Verfahren zum Herstellen von Zuschnitten aus gewobenen Stoffen und deren Verwendung
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Die <SEP> vorliegende <SEP> Erfindung <SEP> betrifft <SEP> ein <SEP> Verfahren
<tb> zum <SEP> Herstellen <SEP> von <SEP> Zuschnitten <SEP> aus <SEP> gewobenen <SEP> Stoffen,
<tb> sowie <SEP> eine <SEP> Verwendung <SEP> der <SEP> Zuschnitte <SEP> für <SEP> Anzüge.
<tb> Herkömmliche <SEP> Bekleidungsstücke, <SEP> insbesondere <SEP> sol che, <SEP> welche <SEP> stark <SEP> auf <SEP> Zug <SEP> beansprucht <SEP> sind,
<tb> wie <SEP> Trainingsanzü e, <SEP> Skihosen, <SEP> Kletterhosen <SEP> und <SEP> der gleichen, <SEP> zeichnen <SEP> sich <SEP> oft <SEP> durch <SEP> ungenügende <SEP> Elastizität
<tb> aus.
<SEP> Dies <SEP> ist <SEP> darauf <SEP> zurückzuführen, <SEP> dass <SEP> bekannterweise
<tb> die <SEP> Zuschnitte <SEP> der <SEP> Stoffteile <SEP> für <SEP> die <SEP> Bekleidungsstücke
<tb> so <SEP> erstellt <SEP> werden, <SEP> dass <SEP> die <SEP> Längsrichtung <SEP> der <SEP> Zuschnitte,
<tb> also <SEP> z. <SEP> B. <SEP> der <SEP> Hosenbeine, <SEP> parallel <SEP> zu <SEP> der <SEP> Kette <SEP> ausge richtet <SEP> wird. <SEP> Beim <SEP> Tragen <SEP> des <SEP> Stoffes <SEP> wirkt <SEP> sich <SEP> die
<tb> ganze <SEP> Beanspruchung <SEP> auf <SEP> diese <SEP> wohl <SEP> besonders <SEP> starken
<tb> Kettfäden <SEP> aus.
<SEP> Turnübungen <SEP> führen <SEP> früher <SEP> oder <SEP> später
<tb> immer <SEP> zum <SEP> Zerreissen <SEP> des <SEP> Stoffes <SEP> in <SEP> Längs- <SEP> oder <SEP> Quer richtung, <SEP> und <SEP> zwar <SEP> vornehmlich <SEP> in <SEP> der <SEP> Schritt- <SEP> und
<tb> Kniegegend.
<tb> Die <SEP> vorliegende <SEP> Erfindung <SEP> umgeht <SEP> diesen <SEP> Nachteil.
<tb> Das <SEP> erfindungsgemässe <SEP> Verfahren <SEP> ist <SEP> dadurch <SEP> gekenn zeichnet, <SEP> dass <SEP> man <SEP> das <SEP> Muster <SEP> derart <SEP> aus <SEP> der <SEP> Gewebe bahn <SEP> schneidet,
<SEP> dass <SEP> die <SEP> Hauptbeanspruchungsrichtung
<tb> des <SEP> zur <SEP> Fertigung <SEP> vorgesehenen <SEP> Produktes <SEP> beim <SEP> Ge brauch <SEP> in <SEP> einem <SEP> Winkel <SEP> von <SEP> ungefähr <SEP> 45- <SEP> zu <SEP> den <SEP> Kett und <SEP> Schussfäden <SEP> des <SEP> Stoffes <SEP> zu <SEP> liegen <SEP> kommt. <SEP> Zur <SEP> Er findung <SEP> gehört <SEP> ebenfalls <SEP> die <SEP> Verwendung <SEP> derartiger <SEP> Zu schnitte, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> dem <SEP> erfindungsgemässen <SEP> Ver fahren <SEP> für <SEP> Anzüge:.
<tb> Die <SEP> Erfindung <SEP> wird <SEP> anschliessend <SEP> beispielsweise <SEP> an hand <SEP> von <SEP> Figuren <SEP> erläutert. <SEP> Es <SEP> zeigen:
<tb> Fig. <SEP> 1 <SEP> einen <SEP> Ausschnitt <SEP> aus <SEP> einer <SEP> Stoffbahn <SEP> mit
<tb> aufgelegten <SEP> Schnittmustern,
<tb> Fig.2 <SEP> einen <SEP> Oberteil <SEP> eines <SEP> Trainingsanzuges <SEP> mit
<tb> hochgestelltem <SEP> Kragen <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Reissverschluss <SEP> bis <SEP> ans
<tb> Ende <SEP> des <SEP> Kragens, <SEP> mit <SEP> Strickborden <SEP> am <SEP> Saumabschluss
<tb> und <SEP> an <SEP> den <SEP> Ärmeln <SEP> sowie <SEP> mit <SEP> zwei <SEP> vorderen <SEP> Taschen,
<tb> Fig. <SEP> 3 <SEP> eine <SEP> Hose <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Seitenausnäher <SEP> und
<tb> darin <SEP> eingearbeiteter <SEP> Tasche,
<tb> Fig. <SEP> 4 <SEP> eine <SEP> Hose <SEP> mit <SEP> äusserer <SEP> Seitennaht <SEP> und <SEP> Fussteil.
<tb> In <SEP> y <SEP> Fig.
<SEP> 1 <SEP> ist <SEP> eine <SEP> Gewebebahn <SEP> 1 <SEP> ersichtlich, <SEP> von
<tb> welcher <SEP> einzelne <SEP> Kettfäden <SEP> 3 <SEP> und <SEP> einzelne <SEP> Schussfäden
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5 <SEP> mitsamt <SEP> den <SEP> Webkanten <SEP> 7 <SEP> dargestellt <SEP> sind. <SEP> Auf <SEP> der
<tb> Gewebebahn <SEP> 1 <SEP> sind <SEP> Schnittmuster <SEP> <B>9,</B> <SEP> 11 <SEP> und <SEP> 13 <SEP> für <SEP> die
<tb> Beine <SEP> bzw. <SEP> den <SEP> Oberteil <SEP> eines <SEP> zweiteiligen <SEP> Trainingsan zuges <SEP> aufgelegt, <SEP> wobei <SEP> die <SEP> Zuschnitte <SEP> gemäss <SEP> den <SEP> Mu stern <SEP> 9 <SEP> und <SEP> 11 <SEP> eine <SEP> Hose <SEP> 15 <SEP> mit <SEP> einem <SEP> linken <SEP> Bein <SEP> 17
<tb> und <SEP> einem <SEP> rechten <SEP> 19 <SEP> ergeben. <SEP> Während <SEP> die <SEP> Hose <SEP> ge mäss <SEP> Fig.
<SEP> 3 <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Befestigungsfussband <SEP> 27 <SEP> ver sehen <SEP> ist, <SEP> weist <SEP> die <SEP> Hose <SEP> 30 <SEP> mit <SEP> den <SEP> Beinteilen <SEP> 32 <SEP> und
<tb> 33 <SEP> einen <SEP> speziellen <SEP> Fussteil <SEP> 35 <SEP> auf. <SEP> In <SEP> den <SEP> Fig. <SEP> 3 <SEP> und <SEP> 4
<tb> sind <SEP> ferner <SEP> eine <SEP> Innenlängsnaht <SEP> 21 <SEP> sowie <SEP> eine <SEP> Aussen naht <SEP> 23 <SEP> dargestellt, <SEP> ebenso <SEP> die <SEP> Hauptbeanspruchungs richtung <SEP> 25 <SEP> der <SEP> verschiedenen <SEP> Bekleidungsteile.
<tb> Die <SEP> Jacke <SEP> 37 <SEP> gemäss <SEP> Fig.
<SEP> 2 <SEP> ist <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Kragen <SEP> 39
<tb> mit <SEP> Reissverschlussyausgerüstet.
<tb> Erfindungswesentlich <SEP> ist, <SEP> dass <SEP> bei <SEP> diesen <SEP> Kleidungs stücken, <SEP> wie <SEP> aus <SEP> den <SEP> Figuren <SEP> ersichtlich, <SEP> die <SEP> Schuss und <SEP> Kettfäden <SEP> 3 <SEP> und <SEP> 5 <SEP> mit <SEP> der <SEP> Hauptbeanspruchungs richtung <SEP> 25 <SEP> der <SEP> Kleidungsstücke <SEP> Winkel <SEP> (;
<SEP> und <SEP> @, <SEP> von
<tb> ungefähr <SEP> 45^ <SEP> einschliessen. <SEP> Die <SEP> Beanspruchung <SEP> wird <SEP> da durch <SEP> praktisch <SEP> symmetrisch <SEP> auf <SEP> die <SEP> beiden <SEP> Fadenrich tungen <SEP> verteilt, <SEP> wobei <SEP> die <SEP> Zugbeanspruchungskompo nente <SEP> je <SEP> Fadenrichtung <SEP> gegenüber <SEP> der <SEP> vollen <SEP> Bean spruchung <SEP> um <SEP> einen <SEP> Faktor <SEP> i <SEP> ? <SEP> reduziert <SEP> ist. <SEP> Dies
<tb> kommt <SEP> im <SEP> Effekt <SEP> einer <SEP> Verstärkung <SEP> des <SEP> Gewebes <SEP> gleich.
<tb> Der <SEP> Stoff <SEP> wirkt <SEP> elastischer <SEP> und <SEP> ist <SEP> bequemer <SEP> zum
<tb> Tragen.
<SEP> Derart <SEP> zugeschnittene <SEP> Teile <SEP> eignen <SEP> sich <SEP> insbe sonders <SEP> zur <SEP> Herstellung <SEP> von <SEP> Sport- <SEP> und <SEP> Spielanzügen,
<tb> wie <SEP> Skihosen, <SEP> Trainingsanzüge, <SEP> Badeanzüge, <SEP> Kletter hosen <SEP> oder <SEP> dergleichen <SEP> aus <SEP> nicht <SEP> elastischen <SEP> Stoffen,
<tb> wie <SEP> Bilgeri-Gabardine <SEP> u. <SEP> ä.
<tb> Zur <SEP> Verarbeitung <SEP> ei@,net <SEP> sich <SEP> irgendein <SEP> gewobener
<tb> Stoff, <SEP> welcher <SEP> bezüglich <SEP> Elastizität <SEP> und <SEP> Festigkeit <SEP> ge nügt. <SEP> Es <SEP> kann <SEP> aber <SEP> auch <SEP> ein <SEP> leicht:
<SEP> r <SEP> Sommerstoff, <SEP> z. <SEP> B.
<tb> Popeline, <SEP> Baumwoll-Gabardine <SEP> u. <SEP> ;i. <SEP> Verwendung <SEP> finden.
<tb> Es <SEP> ist <SEP> ferner <SEP> möglich, <SEP> wetterfeste <SEP> Webstoffe <SEP> und <SEP> soge nannte <SEP> Manchester-Stoffe <SEP> im <SEP> Sinne <SEP> des <SEP> vorlie\7cnden
<tb> Verfahrens <SEP> zu <SEP> verarbeiten.
<tb> Die <SEP> Schnittmuster <SEP> können <SEP> unter <SEP> Beachtung <SEP> der <SEP> er wähnten <SEP> Fadenrichtungen <SEP> auch <SEP> im <SEP> Hinblick <SEP> auf <SEP> maxi- male Stoffausnützung entsprechend auf das Stück ge legt werden, so dass der Zuschnitt Stoffabfälle ergibt, welche in der gleichen Grössenordnung wie bei den herkömmlichen Verfahren liegen.