Verfahren zum Konservieren von fleischhaltigem Tierfutter Die bisher üblichen industriell hergestellten Futter mittel für Haustiere, insbesondere Hunde- und Katzenfut ter, waren entweder praktisch wasserfreie Trockenzube reitungen oder Vollkonserven mit erheblichem Wasseran teil. Das in diesen Futtermittelmischungen gegebenenfalls enthaltene Fleisch war durch Trocknung bzw. durch Kochen in Dosen konserviert.
Neue-dings w"rden Tierfuttermischungen hergestellt. die einen mittleren Feuchtigkeitsgehalt, d.h. einen Was sergehalt von et%""a 15 bis 30 Gew.-#,#@, aufweisen und die auch ungekühlt einige Zeit haltbar sind.
Man macht bei diesem neueren Futtermitteltyp von der seit alters be kannten Konservierungswirkung der Zucker, z.B. des R;"hrzuckers, Traubonzuckers, Invertzuckers oder von Zuckeralkoholen. wie z.B. von Sorbit oder von Gemi schen dieser Zucker. Gebrauch und vermeidet den bakte riellen Abbau durch eine entsprechend hohe Zuckerkon zentration im wässriLcn Anteil des Futtermittels.
Gleich zeitig kann man hierdurch plastisch-feuchte Zubereitun gen erhalten. die nicht erst wie die bekannten Trockenmi schungen mit Wasser angerührt werden müssen bzw. nicht in relativ kostspielige Konservendosen abgefüllt und in dieser wegen ihres hohen Wassergehaltes sehr voluminösen Form gehandhabt werden müssen. Ferner können diese plastisch-feuchten Zubereitungen in Ge schmack, Geruch, Konsistenz und Farbe so < ib@;estimmt werden, dass sie von Haustieren gerne genommen wer den.
\Nenn diese bekannten plastisch-feuchten Futtermittel Fleisch, z.B. Tierfleisch oder Fischfleisch, enthalten, wurde der Fleischanteil entweder in vorgetrockneter Form eingeführt oder wurden die Komponenten der Mischung einschliesslich des Fleichanteils erst erhitzt, um die F.zuchtigkeit frei zu machen und dann mit dem Zucker oder einem Gemisch mehrer Zucker versetzt.
Es wurde nun gefunden, dass die Haltbarkeit von fleischhaltigem Tierfutter der genannten Art dadurch verbessert und gegebenenfalls der Wassergehalt bei un wesentlich oder nicht verminderter Haltbarkeit erhöht werden kann, wenn man den Fleischanteil nicht wie bisher in einem durch Trocknung oder Erhitzen denatu rierten Zustand, sondern in nicht denaturiertem Zustand mit Zuckerlösung, vorzugsweise einer konzentrierten Lö sung eines oder mehrerer Zucker, zuerst vollkommen sättigt und dann erwärmt, um das Fleischprotein minde stens an der Aussenseite des Fleisches zu koagulieren.
Dies ermöglicht eine erheblich bessere Imprägnierung und damit Konservierung des Fleischanteils, weil der Zucker das nicht denaturierte Fleisch in viel besserem Masse durchsetzen und sättigen kann, als bei Behandlung von vor-ängi- denaturiertem Fleisch mit Zuckerlösung. Auf diese Weise kann sogar der Wassergehalt über die bisher bei dieser Futtermittelform als kritisch angesehene Grenze von<B>30%</B> erhöht werden, was für bestimmte Futtermittel aus Gründen der Verträglichkeit vorteilhaft sein kann.
Vorzugsweise wird beim erfindungsgemässen Verfah ren teilchenförmiges Frischfleisch, d.h. ein weder durch Trocknung noch durch Wärmebehandlung denaturiertes Fleisch, mit vorzugsweise überschüssiger konzentrierter Lösung eines oder mehrerer Zucker imprägniert und anschliessend, d.h. nach maximaler Sättigung des Flei sches, mit dem oder den Zuckern erwärmt.
Die Imprä 'nierung kann auch bei mässig erhiihten Temperaturen durchgeführt werden, um die Diffusion des Zuckers in das Fleisch ztr beschleunigen, doch darf die Temperatur vor und während der Imprägnierung nicht über dem Punkt liegen, bei welchem die Denaturierung des Fleisch proteins erfolgt, d.h. im allgemeinen etwa -13C. Man kann, mit anderen Worten,
die Imprägnierung bei Tem- peratttren zwischen Raumtemperatur und etwa 42 C durchführen und wird vorzugsweise für ein.: kräftige Durchmischun sorgen.
Nach der Imprägnierung wird das mit Zucker imprä gnierten Fleisch vorzugsweise nur mässig erwärmt, um eine Koagulation des Fleischeiweisses mindestens an der Aussenseite des Fleisches bzw. der Fleischstücke zu bewirken. Diese Erwärmung kann in einem gesonderten Schritt oder im Zusammenhang mit einer folgenden Pasteunsierung erfolgen.
Ferner kann man das imprä gnierte aber noch nicht koaötrlierte Fleischmaterial mit den allenfalls verwendeten anderen Komponenten der Mischung vereini-en und die gesamte Masse zur Pasteu- risierung erwärmen.
Zweckmässigerweise, und besonders bei der Verwen dung einer Fettkomponente, wie Rinderfett, kann vor oder während des Imprägnierens ein für Futtermittel geeigneter Emulgator, wie z.B. Glycerinmonostearat, Le- cithin oder dergleichen, zugesetzt werden.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des er findungsgemässen Verfahrens wird der Fleischanteil in einem gesonderten Behälter unter Rühren mit einer konzentrierten Losung eines oder mehrerer Zucker ver setzt, worauf der Emulgator zugegeben und bis zur völligen Imprägnierung des Fleischanteils gerührt wird. Der Sättigungspunkt kann z.B. dadurch festgestellt wer den, dass kein weiterer Zucker aus der Behandlungslö sung von dem Fleisch aufgenommen wird.
Dann wird zweckmässigerweise auf eine Temperatur von 70 bis 100=C erwärmt, um eine vollständige Koagulation des Fleischeiweisses zu erzielen und. falls gewünscht, zum Schluss für die flüssige Fettkomponente hinein emulgiert. Die so erhaltene Masse wird in einem Mischer mit den restlichen Komponenten des Futtermittels vereinigt, wor- z!tif die gesamte Masse mässig. z.B. auf Temperaturen zwischen 50 Lind 70'C, vorzugsweise etwa 55 C, erwärmt wird.
Durch entsprechende Wahl der Komponenten kann hierdurch eine weichplastische 1-#4asse erhalten werden. die in an sich bekannter Weise nach der Art von Hackfleisch verarbeitet, d.h. durch Düsen ausgepresst und als plastisches Granulat in Beutel verpackt oder gcgcbenenfalls dann zu entsprechenden Formlingen aus aeformt wird. Ein so erhaltenes Material kann in Form von Hackfleischplätzchen oder Granulat verpackt und ohne Kühlung mehrere Monate gelagert werden, ohne dass es zu einem bakteriellen Abbau des Fleisches bzw. der Masse kommt.
Als Zucker geeignet sind nicht nur der Rohrzucker, sondern alle Saccharide. die in konzentrierter wässriger Lösung einen bakteriostatisch wirksamen osmotischen Druck ausüben. Die Zucker können in reiner Form oder aber in Form von Zuckermischungen, wie z.B. Glucosesi- rup. eingesetzt werden.
Zusätze von Hilfsstoffen, wie Propylenglycol, Kochsalz, Phosphaten und Konservie rungsmitteln (gegen Schimmelbildung), sowie Zusätze von Farbstoffen, Aromatisierungsmitteln, Vitaminen oder dergleichen, können ebenfalls zu der Fleischmasse zuge geben werden. Die restlichen Komponenten der Mi schung, wie z.B. Getreideprodukte, z.B. Getreideflocken, Sojaschrot, Weizenkleie, sowie Knochenmehl, Hefe.
Milchpulver und gegebenenfalls mineralische oder sonsti ge für eine ausgeglichene Tiernahrung erforderliche Hilfsmittel, können als Trockenmischung vorgefertigt und dann mit der erfindungsgemässen Fleischmasse vereinigt oder einzeln zugegeben, sowie separat pasteuri- siert oder mit der erfindungsgemäss konservierten Fleisch masse pasteurisiert werden: Spezielle Beispiele für die Zusammensetzung von Futtermittelmischun'-en der plastisch-feuchten Art sind bekannt und z.B. in der USA-Patentschrift Nr. 3 202 514 angegeben. Diese bekannten Zusammensetzungen bzw.
Zubereitungen können nach dem vorliegenden Verfahren verarbeitet werden, sofern man den Fleischanteil nicht in denaturiertem Zustand einsetzt und ihn in der oben beschriebenen Weise erst nach Sättigung mit Zucker koaguliert.