Klebespiel
Die bekannten und verbreiteten Malbücher erfüllen die ihnen zugedachte Aufgabe nur zum Teil, da Kleinkinder noch nicht über die erforderliche Geschicklichkeit verfügen, die darin gedruckten, mehr oder weniger komplizierten Figuren sinnvoll zu bemalen, grössere und begabtere Kinder jedoch selbst ihre Themen suchen, ohne die Einschränkung durch die vorgedruckten Bilder dulden zu wollen. Daher sind diese Malbücher nur sehr beschränkt für Kinder eines bestimmten Alters sinnvoll, da das Nichtkönnen bei Kleinkindern bzw. das Nichtwollen bei grösseren Kindern negative seelische Reaktionen hervorrufen kann.
Um diesen Nachteil auszuschalten, sind Klebespiele bekannt geworden, die mit gummierten oder selbstklebenden Blättern ausgestattet sind. Bei der einen Art solcher bekannten Klebespiele ist völlige Freiheit geboten, indem das Kind mit der Schere nach Gutdünken Figuren aus dem farbigen Material herausschneiden und diese aufkleben kann, während bei einer anderen Art maschinell vorgestanzte Farbfolien angeboten werden, bei denen die Figuren bereits festgelegt sind.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, weder das Kind zu beschränken, noch es zu verwöhnen, sondern durch geschicktes Führen das Lösen von scheinbar schwierigen Aufgaben zu ermöglichen. Es wird daher ein Klebespiel vorgeschlagen, welches mehrere verschiedenfarbige Blätter mit gummierter oder selbstklebender Rückseite sowie mindestens einen Figurenträger aufweist, aus welchen Blättern vorbestimmte Figurenelemente abtrennbar sind, um diese auf den Figurenträger aufzukleben, zum individuellen Zusammenstellen farbigen Vorlagen entsprechender Figuren, und welches dadurch kennzeichnet ist, dass die Umrisse dieser Figurenelemente den Umrissen von Teilen der in der Vorlage gegebenen Figuren entsprechen.
Auf diese Weise wird dem Kind durch die vorbestimmten Elemente eine Hilfe beim Abtrennen derselben geboten, wobei ihm aber völlige Freiheit im Zusammenstellen dieser Elemente zu Figuren oder anderen Bildern gelassen wird.
Auf beiliegenden Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einzelne Figurenelemente, die aus verschiedenen Blättern herausgetrennt sind, wobei die unterschiedlichen Farben durch verschiedene Schraffuren angedeutet wurden,
Fig. 2 ein aus diesen Figurenelementen zusammengesetztes Bild,
Fig. 3 andere Beispiele von Figurenelementen und
Fig. 4-9 verschiedene, aus den Elementen von Fig. 3 zusammengesetzte Figuren.
Das vorgeschlagene Klebespiel kann zum Beispiel aus mehreren verschiedenfarbigen Vorlagen bestehen, welche mit Figurenelementen bedruckt sind. In Fig. 1 sind als Beispiel die Elemente für einen Kopf dargestellt, bestehend aus der Kopfgrundform 1, dem Gesicht 2, den Haaren 3, dem Augenhintergrund 4, der Nase 5, dem Mund 6, den Lippen 7 und 8, den Augen 9, dem Ohrring 10, der Halskette 11 sowie den Halskettenkugeln 12. Ferner sind mehrere unbedruckte Elementträger, beispielsweise aus starkem Papier zum einmaligen Gebrauch oder aus Kunststoff zum mehrmaligen Gebrauch, sowie ein oder mehrere Blätter mit farbig gedruckten Vorlagen vorgesehen. Das Kind kann dabei eine ihm zusagende Vorlage auswählen, die dazu benötigten Figurenelemente aus den farbigen Blättern ausschneiden und entsprechend der Vorlage auf dem Elementträger zusammensetzen.
Gefällt ihm die ausgewählte Vorlage nicht in jeder Beziehung, so hat es völlige Freiheit, das eine oder das andere Element dieser Vorlage abzuändern. Die in Fig. 1 abgebildeten einzelnen Körperelemente können zu dem in Fig. 2 gezeigten Gesicht zusammengesetzt werden. Wenn dem Kind nun zum Beispiel die Haare 3 oder die Halskette 11, 12 nicht gefällt, kann es aus einem anderen farbigen Blatt eine andere Haartracht bzw. anderen Schmuck auswählen und so ein Gesicht nach eigenen Vorstellungen zusammensetzen.
Als Weiterentwicklung können die farbigen Blätter beispielsweise als transparente Folien ausgebildet sein, so dass sich durch Übereinanderkleben von verschiedenfarbigen Folien ungezählte Farbabstufungen, Licht- und Schatteneffekte oder eine plastisch wirkende Bildgestaltung erzielen lassen.
Das vorgeschlagene Klebespiel ermöglicht dem spielenden Kinde eine schrittweise Entwicklung seiner Handfertigkeit, indem es mit einfachen Figuren oder Gegenständen beginnen kann und diese durch weitere Ausschmückung bzw. andere Farbkombinationen immer weiter vervollkommnen kann. Daher ist dieses Klebespiel sowohl für Kleinkinder als auch für grössere und begabtere Kinder brauchbar, da es weder die Kleinkinder vor unlösbare Aufgaben stellt noch die grösseren Kinder allzusehr einschränkt.
Ausserdem entwickelt das Klebespiel ausgesprochen den Sinn für eine logische Reihenfolge der Montage der einzelnen Figurenelemente, weil die inneren Umrisse der Formelemente des zusammengesetzten Bildes jeweils mit den Aussenumrissen des nächstfolgenden der Elemente zusammenfällt. In diesem Zusammenhang wird auf die Fig. 3-9 verwiesen, in denen gezeigt ist, wie sich durch Montage von jeweils sechs formgleichen Elementen 13, 14, 15, 16, 17 und 18 (Fig. 3) sich vollkommen verschiedene optische Wirkungen erzielen lassen (Fig. 4-9).