Wasserkessel Die Erfindung betrifft einen Wasserkessel mit einer Ausgusstülle und einem Griff, insbesondere einen Haus halt-Wasserkessel. Derartige Wasserkessel bestehen ge wöhnlich aus einem Leichtmetallkörper, an den eine Ausgusstülle angeschweisst bzw. -gelötet ist. Als ein weiteres getrenntes Teil wird ein normalerweise aus einem isolierenden Material, beispielsweise Kunststoff, bestehender Griff an dem Wasserkessel befestigt. Diese Bauart hat insbesondere bei der Herstellung ver schiedene Nachteile.
Die Oberflächenbearbeitung des Wasserkessels kann erst nach dem Anschweissen bzw. -löten der Tülle vorgenommen werden, da durch das. Schweissen bzw. Löten die Oberfläche, zumindest teil weise, beschädigt oder verändert wird. Nach dem An schweissen bzw. -löten der Tülle muss dann die Naht verputzt bzw. beschliffen werden, und erst danach kann der Kessel poliert und eventuell eloxiert werden. Ausser dem hat sich herausgestellt, dass an den Nähten infolge der Gefügeveränderungen beim Eloxieren häufig Un gleichmässigkeiten auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wasserkessel zu schaffen, der einfach, billig und mit einem Minimum an Arbeitsgängen herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Ausgusstülle und der Griff eine Ein heit bilden, die an dem Körper des Wasserkessels be festigt ist.
Dadurch ist es möglich, den Wasserkessel, abge sehen vom Deckel, nur noch aus zwei Hauptteilen aufzubauen. Die Einheit Ausgusstülle/Griff kann ge trennt hergestellt, bearbeitet und nachträglich am Körper des Wasserkessels befestigt werden. Zahl und Grösse der Befestigungsmittel sowie die zur Befestigung not wendigen Arbeitsgänge sind auf ein Minimum herab gesetzt, ohne dass der Zusammenhalt der einzelnen Teile verschlechtert wird.
Es wird ferner vorgeschlagen, dass die Einheit Aus gusstülle/Griff nur im Bereich der Ausgusstülle am Körper des Wasserkessels befestigt ist. Der von der Ausgusstülle ausgehende Griff ist bei dieser Ausführungs- form auf der der Tülle abgekehrten Seite nicht mit dem Wasserkessel verbunden. Durch diese Massnahme wird die Zahl der Befestigungsstellen weiter verringert.
Die Einheit Ausgusstülle/Griff kann lösbar mit dem Körper des Wasserkessels verbunden sein. Die Be festigung kann beispielsweise mittels Schrauben er folgen. Auf diese Weise ist eine besonders, einfache Befestigung möglich. Ferner ergibt sich der Vorteil, dass beispielsweise die Einheit Ausgusstülle/Griff, wenn sie beschädigt ist, ausgewechselt werden kann. Dabei ist es vorteilhaft, zwischen dem Körper des Wasser kessels und der Ausgusstülle eine Dichtung vorzusehen. Diese kann beispielsweise aus einem Silikon-Kautschuk bestehen.
Die Erfindung ermöglicht es, die Ausgusstülle aus einem anderen Material herzustellen als den Körper des Wasserkessels. Dabei ist es insbesondere vorteil haft, wenn die Einheit Ausgusstülle/Griff aus Kunst stoff besteht. Ein aus Kunststoff bestehendes Formteil ist besonders leicht und billig herzustellen und bedarf normalerweise keiner Oberflächenbearbeitung mehr. Es sind auch schon eine Anzahl von Kunststoffen bekannt, die unter den auftretenden Bedingungen physiologisch unbedenklich sind.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungs gegenstandes kann jedoch die Wahl eines solchen Kunst stoffes dadurch umgangen werden, dass die Einheit Ausgusstülle/Griff aus einem zumindest teilweise mit Kunststoff umspritzten Metallteil besteht. Dabei kann das Metallteil die innere Wandung der Ausgusstülle bilden, so dass das Wasser an keiner Stelle mit dem Kunststoff in Berührung kommt. Das Metallteil kann sich aber auch bis in den Griff hinein erstrecken und eine Verstärkung für diesen bilden, während der Kunst stoff einerseits die Isolierung des Griffes sicherstellt und anderseits eine Oberflächenbearbeitung unnötig macht.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Wasserkessels nach der Erfindung, Fig. 2 eine Frontalansicht der Ausgusstülle und eines Teils des Wasserkesselkörpers nach Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht eines Wasserkessels nach der Erfindung mit einseitiger Befestigung der Einheit Ausgusstülle/Griff,
Fig. 4 eine Frontalansicht der Ausgusstülle und eines Teils des Wasserkesselkörpers nach Fig. 3, Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Ausgusstülle nach Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt entsprechend Fig. 5, jedoch mit einer anderen Befestigung und Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine mit Kunst stoff umspritzte Einheit Ausgusstülle/Griff.
Der in Fig. 1 dargestellte Wasserkessel 11 besitzt einen in üblicher Weise aus Leichtmetall hergestellten Wasserkesselkörper 12, der an seiner Oberseite eine Öffnung aufweist, die mit einem Deckel 14 verschlossen ist. An der Seitenwandung des Wasserkesselkörpers 12 ist mittels Schrauben 17 die Ausgusstülle 15 befestigt. An den oberen Teil der Ausgusstülle 15 schliesst sich ein Griff 16 an, der sich über den Kessel hinweg zur gegenüberliegenden Stelle der Seitenwand des Wasser kessels erstreckt. Ausgusstülle 15 und Griff 16 bilden somit eine Einheit 13.
Das der Ausgusstülle 15 gegen überliegende Ende des Griffes 16 kann ebenfalls am Wasserkesselkörper 12 befestigt sein.
In Fig. 2 ist eine Frontalansicht der Ausgusstülle nach dieser Ausführungsform dargestellt. Die Befesti gung erfolgt hier mit drei Schrauben 17, die in einem Flansch 18 der Ausgusstülle 15 sitzen. Unter Umständen kann die Befestigung auch durch Nieten erfolgen, je doch sind Schrauben vorzuziehen, da sie ein leichteres Lösen der Verbindung und damit ein Auswechseln von Einzelteilen ermöglichen.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Wasserkessel 11 ist die Einheit Ausgusstülle/Griff 13 nur im Bereich der Ausgusstülle 15 an dem Körper 12 des Wasser kessels befestigt. Der Griff 16 geht auch hier von der Ausgusstülle 15 aus, ist jedoch freitragend, d. h. mit seinem der Ausgusstülle 15 entgegengesetzten Ende nicht mit dem Körper des Wasserkessels verbunden.
Fig. 4 zeigt die Ausgusstülle 15 dieser-Ausführungs- form. Die Ausgusstülle 15 ist in etwa kegelstumpf- förmig und hat keinen Flansch.
Wie aus Fig. 5 zu ersehen ist, sind Befestigungs schrauben 19 durch Bohrungen 20 im Körper des Wasserkessels in Sacklöcher 21 der Ausgusstülle ein geschraubt. Unter die Köpfe der Befestigungsschrauben 19 sind Dichtungsscheiben 22 gelegt. Der Wasserkessel körper 12 hat eine Öffnung 23, durch die der Kessel inhalt mit dem Ausgusskanal 24 in der Ausgusstülle 15 in Verbindung steht.
In einer ringförmigen Nut 25 in der Wandung des Ausgusskanals liegt ein Dichtungs ring 26, der beispielsweise aus Silikon-Kautschuk be stehen kann. Dieser Dichtungsring wird beim Anziehen der Schrauben 19 zusammengepresst und verhindert das Austreten von Wasser zwischen dem Wasserkesselkörper und der Ausgusstülle. Diese Ausführungsform mit von innen in Sacklöcher eingesetzten Schrauben hat .den Vorteil,
dass die Aussenoberfläche des Wasserkessels nicht von den Schraubenköpfen unterbrochen ist und dass die Abdichtung der Schrauben vereinfacht ist.
Fig. 6 zeigt eine ähnliche Ausführungsform, bei der jedoch in der im wesentlichen aus Kunststoff be- stehenden -Einheit Ausgusstülle/Griff - 13 ein Innenrohr 27 aus Leichtmetall den Ausgusskanal 24 bildet. Dieses Rohr kann in die Form bei der Herstellung des Kunst stoffteils eingelegt werden und ist dadurch mit der Einheit 13 fest verbunden.
Die Befestigung nach Fig. 6 erfolgt durch eine zentrale Befestigungsschraube 28, die in ein Sackloch 29 der Ausgusstülle 15 einge schraubt ist. -Die zentrale Befestigungsschraube 28 stützt sich gegen einen Steg 30 oder dergleichen ab, der durch die Öffnung 23 hindurchragt. Die Öffnung 23 kann - auch als Gitter ausgebildet sein bzw. aus einzelnen kleineren Öffnungen bestehen, wo durch der Körper des Wasserkessels im Bereich der Öffnung 23 verstärkt wird.
Die Einheit Ausgusstülle/Griff 13 kann sowohl aus dem gleichen -Material wie der Wasserkesselkörper als auch aus einem anderen Material hergestellt werden. Da die Verbindung gemäss der Erfindung nicht mehr durch eine Schweissung erfolgen muss, kann die Ein heit Ausgusstülle/Griff auch aus einem Kunststoff her gestellt sein. Bei entsprechender Wahl des Kunststoffes kann u. U. die Dichtung 26 entfallen. Bei der Ver wendung als Haushaltswasserkessel muss selbstverständ lich der Kunststoff unter den auftretenden Bedingungen physiologisch unbedenklich sein.
Es kann jedoch auch ein anderer Kunststoff gewählt werden, der die not wendige Temperaturbeständigkeit aufweist, wenn, wie in Fig. 6 gezeigt, die Ausgusstülle mit einem Metall ausgekleidet wird. Dazu eignet sich ebenso ein einfacher, in die Kunststofform eingelegter Rohrabschnitt wie ein gegossenes oder gespritztes Formteil.
In Fig. 7 ist ein Längsschnitt durch eine Einheit Ausgusstülle/Griff 13 gezeigt, die aus einem mit Kunst- stoff 31 umspritzten Leichtmetallformteil 32 besteht. Der Kesselinhalt kommt bei dieser Ausführungsform an keiner Stelle mit dem Kunststoff in Berührung.
Das Leichtmetallformteil besteht aus einem rohr- förmigen Abschnitt im Bereich der Ausgusstülle und einem der Form des Griffs angepassten, an den rohr- förmigen Abschnitt anschliessenden Teil, der den Griff verstärkt.