Türbetätigungs- und -Yerriegelungsvorrichtung an einer Aufzugsanlage Bei Aufzugsanlagen, deren Schacht auf den einzel nen Stockwerken und deren Kabine mit Schiebetüren versehen sind, ist es bekannt, auf der Kabine einen Türantrieb anzuordnen und mit diesem die Kabinentür und gleichzeitig durch Mitnahme von der letzteren die jeweils gegenüberstehende Schachttür zu betätigen. Die Schachttüren müssen normalerweise verriegelt sein und sind hierfür mit einem Schloss versehen. Die Schloss- betätigung erfolgt üblicherweise mittels einer an der Ka bine angebrachten, durch einen Elektromagneten ver schiebbaren Steuerkurve, die auf einen gegenüberstehen den Rollenhebel am Schloss einwirkt.
Meistens ist auch die Kabinentür mit einem Schloss versehen, welches vor dem Öffnen der Tür entriegelt werden muss.
Diese bekannten Anordnungen sind kompliziert im mechanischen Aufbau und vor allem hinsichtlich der elektrischen Steuerung. Sie bedingen eine zwangsläufige Folgesteuerung mehrerer Vorgänge, die z. B. beim An halten der Kabine wie folgt ablaufen - Meldung des Kabinenhalts auf Stockwerkshöhe ; - Betätigung des Elektromagneten für die Steuer kurve zur Schlossentriegelung, gegebenenfalls Ent- triegelung des Kabinenschlosses ; - Meldung des entriegelten Zustandes - Einschalten des Türantriebes.
Ein besonderes Problem bedeutet hierbei noch die sogenannte Freistellung zwischen den Rollenhebeln an den Schlössern und der Steuerkurve an der Kabine. Dieser Abstand ist infolge des beschränkten Betätigungs weges des Kurvenmagneten gering, und es müssen zu sätzliche Massnahmen getroffen werden um eine fälsch liche Schlossentriegelung bei vorbeifahrender Kabine zu verhindern.
Bei gewissen bekannten Konstruktionen ist ausser- dem der Mitnehmer für die Schachttüren beweglich an geordnet und muss vor dem Einschalten des Türantriebs aus einer Ruhestellung in die Fangstellung ausgefahren werden, wozu ein weiterer Betätigungsmagnet und ein zusätzliches Steuerkommando benötigt werden.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine Ver einfachung der Türbetätigung und -Verriegelung in konstruktiver und steuerungstechnischer Hinsicht sowie eine Verbesserung der Funktionssicherheit.
Die Erfindung betrifft eine Türbetätigungs- und -Verriegelungsvorrichtung an einer Aufzugsanlage mit einer mechanisch antreibbaren Kabinen-Schiebetür und einer Anzahl verriegelbarer Schacht-Schiebetüren, wel che je durch Mitnahme von der jeweils auf dem be treffenden Stockwerk gegenüberstehenden Kabinentür betätigbar sind.
Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass an der Kabinentür ein Support gelagert ist, welcher zwischen zwei Anschlä gen relativ zur Tür beweglich geführt ist, einen ersten Mitnehmer trägt und mit einem Türantriebsorgan ver bunden ist, dass an jeder Schachttür ein zweiter Mitneh- mer beweglich gelagert ist, welcher zum Zusammen wirken mit dem ersten Mitnehmer bestimmt ist, den Rie gel der Schachttür trägt und in der Öffnungsstellung des letzteren einem Anschlag an der Schachttür anliegt, wo bei die Anordnung zwischen den genannten Teilen an der Kabinentür und denjenigen an jeder Schachttür so getroffen ist,
dass bei geschlossenen Türen und unbe- tätigtem Türantriebsorgan der Support am einen An schlag anliegt und die Türen verriegelt sind, während bei betätigtem Antriebsorgan der Support am zwei ten Anschlag und der Mitnehmer der jeweils der Ka binentür gegenüberstehenden Schachttür am Schachttür- Anschlag bei praktisch gleicher Stellung beider Türen anliegen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung bietet den Vor teil, dass für die Entriegelung der Schachttüre praktisch die gesamte mechanische Kraft des Türantriebes zur Verfügung steht. Somit ist der Verriegelungsmechanis- mus vorteilhaft sehr robust gebaut und kann auch mit einer kräftigen Schliessfeder zur Verhütung von Stö rungen und Fehlschliessungen ausgerüstet sein.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Er findung anhand der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 ist eine Ansicht der den Schachttüren zuge wendeten Seite der Kabinentür mit den darauf befind lichen Teilen der Türbetätigungs- und -Verriegelungs- v orrichtung, Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung, wo bei einzelne Teile zwecks besserer Übersicht weggelas sen sind, und Fig. 3 zeigt die an jeder Schachttür befindlichen Teile der Vorrichtung mit gleicher Blickrichtung wie Fig. 1, wobei die Schachttür und der Türpfosten strich punktiert angedeutet sind.
Wie insbesondere die Mg. 2 erkennen lässt, steht bei der dargestellten Vorrichtung die Tür 10 der Aufzugs kabine einer Schachttür 50 auf einem bestimmten Stockwerk gegenüber. Es handelt sich um Schiebetüren, die in geschlossener Stellung, d. h. im Anschlag am Ka- binen-Türpfosten 12 bzw. am Schacht-Türpfosten 52 ge zeichnet sind und durch Verschiebung nach rechts ge öffnet werden. Die Schachttür 50 ist durch einen Riegel 60 gesichert, welcher den Türpfosten 52 übergreift, und an der Kabinentür 10 ist ein Riegel 44 vorgesehen, wel cher am Kabinen-Türpfosten 12 eingeklinkt ist.
Für die Türbetätigung ist auf der Kabine eine (nicht dargestellte) mechanische Antriebseinrichtung vorhanden, von wel cher die Antriebsbewegung in weiter unten beschrie bener Weise über ein Antriebsorgan 20 auf die Kabinen tür 10 übertragen wird. Als Türantriebsorgan 20 ist im vorliegenden Fall ein Zugorgan (Seil oder Kette) vor gesehen, doch ist auch eine Übertragung der An triebsbewegung mittels Schwenkhebel oder dergleichen denkbar. Die Betätigung der jeweils gegenüberstehenden Schachttür 50 erfolgt durch Mitnahme von der ange triebenen Kabinentür 10 her.
Die Fig. 1 zeigt die obere linke Partie der Kabinen tür<B>10</B> mit den darauf befindlichen Teilen der Betäti- gungs- und Verriegelungsvorrichtung. Ein Support 14 ist mittels zweier Lenker 28 und vier Schwenkbolzen 29 auf der Tür 10 seitlich verschiebbar gelagert. Der<B>Sup-</B> port 14 ist auf beiden Seiten mit je einem einstellbaren Anschlagpuffer 17 bzw. 18 versehen, die zum Zusam- nienwirken mit entsprechenden, auf der Tür 10 befestig ten Anschlagwinkeln 22 bzw. 24 bestimmt sind.
Eine zwischen dem Anschlag 22 und dem einen Lenker 28 verspannte Zugfeder 26 hält den Support 14 in der dar gestellten Ruhelage. Rechts am Support befindet sich ein vertikales Winkelstück 16, an welchem der Zug strang 20 über eine Ösenschraube 19 verankert ist und welches in der andern Endlage des Supports 14 (Puffer 18 am Anschlag 24) einen Schalter 70 betätigt.
Der Support 14 trägt über ein Winkelstück 38 ein etwa vertikal stehendes Winkelprofilstück 40, welches als Mitnehmer für die Übertragung der Türbewegung a ul die Ceg genüberstehende Schachttür dient. Der verti- kale Schenkel des Winkelstücks 38 ist am untern Ende über einen Bolzen 30 mit dem Support 14 gelenkig ver bunden.
Der genannte Schenkel befindet sich zwischen den Seitenstegen eines U-förmigen Profilstücks 32, das am Support angeschweisst ist. Zwei Anschläge 34 und 36, die an den erwähnten Seitenstegen einstellbar fest geschraubt sind, wirken mit dem vertikalen Schenkel des Winkelstücks 38 zusammen. In der dargestellten Ausgangslage wird der Schenkel durch eine Druckfeder 42 gegen den Anschlag 36 gehalten, wobei er einen Schalter 72 betätigt.
(In der Fig. 2 ist der besseren Übersicht halber ein Teil des U-Profils 32 weggebro chen, und es sind der Anschlag 36, der Schalter 72 wie auch die Puffer 17, 18, die Anschläge 22, 24, der Schalter 70 und die Zugfeder 26 dort nicht dargestellt.) Der Riegel 44 ist über einen Schwenkzapfen 48 an der Kabinentür 10 angelenkt. Er wird durch sein Eigen gewicht (oder gegebenenfalls mittels einer Feder) in der Verriegelungsstellung gehalten. Zur Entriegelung ist eine Rolle 46 auf dem Riegel gelagert, welche mit ei nem am horizontalen Schenkel des Winkelstücks 38 be festigten Lappen 43 zusammenwirkt.
Auf jeder Schachttür 50 ist kabinenseitig ein als zweiarmiger Hebel ausgebildeter Mitnehmer 54 an ei nem Schwenkzapfen 58 gelagert. Der obere Hebelarm des Mitnehmers 54 trägt am freien Ende eine Rolle 56, die sich in den Bereich des Mitnehmers 40 erstreckt. Mit dem Mitnehmer 54 ist der Schachttürriegel 60 fest verbunden, welcher in der dargestellten Verriegelungs- stellung einen am Schachttürrahmen 52 befestigten Schalter 74 betätigt.
Riegel 60 und Mitnehmer 54 ver harren durch Eigengewicht (oder durch Federkraft) in der Verriegelungsstellung. Sie lassen sich zwecks Ent- riegelung auf dem Zapfen 58 ver schwenken, bis der untere Hebelarm des Mitnehmers 54 gegen einen an der Schachttür 50 befestigten einstellbaren Anschlag 62 stösst. (Der Schalter 74 und der Anschlag 62 sind in Fig. 2 nicht dargestellt.) Sämtliche Schachttüren wie auch die Kabinentür werden auf nicht näher dargestellte Weise, vorzugs weise mittels Federkraft,
normalerweise in Schliess- richtung gehalten. Voraussetzung für die Fahrt der Ka bine ist die Verriegelung sämtlicher Schachttüren, was durch die Schalter 74 gemeldet wird, und ferner die Ausgangslage des Türantriebs auf der Kabine, welche Ausgangslage z.
B. ein geeigneter Endschalter am An trieb feststellt. In dieser Ausgangslage ist das Tür- antriebsorgan (Seil 20) unbetätigt, der Support 14 be findet sich in der dargestellten linken Endlage, die Ka binentür 10 ist verriegelt und der Mitnehmer 40 befindet sich im Horizontalabstand a gegenüber den Tastrollen 56 sämtlicher Schachttür-Mitnehmer 54 (Freistellung).
Wenn die Kabine auf einem angesteuerten Stock werk anhält, so wird aufgrund des in der Steueranlage festgestellten Kabinenstillstandes unmittelbar der Tü rantrieb auf der Kabine in Gang gesetzt, wodurch das Seil 20 nach rechts gezogen wird. In einer ersten Phase dieser Antriebsbewegung wird zunächst der Support 14 mit dem darauf gelagerten Mitnehmer 40 relativ zur Kabinentür 10 nach rechts gezogen, indem die Vor spannung der Kabinentür in Schliessrichtung gegenüber der Zugfeder 26 so stark bemessen ist, dass die Tür noch geschlossen bleibt.
Der Mitnehmer 40 nähert sich nun der Tastrolle 56 am Mitnehmer der auf glei cher höhe gegenüberstehenden Schachttür, und an- schliessend wird der Mitnehmer 54 und der Riegel 60 im Uhrzeigersinn geschwenkt, wodurch die Schachttür entriegelt wird. Im Hinblick auf die Anhalte-Un- genauigkeit der Kabine muss natürlich der Mitnehmer 40 mit ausreichender Höhe bemessen sein.
Auf dem Weg des Supports 14 stösst ausserdem der am Winkel stück 38 befestigte Lappen 43 gegen die Rolle 46 des Riegels 44, wodurch auch dieser Riegel angehoben und die Kabinentür 10 entriegelt wird. Die Anordnung ist so getroffen, dass praktisch gleichzeitig der Puffer 18 gegen den Anschlag 24 und der Mitnehmer 54 gegen den Anschlag 62 stösst, wobei die Entriegelung beider Türen beendet ist, während die Türen noch geschlos sen sind.
Im Verlauf der weiteren, vom Zugseil 20 übertra genen Antriebsbewegung wird nun die Kabinentür 10 über Puffer 18 und Anschlag 24 mitgenommen. Der Mitnehmer 40 bewegt sich zusammen mit der Kabinen tür weiter nach rechts und überträgt seine Bewegung über den Mitnehmer 54 und den Anschlag 62 auf die Schachttür 50, so dass die Öffnungsbewegung der bei den Türen simultan erfolgt. Durch die Belastung von der Schachttür her, die sich über die Mitnehmer 54 und 40 auf das Winkelstück 38 überträgt, wird dieses ent gegen der Druckfeder 42 vom Anschlag 36 abgehoben und gegen den Anschlag 34 gedrückt, wodurch der Schalter 72 freigegeben wird.
Anderseits ist in der rechten Anschlagstellung des Supports 14 der Schalter 70 betätigt.
Wenn die Türen in der Öffnungslage ankommen, wird der Türantrieb durch einen nicht dargestellten End- schalter abgestellt, wobei die Türen durch das Zugseil 20 in ihrer Lage gehalten werden. Beim Schliessen der Türen läuft der Türantrieb in umgekehrter Richtung, und die Türen verschieben sich dank ihrer Vorspannung in Schliessrichtung nach Massgabe der Zugseilbewegung nach links, ohne dass sich die Relativlage der Türen und der darauf befindlichen Teile untereinander ändert.
Nach Ankunft der Türen in der Schliesslage läuft der Antrieb noch etwas weiter und lässt den Support 14 relativ zur Tür 10 nach links fahren, bis sämtliche Teile wieder die dargestellte Ausgangslage einnehmen und beide Türen wieder verriegelt sind. Erst dann wird der Türantrieb durch den oben erwähnten Endschalter ab gestellt.
Die Schalter 70 und 72 dienen während der Schliess- bewegung zur Störungsüberwachung in folgender Weise Wenn beim Schliessen die Schachttür 50 auf ein Hinder nis stösst, z. B. eine Person, so läuft die Kabinentür 10 zunächst etwas weiter, wodurch der Mitnehmer 40 vom zurückbleibenden Mitnehmer 54 entlastet wird und durch die Druckfeder 42 gegen den Anschlag 36 ge schwenkt wird. Dabei wird der Schalter 72 betätigt und bewirkt dadurch in der Steuerung eine Richtungsum kehr des Türantriebs, so dass das Hindernis sofort wie der freigegeben wird. Stossen hingegen beide Türen oder nur die Kabinentür gegen ein Hindernis, so wird infolge des am Seil 20 nachlaufenden Supports 14 der Puffer 18 vom Anschlag 24 abgehoben.
Dabei wird der Schal ter 70 freigegeben, was ebenfalls eine Richtungsumkehr des Türantriebs bewirkt.
Die erwähnte Störungsüberwachung lässt sich in dessen auch auf andere Weise und ohne die Schalter 70 und 72 lösen, wobei der Mitnehmer 40 starr mit dem Support 14 verbunden sein kann. Überhaupt sind na türlich andere konstruktive Ausgestaltungen denkbar. Wesentlich ist der gegenüber der Kabinentür verschieb bar gelagerte Support, welcher den Mitnehmer für die Schachttür trägt und an welchem das Türantriebsorgan angreift. Der Riegel 44 der Kabinentür kann selbstver ständlich auch direkt vom Support oder einem anderen mit diesem verbundenen Teil betätigt werden.
Unter Umständen kann man auch ohne Riegel an der Kabine auskommen; es sind in anderem Zusammenhang be reits Anlagen bekannt, bei denen die Kabinentür nicht verriegelt ist, sondern automatisch der Fahrwerkmotor abgestellt wird, wenn während der Fahrt die Kabinen tür geoffnet wird.
Bei gewissen Anlagen, beispielsweise solchen mit sog. zentralschliessenden Schiebetüren mit zwei sym- metrisch gegeneinander bewegten Türflügeln, ist es erforderlich, dass der Mitnehmer an der Kabinentür während der Vorbeifahrt an nicht bedienten Schachttü ren in einer Ruhelage verbleibt und erst vor Beginn der Türöffnung in eine Fangstellung ausgefahren wird.
Dies kann im Zusammenhang mit der vorliegenden Vor richtung ohne weiteres bewerkstelligt werden, indem der Mitnehmer am Support um eine vertikale Achse aus schwenkbar angebracht wird, wobei durch den be ginnenden Seilzug zuerst die Ausschwenkung des Mit nehmers gegen die Schachttür und erst anschliessend die Relativverschiebung des Supports gegenüber der Ka binentür bewirkt wird.
Die beschriebene Türbetätigungs- und Verriege- lungsvorrichtung ist in Augbau und Wirüungsweise sehr einfach, insbesondere wenn man die sonst üblichen, an jeder Schachttür vorzusehenden Schlosskonstruktionen in Betracht zieht. Der Freistellungsabstand a zwischen den Mitnehmern kann ohne weiteres ausreichend be messen werden, weil genügend Verschiebungsweg zur Verfügung steht. Vor allem ist die Steuerung stark ver einfacht, weil beim Öffnen und Schliessen der Türen allein der Türantrieb gesteuert werden muss und alle andern Funktionen, wie Entriegelung, Mitnahme usw.
zwangsläufig vom Antrieb aus veranlasst werden. Damit wird auch eine erhöhte Funktionssicherheit erzielt.