Gestell, das ein mit einer Abdeckung aus keramischem Material versehenes Untergestell aufweist
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Gestell, das ein mit einer Abdeckung aus keramischem Material versehenes Untergestell aufweist.
Es ist üblich, die Tische von Laboratoriumseinrichtungen und ähnlichen Anlagen mit keramischen Platten abzudecken, um eine gegen Chemikalien widerstandsfähige Fläche zu schaffen. Dabei werden Keramikelemente von relativ kleinem Format, z. B. 15 x 15 cm, mit Fugen aneinandergereiht, die durch einen säurebeständigen Kitt abgeschlossen werden. Dieses Vorgehen hat Nachteile sowohl in der Herstellung als auch im Gebrauch der Tische. Bei der Herstellung ist zunächst ein Trägerelement, z. B. aus Holz oder Metall, und ausserdem ein relativ hoher Aufwand an Arbeit notwendig. Die Folge ist eine unwirtschaftliche Herstellung und ein höherer Preis.
Im Gebrauch wirken sich die Fugen deswegen nachteilig aus, weil selbst bei guter chemischer Beständigkeit sie nicht die gleiche Dauerbeständigkeit wie die glasierte keramische Oberfläche haben und insbesondere allmählich eine mechanische Veränderung eintritt, die Unebenheiten und damit eine Beeinträchtigung des Aussehens und des Gebrauchswertes herbeiführt.
Anderseits besteht bei keramischen Tischplatten und ähnlichen Konstruktionen das Bedürfnis, in der Regel die vorne sichtbare Kante und bei freistehenden Einzeltischen auch die beiden Seitenkanten, bei Ecktischen die eine Seitenkante, mit einer umlaufenden Glasur zu versehen und in den meisten Fällen zusätzlich diese Kante als Wulstrand auszubilden. Infolgedessen tritt ein Bedürfnis für verschiedene Randgestaltungen auf.
Die letzterwähnte Randgestaltung wurde bei den bisher üblichen Keramikplatten in kleinen Formaten dadurch bewirkt, dass verschiedene Platten, nämlich Normalplatten, ferner Platten mit Vorderrand, Platten mit Eckausbildung usw. nach Bedarf kombiniert wurden.
Diese Vielfältigkeit des Plattenmaterials bringt jedoch unerwünschte Herstellungs-, Lagerungs-, Investitions-, Handhabungs, und Verlustkosten mit sich, die ihrerseits eine weitere nachteilige Verteuerung des Endproduktes bewirken.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist nun ein Gestell, das ein mit einer Abdeckung aus keramischem Material versehenes Untergestell aufweist, zu schaffen, das die Nachteile bekannter Abdeckungen dieser Art zu vermeiden erlaubt. Die auf ihrem Untergestell angeordnete Abdeckung soll insbesondere eine günstige Lösung der Probleme gestatten, die bei ihrer Verwendung zur Bildung eines Labortisches auftreten.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung aus einer einstückigen, selbsttragenden Keramikplatte besteht, die mindestens annähernd die Grösse der abzudeckenden Untergestellfläche aufweist und nur im Bereich ihrer Kanten auf dem Untergestell ab gestützt ist.
Die nachfolgende Beschreibung erörtert beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes anhand der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines mehrteiligen Untergestells zur Aufnahme zweier keramischer Abdeckplatten zwecks Bildung eines Labortisches, teilweise auseinandergenommen,
Fig. 2 eine Grundrissansicht einer auf dem Untergestell der Fig. 1 angeordnet zu werden bestimmten keramischen Abdeckplatte,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines fertigen Labortisches mit zwei keramischen Platten und einem zur Erweiterung vorgesehenen Untergestell,
Fig. 4 eine Teilschnittansicht im Bereich der Stosskanten zweier keramischer Platten aufeinandergereihten Untergestellen,
Fig. 5 eine Teilschnittansicht im Bereich der Stosskanten zweier keramischer Platten auf einem leicht abgeänderten Untergestell und
Fig.
6 eine Teilschnittansicht in grösserem Massstab der keramischen Platte der Fig. 2 entlang der Linie VI-VI der letzterwähnten Figur.
Wie alle Keramik-Erzeugnisse unterliegen auch die beschriebenen keramischen Abdeckplatten einer gewissen Schwindung beim Brennen und damit einer gewissen Schwankung in den Abmessungen des fertigen Stückes.
Anderseits ist bei den heute üblichen Labor-Einrichtungen die Verwendung metallischer Konstruktionen üblich, die mit grosser Genauigkeit hergestellt werden, z. B. in Form von Tisch-Untergestellen aus Stahl, vorzugsweise aus Vierkant-Material. Dabei werden zweckmässig Einzelelemente verwendet, die baukastenartig zusammengesetzt werden. So ist z. B. in Fig. 1 ein tragendes Gestell dargestellt, das aus Rahmenelementen 2 und 4 mit horizontalen Verbindungsstäben 5 zusammengesetzt ist und das die Rohrelemente 10, 11 trägt. An diesem Gestell ist ein Tischuntergestell 1 mit aus Elementen 3, 3a, 3b, 12 bestehenden Rahmen zum Tragen von Tischplatten angeschlossen, welche Rahmen untereinander wiederum durch horizontale Stäbe 5 verbunden sind. Das Gestell wird durch in der Höhe verstellbare Fussstützen 6 getragen.
Zur Verbindung entsprechender Teile können Gewindebolzen 7, 8 in Gewindelöcher 9 eingeschraubt werden. Die in Fig. 2 dargestellte keramische Tischplatte kann beispielsweise ein Ausmass von 74 x 119,5 cm aufweisen. Die in Fig. 3 dargestellte vollständige Laboreinheit mit Tischuntergestell besitzt eine Tischplatte 16, eine Rückwand 17 -und weist Hähne 18 auf. Die Platte 19 ist eine keramische Platte, die Ablagezwecken dient. Rohrleitungen 20 gehören zur Ausrüstung der Laboreinheit und stehen mit den Hähnen 18 in Verbindung. U-Schienen 21 sind zur Aufnahme nicht gezeigter Schraubklemmen vorhanden, die für die Halterung verschiedenster Laborgeräte bestimmt sind.
Die in den Fig. 2 und 6 dargestellte Tischplatte 16 hat an allen vier Rändern einen umlaufenden Rand lba, wobei alle im Gebrauch sichtbaren Fläche glasiert sind.
Damit die in der Fertigung nicht völlig zu vermeidenden Massabweichungen im praktischen Gebrauch nicht schädlich sind, gelten für den beschriebenen Labortisch folgende Merkmale:
1. Die Bautiefe der Platte ist grösser als die Bautiefe des jeweiligen Schrankunterbaues einschliesslich der tragenden Untergestellelemente 3, 3a, 3b. Infolgedessen entsteht in jedem Falle an der Vorderkante ein Überstand, wenn die Platte an der Rückseite mit Elementen 4 der tragenden Konstruktion oder !der Rückwand 17 gemäss Fig. 3 massgerecht und fest verbunden wird.
2. Hinsichtlich der Baulänge für die Tischplatte gilt, dass die tatsächliche Baulänge stets etwas kleiner ist als die tragende Konstruktion für den Unterbau, die aus Holz oder Stahl oder beiden Werkstoffen bestehen kann.
So ist z. B. bei einer Baulänge des Arbeitsplatzes und des Unterbaues von 1200 mm die Tischplatte (gemäss Fig. 2) mit 1195 + 2 mm bemessen.
3. Die Platten können gemäss Fig. 4 und 5 seitlich aneinandergestossen werden. Die Tischplatte 16 liegt dabei auf dem Horizontal-Stab des Tischuntergestells auf. Werden in traditioneller Weise für jeden Tisch zwei seitliche Untergestellelemente 3a (Fig. 4) verwendet, so endigt die Stirnseite der Tischplatte jeweils ein wenig vor dem Ende des Untergestellelementes 3 a. Wird hingegen für zwei Tische ein gemeinsames Ulitergestellelement 3b (Fig. 5) verwendet, so endet die Tischplatte 16 etwas vor der Mittelebene des Untergestellelementes 3b. In jedem Falle entsteht ein Spalt, der in bekannter Weise durch Kitt abgedichtet werden kann.
4. Bei Ecktischen wird eine Tischplatte auf dem Untergestell 3a nach Fig. 4 bzw. 3b nach Fig. 5 wie bei einem Mitteltisch aufgelegt. In diesem Falle bleibt einfach die seitliche Kante sichtbar.
5. Zur Befestigung wird gemäss Fig. 4 und 5 ein Profil 1 6b benutzt, z. B. ein Profil mit Z-Querschnitt , das von unten mit einer üblichen Schraube 1 6c und einem Spreizdübel 13d an die Tischplatte 16 ange schraubt wird, die zu diesem Zweck auf der Unterseite mit Bohrungen 1 6e versehen wird. Wenn der Winkel 1 6b angeschraubt ist, hält er die Tischplatte 16 in der gewünschten Lage fest, in dem Sinne, dass sie nicht nur gegen Abheben, sonden auch gegen eine seitliche Verschiebung gesichert ist. Zu diesem Zweck wird in bekannter Weise der Winkel nicht mit einem runden Loch, sondern mit einem langen Loch versehen, so dass der Winkel vor dem Anschrauben an das.
Vierkantrohr 3a bzw. 3b des Untergestells angepresst werden kann.