Schaltungsanordnung zum Überwachen der Ausgangsspannung mindestens eines Gerätes in einer Eisenbahnsignalanlage, insbesondere eines Gleisgerätes zum Erzeugen von Achszählimpulsen in einer Achszählanlage
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Überwachen der Ausgangsspannung mindestens eines Gerätes in einer Eisenbahnsignalanlage, insbesondere eines Gleisgerätes zum Erzeugen von Achs zählimpulsen in einer Achszählanlage.
Die Ausgangsspannung des Gerätes kann beispielsweise durch einen Magnetfeldindikator erzeugt werden, der im Feld eines am Gleis angebrachten permanenten Magneten so angeordnet ist, dass sich an seinem Anbringungsort die magnetische Feldstärke verändert, wenn die Räder von zu zählenden Achsen vorbeilaufen.
Die Ausgangsspannung kann auch an einer Dehnungsmessstreifenbrücke abgenommen werden, die unter dem Schienenfuss angebracht ist und die Schienendurchbiegung misst, die durch jede vorbeilaufende Achse hervorgerufen wird.
Die Ausgangsspannung könnte zum Beispiel auch durch eine Photozelle erzeugt werden, deren Belichtung durch die vorbeilaufenden Räder unterbrochen wird.
Insbesondere ist die erfindungsgemässe Schaltungsanordnung für Ausgangsspannungen von Gleisgeräten mit einer wechselspannungsgespeisten Primär- und einer Sekundärspule bestimmt, deren Kopplungsfaktor durch die vorbeilaufenden Achsen verändert wird.
Von Gleisgeräten für Achszählanlagen fordert man, dass sie sich am Gleis einfach und schnell ohne Beachtung besonderer Einbautoleranzen montieren lassen, dass sie nur wenig Platz einnehmen, damit die Unterhaltung des Gleises durch selbsttätig arbeitende Maschinen nicht behindert wird, und dass die beiden Gleisgeräte, die an einer Zählstelle zur Fahrrichtungsunterscheidung hintereinander angebracht werden müssen, konstruktiv zu einer Einheit so vereinigt werden können, dass sie sich mit einem einzigen Befestigungselement an einer Schiene anbringen lassen.
Von der Gesamtheit des Gleisgerätes und der nachgeordneten Schaltung zur Erzeugung und Übertragung der Achszählimpulse in eine Auswerteeinrichtung wird gefordert, dass nur die Fahrzeugräder Zählimpulse erzeugen, keinesfalls aber die Magnetschienenbremsen, die an zahlreichen Fahrzeugen angebracht sind, und in eingeschaltetem oder nicht eingeschaltetem Zustand die Gleisgeräte passieren können.
Es hat sich gezeigt, dass sich die bisher genannten Forderungen am besten mit Spulen anordnungen erfüllen lassen, bei denen der Kopplungsfaktor sich beim Vorüberrollen eines Rades vergrössert. Bei einer solchen Spulenanordnung kann die nachgeordnete Schaltung die im Eisenbahnsignalwesen selbstverständliche Forderung nach einer ruhestrommässigen Überwachung sämtlicher Bauelemente einschliesslich der elektrischen Verbindungen und Kabel nicht ohne weiteres erfüllen.
Aus dem deutschen Patent Nr. 1139146 ist ein fahrzeugbetätigtes Gleisgerät bekannt, dessen Ausgangsspannung mit einer konstanten Gegenspannung in Reihe geschaltet und die Gegenspannung derart bemessen ist, dass die resultierende Spannung bei Beeinflussung des Gleisgerätes ihr Vorzeichen ändert. Die resultierende Spannung wird in der bekannten Anordnung einem Phasendiskriminator zugeführt. Je nach Phasenlage der resultierenden Spannung wird in dem Gerät eine ständig vorhandene Wechselspannung an das Stellwerk abge- geben oder unterbrochen.
Diese Einrichtung ist einerseits verhältnismässig aufwendig, anderseits kann sie aber nicht ohne weiteres eine Meldung abgeben, wenn das am Gleis befestigte Gleisgerät infolge eines Bruches der Befestigungseinrichtung herabfällt. Hierbei kann nämlich entweder eine Erhöhung oder eine Erniedrigung der Ausgangsspannung eintreten, je nachdem, wie die beiden Spulen des Gleisgerätes zufällig zur Fahrschiene zu liegen kommen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung zu schaffen, die die obengenannten Nachteile vermeidet und alle aufgeführten Bedingungen erfüllt und die insbesondere sowohl eine Erhöhung als auch eine Erniedrigung der Ausgangsspannung des Gerätes meldet. Ausserdem soll die neue Schaltung mit einem sehr geringen Aufwand an Bauteilen auskommen und zum Beispiel den Anschluss einer mit zwei Gleisgeräten bestückten Zählstelle an das Stellwerk mit nur zwei Kabeladern ermöglichen.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch einen Wechselspannungsgenerator gelöst, dessen Frequenz durch eine dem Generator zugeführte Steuerspannung änderbar ist, deren Grösse von der Ausgangs spannung des Gerätes abhängig ist, wobei ein dem Wechselspannungsgenerator nachgeschaltetes Filter vorgesehen ist, das für die Frequenz des Wechselspannungsgenera- tors bei betätigtem Gerät einen Sperrbereich aufweist.
An den Ausgang des Filters kann zum Beispiel eine zu einer Auswerteeinrichtung führende Leitung angeschlossen werden. Die dort ankommende Signalspannung kann über ein weiteres Filter und gegebenenfalls über einen Verstärker und Gleichrichter einer Zähleinrichtung zugeführt werden. Die Signalspannung wird in der Auswerteeinrichtung nur empfangen, wenn das Gleisgerät nicht betätigt ist, denn nur dann hat die am Wechselspannungsgenerator anliegende Steuerspannung einen Wert, dem eine Frequenz zugeordnet ist, die vom Filter durchgelassen wird.
Es ist leicht möglich, ein Filter so auszubilden, dass bei dem Defekt eines Bauelementes oder der Unterbrechung einer Leitung die Ausgangsspannung des Filters kleiner wird oder ganz verschwindet, wodurch der Fehler angezeigt werden kann. Auch bei einem Defekt in dem Wechselspannungsgenerator, dessen Frequenz durch die Steuerspannung bestimmt wird, ändert sich entweder die Generatorfrequenz oder die Ausgangsspannung verringert sich. Es besteht ohne weiteres die Möglichkeit, die erfindungsgemässe Schaltungsanordnung so einzurichten, dass alle Bauteile ruhestrommässig über wacht sind, insbesondere, wenn das Filter als Bandfilter ausgeführt wird.
Dann verschwindet auch die Signalspannung in der Auswerteeinrichtung, wenn die Spulen die Gleisgeräte infolge des Bruches der Befestigungseinrichtung herabfallen und dadurch eine Erhöhung oder eine Erniedrignng der Ausgangsspannung der Sekundärspule hervorgerufen wird. Eine kurzzeitige Unterbrechung der Eingangsspannung im Stellwerk führt bei bekannten Achszählwerken zu einer dauernden Belegungsmeldung des Gleisabsehnittes.
In elektronischen Achszählanlagen ist es üblich, eine richtungsunterscheidende Zählstelle mit zwei Gleisgeräten über nur zwei Adern an das Stellwerk anzuschliessen. Diese Adern führen der Zählstelle den Speise strom zu und leiten die Signalspannungen der beiden Gleisgeräte an das Stellwerk zurück. Hierzu ordnet man jedem Gleisgerät eine besondere Frequenz zu und trennt beide Frequenzen durch Filter an der Zählstelle und im Stellwerk. Die Filter haben ausserdem noch die Aufgabe, die Achszähleinrichtungen vor Störspannungen zu schützen, die zum Beispiel bei Bahnen mit elektrischer Zugförderung in die genannten Adern übertragen werden können. Bei der erfindungsgemässen Schaltungsanordnung können die ohnehin notwendigen Filter auch noch die Aufgabe der Impulserzeugung übernehmen.
Dadurch erzielt man einen besonders geringen Schaltungsaufwand.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen im einzelnen:
Fig. 1 das Blockschaltbild einer richtungsunterscheidenden Achszählanlage,
Fig. 2 die Schaltung eines der beiden Wechselspannungsgeneratoren, deren Frequenz von einer Steuerspannung abhängig ist und
Fig. 3 ein Schaubild, das den Zusammenhang zwischen der Steuerspannung der Generatoren und den von ihnen erzeugten Frequenzen einschliesslich der Durchlassund Sperrbereiche der zugehörigen Filter gibt.
Fig. 1 zeigt einen Teil 1 der Achszählanlage, der sich am Gleis befindet. Teil 2 ist eine Schaltungsanordnung, die zweckmässigerweise in der Regel in einem Kabelanschlussgehäuse in unmittelbarer Nähe des Gleises untergebracht wird, während mit 3 ein Teil der an beliebiger Stelle an der Strecke oder im Stellwerk befindlichen Auswerteeinrichtung bezeichnet ist. In go wissen Fällen kann es auch zweckmässig sein, die Schaltungsanordnung 2 unmittelbar am Gleis, z. B. in einem Gehäuse unterzubringen, das konstruktiv mit dem am Gleis befindlichen Teil vereinigt ist. In anderen Fällen können unter Umständen die Teile 2 und 3 auch zu einer Einheit zusammengefasst und in einem Schaltschrank unmittelbar neben dem Gleis oder in einem benachbarten Stellwerk untergebracht werden.
Die Schaltungsanordnung 2 wird von einer Spannungsquelle 4, z. B. einer Batterie gespeist. Der Speisegleichstrom fliesst von dort über die Wicklungen 5 und 6 eines Ubertragers 8 und ein Aderpaar 9 zur Zählstelle.
Er gelangt dort über die Wicklungen 10 und 11 eines Übertragers 13 und eine Diode 14 zu einem Regler 15.
Die Diode 14 soll Zerstörungen von Bauteilen verhüten, wenn das Gerät versehentlich mit falscher Polung an das Aderpaar 9 angeschlossen wird. Der Regler 15 speist über nicht dargestellte Verbindungen die einzelnen Baugruppen der Schaltungsanordnung 2 mit konstanter Spannung. Ausserdem erhält von ihm ein Generator 16 Strom, der eine Spannung mit vorgegebener Frequenz liefert, die zweckmässigerweise im Tonfrequenzbereich liegt.
An einer Fahrschiene 17, die in beiden Richtungen befahren werden kann, sind mit einer Befestigungseinrichtung 18, 19 zwei zur Fahrrichtungsunterscheidung notwendige Gleisgeräte befestigt. Jedes dieser Gleisgeräte besteht aus einer Primärspule 301 bzw. 302 und einer Sekundärspule 311 bzw. 312. Die beiden Primärspulen 301 und 302 sind in Reihenschaltung mit dem Generator 16 verbunden; sie könnten aber auch parallel geschaltet sein. Bei freiem Gleis, also nicht betatig- tem Gleisgerät, werden in den Sekundärspulen 311 und 312 Spannungen von vorgegebener Grösse induziert.
Läuft nun ein Rad an dem Gleisgerät vorbei, so entsteht bei einer Spulenanordnung, welche die betrieblichen Forderungen besonders gut erfüllt, in den Sekundärspulen eine Spannungs erhöhung, die durch die nachfolgend beschriebene Schaltung ausgewertet wird.
Damit sich eine Berührung der Kabeladern, die zu der Sekundärspule 311 einerseits und zur Sekundärspule 312 anderseits führen, sofort bemerkbar macht, ist die Spule 311 über die Leitung 22 mit dem einen Pol, die Spule 312 über die Leitung 23 mit dem anderen Pol des Reglers 15 verbunden. Eine Aderberührung würde also zu einem Zusammenbruch der Speisespannung führen und sich damit als Betriebsstörung sofort bemerkbar machen.
Die in der Sekundärspule 311 bzw. 312 entstehende Spannung wird in einem Verstärker 321 bzw. 322 ver stärkt und durch einen Gleichrichter 331 bzw. 332 gleichgerichtet. Die Ausgangsspannung dieses Gleichrichters ist mit einer vorgegebenen Spannung in Reihe geschaltet, die an dem Widerstand 351 bzw. 352 eines Spannungsteilers 341, 351 bzw. 342, 352 abgenommen wird. Die jeweilige Summenspannung dient als Steuerspannung für eine Baugruppe 361 bzw. 362. Diese besteht im Beispiel aus einem Wechselspannungsgenerator, dessen Frequenz von der zugeführten Summenspannung abhängt. Es ist zweckmässig, einen der Wechsel spannungsgeneratoren, z.B. Generator 361, so zu gestalten, dass dessen Frequenz proportional zu dessen Steuerspannung ist. Der Generator 361 speist ein Bandfilter 371. Die Frequenz des Generators 361 wird zweckmässig im Tonfrequenzbereich gewählt.
Die von der Sekundärspule 312 gespeisten Baugruppen sind entsprechend den der Sekundärspule 311 nachgeschalteten Baugruppen aufgebaut. Hier ist jedoch der Proportionalitätsfaktor zwischen der Steuerspannung des Generators 362 und der von ihm abgegebenen Frequenz anders gewählt als bei dem Generator 361. Dies geschieht, damit die Frequenzen an den Ausgängen der Generatoren 361 und 362 in verschiedenen Bereichen liegen und somit über dasselbe Adernpaar 9 zllm Stellwerk übertragen werden können. Die beiden Bandfilter 371 und 372 sind in a-Form aufgebaut und mit ihren Ausgängen und der Spule 12 des Übertragers 13 in Reihe geschaltet. Sie übertragen somit die Summe der an ihren Ausgängen entstehenden Spannungen über das Adernpaar 9 zum Stellwerk.
Hier werden die beiden Spannungen an der Sekundärwicklung 7 des Übertragers 8 von der Leitung abgenommen und den ebenfalls in n-Form aufgebauten Bandfiltern 381 und 382 zugeführt. Es erscheint somit an den Ausgangsklemmen des Filters 381 immer dann eine Signalspannung, wenn die Frequenz des Generators 361 im Durchlassbereich der Filter 371, 381 liegt. Entsprechendes gilt für die Ausgangsklemmen des Bandfilters 382. Mit dem Kondensator 20 ist der Eingang des Reglers 15 für die tonfrequenten Wechselströme, die dem Stellwerk zugeführt werden, überbrückt. In entsprechender Weise überbrückt der Konsensator 21 die Spannungsquelle 4 für diese Wechselströme. Mit entsprechend aufgebauten Filtern in T-Form lässt sich auch eine Parallelschaltung der beiden Kanäle ausführen.
Der Wechselspannungsgenerator, dessen Frequenz von der angelegten Steuerspannung abhängig ist, kann zum Beispiel aus einem Sperrschwinger bestehen, der im Sättigungsbereich seines Übertragers betrieben wird. Die Impulse, die ein derartiger Sperrschwinger liefert, werden mit einer Frequenz erzeugt, die der angelegten Spannung annähernd proportional ist. Man kann mit diesen Impulsen einen bistabilen Multivibrator steuern, an dem die gewünschte Wechselspannung abgenommen werden kann.
Als besonders zweckmässig hat sich eine andere Schaltung erwiesen, die mit einem astabilen Multivibrator arbeitet. Den beiden Kondensatoren dieses astabilen Multivibrators ist je ein Transistor zugeordnet, der durch einen Widerstand im Emitterzweig stark gegengekoppelt ist. Ein derartiger Transistor hat die Eigenschaft, dass sein Kollektorstrom der angelegten Basisspannung annähernd proportional ist. Die beiden Basen der Transistoren sind nun an eine gemeinsame Eingangsklemme geführt, und die Transistoren sind so geschaltet, dass die Kondensatoren des astabilen Multivibrators über je einen der beiden Transistoren entladen werden.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer derartigen Schaltung.
Die mit + und - bezeichneten Leitungen sind durch in Fig. 1 nicht dargestellte Verbindungen an den Ausgang des Reglers 15 geführt. An die Klemmen 24, 25 wird die Steuerspannung gelegt, an den Klemmen 26, 27 kann eine Wechselspannung der gewünschten Frequenz abgenommen werden. Der astabile Multivibrator besteht aus zwei Transistoren 28, 29, zwei Kondensatoren 40, 41 und den Kollektorwiderständen 42, 43 und 44, 45. An den Mitten der Spannungsteiler, die aus den Kollektorwiderständen 42, 43 und 44, 45 gebildet werden, wird die gewünschte Spannungsamplitude abgenommen und einem Übertrager 46 zugeführt, der zur Anpassung des Multivibrators an eines der nachgeordneten Bandfilter 371 oder 372 dient.
Geht der Transistor 28 vom gesperrten in den leitenden Zustand über, so ist der Kondensator 41 voll aufgeladen. Seine linke Belegung nimmt in diesem Augenblick das Potential der Minusleitung an, während seine rechte Belegung ein Potential annimmt, das um die Spannung zwischen der Plus- und Minusleitung niedriger ist als das Potential der linken Belegung. Dadurch wird der Transistor 29 gesperrt. Der Transistor 48, der mit dem Widerstand 50 stark gegengekoppelt ist, führt einen Strom, der zur Steuerspannung an den Klemmen 24, 25 proportional ist. Dieser Strom entlädt den Kondensator 41. Wenn das Potential auf der rechten Belegung des Kondensators 41 weit genug angestiegen ist, so geht der Transistor 29 vom gesperrten in den leitenden Zustand über, und die beiden Hälften der Multivibratorschaltung vertauschen nun ihre Rollen.
Die Aufladung der Kondensatoren 40, 41 kommt nur über die Kollektorwiderstände der Transistoren 28, 29 zustande und vollzieht sich wesentlich schneller als ihre Entladung. Die Frequenz, mit der der astabile Multivibrator schwingt, ist durch die Endladezeit der Kondensatoren bestimmt und diese ist umgekehrt proportional zur Steuerspannung an den Klemmen 24, 25. Mithin kann an den Ausgangsklemmen 26, 27 eine Wechselspannung mit einer Frequenz abgenommen werden, die der Steuerspannung an den Klemmen 24, 25 proportional ist.
Der Vorteil dieser Schaltung (Fig. 2) besteht vor allem darin, dass sie mit einer sehr geringen Eingangsleistung auskommt. Das ist wesentlich, weil die Leistung der gesamten Schaltungsanordnung 2 über das Adernpaar 9 von einem unter Umständen weit entfernten Ort zugeführt werden muss, und weil die zur Ansteuerung des astabilen Multivibrators benötigte Leistung über die Verstärker 321 zugeführt wird und um so höher sein muss, je kleiner der Eingangswiderstand der Baugruppen 361 und 362 ist.
Die Funktion der gesamten Anlage soll nun anhand des Schaubildes Fig. 3 näher erläutert werden. Auf der Ordinate ist die Steuerspannung U aufgetragen, die den Generatoren 361, 362 zugeführt wird, auf der Abszisse die von diesen Generatoren abgegebene Fre quenz f. Die Linie 61 stellt den Zusammenhang beider Grössen für den Generator 361, die Linie 62 für den Generator 362 dar. Der Durchlassbereich des Bandfilters 371 reicht von der Frequenz fiu bis zur Frequenz flO, der Durchlassbereich des Bandfilters 372 von der Frequenz f2u bis zur Frequenz f20. An den Eingängen der Generatoren 361, 362 liegt die Vorspannung Uv, die von den Widerständen 351, 352 abgegriffen wird.
Bei freiem Gleis entsteht in den Sekundärspulen 311 und 312 der beiden Gleisgeräte eine Spannung, die zur Folge hat, dass die Ausgangsspannungen der Gleichrichter 331, 332 den Wert Ug3 annehmen. Demnach liegt an den Eingängen der Generatoren 361, 362 die Summenspannung U, + Zug3, die durch die horizontale Linie 53 in Fig. 3 dargestellt ist. Der Generator 361 liefert dabei die Frequenz fern, der Generator 362 die Frequenz farm. Diese Frequenzen sind bei freiem Gleis und der Solleinstellung aller elektrischen Grössen an den Ausgängen der Filter 381 und 382 im Stellwerk ständig vorhanden.
Wird nun das Gleisgerät von einer Achse befahren, so entsteht entsprechend dem Durchlauf des Rades in den Sekundärspulen 311 und 312 nacheinander eine Spannungserhöhung, die zur Folge hat, dass die Ausgangsspannung an den Gleichrichtern 331 und 332 nacheinander auf Werte ansteigt, die grösser sind als der Grenzwert Ug4. Die Grenzspannung Uv + Ug4 an den Eingängen der Generatoren 361 und 362, die demnach bei der Betätigung des Gleisgerätes überschritten wird, ist in Fig. 3 durch die horizontale Linie 54 dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass die Frequenzen der Generatoren 361, 362 hierbei Werte annehmen, die oberhalb der Durchlassbereiche der Bandfilter 371 und 372 liegen.
Das hat zur Folge, dass das Ausgangssignal an den Filtern 381 und 382 im Stellwerk wegfällt, solange das zugeordnete Gleisgerät befahren ist. Der Ausfall dieser Spannungen wird für die Achszählung ausgenutzt.
Manche Störungsquellen an Eisenbahnfahrzeugen, z. B. die eingeschaltete Magnetschienenbremse, können auch eine Erniedrigung der Spannungen in den Sekundärspulen 311 und 312 hervorrufen. Die niedrigste Spannung an den Ausgängen der Gleichrichter 331 und 332, die hierbei nicht unterschritten wird, möge den Wert Ugo haben. Demnach sinkt bei der Beeinflussung durch einen derartigen Störer die Gesamtspannung am Generatoreingang nicht unter den Wert Ugi + Uv, der in Fig. 3 durch die horizontale Linie 51 dargestellt wird.
Es ist zu erkennen, dass bei einer derartigen Beeinflussung die Frequenz fiu am Ausgang des Generators 361 nicht unterschritten wird. Demnach wird auch am Ausgang des Filters 381 im Stellwerk immer noch ein Ausgangssignal vorhanden sein.
Das Filter 382 gibt bei der angenommenen Beeinflussung unter Umständen aber kein Ausgangssignal, da die Verlängerung der Linie 51 die Linie 62 in einem Punkt schneidet, der unterhalb der Frequenz 2u liegt.
Da eine Zählung aber nur bewirkt werden kann, wenn die Ausgangssignale der beiden Filter 381 und 382 nacheinander verschwinden, ist die Forderung, dass Magnetschienenbremsen keine Achszählimpulse auslösen dürfen, erfüllt.
Die Wahl der Frequenzgrenzen derart, dass das Verhältnis zwischen f211 und zum wesentlich grösser gewählt wird als zwischen f111 und firn, ermöglicht es, unerwünschte Lageänderungen des Gleisgerätes sofort zu erkennen. Sollte sich zum Beispiel die Befestigungseinrichtung der Gleisgeräte lockern oder brechen, so senken sich dadurch die Spulen relativ zur Schienenoberkante. Dies hat eine Erniedrigung der Spannung in den Sekundärspulen 311 und 312 zur Folge. Der an die Spule 312 angeschlossene Kanal spricht aber schon auf eine geringfügige Senkung der Spannung an, weil die Grenzfrequenz f2u nahe bei der Frequenz 2m gewählt worden ist. Es bleibt dann das. Ausgangssignal am Filter 382 im Stellwerk fort.
Dabei kann der Gleisabschnitt nicht frei gemeldet werden, so dass sich die angenommene Lockerung des Gleisgerätes sofort bemerkbar macht. Auf diese Weise können die beiden einander scheinbar widersprechenden Forderungen nach Unempfindlichkeit der Einrichtung gegen externe Störungsquellen und einer möglichst grossen Empfindlichkeit auf Lageänderungen entsprechen. Je nach den vorliegenden betrieblichen Verhältnissen könnte es auch zweckmässig sein, das Verhältnis der unteren oder oberen Frequenzgrenze zu den Mittenfrequenzen fi, und E, anders als oben beschrieben zu wählen.
Da die astabilen Multivibratoren in den Generatoren 361 und 362 im beträchtlichen Masse Oberwellen erzeugen, muss der Durchlassbereich des Filters für die höhere Frequenz so gewählt werden, dass Oberwellen des Generators der tieferen Frequenz nicht in diesen Durchlassbereich fallen. Das ist aber durch entsprechende Wahl des Proportionalitätsfaktors zwischen Steuerspannung und Ausgangsfrequenz an den Generatoren ohne weiteres erreichbar.
Statt der Wahl unterschiedlicher Proportionalitätsfaktoren können auch die Spannungen, die an den Widerständen 351 und 352 abgegriffen werden, verschieden gross gewählt werden.
Die Anwendbarkeit des Erfindungsgedankens ist nicht auf Achszählanlagen beschränkt, sondern im Ei senbalmsignalwesen überall dort möglich, wo das Erreichen eines Grenzwertes an einem fernern Ort gemeldet werden soll und dabei sicherungstechnische Forderungen erfüllt werden müssen. Es ist dann ein be sonderer Vorteil für die Anwendung der Erfindung, dass die Meldungen der verschiedenen Grenzwerte über nur zwei Adern übertragen werden können. Voraussetzung für die Anwendung der Erfindung ist es allerdings, dass sich die physikalischen Grössen, deren Grenzwert gemeldet werden soll, in eine elektrische Spannung umsetzen lassen.