Salzmischung zum Würzen von Speisen und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf geniessbare Mischungen von Kaliumchlorid und Natriumchlorid, die als Ersatz für das herkömmliche Tafelsalz venvendet werden sollen, um dort, wo es aus medizinischen Gründen angebracht ist, in die Kost Kalium einzuführen.
Bei einer Reihe von Krankheitsbildern, wie kongestiven Herzstörungen, bei Hypertonie, Nierenerkrankungen, Lebercirrhose, Schwangerschaftstoxämien sowie bei der Meniereschen Krankheit wird eine natriumarme Kost vorgeschrieben (Natriumarme Kost, Food and Nutrition Board, National Research Council Pub. 325 [1954]).
In der Literatur wird auch angenommen, dass eine natriumreiche Kost tatsächlich das als Hypertonie bekannte Krankheitsbild verursacht. Aus diesem Grunde ist eine natriumarme Kost selbst für Personen mit offensichtlich normalem Gesundheitszustand (Dahl, Amer. J. Clin. Nut., 6 (1), 1-7 [1958]) als vorteilhaft anzusehen.
Ein weiterer Faktor in der Ätiologie dieser pathologischen Erscheinungen, der durch Bunge, Physiol. Chemie, 3. Auflage, Leipzig, 1894, bekanntgeworden ist und der in der neueren Literatur genauer beschrieben wird (Meneely et al., Amer. J. Med., 25, 713-725 [1958]) liegt darin, dass die Zufuhr von Kaliumionen mit der Kost auch vom ernährungsmässigen und physiologischen Gesichtspunkt wichtig ist. Tatsächlich erscheint das Natrium: Kalium-Verhältnis in der Kost und in den Körperflüssigkeiten mindestens so wichtig zu sein wie die Zufuhr von Natrium allein. Beispielsweise scheint eine hohe Natriumzufuhr dann nicht so gefährlich zu sein, wenn die Kost gleichzeitig auch Kalium einschliesst. Von Priddle wurde gezeigt, dass sich der Gesundheitszustand von Hochdruckpatienten rasch verbesserte, wenn peroral ihnen Kaliumtartrat verabreicht wurde (Priddle, W.
W., Canadian Medical Association Journal, 25, 5-8 [1931]).
Von weiteren Autoren wurde festgestellt, dass zwischen Natrium und Kalium eine physiologische Beziehung besteht, wobei das eine Ion bei vielen Körperreaktionen dem anderen entgegenwirkt.
Die Ernährung ist oft kaliumarm, was zum Teil durch die Reinigung der Nahrungsmittel, zum Teil durch zu starkes Kochen und zum Teil durch den Ausschluss von Gemüsen, die eine besonders reiche Kaliumquelle darstellen, bedingt ist. Einige Krankheitszustände, deren Genese auf Kaliummangelzustände zurückzuführen sind, sind Gesamtmuskelschwäche, Hypotonie, Schwächezustände der Extremitäten, geringer Verdauungstonus mit Verdauungsblähungen, Herzschwäche, Schwäche der Atmunbsmuskeln bis zur vollständigen Versagung. Zur Bekämpfung dieser Krankheitszustände werden von der pharmazeutischen Industrie eine Vielzahl von darmlöslich beschichteten Tabletten von Kaliumchlorid und verschiedene Kaliumverabreichungsformen zur Verfügung gestellt.
Als therapeutische Massnahme für die Behandlung der oben beschriebenen Krankheitsbilder wurde bisher eine Beschränkung der Natriumzufuhr und eine erhöhte Kaliumzufuhr vorgeschrieben. Dort, wo die Natriumbe schränkung in der Ernährung das primäre Ziel darstellt, wird eine Kost vorgeschrieben, bei welcher Natriumchlorid vollständig ausgeschaltet ist. Dieses Vorgehen ist im allgemeinen über längere Zeit wegen der fehlenden Aufnahmefähigkeit des Patienten für eine reizlose, nicht wohlschmeckende Kost nicht sehr zufriedenstellend. Dies hat zur Entwicklung einer Vielfalt von Salzersatzstoffen geführt, die kein Natriumchlorid enthalten und doch gegenüber den Geschmacksknospen eine verschieden starke Salzigkeit haben. Unter den für diesen Zweck verwendeten verschiedenen Salzersatzstoffen enthalten die meisten Kaliumchlorid und Ammoniumchlorid.
Diese beiden Salze besitzen jedoch einen unangenehmen, bitteren Nachgeschmack und nachteilige Geschmackswirkungen, die die freiwillige Aufnahme dieser Salze beträchtlich behindern. Überdies neigt das Ammoniumchlorid bei der Verdauung aufgrund seiner überschüssigen Azidität dazu, durch Störungen des Säure-Base-Gleichgewichts des Blutes Acidosis zu erzeugen. Kaliumchlorid in Form von Tabletten mit darmlöslichem Überzug wurde für viele Patienten verschrieben, um die mit dem Fehlen des Kaliumions verbundenen störenden Symptome zu verhindern. Es hat sich aber neuerdings gezeigt, dass die konzentrierte Zufuhr von Kaliumchlorid zur Bildung von Darmgeschwüren führt. Sämtliche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Erscheinung nicht auftritt, wenn das Kaliumchlorid in geringen Dosen mit den Mahlzeiten durch Aufstreuen auf die Speisen zugeführt wird.
Zur Maskierung oder Überwindung des bitteren Geschmacks des Kaliumchlorids wurde bereits eine Reihe von Verdünnungsmitteln, Additiven oder Zusätzen vorgeschlagen. Unter den vielen bisher verwendeten Additiven finden sich Kalium- und Kalziumformiat, Magnesiumcitrat, Kaliumsuccinat sowie eine Vielzahl von Citraten, Tartraten, Gluconaten, Ascorbaten, Cyclamaten, Glutamaten neben Ionenaustauschern. Ein mit der Verwendung dieser Zusätze verbundener Nachteil besteht darin, dass der mit dem Salz verbundene salzige oder würzige Geschmack verlorengeht oder zumindest verringert wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass viele dieser Zusätze aufgrund ihrer verschiedenen Kristallstruktur und Dichte vom Kalium- oder Ammoniumchlorid sich ausschichten oder abtrennen.
Es wäre daher erwünscht, eine Würzmischung zu besitzen, die Kaliumchlorid enthält, einen wirklich salzigen Geschmack aufweist und für die Mehrheit der Menschen keinen bitteren Geschmack hat.
Es ist daher Ziel der Erfindung, einen neuen Gewürzersatz für Tafelsalz zur Verfügung zu stellen, der Kaliumchlorid enthält und der den dem Natriumchlorid eigenen salzigen Geschmack beibehält.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, einen Gewürzersatz für Kochsalz zur Verfügung zu stellen, der Kaliumchlorid enthält, ohne den damit verbundenen bitteren Geschmack, den ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung bei Kaliumchlorid wahrnimmt.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein kräftig schmeckendes salziges Gewürz für Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, das Kaliumchlorid enthält und das bei der Lagerung, beim Transport oder bei der Handhabung keiner Schichtung oder Trennung unterworfen ist. Es ist schliesslich ein weiteres Ziel der Erfindung, ein kräftig schmeckendes salziges Gewürz für Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, das die oben genannten Qualitäten besitzt und das ohne aufwendige und komplizierte Herstellungsverfahren rasch und ohne weitere Umstände hergestellt werden kann.
Diese Ziele konnten durch die erfindungsgemässe Salzmischung erreicht werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Salzmischung zum Würzen von Speisen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie 20-80 Gew.% Kaliumchlorid und 80-20 Gew.% Na triumchlorid enthält.
Diese erfindungsgemässe Salzmischung weist überraschenderweise einen stärkeren Salzgeschmack als Natriumchlorid allein auf. Ausserdem besitzt diese Salzmischung für höchstens 20 % der Bevölkerung einen bitteurer. Geschmack, das heisst mindestens 80 % der Bevölkerung empfinden diese Salzmischung als nicht bitter.
Die erfindungsgemässen Salzmischungen enthalten pro Gewichtsteil Natriumchlorid etwa 1/4 Teil bis ungefähr 4 Gewichtsteile Kaliumchlorid. Sie können gegebenenfalls noch weitere Zusätze, wie z. B. Jodide oder Mittel, die eine Klumpenbildung verhindern, enthalten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Mischung etwa 40 bis etwa 60 Gew.% Kaliumchlorid und etwa 60 bis etwa 60 Gew Kaliumchlorid und etwa 60 bis etwa 40 Gew.% Natriumchlorid.
Das entspricht pro Teil Natriumchlorid etwa 4 bis etwa 11Ao Teile Kaliumchlorid.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen Salzmischung, das sich dadurch auszeichnet, dass 20 bis 80 Gew.% Natriumchlorid mit 80 bis 20 Gew. o Kaliumchlorid zu einer homogenen Masse vermengt werden. Der mit der Erfindung verbundene überraschende Fortschritt wird deutlich, wenn man die Literatur vergleicht, in welcher überwiegend über die Tatsache dcs bitteren Geschmacks von Kaliumchlorid und Ammoniumchlorid und über eine Vielzahl anderer Zusätze als Natriumchlorid, die zur Verbesserung dieses unangenehmen Geschmacks verwendet wurden, berichtet wird.
Die Tatsache, dass eine Mischung aus Kaliumchlorid und Natriumchlorid im angege bienen Verhältnis für einen beträchtlichen Bevölkerungsteil eine synergistische Verringerung der Bitterkeit gegenüber derjenigen des Kaliumchlorids allein ergibt, ist unerwartet und völlig unvorhersehbar. Die Verringerung des bittercn Geschmacks der genannten Mischungen ist grösser als sie aufgrund des Verdünnungseffektes des Natriumchlorids angenommen werden könnte. Überdies wurde gleich- falls überraschend festgestellt, dass die erfindungsgemä ssen Mischungen gegenüber Natriumchlorid einen verstärkten Salzgeschmack besitzen.
Die erfindungsgemässen Mischungen werden durch gründliches und wirksames Vermischen der einzelnen Komponenten im angegebenen Verhältnis zu einem homogenen Produkt erhalten. Da Natriumchlorid und Kaliumchlorid eine ähnliche Kristallstruktur besitzen, die beide in das kubische System einzuordnen sind, wird eine homogene, sich nicht auftrennende Mischung erhalten.
Aufgrund der ähnlichen spezifischen Dichten verlieren die Mischungen ihre Homogenität nicht. Weiterhin sind die Brechungsindices der Kristalle ähnlich, so dass die einzelnen Kristalle des Natrium- und Kaliumchlorids ein gleiches Aussehen besitzen. Schliesslich ist die Wasserlöslichkeit des Natriumchlorids und Kaliumchlorids nicht sehr unterschiedlich. Ein Gemisch mit einem bestimmten Verhältnis von Natriumchlorid: Kaliumchlorid weist in teressanterweise. was für die Erfindung von praktischem Wert ist, ein niedrigeres Natrium- zu Kaliumverhältnis auf, da das Kalium ein höheres Atomgewicht als das Natrium besitzt. Dies wird in der nachstehenden Tabelle gezeigt.
Prozentuale Gehalte und Verhältnisse vonNaCl, KC1, Na + und K + in verschiedenen Gemischen
Gew.-Verhältnis Gew.-Verhältnis % NaCI % KCI % Na % K NaCI: KCI Na+ : K+
100 0 39,20 0,00 0 0
90 10 35,30 5,25 9,00 6,73
80 20 31,40 10,50 4,00 3,00
70 30 27,55 15,75 2,33 1,75
60 40 23,60 21,00 1,50 1,12
50 50 19,65 26,20 1,00 0,75
Mischungen aus Kaliumchlorid und Natriumchlorid, die etwa 20 bis etwa 80 Gew.% Kaliumchlorid und etwa 80 bis etwa 20 Gew.% Natriumchlorid enthalten, besitzen daher in Wirklichkeit etwa 10,5 bis etwa 42,0 Gew.% Kaliumionen und entsprechend etwa 31,4 bis etwa 7,8 % Natriumionen.
Daraus wird ersichtlich, dass in den oben genannten Gemischen von Kaliumchlorid und Natriumchlorid ein Verhältnis Kaliumionen : Natriumionen vorliegt, das sich von einer unteren Grenze von etwa 1: 3 bis zu einer oberen Grenze von etwa 5,4:1 erstreckt, wobei grössere relative Mengen von Kaliumionen zur Verfügung gestellt werden, als es aufgrund des angegebenen Verhältnisses Kaliumchlorid : Natriumchlorid den Anschein hätte.
Um den Anteil der Bevölkerung, der bei den oben genannten Mischungen von Kaliumchlorid und Natriumchlorid eine verminderte Bitterkeit und eine verstärkte Salzigkeit feststellt, abzuschätzen, wurden folgende statistische Untersuchungen durchgeführt:
1. Mit Natriumchlorid allein, um die minimale Na triumchloridkonzentration, die von der Mehrheit der Bevölkerung als salzig erkannt wird, zu bestimmen.
2. Mit Kaliumchlorid allein, um die minimale Kaliumchloridkonzentration, die von der Mehrheit der Bevölkerung als bitter erkannt wird, zu bestimmen.
3. Mit Mischungen aus Natriumchlorid und Ka liumchlorid, die 20 bis 80 Gew.% Kaliumchlorid und 80 bis 20 Gew.% Natriumchlorid enthielten, um den Anteil der Bevölkerung zu bestimmen, der derartige Gemische im Vergleich zu Natriumchlorid allein als bitter und stärker salzig erkennt.
Das folgende Testverfahren und die Beispiele zeigen genauer die quantitative Bestimmung der verringerten Bitterkeit und des verstärkten Salzgeschmacks der erfindungsgemässen Mischungen.
Beispiel 1
Verfahren zur Bestimmung der Salzgeschmacksschwelle von Natriumchlorid.
Es wurden wässrige Natriumchloridlösungen bereitet, die jeweils 0,025 % NaCl, 0,05 % NaCl, 0,10% NaC1 und 0,20 % NaCl enthielten. Jeder Person einer sechs Personen starken Testgruppe wurde zur Geschmacksbewertung wiederholt eine 5 ml Portion jeder dieser Lösungen verabreicht. Die Lösungen waren mit Codenummern versehen und konnten von den Versuchsteilnehmern nicht identifiziert werden. Jede Versuchsperson spülte nach jedem Test den Mund gründlich mit Wasser aus. Die Salzigkeit jeder Lösung wurde notiert und mit der vorgehenden Lösung verglichen und mit steigendem Salzigkeitsgrad genannt. Die Ergebnisse werden in der Tabelle I angegeben.
Tabelle I
Salzgeschmacksschwelle von NaCl
Konzentration von % Versuchspersonen, die die Lösung
Natriumchlorid salziger als Wasser bezeichnen 0,025 % 54%
0,05 % 50 %
0,10 % 92 %
0,20 5; 92%
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Geschmacksschwelle für Natriumchlorid für die weite Mehrheit der Bevölkerung, das heisst für mehr als 90 %, bei einer Natriumchloridkonzentration von 0,10% liegt. Diese Natriumchloridkonzentration stellt daher den Minimalwert dar, der in nachfolgenden Geschmacksbestimmungen für die Mischung mit Kaliumchlorid ausgewählt wurde.
Beispiel II
Verfahren zur Bestimmung der Geschmacksschwelle für Kaliumchlorid
Wie bereits ausgeführt, besitzt Kaliumchlorid für die Mehrheit der Bevölkerung einen bitteren Geschmack.
Zur quantitativen Abschätzung wurden Kaliumchloridlösungen bereitet, die 0,025, 0,064, 0,075, 0,15 und 0,256 % Kaliumchlorid enthielten. Die anschliessende Geschmacksprobe war mit der für Natriumchlorid angegebenen gleich. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt.
Tabelle II
Konzentration von % Versuchspersonen, die die Lösung
Kaliumchlorid als bitter bezeichnen
0,025 % 25 %
0,064 S 67 %
0,075 % 68%
0,15 % 74% 0,256 % 83 %
Daraus wird ersichtlich, dass eine KCl-Konzentration oberhalb etwa 0,025 % erforderlich ist, bis ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung die Anwesenheit von Ka liumchlorid wahrnimmt. Es wird weiterhin ersichtlich, dass eine beträchtliche Mehrheit der Bevölkerung den Geschmack von Kaliumchlorid als bitter bezeichnet, wenn es über 0,025 % anwesend ist.
Beispiel III
Bestimmung der Bitterkeit von Mischungen aus
Kaliumchlorid und Natriumchlorid
Entsprechend den sowohl für Natriumchlorid als auch für Kaliumchlorid bestimmten unteren Geschmacksschwellen wurden Lösungen bereitet, die 0,10 S Natriumchlorid mit jeweils 0,025 KCl, 0,06 % KCl, 0,015% KCl und 0,40 % KCl enthielten. Bei jeder dieser Lösungen wurde, wie vorstehend für reines Natriumchlorid beschrieben, die Würzkraft im Hinblick auf die Bitterkeit abgeschätzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III gezeigt.
Tabelle 111 Konzentration Konzentration Relativer Gehalt von NaCI Bevölkerungsanteil, der die Mischung von NaCI von KCI und KCI im Gemisch als bitter bezeichnet
80% NaCl
0,10% 0,025% 20% KC1 5%
0,10% 0.064% 60% NaCl 11%
40 KCl
0,10% 0,15 % 40% NaC1 12%
60% KCl
0,10% 0,40 SS 20% NaCl 24%
80% KCl
Vergleicht man die in Tabelle III angegebenen Werte mit denjenigen in Tabelle II, die für die entsprechende Lösung von Kaliumchlorid allein erhalten wurden, dann stellt man eine beträchtliche Verringerung der Bitterkeit der Mischung aus Kaliumchlorid und Natriumchlorid im Vergleich zu Kaliumchlorid allein, fest. In Tabelle IV wird ein direkter Vergleich der Bitterkeit von Mischungen aus Kaliumchlorid und Natriumchlorid und derjenigen von Kaliumchlorid allcin gegeben.
Tabelle IV Relativer Konzentration Relativer Gehalt Tatsächliche Bezeichnung Erwartete Bezeichnung Syrer- Syner Konzentration Konzentration von NaCl und KG als bitter als bitter > von NaC1 von KC1 im Gemisch (% der Bevölkerung) (% der Bevölkerung) gismus1 gismus2 0,10% 0% 0,025 % 25 %
0,064% 67% 0,075% 68%
0,15 % 74 %
0,256% 83%
0,10% 0,025% 80% NaCl 5% 25% 20 80% 20% KCl
0,10% 0,064% 60S;
; NaCl 11% 67% 56 84%
40% KCl 0,10% 0,15 % 40% NaCl 12% 74% 62 84% 60% KCl
0,10% 0,40 % 20% NaCl 24% > 83%* > 59 71%
80% KCl * Der Wert beruht darauf, dass 0,256% KC1 von 83% der Bevölkerung als bitter bezeichnet wurde.
1 Durch Subtraktioil des wirklichen Wertes von dem erwarteten Wert errechnet.
ê Durch die folgende Beziehung (erwartet - wirklich) + 100 errechnet.
erwartet
Aus dieser Tabelle wird ersichtlich, dass mit der Mischung eine verstärkte oder synergistische Abnahme der Bitterkeit verbunden ist, die grösser ist als diejenige, die aus den individuellen Bitterwertsanteilen der einzelnen Komponenten erwartet würde. Denn es bezeichnet beispielsweise 0% der Bevölkerung 0,10 % NaCl allein als bitter und 67 % 0,064 % KCl allein als bitter. Wird aber eine Lösung bereitet, die miteinander 0,10 % NaCl und 0,064 % KCl enthält, dann bezeichnet nur 11 % der Be Bevölkerung diese Mischung als bitter.
Die in Tabelle IV angegebenen Werte sind graphisch in der Fig. 1 dargestellt. In Fig. 1 stellt die gestrichelte Linie die Abhängigkeit des prozentualen Bevölkerungsanteils, der einen bitteren Geschmack feststellt, von der Konzentration von Kaliumchlorid dar. Die ausgezogene Linie stellt die Abhängigkeit des prozentualen Bevölkerungsanteils, der einen bitteren Geschmack feststellt, von angegebenen Kaliumchloridkonzentrationen in Gemischen mit jeweils 0,10 % Natriumchlorid dar. Aus dem Diagramm wird ersichtlich, dass die Kombination von Kaliumchlorid mit Natriumchlorid Mischungen ergibt, die gegenüber dem vergleichbaren Anteil von Kaliumchlorid allein als bitter erscheinen.
Wie bereits ausgeführt, ist eine weitere unerwartete Wirkung der Mischungen der Erfindung in ihrer verstärkten Salzigkeit zu sehen. Dieser Vorteil war überraschend im Hinblick auf den erwarteten Anteil der Bitterkeit durch die Kaliumchloridkomponente. Um den verstärkten Salzgeschmack der erfindungsgemässen Mischungen quantitativ abschätzen zu können, wurde das folgende Testverfahren angewendet.
Bestimmung der Steigerung des Salzgeschmacks von
Natriumchlorid durch die Zugabe von Kaliumchlorid
Wie zuvor, wurden wässrige Lösungen, die 0,10% Natriumchlorid und jeweils 0,025 % KCl, 0,064 % KCl, 0,15 % KCl und 0,40 % KCl enthielt, hergestellt. Ihr Salzgeschmack wurde nach der folgenden Methode abgeschätzt. Jeder Person der Versuchsgruppe wurde zur Abschätzung des Geschmacks eine 5 ml Portion jeder dieser Lösungen verabreicht. Die Lösungen waren mit Codenummern versehen und konnten sonst von den Versuchspersonen nicht identifiziert werden. Nach jedem Test spülten alle Versuchspersonen den Mund gründlich mit Wasser aus. Der Salzgeschmack aller Lösungen, die die vorstehenden Kombinationen aus Natriumchlorid und Kaliumchlorid enthielten, wurden notiert und mit einer Lösung, die 0,10% Natriumchlorid enthielt, verglichen.
Die Lösungen wurden dann mit steigen dem Salzgeschmack abgeschätzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V angegeben.
Tabelle V
Wirklicher Gehalt Wirklicher Gehalt Relativer Anteil von NaCI Steigerung des von NaCI von KC1 und KCI im Gemisch Salzgeschmacks *
0,10% 0 100% NaCl
0,10% 0,025% 80%NaCl 29%
20% KCl
60% NaCl
0,10% 0,064% 40% KCl 86%
0,10% 0,15 % 40% NaC1 72%
60% KCl
0,10% 0,40 % 20%NaCl 93% 80% KCl * Prozent der Bevölkerung, die die Lösung salziger als eine 0,10% Natriumchloridlösung einordneten.
Der obige Geschmackstest wurde unter Verwendung einer wässrigen Lösung, die 0,15 % Natriumchlorid im Gemisch mit jeweils 0,038 % KCl, 0,099 % KCl, 0,225 % KCl und 0,60 % KCl enthielt, wiederholt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI angegeben.
Tabelle VI Wirklicher Gehalt Wirklicher Gehalt Anteil von NaCI und KC1 Salzigkeit von NaCl von KCl im Gemisch 0,15% 0 100%NaCl 0,15% 0,038% 80% NaCl 71%
20% KCl
0,15% 0,099% 60% NaCl 100%
40% KCl
0,15% 0,225% 40% NaCl 71%
60% XCI 0,15% 0,60 % 20% Nacl 100%
80% KCl
Der obige Geschmacksabschätzungstest wurde unter Verwendung einer wässrigen Lösung, die 0,2 % Natriumchlorid im Gemisch mit jeweils 0,05 % KC1, 0,133 % KCl, 0,30% KCl und 0,80% KCl enthielt, wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
Tabelle VII Wirklicher Gehalt Wirklicher Gehalt Anteil von NaCI und KC1 Salzigkeit von NaC1 von KC1 im Gemisch 0,20 X - 100 % NaCl 0,20% 0,05 % 80% NaCl 14%
20% KCl
0,20% 0,133% 60% NaC1 86% 40% KCl 0,20% 0,30 % 40 NaG 100%
60% KCl
0,20% 0,80 % 20% NaCl 100%
80% KCl
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine vorherrschende Mehrheit der Bevölkerung in der erfindungsgemässen Mischung einen stärkeren Salzgeschmack feststellt als bei Natriumchlorid allein.
Die Werte der Tabellen V, VI und VII sind in der Fig. 2 graphisch dargestellt. In der Fig. 2 zeigt die ausgezogene Linie die Abhängigkeit des prozentualen Bevölkerungsanteils, der einen verstärkten Salzgeschmack feststellt, von der angegebenen Konzentration von Kaliumchlorid zusammen mit 0,10% Natriumchlorid. Die gestrichelte Linie gibt die Abhängigkeit des prozentualen Bevölkerungsanteils, der einen verstärkten Salzgeschmack feststellt, von der angegebenen Konzentration von Kaliumchlorid in Kombination mit 0,15 % Natriumchlorid wieder. Die gepunktete Linie stellt die Abhängigkeit des prozentualen Bevölkerungsanteils, der einen verstärkten Salzgeschmack feststellt, von den angegebenen Konzentrationen von Kaliumchlorid in Kombination mit 0,20 % Natriumchlorid dar.
PATENTANSPRUCH I
Salzmischung zum Würzen von Speisen, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 bis 80 Gew.% Kaliumchlorid und 80 bis 20 Gew.% Natriumchlorid enthält.
UNTERANSPRÜCHE
1. Salzmischung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 % Kaliumchlorid enthält.
2. Salzmischung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie 40 % Kaliumchlorid enthält.
3. Salzmischung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie 50 % Kaliumchlorid enthält.
4. Salzmischung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie 60 % Kaliumchlorid enthält.
5. Salzmischung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie 80 % Kaliumchlorid enthält.
PATENTANSPRUCH II
Verfahren zur Herstellung der Salzmischung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass 20 bis 80 Gew.% Natriumchlorid mit 80 bis 20 Gew.% Kaliumchlorid zu einer homogenen Masse vermengt werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.