und eine obere Schiene 13 enthalten. Die Vorrichtung hat vorzugsweise an beiden Seiten in Abständen angeordnete Belaand f Dgsstelllen, obwohl in den Fig. 1 und 2 nur eine Seite der Vorrichtung und eine einzige Behandliungs- stelle dargestellt ist.
An der mittleren Schiene 12 ist ein erstes Antriebsorgan 20 angeordnet. Das Antriebsorgan 20 enthält ein Paar von Antriebsrollen 21 und 22, um welche das texturierte Garn Y gewickelt ist. Die Antriebsrollen 21 und 22 sind normalerweise unter einem kleinen Winkel schräg gestellt, so dass das Garn entlang der Rollen bewegt wird. Die Antriebsrollen 21 und 22 werden mit Hilfe eines nicht dargestellten geeigneten Getriebes angetrieben, welches sich im Gehäuse des Antriebsorganes 20 befindet, sowie durch ein Antriebsrad 23, weiches an einer Antriebswelle 24 befestigt ist. Die Antriebswelle 24 ist im Ständer 10 drehbar gelagert.
An der vorderen Seite des Gehäuses des An triebsonganes 20 ist ein Kupplungshebel 25 (Fig. 2) angeordnet, durch welchen der Antrieb zur Ausführung einer Drehbewegung der Antriebsrolle 21 und 22 einge schaltet und ausgeschaltet werden kann. Die Antriebsrollen 21 und 22 dienen dem Abziehen des texturierten Garnes Y von einer Voriagespule S durch eine Garn führung 26 mit einer gegebenen Abzugsgeschwindigkeit.
Das texturierte Garn Y wird von Ider Antrielbsrollle 21 nach oben geführt und gelangt in eine im wesentlichen C-förmige keramische Garnführung 30, welche auf der Schiene 12 (Fig. 3 und 4) befestigt ist. Das Garn Y ist darauf durch eine Dampfkammer C, über eine Führungsstange 31 und durch eine Querführung 32 geführt und wird auf eine Aufwickelspule T gewickelt.
Die Aufwickelspule T ist an einem Rohr 33 ausge- bildet, welches an einem Dorn 33a angeordnet ist, der mit einem Ende im vorderen Ende eines Tragarmes 34 gelagert ist. Das hintere Ende des Tragarmes 34 ist an einem Zapfen 35 (Fig. 1) im obefen Ende eines Tragblocks 36 schwenkbar gelagert. Das untere Ende des Tragblocks 36 ist an der oberen Schiene 13 bb festigt.
Beim Aufwickeln des Garns Y auf die Aufwickel; spule T wird die Spule durch eine Antriebswalze 40 angetrieben, welche an einer Antriebswelle 41 befestigt ist. Das vordere Ende des Tragarmes 34 kann gehoben werden, um auf diese Weise die Spule T vom Antrieb durch die Walze 40 zu lösen und sie in der gehobenen unwirksamen Stellung durch einen Hebel 42 zu halten, dessen oberes Ende in geeigneter Weise mit dem vorderen Ende des Tragarmes 34 verbunden ist. Die An triebswalze 40 und die Aufwickelspule T bilden ein Aufnahmeorgan für das Garn Y.
Das Garn wird auf die Spule T mit einer medrige- ren Geschwindigkeit aufgewickelt, als es von der Vor Iagspule S durch die Antriebsrollen 21 und 22 abgezogen wird, so dass das Garn bei seiner Bewegung zwischen der Antriebsrollé 21 und der Aufwickelspule T mindestens teilweise entspannt wird. Die Drehzahlen der Antriebswellen 23 und 41 können in einem grossen Bereich geändert werden, so dass die Grösse der über schüssigen Abzugsgeschwindigkeit des Garns von der Spule S und damit die Grösse der Entspannung des Garns Y nach Wunsch eingestellt werden kann.
Wie am besten aus den Fig. 3 bis 5 elrsichtllich ist, enthält die Dampfkammer C ein rohrförmiges Ge häuse 50, welches in aufrechter Stellung durch einen Kragen 51 gehalten wird, welcher am oberen Ende einer Z-förmigen Stütze 52 befestigt ist, die ihrerseits mit ihrem unteren Ende an der Zwischenschiene 12 befestigt ist. Das rohrförmige Gehäuse 50 ist vorzugsweise ungefähr 150 mm lang, hat einen äusseren Durchmesser von 25 mm und eine Wandstärke von ungefähr 1,6 mm. Das obere Ende des rohrförmigen Gehäuses 50 ist offen und endet in einem kurzen Abstand über dem Kragen 51.
Wie jedoch in der Fig. 2 durch strichpunktierte Linien 50a dargestellt ist, kann sich das obere Ende des rohrförmigen Gehäuses 50 nach oben um einen grösseren Abstand erstrecken und kann nach aussen ausgeweitet sein. Das untere Ende des rohr förmigen Gehäuses 50 ist im wesentlichen durch einen Zapfen 54 verschlossen (Fig. 5), weicher einen aufrechten Kragen 55 aufweist, welcher mit einem Durch gangskanal 56 für das Garn versehen ist. Der Kragen 55 erstreckt sich vorzugsweise nach oben in das rohrförmige Gehäuse 50 um einen Abstand von ungefähr 19 mm.
Im unteren Teil des rohrförmigen Gehäuses 50 ist eine Eingangsöffnung 60 für den Dampf vorgesehen (Fig. 5), und zwar ungefähr auf der Höhe des oberen Endes des Kragens 55. An die Eingangsöffnung 60 ist ein Ende einer Rohrverschraubung 61 angeschlossen, deren anderes Ende an eine Seite eines von Hand be tätigbaren Absperrventiles 62 angeschlossen ist. Die andere Seite des Absperrventlles 62 ist mit einer Dampfleitung 63 verbunden, deren anderes Ende durch eine T-Verschraubung 64 mit einer Hauptleitung 65 für Dampf in Verbindung steht (Fig. 1).
Am unteren Ende des Gehäuses 50 ist eine Ab flussöffnunlg 66 für Kondensat (Fig. 5) vorgesehen. Die Öffnung 66 ist an ein Ende einer Abflussleitung 70 angeschlossen. Das andere Ende der Abflussleitung 70 ist mit einer Haupt-Abfiussleitung 71 verbunden (Fig. 1).
Der Dampf tritt vorzugsweise durch die Öffnung 60 in das rohrförmige Gehäuse 50 mit einem Druck von ungefähr 0,3 bis 0,7 Atmosphären ein und entweicht am offenen oberen Ende des rohrförmigen Gehäuses 50. Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, umgibt der entweichende Dampf das Garn Y über eine gewisse Länge nach seinem Austritt aus dem rohrförmigen Gehäuse 50. Auf diese Weise erstreckt sich der Behandlungsbereich durch Dampf vom unteren Ende des rohrförmigen Gehäuses 50 bis zu einer Stelle in der Nähe der Führungsstange 31.
Die Wärme und die Feuchtigkeit des Dampfes, weleher das teilweise entspannte texturierte Garn S umgibt, haben zur Folge, dass die latente Kräuselung des Garnes bzw. seine Wellung oder seine Schlingen entwickelt werden, und zwar in Abhängigkeit von der Grösse der Entspannung bzw. der überschüssigen Ab zugsgeschwindigkeit von der Spule S bei seiner Bewegung durch den Bereich der Dampfbehandlung. Die Temperatur in der Dampfkammer C wird auf einen Wert von ungefähr 1000 C gehalten. Diese Temperatur ist zwar nicht genügend hoch, um die entwickelte Kräuselung im texturierten Garn zu fixieren, sie entwickelt jedoch rasch die latenten Spannungen im Garn, welche im Garn verbleiben, wenn es auf die Auf wickeispule T im teilweise entspannten Zustand aufgewickelt wird.
Die Grösse der Entspannung des texturierten Garnes bei seiner Bewegung durch den Bereich der Wärmebehandlung kann in gewünschter Weise verändert werden. Dieses Mass der Entspannung wird durch das angestrebte Endresultat bestimmt und hängt von der Art und Weise ab, in welcher die latente Kräuselung im texturierten Garn erzeugt wurde. Wenn z. B. ein falschgezwirntes Garn direkt gefärbt werden soll, so wird die Vorlagespule S mit einer überschüssigen Abzugsgeschwindigkeit von 85 bis 120 S angetrieben.
Anderseits kann eine weiche Aufwickelspule, welche zum direkten Färben geeignet ist, aus einem Garn, weiches durch eine beheizte Stauchkammer geführt wurde, mit einer üherschüssigen Abzugsgeschwindigkeit von ungefähr 20 bis 35 M gebildet werden. Wenn jedoch falschgezwirntes Garn in der Folge stabilisiert oder durch Wärme fixiert werden soll, z. B. in einem Autoklav mit Dampf unter Druck, so wird die Aufnahmespule mit einem Überschuss von ungefähr 10 bis 352 beim Abziehen {gebildet .
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden verschiedene Typen von texturierten Garnen aus thermoplastischen Fäden behandelt. In einigen Fällen wurde die Aufwickelspule direkt gefärbt, während in anderen Fällen die Aufwickelspule durch Wärme fixiert wurde, um die entwickelte Kräuselung im Garn zu stabili sieren. Die nach dem vorliegenden Verfahren durch Dampf behandelten Garne können zulm Wirken oder zum Weben verwendet werden.
Es kann dabei vorzugsweise, insbesondere wenn faischgezwirntes Garn durch Dampf behandelt werden soll, zuerst ein Einzelgarn mit einer Z-Drehung mit einem Einzelgarn mit einer Y-Drehung gezwirnt werden, um ein gezwirntes texturiertes Garn mit Gegendrehung zu erhalten. Darauf wird das auf diese Weise ausgeglichene Garn von der Vorlage spule S abgezogen und durch die Vorrichtung zur Wärme,behrandlur g geführt.
Durch eine BeeinRussunlg der Grösse des Prozentsatzes der Entspannung des Garnes bei der BehandL lung durch Dampf können verschiedene physikalische Eigenschaften des Garnes erzielt werden, die dieses für verschiedene Verwendungszwecke geeignet machen.
Verschiedene Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Beispielen von Garnen, welche durch Dampf behandelt wurden. Wenn auch in den Beispielen nur die Brehandllunlg von Garnen mit einer Stärke von 70 und 140 Denier beschrieben wird, so versteht es sich, dass das erfindungsgemässe Verfahren nicht auf die Verwendung solcher Garne beschränkt ist, und zur Behandlung von Garnen aNohsandlerer Stärken geeignet ist.
Beispiel I
Zwei Einzeigarne aus 34 Fasern mit 100 Der aus falschlgezwirntem Nylon mit entgegengesetzter Dre hung werden miteinander mit 80 Drehungen auf einen Meter gezwirnt und darauf in der beschriebenen Vof- richtung behandelt.
In diesem besonderen Falle werden die Antriebsrolien 21 und 22 zum Abziehen des
Garnes Y von der Vorlagespule S mit leine Umfangsgeschwindelgkeit von 243 m in der Minute be- wegt, während die Antriebswalze 40, die dem Aufwik- kein des Garnes auf die Aufwickelspule T dient, mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 132 m in der Minute bewegt wird. Das Garn wird somit mit einem obere schuss von 85 % abgezogen und durch die Dampfkammer C geführt.
Bei der Bewegung durch die Dampfkammer C wird die latente Kräuselung des teilweise entspannten Garnes entwickelt, wobei das Garn in der Längsrichtung schrumpft, wonach es gleichmässig auf gewickelt wird und eine weiche Aufnahmespule T bil- det. Das behandelte Garn wird auf die Aufwickelspule T ausreichend lose gewickelt, so dass es, während es auf der Spule aufgewickelt ist, in seiner ganzen Länge gleichmässig gefärbt werden kann. In diesem Falle kann das Rohr 33 perforiert sein. Vorzugsweise wird jedoch das Rohr 33 entfernt und der Wickelkörper des entspannten Garnes auf der Spindel einer normalen Färb maschine angeordnet.
Beispiel II
Zwei Einzeilgarne mit je 34 Fasern und einer Dicke von 70 Denier laus in umgekehrter Richtung falsch gezwirntem Nylon werden miteinander mit 80 Drehun gen auf einen Meter gezwimt. Das Garn wird darauf in der beschriebenen Vorrichtung in der gleichen Weise wie im Beispiel I behandelt und darauf gefärbt.
Beispiel III
Zwei Einzelgarne mit je 17 Fasern und 70 Denier aus falschgezwirntem Nylon mit entgegengesetzter Dre hung werden miteinander durch 120 Drehungen auf einen Meter gezwirnt und darauf nach dem besclrri benen Verfahren behandelt. Die Antriebsrollen 21 und
22 werden derart bewegt, dass sie das Garn Y von der Vorlagespule S mit einer Geschwindigkeit von 198 Meter in der Minute abziehen, während die Antriebswalze 40 eine Drehzahl aufweist, mit weicher das Garn auf die Aufwickelspulle T mit einer Geschwindigkeit von 91 Meter in der Minute aufgewickelt wind.
Das Garn wird somit mit einer Überschuss von 117 % abgezogen, während es durch die Dampfkammer C geführt wird. Die latente Kräuselung des teilweise entspannten Garnes wird bei der Bewegung durch die Dampfkammer entwickelt, wobei sich das Garn in der Längsrichtung verkürzt, so dass es gleichmässig aufgewickelt werden kann und eine weiche Aufwickelspule T bildet.
Das Idurch den Dampf behandelte Garn wird auf die Aufwickeispule T ausreichend lose gewickelt, so dass es in seiner ganzen Länge in einem direkten Färbvongangrglelichmässig gefärbt werden kann, während es sich auf der Aufwickelspule T befindet.
Beispiel IT/
Zwei Einzelgarne mit je 17 Fasern und einer Dicke von 71 Denier aus falschgezwirntem Nylon mit entgegengesetzter Drehung werden miteinander mit 80 Um drehungen auf einen Meter gezwirnt und darauf in der gleichen Weise behandelt, wie das Garn aus dem Beispiel III.
Beispiel V
Zwei Einzelgarne mit 100 Denier und 50 Fasern, welche in einer Stauchkammer behandelt wurden, werden miteinander durch 80 Umdrehungen auf einen Meter gezwirnt und darauf nach Idem beschriebenen Verfahren behandelt. Die Antrieberollen 21 und 22 werden derart angetrieben, dass das Garn Y von der Ver- lagespule S Imit einer Geschwindigkeit von 198 Meter in der Minute abgezogen wird, während die Antsricbs- walze 40 derart angetrieben wird, dass das Garn auf die Aufwickeispule T mit einer Geschwindigkeit von
162 Meter in der Minute Eaufgewickelt wird.
Auf diese Weise wird das Garn bei seinem Durchgang durch die Dampfkammer C mit einem Überschuss von 21 % abgezogen. Die im teilweise entspannten Garn vorhandene latente Kräuselung wird beim Durchgang durch die Dampfkammer C entwickelt, wobei das Garn in Längsrichtung schrumpft, so dass' es gleichmässig gewickelt werden kann und eine weiche Aufwickeispule T bildet.
Das behandelte Garn wird auf die Aufwickelspule T Eausreichend lose gewickelt, so dass es m seiner ganzen Länge gleichmässig in einem direkten Färbvofgang ge färbt werden kann, während es sich in der Aufwickel spule befindet.
Beispiel Vl
Zwei Einzeigarne aus Nylon mit 140 Denier und
68 Fasern, die in einer Stauchkammer behandelt werden, werden miteinander durch 80 Umdrehungen auf einen Meter gezwirnt und darauf in der gleichen Weise wie das Garn nach dem Beispiel V behandelt.
Beispiel VII
Zwei Einzelgarne aus Nylon mit 70 Denier und
34 Fasern, die beide in einer Stauchkammer behandelt wurden, werden miteinander durch 80 Drehungen auf einen Meter ,gezwirnt und dann in der beschriebenen
Weise behandelt. Die Antriebsrolllen 21 und 22 werden so gedreht, dass das Garn Y von der Vorlagespule S mit einer Geschwindigkeit von 198 m in der Minute abgezogen wird, während die Antriebswalze 40 das
Garn auf die Aufwickelspule T mit einer Geschwindig- keit von 158 Im in der Minute wickelt.
Das Garn hat dabei beim Durchgang durch die Dampfkammer C einen Überschuss der Abzugslgeschwindfigkeit von 25 %.
Die latente Kräuselung des teilweise entspannten Garnes wird beim Durchgang durch die Dampfkammer C entwickelt. Das Garn schrumpft in der Längsrichtung, so dass es gleichmässig aufgewickelt werden kann und eine weiche Aufwickelspule T bildet. Das behandelte Garn ist auf der Aufwickelspule T lausreichend lose gewickelt, so dass es in einem direkten Arbeitsgang entlang seiner ganzen Länge gleichmässig gefärbt werden kann, während es auf einem perforierten Rohr gewickelt ist.
Beispiel VIII
Zwei Einzelgarne mit 70 Denier und 34 Fasern aus in entgogenCgesetzter Richtung falschegezwirntelm Da cron werden miteinander mit 80 Drehungen auf einen Meter gezwimt und darauf folxgendermiassen behandelt.
Die Antriebsrollen 21 und 22 ziehen das Garn Y von der Vorlagespule S mit einer Geschavinldigkeit von
198 Meter in der Minute ab, während die Antriebswalze 40 das Garn auf die Aufwickelspule T mit einer Geschwindigkeit von 162 Meter in der Minute wickelt.
Das Garn hat somit beim Durchgang durch die Dampfkammer C einen Überschuss der Ahzugsgeschwin digkeit von 22cd. Beim Durchgang durch die Dampfkammer C wird die latente Kräuselung des teilweise entspannten Garnes entwickelt. Das Garn schrumpft in der Längsrichtung, so dass es gleichmässig gewickelt werden kann und eine weiche Aufwickelspul!e T bildet. Das behandelte Garn wird auf die Aufwickelspule T in einem ausreichend losen Zustand Igewickedt, so dass es entlang seiner ganzen Länge gleichmässig stabilisiert oder durch Wärme fixiert werden kann, während es sich in der Spule befindet. Die Aufwickelspule T wird vorzugsweise durch die Verwendung von Dampf und Druck stabilisiert, z. B. in einem Autoklav.
Beispiel IX
Zwei Einzelgarne mit 70 Denier und je 34 Fasern aus in entgegengesetzter Richtung falschgezwirntem Nylon werden miteinander mit 80 Umdrehungen auf einen Meter gezwirnt und darauf folgendermassen behandelt.
Die Antriebswalzen 21 und 22 ziehen das Garn Y von der Vorlagespule S mit einer Geschwindigkeit von 109 Meter in der Minute ab, während die Aufuahmewalze 40 das Garn auf die Aufwickelspule T mit einer Geschwindigkeit von 146 Meter in der Minute wickelt. Das Garn hat somit einen Überschuss von 35 % der Abzugsgeschwindigkeit, während es durch die Dampfkam mer C bewegt wird. Es schrumpft in der Längsrichtung derart, dass es gleichmässig gewickelt werden kann und eine weiche Aufwickelspule T bildet. Das durch Dampf behandelte Garn wird auf die Aufwickelspule T ausreichend lose gewickelt, so dass es gleichmässig in der gleichen Weise wie das Garn aus dem Beispiel VIII durch Dampf stabilisiert werden kann.
Beispiel X
Zwei Einzelgarne mit 70 Denier und je 14 Fasern von in entgegengesetzter Richtung falschgezwirntem Dacron werden mfteinander durch 80 Drehungen auf einen Meter gezwirut und darauf folgendermassen behandelt.
Die Antriebsrollen 21 und 22 ziehen das Garn Y von der Voriagespule S mit einer Geschwindigkeit von 198 Meter in der Minute ab, während die Antriebswalze 40 das Garn auf die Aufwickelspule T mit einer Geschwindigkeit von 178 Meter in der Minute wickelt.
Das Garn hat somit beim Durchgang durch die Dampfkammer C einen Überschuss der Abzugsgeschwindigkeit von 11 %. Die latente Kräuselung des teilweise entspannten Garnes wird beim Durchgang durch die Dampfkammer C entwickelt. Das Garn schrumpft in Längsrichtung, so dass es gleichmässig gewickelt werden kann und eine weiche Aufwickelspule T bildet. Das behandelte Garn wird auf die Aufwickelspule T ausreichend lose gewickelt, so dass es gleichmässig in der gleichen Weise wie das Garn nach den Beispiele VIII und IX durch Dampf stabilisiert werden kann.
Während alle Garne nach den genannten Beispielen mit einem Überschuss abgezogen werden, so dass sie sich bei der Behandlung durch Dampf in einem teilweise entspannten Zustand befinden, werden die latenten Kräuselungen des Garnes entwickelt, so dass das Garn bauschiger wird, als es vor der Behandlung durch den Dampf war. Im allgemeinen wird das texturierte Garn mit einem Überschuss der Abzugsgeschwindigkeit von 10 bis 120% behandelt. Die Grösse der Bauschung des Garnes ist durch die Grösse des Geschwindigkeits überschusses beim Abziehen des Garnes von der Vorlagespule S bestimmt sowie durch den Typ des behandel- ten texturierten Garnes.
Der Überschuss der Abzugsgeschwindigkeit wird dadurch erhalten, dass die Antriebs walze 40, welche das Garn auf die Aufwickelspuie T wickelt, mit einer kleineren Umfangsgeschwindigkeit bewegt wird, als die Geschwindigkeit ist, mit welcher das Garn von der Verlagespule S durch die Rollen 21 und 22 abgezogen wird. In allen Fällen hat das durch Dampf behandelte Garn eine ausgezeichnete Gleichmässigkeit entlang seiner ganzen Länge. Die nach den Beispielen I bis VII behandelten Garne sind über ihre ganze Länge gleichmässig gefärbt. Die nach den Beispielen VIII bis X durch Dampf stabilisierten Garne weisen eine gleichförmige Elastizität und Bauschigkeit über ihre ganze Länge auf.
N;ach dem erfindungsgemässen Verfahren behandei- tes Garn kann gefärbt werden, während es sich noch auf der Aufwickelspule befindet. Solches Garn kann auch durch Wärme fixiert werden, während es sich noch auf der Aufwickelspule befindet.