Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Kunststoffolien Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Kunstoffolien, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einer Farbstoffzubereitung imprägniert, die einen Farbstoff, Wasser und ein wasser lösliches Salz einer höhermolekularen Fettsäure ent hält Unter Kunststoffolien, d. h.
unter nicht textilen Formkörpern werden vor allem Filme und Platten verstanden, welche aus Polyurethan-, Polyester-, Vi- nylchlorid oder Vinylidenchloridfolien bestehen kön nen.
Diese können Füllstoffe enthalten oder durch Faser stoffe verstärkt sein, beispielsweise durch Fasern aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, Celluloseaceta- ten, Polyestern, synthetischen oder natürlichen Polyami den oder Acrylnitrilpolymerisaten. Besondere Bedeutun gen hat das Verfahren zum Färben oder Bedrucken der unter dem Namen Corfam ( Polyester fiber reinforced urethane material d. h. eine durch Polyesterfasern verstärkte Polyurethenfolie) bekannt gewordenen, z. B.
verschäumten Polyurethanprodukten beschichtetem Kunstleder.
Die wässrigen Farbstoffzubereitungen haben den Vorteil, dass sie ohne Zusatz, oder praktisch ohne Zusatz von Verdickungs- und/oder filmbildenden Binde mitteln auf Giessmaschinen eingesetzt werden können. Sie ergeben äusserst stabile Giessfilme. Die wässrige Farbstoffzubereitung kann auch durch Tauchen, Ab quetschen, Einrollen, Bürsten, Spritzen oder Drucken auf die Kunststoffolie aufgebracht werden.
Alle bekannten Lederfarbstoffe lassen sich verwen den, insbesondere Mono-, Dis- oder Triazofarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe und Reaktivfarbstoffe, die ver- hältnismässig gut wasserlöslich sind, z. B. solche von denen mindestens 0,2 g in einem Liter Wasser löslich sind. Es zeigt sich, dass sich insbesondere Metallkom- plexfarbstoffe sehr gut auf den Kunststoffolien fixieren lassen und daher in Wasser nicht ausbluten. Geeignete Farbstoffe sind z.
B. solche aus den französischen Patentschriften<B>1073</B> 728;<B>1079</B> 152; 1 103 828; 1<B>138</B> 773;<B>1318</B> 843 oder aus der französischen Zu satzpatentschrift 64596. Die eingesetzten Farbstoffmen- gen betragen im allgemeinen 0,160 g/Liter.
Höhermolekulare Fettsäuren im Sinne der Erfindung sind gesättigte und vorzugsweise ungesättigte höhermole- kulare aliphatische Carbonsäuren, die etwa 7 bis 28 und insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten. Mit besonderem Vorteil werden Salze aus Ölsäure und Ammoniak oder solchen organischen Aminen eingesetzt, die bei Raumtemperatur oder bei mässig erhöhter Temperatur flüchtig sind, wodurch sich für Pigmentaus rüstung vorteilhafte Rücknetzwerte ergeben.
Dadurch wird ein guter Filmaufbau begünstigt und die Nassecht- heiten des Zurichtfilmes keineswegs beeinträchtigt. Die mit ölsauren Salzen erhaltenen Färbungen oder Ausrü stungen lassen sich besonders gut prägen oder calandrie- ren. Aber auch entsprechende Salze von geblasenen und ungeblasenen Fettsäuren, wie z. B. Ricinusölfettsäuren sind geeignet.
Geblasene Fettsäuren sind bekanntlich bei erhöhter Temperatur mit Luftsauerstoff behandelte na türliche, ungesättigte Fettsäuren, wie höhermolekulare aliphatische Carbonsäuren mit mindestens einer olefini- schen Doppelbindung. Die mit ihrer Hilfe gefärbten Kunstleder sind ebenfalls gut ausrüstbar. Ausserdem lassen sich die Farbstoffe bei Raumtemperatur in ihnen sehr gut lösen. Diese Salze wendet man in Mengen zwischen ungefähr 0,5 und 300 g, und insbesondere zwischen 5 und 150 g je 1 Liter Zubereitung an.
Mit Vorteil verwendet man eine Farbstoffzubereitung, die zusätzlich ein mit Wasser mischbares, zwischen 50 und 200 C siedendes organisches Lösungsmittel enthält.
Mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel, die für das Verfahren geeignet sind, sind beispielsweise nichtionogene, stickstoffhaltige, organische Lösungsmit tel sowie deren Mischungen, vorzugsweise Amine oder Amide, wie z. B. Säureamide, Aminoalkohole, Alkylami- ne, usw. ferner Harnstoff und seine Derivate oder heterocyclische stickstoffhaltige Verbindungen, z. B.
Formamid, Methylformamid, Athylformamid, Dimethyl- formamid, Diaethylformamid, Acetamid, Uräthane, Ät- hanolamin, Diaethanolamin, Triaethanolamin, Diaethy- laminiaethanol, Thioharnstoff und seine Derivate, Gua- nidin und seine Derivate, Monoisopropylamin,
Dibutyla- min, Morpholin, Morpholinaethanol, usw., ein- und mehrwertige Alkohole, Ketone, Aldehyde, Äther, Aceta te, Ester, Glycole, Polyglycole, Glycoläther, Glycolester, Alkylenhalogenide, wie z. B.
Methanol, Äthanol, Propa- nol, Isopropa-nol, Aceton, Methylenchlorid, Acetonyla- ceton, Formaldehyd, Acetaldehyd, 1,4-Diaethylendio- xyd, Methylacetat, Äthylacetat, monobutylaether, Me- thyllactat, Octylacetat, Diaethylenglycol, Diaethylglycol,
Aethylenglycoldiaethylaether, Aethylenglycol, Hexylen- glycol, Dimethoxytetraglycol, Glycerin, Diaethylengly- colmonobutylaether, Aethylenglycolmonobenzylaether, Aethylenglycolmono -oder -diaethylaether, Aethylengly- colacetat, Aethylenglycolmonoaethylaetheracetat, Aet- hylengjycolmonomethylaether,
Aethylenglycolmonoaet- hylaetheracetat, Dipropylenglycol, Tetraaethylenglycol, Triaethylenglycol, usw..
Besonders bevorzugt sind die zweiwertigen Alkohole. Von diesen Lösungsmitteln werden ungefähr 5 bis 980 g und besonders 10 bis 300 g, jedoch vorzugsweise 20 bis 200 g im Liter Farbstoffzubereitung angewandt Die verwendeten Farbstoffzubereitungen können zu sätzliche Hilfsmittel enthalten, z. B. weitere organische Lösungsmittel, übliche anionaktive oder nicht ionogene Netz- oder Dispergiermittel, Antischaummittel, Kunst harzdispersionen sowie organische oder anorganische Pigmente.
Als weitere organische Lösungsmittel kom men vor vor allem flüssige, gesättigte Kohlenwasserstof- fe, z. B. flüssige Erdölfraktionen, in Betracht. Sie werden in Mengen bis zu etwa 50 g im Liter Farbstoffzuberei- tung angewandt und besonders von 1 bis 20 g. Als zusätzliche Netz- oder Dispergiermittel oder Schutzkol loide, wie z.
B. Polyvinylpyrrolidon, dienen mit besonde rem Vorteil sulfoniertes Ricinusöl oder polyoxäthalierte Phenole, höhermolekulare Amine oder Alkohole, z. B. Lauryltriglycoläthersulfat oder Oleyleikosaglycoläther, oder Alkylpolyglycoläther-oxy-essigsäure. Hiervon kann man z. B. 0,5 bis 100g und vorzugsweise 1 bis 20g je Liter Zubereitung verwenden. Die Schutzkolloide kön nen zugleich als Schaum verhindernde Mittel z. B. in Mengen von 0,5-20 g/Liter eingesetzt werden.
Der pH-Wert dieser Flotten oder Pasten beträgt im allgemeinen 7 bis 10 und vorzugsweis 7,5 bis 9,5. Ihre Temperatur kann normal oder erhöht sein. Das Auftra gen kann z. B durch Bürsten (Plüschen), Rollen, Sprit zen, Giessen, z. B. mit Hilfe einer Giessmaschine, Bedrucken oder besonders durch Abquetschen, vorteil haft mit Hilfe von Walzen unter Druck, wobei sich die Walzen unter dem Spiegel der Farbstofllösung befinden. Das imprägnierte Kunstleder wird mit Vorteil bei Raum temperatur abgequetscht und bei erhöhter Temperatur getrocknet, z. B. bis 95 C und wie üblich fertig ausgerü stet.
Das Färben kann aber auch bei Temperaturen von 15-95 C, vorzugsweise bei 40-70 C ausgeführt werden.
Das Färben kann auch unter Druck oder Vakuum geschehen, wobei der Druck auf die zu färbende Kunst stoffolie durch zwei oder mehrere rotierende Walzen ausgeübt wird. Dieser Abquetsch- oder Ausquetsch- druck beträgt im allgemeinen pro einem Laufcentimeter von 0,1 kg bis 50 kg bei einem Walzenradius von 0,5 bis 100 cm, jedoch vorzugsweise pro Laufcentimeter von 2 bis 10 kg bei einem Walzenradius von 2 bis 60 cm, wobei die Tourenzahl einer Walze 1 bis 100 Umdrehun gen pro Minute beträgt.
Der Imprägnier- oder Färbevor gang kann durch mehrmaliges Abquetschen verbessert werden.
Das Walzensystem, vorzugsweise aus einer glatten Oberfläche bestehend, ist beispielsweise aus rostfreiem Gusseisen oder verchromtem V2A-Stahl oder aus Mes sing oder Schwermetallegierungen hergestellt.
Das imprägnierte oder gefärbte Leder wird in be kannter Weise bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur gelagert und wie üblich fertig zugerichtet.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Ge wichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> Man stellt ein Gemisch aus 31,5 Teilen Ricinol- säure, welche im Handel unter dem Namen Ricinusöl- fettsäure erhältlich ist, 6,5 Teilen Morpholin, 2,5 Teilen des Hilfsmittels aus dem Beispiel 25 der französischen Patentschrift Nr.<B>1312</B> 787, 30 Teilen Hexylenglycol, 20 Teilen Aethylenglycol, 5 Teilen Petrol,
einer geruchlosen Erdölfraktion, 2,5 Teilen 25 o/oiger wässri- ger Ammoniaklösung und 5 Teilen einer 70 o/oigen wässrigen Sorbitlösung her. Von dieser Mischung, die den pH-Wert 8,8 hat, werden 75 Teile mit 2 Teilen des Farbstoffs des Beispiels 1 der französischen Patentschrift <B>1073</B> 728 und 923 Teilen Wasser vermischt.
Mit dieser Flotte vom pH-Wert 9,4 wird Corfam (eingetragene Marke) (polyester fiber reinforced urethane material, d. h eine durch Polyesterfasern verstärkte Polyurethan- folie)-Kunstleder imprägniert, auf dem Walzensystem abgepresst, gespült, erneut abgequetscht, getrocknet und mit geeigneten Filmbildern und Pigmenten ausgerüstet, gegebenenfalls geprägt, wenn nötig unter erhöhter Tem peratur.
Der Farbstoff ist gelcihmässig in den Querschnitt des Kunstleders eingedrungen. Die erhaltene braune Fär bung ist sehr egal, kratz- und scheuerfest, lichtecht, schweissecht, reibecht, schleifecht, nicht ausblutend und formaldahyd-, säure - und hitzebeständig.
Anstelle des Ricinusölsäuresalzes können das ent sprechende Ölsäuresalz oder das Ammoniaksalz der Oelsäure verwendet werden. Die 10 Teile Petrol lassen sich mit gleich gutem Erfolg durch 10 Teile Lauryltriglycoläthersulfat oder Oleyleikosaglycoläther ersetzen. <I>Beispiel 2</I> Man stellt ein Gemisch aus 30 Teilen Ölsäure, 6 Tei len Morpholin, 2,5 Teilen des Hilfsmittels aus dem Beispiel 25 der französischen Patentschrift Nr.
<B>1312</B> 787, 25 Teilen Hexylenglycol, 25 Teilen Aethy- lenglycol, 6 Teilen Petrol ,einer geruchlosen Erdöl fraktion, 3 Teilen 25 o/oiger wässriger Ammoniaklösung und 5 Teilen einer 70 o/oigen Sorbitlösung her. Von dieser Mischung, die den p11-Wert 8,9 hat, werden 75 Teile mit 3 Teilen des Farbstoffes des Beispieles 1 der französischen Patentschrift <B>1073</B> 728 und 922 Teilen Wasser vermischt.
Mit dieser Flotte vom pH-Wert 9,4 wird eine Kunststoffolie wie im Beispiel 1 gefärbt und wie üblich ausgerüstet. Der Förbstoff ist tief in das Kunstleder eingedrun gen. Die erhaltene braune Färbung besitzt die im Beispiel 1 aufgeführten Echtheiten.
<I>Beispiel 3</I> Man stellt ein Gemisch her aus 31,5 Teilen Oelsäure, 12 Teilen einer 2'5 o/oigen wässrigen Ammoniaklösung, 951,5 Teilen Wasser und 5 Teilen des Farbstoffes des Beispiels 1 aus der französischen Patentschrift 1<B>110281.</B>
Mit dieser Flotte vom pH-Wert 9,4 wird ein Kunstle der wie im Beispiel 1 beschrieben imprägniert und wie dort beschrieben weiterbehandelt.
Der Farbstoff ist tief in das Kunstleder eingedrun gen. Die erhaltene rote Färbung besitzt sämtliche im Beispiel 1 aufgeführten Echtheiten.
<I>Beispiel 4</I> Man stellt ein Gemisch her aus 16 Teilen Olesäure, 1,5 Teilen Rizinolsäure, 12 Teilen einer 25 o/oigen wässrigen Ammoniaklösung, 4 Teilen Petrol , einer geruchlosen Erdölfraktion, 915,5 Teilen Wasser und 15 Teilen des Farbstoffes des Beispiels aus der deutschen Patentschrift 582 399.
Mit dieser Flotte vom pH-Wert 9,5 wird ein Kunstle der wie im Beispiel 1 beschrieben gefärbt. Der Farbstoff ist tief in das Leder eingedrungen und die erhaltene schwarze Färbung besitzt alle die im Beispiel 1 aufge führten Echtheiten.
<I>Beispiel 5</I> Man löst 3 Teile des Farbstoffes aus der Schweizeri schen Patentschrift 342 307, Beispiel 4 in 889 Teilen Wasser von 70 , kühlt auf etwa 20 ab, setzt 100 Teile Oelsäure und 8 Teile einer 25 Voigen wässrigen Ammo- niaklösung zu.
Eine Kunststoffolie, bekannt unter dem geschützten Markennamen Corfam (eine durch Polyesterfasern verstärkte Polyurethanfolie, in der Literatur bekannt als polyester fiber reinforced urethane material ) wird zwischen 2 Walzen, mit einem Radius von 20 mm, welche sich unter dem Spiegel der Farbstofflösung befinden, bei einem Druck pro Laufcentimeter von 7 kg und drei Passagen pro Minute, während 10 Minuten hin und her bewegt.
Nach dieser Zeit wird die Kunststoffolie in fliessen- dem Wasser von 40 , während 2 Minuten durch Hin- und Herbewegung zwischen zwei Walzen abge quetscht Die Kunststoffolie wird alsdann auf ein Filterpapier gelegt und zur Entfernung eventuell vorhandener Spül wasser durch Recken nochmals abgequetscht und an- schliessend getrocknet.
Der Farbstoff ist tief, und gleichmässig in die Folie eingedrungen; sie ist vollständig durchfärbt. Die so erhaltene Färbung ist .satt im Farbton und besitzt die im Beispiel 1 genannten Eigenschaften.
Die mehrmalige Wiederholung des Ausquetscheffek- tes, d. h. das Hin- und Herbewegen der Folie zwischen den beiden Walzen ermöglicht eine sehr egale Färbung der Oberfläche und des Querschnittes der Kunststoffo lie.
Anstelle der Oelsäure kann auch die Ricinolsäure, im Handel erhältlich unter dem Namen Ricinusölfettsäu- re, mit ebenso gutem Erfolg eingesetzt werden.
Die gleich guten Resultate werden erhalten, wenn man der Farbstoffzubereitung 10 Teile Petrol , einer geruchlosen Erdölfraktion oder ebenso viele Teile Lau- ryltriglycoläthersulfat oder Oleyleikosaglycoläther zu setzt.
Der in den Beispielen angegebene Farbstoff kann durch einen derjenigen Farbstoffe ersetzt werden, dies aus den nachstehenden Patentschriften bekannt geworden sind; es können aber auch Gemische aus solchen Farbstoffen eingesetzt werden.
Deutsche Patentschrift<B>582399</B> Französische Patentschrift<B>798107</B> Französische Patentschrift<B>850868</B> Französische Patentschrift<B>1068784</B> Französische Patentschrift<B>1073728</B> Französische Patentschrift 1<B>079152</B> Französische Patentschrift 1<B>097852</B> Französische Patentschrift 1<B>094633</B> Französische Patentschrift<B>1102177</B> Französische Patentschrift<B>1103828</B> Französische Patentschrift 1<B>107888</B> Französische Patentschrift 1<B>110281</B> Französische Patentschrift 1 134742 Französische Patentschrift 1<B>138773</B> Französische Patentschrift 1210546 Französische Patentschrift<B>1221621</B> Französische Patentschrift<B>1253728</B> Französische Patentschrift<B>1257487</B> Französische Patentschrift<B>1257953</B> Französische Patentschrift<B>1338613</B> <RTI
ID="0003.0065"> Französische Zusatzpatentschrift <B>64596</B> Französische Zusatzpatentschrift <B>68187</B> Französische Zusatzpatentschrift <B>75033</B> Französische Zusatzpatentschrift <B>75771</B> Französische Zusatzpatentschrift <B>77594</B> Französische Zusatzpatentschrift <B>77754</B> Französische Zusatzpatentschrift <B>78104</B> Amerikanische Patentschrift<B>2120799</B> Der Farbstoff in den Beispielen kann aber auch durch Farbstoffe ersetzt werden, die mit dem Substrat eine chemische Bindung eingehen können,
sogenannte Reaktivfarbstoffe. Solche Farbstoffe tragen z. B. Halo- gentriazinyl- oder Halogenpyrimidylreste. Dazu gehören z. B. die folgenden Farbstoffe:
Procion-H - und Procion-M -Farbstoffe, wie Procion (eingetragene Marke) brillantrot 2 BS, be kannt aus Chemisches Centralbaltt 1961, Seite 12453, Procion (eingetragene Marke) brillantorange GS, be kannt aus Angewandte Chemie , 73, Seite 126 (1961) oder Procion (eingetragene Marke) brillantblau-RS, bekannt aus Helvetica Chimica Acta , 44 (1961) Seite 1123,
oder durch sogenannte Cibacron -farbstoffe (eingetragene Marke); diese Farbstoffe sind auch be kannt aus der Collection of Czechoslovac chemical Publication 25, (1960) Seiten 2794-2797 oder aus Ullmann, 14 (1963) Seite 618.
Es können aber auch sogenannte Remazol -farbstoffe (eingetragene Marke) verwendet werden wie sie aus Collection of Czechoslo- vac chemical Publication 27, (1962) Seite 272'-274 bekannt sind.
Ferner sogenannte Laevafix -farbstoffe (eingetragene Marke) wie sie aus der Collection of Czechoslovac chemical Publication 27, (1962) Seite <B>274-275</B> bekannt sind oder aber auch Reaktivfarbstof- fe aus den französischen Patentschriften Nos. <B>1318</B> 843; <B>1319</B> 429;<B>1332</B> 760.
<I>Beispiel 6</I> Man stellt ein Gemisch aus 15 Teilen geblasener Ricinusölfettsäure mit der Säurezahl 100, 3 Teilen Morpholin, 1,25 Teilen einer Verbindung der Formel Oleyl-(O-C-,H1)10OQH@COONa, 15 Teilen Hexylen- glykol, 10 Teilen Aethylenglykol, 2,5 Teilen Petrol , einer geruchlosen Erdölfraktion, 1,25 Teilen 25 o/oiger wässriger Ammoniaklösung und 2,5 Teilen einer 70 o/oi- gen wässrigen Sorbitlösung her.
Von dieser Mischung, die den pH-Wert 8,8 hat, werden 37 Teile mit 2 Teilen des Farbstoffes des Beispiels 1 .der schweizerischen Patentschrift 316 754 und 927 Teilen vermischt.
Eine Kunststoffolie, bekannt unter dem geschützten Markennamen Corfam (eine durch Polyesterfasern verstärkte Polyurethanfolie, in der Literatur bekannt als polyester fiber reinforced urethane material ) wird zwischen 6 Walzen, mit einem Radius von 30 mm, welche sich unter dem Spiegel der Farbstofflösung befinden, bei einem Druck pro Laufcentimeter von 10 kg und acht Passagen pro Minute, während 2 Minuten hin und her bewegt Nach die^,
er Zeit wird die Kunststoffolie in fliessen- dem Wasser von 30 , während 20 Sekunden gespült und bei gleichem Druck wie bei der Färbung während 30 Sekunden durch Hin- und Herbewegung zwischen zwei Walzen abgequetscht.
Die Kunststoffolie wird alsdann auf ein Filterpapier gelegt und zur Entfernung eventuell vorhandener Spül wasser durch Recken nochmals abgequetscht und an- schliessend getrocknet.
Der Farbstoff ist tief, und gleichmässig in die Folie eingedrungen; sie ist vollständig durchgefärbt. Die so erhaltene. organe bis bordeaux Färbung ist satt im Farbton, egal, kratz- und scheuerfest, licht- und reibecht, formaldehyd,säure- schweiss-, und hitzebeständig.
Die mehrmalige Wiederholung des Ausquetscheffek- tes, d. h. das Hin- und/oder Herbewegen der Folie zwischen den Walzen ermöglicht eine sehr egale Färbung der Oberfläche und des Querschnitts der Kunststoffolie, bzw. des Chemiefaserleders.
<I>Beispiel 7</I> Man stellt ein Gemisch aus 31 Teilen geblasener Ricinusölfettsäure mit der Säurezahl 100, 6 Teilen Morpholin, 2,5 Teilen des Hilfsmittels aus dem Beispiel 25 der französischen Patentschrift No. <B>1312</B> 787, 20 Teilen Hexylenglykol, 30 Teilen Aethylenglykol, 3 Tei len Petrol , einer geruchlosen Erdölfraktion, 2,5 Teilen 25 o/oiger wässriger Ammoniaklösung und 1 Teil einer 70 o/oigen wässrigen Sorbitlösung her.
Von dieser Mi schung, die den pH-Wert 8,8 hat, werden 75 Teile mit 4 Teilen des Farbstoffs des Beispiels 1 der französischen Patentschrift 1 107 888 und 889 Teilen Wasser ver mischt.
Eine Kunststoffolie, bekannt unter dem geschützten Markennamen Corfam (eine durch Polyesterfasern verstärkte Polyurethanfolie, in der Literatur bekannt als polyester fiber reinforcet urethane material ) wird zwischen 4 Walzen, mit einem Radius von 40 mm, welche sich unter dem Spiegel der Farbstofflösung befinden, bei einem Druck pro Laufcentimeter von 8 kg und fünf Passagen pro Minute, während 1 Minute hin und her bewegt.
Nach dieser Zeit wird die Kunststoffolie in fliessen dem Wasser von 40 , während 1/2 Minute gespült und bei gleichem Druck wie bei der Färbung während 15 Sekunden durch Hin- und Herbewegung zwischen zwei Walzen abgequetscht.
Die Kunststoffolie wird alsdann auf ein Filterpapier gelegt und zur Entfernung eventuell vorhandener Spül wasser durch Recken nochmals abgequetscht und an schliessend getrocknet.
Der Farbstoff ist tief, und gleichmässig in die Folie eingedrungen; sie ist vollständig durchgefärbt. Die so erhaltene, gelbe Färbung ist satt im Farbton, egal, kratz end scheuerfest, licht- und reibecht, formaldehyd-, säu- re- und hitzebeständig.
Die mehrmalige Wiederholung des Ausquetscheffek- tes, d. h. das Hin- und Herbewegen der Folie zwischen den Walzen ermöglicht eine sehr egale Färbung der Oberfläche und des Querschnittes der Kunststoffolie.
Das Kunstleder kann nach dem gleichen Verfahren bei einer Temperatur von etwa 50 gefärbt werden, wo bei das Kunstleder dieselben guten Eigenschaften auf weist.
Das Hilfsmittel aus dem französischen Patent No. <B>1312</B> 787 kann ebenso gut durch einen sulfonierten Fettsäureester, z B. durch den sulfonierten Oelsäurebu- tylester ersetzt werden.