Schädlingsbekämpfungsmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schädlings- bekämpfungsmittel, welches als aktive Komponente einen neuen Harnstoff der Formel
EMI1.1
enthält, worin Ri und R2 gerades oder verzweigtes Alkylen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, wobei eines der Ri bzw. R2 eine direkte N-Phenyl-Bindung sein kann und worin R3 bis Rs gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Alkylthio, oder die Gruppen-CF3,-CN,-NO2,-SCN,-S02-N/A bzw.-CO-N/A'worin A bzw.
A'Wasserstoff oder niederes Alkyl darstellt, bedeuten, mit der Massgabe, dass mindestens einer der Substituenten Ra bis Rs die CFs-Gruppe darstellt, und worin Rs und Rio Wasserstoff oder niederes Alkyl bedeuten und X Sauerstoff oder Schwefel darstellt.
Unter niederen Alkylgruppen sollen in der obigen Definition solche verstanden werden, die bis maximal 4 Kohlenstoffatome im Einzelfall aufweisen.
Die durch die Formel (I) definierten Harnstoffe wirken abtötend auf vielerlei schädliche Organismen. Sie wirken beispielsweise insektizid, akarizid, bakterizid, fungizid und herbizid.
Die erfindungsgemässen Mittel, enthaltend Harnstoffe der Formel (I) eignen sich auch zu Desinfektion und desinfizierendem Reinigen von Objekten, beispielsweise von zellulosehaltigem Material. Die neuen Mittel können auch in Form von Textilwaschmitteln und Toilettenseifen verwendet werden.
Die neuen Mittel weisen weiter eine hervorragende Wirkung gegen schädliche Pilze, Akariden und Insekten auf.
Durch eine besonders kräftige Wirkung zeichnen sich Harnstoffe der Formel (I) aus, worin eine der Gruppen Ri bzw. R2 ein Alkylen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen bedeutet, und die andere eine direkte N-Phenylbindung darstellt oder die gleiche Bedeutung wie die erstere besitzt, und worin die Substituenten Rs bis Rs ausgewählt sind aus der Klasse Wasserstoff, Alkyl, Halogen und/oder Trifluormethyl, wobei mindestens einer der Substituenten Trifluormethyl bedeuten muss und worin weiter die Symbole Ro und Rio Wasserstoffatome bedeuten und X Sauerstoff oder Schwefel darstellt.
Die neuen Harnstoffe der Formel (I) lassen sich nach den für Harnstoffbildungen üblichen Verfahren herstellen.
Man kann sie beispielsweise erhalten, indem man eine Verbindung der Formel
EMI1.2
mit einer Verbindung der Formel
EMI1.3
zur Reaktion bringt, wobei in beiden Formeln die Symbole A und B Reste bedeuten, welche durch Kondensation oder Anlagerung die Harnstoff-bzw. die Thioharn stoffbrücke zu bilden vermögen.
Allgemein gesprochen wird man so vorgehen, dass man ein Amin der Formel
EMI2.1
und ein Amin der Formel
EMI2.2
in der Reihenfolge wahlweise mit einem reaktiven Derivat der Kohlensäure bzw. der Thiokohlensäure umsetzt.
Man kann beispielsweise so vorgehen, dass man ein Amin (IV) bzw. ein Amin (V) mit Phosgen oder Thiophosgen umsetzt und das entstandene Carbaminsäure- halogenid oder Isocyanat-insbesondere in Fällen, wo Ra bzw. Rio gleich H ist-mit dem anderen Amin (V) bzw. (IV) zur Reaktion bringen.
Anstelle von Phosgen kann man beispielsweise auch einen Halogenkohlens ureester, beispielsweise einen Alkyl-oder Arylester mit einem Amin (IV) bzw. (V) reagieren lassen und das entstandene Carbamat mit dem Amin (V) bzw. (IV) weiter reagieren lassen.
Man kann ferner zum Beispiel auch ein Amin (IV) oder (V) mit einem Alkaliisocyanat in saurer Lösung zum entsprechenden N', N'-unsubstituierten Harnstoff umsetzen und diesen mit dem Amin (V) oder (IV) zum gewünschten Harnstoff der Formel (I) umamidieren.
Diese Umamidierung kann in An-oder Abwesenheit von Lösungsmitteln vorgenommen werden. Als Lösungsmittel eignen sich beispielsweise o-Dichlorbenzol, Anisol, Phenol usf.
Zur Herstellung von Thioharnstoffen stehen prin zipiell die gleichen Wege offen wie zur Herstellung von Harnstoffen. So führt zum Beispiel die Umsetzung von Phenylisothiocyanaten mit Benzyl-, Phenylaethylaminen usf. zu den gewünschten Harnstoffen.
An Anilinen kann man beispielsweise verwenden : p-Chloranilin, 3, 4-Dichloranilin- 3, 5-Dichloranilin, 3, 4, 5-Trichloranilin, 2, 4, 5-Trichloranilin, 3-Chlor-4-methoxyanilin, 3-Chlor-4-methylanilin, 4-Chlor-3-trifluormethylanilin, Bis-3, 5-trifluormethylanilin, 4-Amino-ben- zolsulfonamid, 4-Aminobenzoesäureamid, Metanilamid, 4-Rhodananilin usf.
An Phenylalkylaminen kann man verwenden : m Trifluormethylbenzylamin, Benzylamin, 4-Chlor-benzylamin, 4-Brombenzylamin, 4-Nitrobenzylamin, 3, 4 Dichlorbenzylamin, 3, 4-Dibrombenzylamin, 2, 4-Dichlorbenzylamin, 2, 4, 6-Trichlorbenzylamin usf.
Anstelle derBenzylamine kann man auch die entsprechenden a-Phenyläthylamine, ss-Phenyläthylamine,, B- Phenylpropylamine oder y-Phenylpropylamine einsetzen.
Wie bereits oben erwähnt, weisen die neuen Mittel gemäss vorliegender Erfindung eine ausgeprägte Wirkung gegen schädliche Organismen des Pflanzen-und Tierreiches auf. Insbesondere sind die neuen Mittel wirksam gegen Bakterien, Pilze, Pilzsporen, Würmer, Insekten, Schnecken usw. Die erfindungsgemässen Mittel besitzen somit eine breitgestreute Wirkung als Schäd- lingsbekämpfungsmittel.
Hierbei erweist es sich als besonders vorteilhaft, dass die neuen Verbindungen sowohl gegenüber Nutzpflanzen als auch gegenüber Warmblütern, bei den Konzentrationen wie sie für den antiparasitären Einsatz erforderlich sind, keine giftigen Nebenerscheinungen aufweisen. Dadurch ist die Verwendung der neuen Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Organismen auf breiter Basis möglich, z. B. im Pflanzenschutz, Holzschutz, zur Konservierung der verschiedensten technischen Produkte, zum Schutze von nichttextilen Fasermaterialien gegen schädliche Mikroorganismen, zum Konservieren landwirtschaftlicher Produkte, als Desinfektionsmittel in der Veterinärmedizin, in der allgemeinen Hygiene und Körperpflege.
Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die er findungsgemässen Mittel auch in Gegenwart von Eiweisskörpern und Seifen ihre bakterizide und fungizide Wirksamkeit nicht verlieren. Die in den erfindungsge mässen Mitteln enthaltenen neuen Verbindungen weisen keinen störenden Eigengeruch auf und sind zumindest für gesunde Haut gut verträglich.
Als Beispiele für die Anwendung der neuen Mittel im Pflanzenschutz sei die Behandlung von Pflanzen sowie des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen, gegen schädliche Organismen, insbesondere gegen schädliche Pilze, Pilzsporen, Bakterien, Nematoden und Insekten genannt, wobei wiederum das Fehlen von phytotoxischen Nebenwirkungen bei den wirksamen Konzentrationen der neuen Schutzzstoffe hervorzuheben ist.
Unter den technischen Produkten, welche mit Hilfe der neuen Mittel konserviert bzw. desinfiziert werden, seien die folgenden als Beispiele herausgegriffen : Textilhilfsmittel bzw.-veredelungsmittel, Leime, Bindemittel, Anstrichmittel, Verdickungsmittel, Farb-bzw. Druckpasten und ähnliche Zubereitungen auf der Basis von organischen und anorganischen Farbstoffen bzw. Pig- menten, auch solche, welche als Beimischungen Casein oder andere organische Verbindungen enthalten. Auch Wand-und Deckenanstriche, z. B. solche, die ein eiweisshaltiges Farbbindemittel enthalten, werden durch einen Zusatz der neuen Mittel vor dem Befall mit Schädlin- gen geschützt.
Auch in der Zellstoff-und Papierindustrie können die neuen Mittel als Konservierungsmittel eingesetzt werden, u. a. zur Verhütung der bekannten, durch Mi- kroorganismen hervorgerufenen Schleimbildung in den zur Papiergewinnung verwendeten Apparaturen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, z. B. schädlichen Pilzen, Pilzsporen, Bakterien, Würmern, Akariden, Mollusken und Insekten, welches einen Harnstoff der allgemeinen Formel (I) enthält, sowie gegebenenfalls ausserdem noch mindestens einen der folgenden Zusätze : Lösungsmittel, feste, flüssige oder gasförmige Verdünnungsmittel, Haftmittel, Emulgiermittel, Disper giermittel, Reinigungsmittel, Netzmittel weitere Schäd- lingsbekämpfungsmittel, wie Fungizide. Bakterizide, Herbizide, Akarizide, Insektizide sowie Düngemittel.
Je nach der Art der Zusätze, mit denen die neuen Wirkstoffe in den erfindungsgemässen Mitteln kombiniert werden, erhält man Zusammensetzungen, welche zur Reinigung, Desinfektion oder Körperpflege besonders geeignet sind.
So gelangt man z. B. durch Kombination der genannten Verbindungen mit wasch-bzw. oberflächen- aktiven Stoffen zu Wasch-und Reinigungsmitteln mit ausgezeichneter antibakterieller bzw. antimykotischer Wirkung. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können z. B. in Seifen eingearbeitet oder mit seifenfreien, wasch-bzw. oberflächenaktivenStoffenkombiniert sein oder sie können zusammen in Gemischen aus Seifen und seifenfreien waschaktiven Stoffen kombiniert sein.
Als Beispiele für solche seifenfreie waschaktive Verbindungen seien z. B. genannt : Alkylarylsulfonate, Te trapropylbenzolsulfonate, Fettalkoholsulfonate, Konden sationsprodukte aus Fettsäuren und Methyltaurin, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren mit oxyäthansulfon- saurenSalzen, Fettsäuren-Eiweiss-Kondensationsproduk- te, primäre Alkylsulfonate, nicht-ionogene Produkte, z. B. Kondensationsprodukte aus Alkylphenolen und Äthylenoxyden sowie kationaktiven Verbindungen. Die neuen Carbanilide können auch in Grobwaschmitteln, etwa zusammen mit einem kondensierten Phosphat, z. B.
2050 /0 Alkalitripolyphosphat, aber auch in Gegenwart eines organischen lyophilen polymeren, das Schmutztragevermögen der Waschflotte erhöhenden Stoffes, z. B. einem Alkalisalz der Carboxymethylcellulose (Celluloseglykolsäure) enthalten sein.
Die antibakterielle bzw. antimykotische Wirksamkeit der neuen Verbindungen erleidet dabei durch den Zusatz von Reinigungsmitteln, z. B. von anionaktiven, kationaktiven oder nichtionogenen Produkten, nicht nur keine Beeinträchtigung, sondern es wird in vielen Fällen durch eine derartige Kombination eine überraschende Wirkungssteigerung erzielt.
Die erfindungsgemässen Reinigungsmittel, welche die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) enthalten, können ausser in der Wäscherei z. B. auch als Industriereiniger oder als Haushaltreinigungsmittel eingesetzt werden, sowie im Lebensmittelgewerbe, z. B. Molkereien, Brauereien, Schlachthöfen, in der Landwirtschaft und der Veterinärhygiene.
Die erfindungsgemässen Mittel können auch in Form von Zubereitungen, welche dem Zwecke der Reinigung bzw. Desinfektion in Spitälern und in der medizinischen Praxis dienen, vorliegen, so z. B. zur Reinigung von Krankenwäsche, Räumen und Apparaten ; die neuen Verbindungen können dabei, falls nötig, mit anderen Desinfektionsmitteln und antiseptisch wirksamen Produkten kombiniert sein, wodurch den jeweils vorliegenden Anforderungen für die Reinigung bzw. Desinfektion entsprochen werden kann. Die Tatsache, dass die neuen Mittel ihre Wirksamkeit gegen Mikroorganismen auch in Gegenwart von Blut bzw. Serum nicht verlieren, ist dabei von besonderer Bedeutung.
Die neuen Mittel können auch in Form einer Zubereitung, welche einer Hautreinigung, z. B. der Hände, mit antibakteriellem bzw. antimykotischem Effekt dienen, insbesondere auch in der medizinischen Praxis, erforderlichenfalls zusammen mit anderen bakteriziden bzw. fungiziden Stoffen, Hautschutzmitteln usw. verwendet werden. Ferner stellen sie wirksame Mittel gegen das Auftreten von unangenehmen Körpergeruch, wie er durch die Einwirkung von Mikroorganismen hervorgerufen wird, dar. Hierbei ist es wiederum von Vorteil, dass zumindest auf gesunder Haut keine Hautreizungen auftreten und dass die neuen Verbindungen keinen stö- renden Eigengeruch, wie es z. B. bei den chlorierten Phenolen der Fall ist, aufweisen.
Als Zusätze mit biozider Wirkung, welche in den erfindungsgemässen Mitteln ausser den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) vorhanden sein können, seien beispielsweise genannt : 3, 4-Dichlorbenzylalkohol, Ammoniumverbindungen, wie z. B. Diisobutylphenoxy äthoxyäthyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Cetyl-trimethyl-ammoniumbromid, halogenierte Dioxydiphenylmethyl, Tetramethylthiuramidsulfid, 2, 2-Thio-bis- (4, 6-dichlorphenol) ferner organische Verbindungen, welche die Thiotrichlormethyl- gruppe enthalten, wie sie in den amerikanischen Patentschriften No.
2 553 772, 2 553 770, 2 553 775, 2 553 773, 2 553 774, 2 553 777 und 2 553 778 beschrieben sind, 2-Nitro-2-furfuryljodid (vgl. Osterreichische Patentschrift No. 210 411), Salicylanilide, Dichlorsalicylanilide, Dibromsalicylanilide, Tribromsalicylanilid, Dichlorcyanursäure, Tetrachlorsalicylanilide, aliphatische Thiuramsulfide, Hexachlorophen (2, 2'-Dihydro-3, 5, 6-3', 5', 6'-hexachlorodiphenylmethan).
Die erfindungsgemässen Mittel mit desinfizierender Wirkung können weiterhin als Zusätze Antioxydantien, Lichtschutzmittel, optische Aufheller, Enthärtungsmittel, Riechstoffe usw. enthalten.
Durch Verarbeiten der neuen Wirkstoffe mit den in der Körperpflege üblicherweise verwendeten Stoffen erhält man Zusammensetzungen, welche sich in besonderem Masse für kosmetische Zwecke eignen.
Entsprechend ihren vielseitigen Anwendungsmög- lichkeiten können die erfindungsgemässen Mittel, welche die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) enthalten, in den verschiedenartigsten Anwendungsformen vorliegen, z. B. als stückförmige, halbfeste und flüssige Seifen, als Pasten, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Lösungen, in organischen Lösungsmitteln, als Sprays, Puder, Granulate, Tabletten, Stifte, in Kapseln aus Gelatine und anderem Material, als Salben, Haut-und Rasiercremen, Mundwasser, flüssigen, halbfesten oder festen Zahnpasten und anderen Zahnpflegemitteln, in Haarshampoos und anderen Haarpflegemitteln.
Die neuen CFs-gruppenhaltigen Carbanilide enthaltenden Mittel gegen schädliche Organismen des Tierund Pflanzenreiches können auch als Formkörper aus Kunststoffen ausgebildet sein. Bei Verwendung von Weichmachern ist es vorteilhaft, den bioziden Zusatz dem Kunststoff im Weichmacher, z. B. Dimethylphthalat, Diäthylphthalat, Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Trihexylphthalat, Dibutyladipinat, Benzylbutyladipinat, aliphatischen Sulfosäureestern, Triglykolace- tat, gelöst bzw. dispergiert zuzusetzen. Zweckmässig ist für eine möglichst gleichmässige Verteilung im Kunststoff Sorge zu tragen.
Die Kunststoffe mit keimwidrigen Eigenschaften können für Gebrauchsgegenstände aller Art, bei denen eine vorbeugende Wirksamkeit gegen verschiedenste Keime, wie z. B. Fäulnisbakterien oder Hautpilze, erwünscht ist, Verwendung finden, so z. B. in Fussmatten, Handgriffen, Armaturen an Türen, Sitzgelegenheiten, Trittrosten in Schwimmbädern, Wandbespannungen, insbesondere in Krankenhäusern usw.
Durch Einverleibung in entsprechende Wachs-und Bohnermassen erhält man Fussboden-und Möbelpflegemit- tel mit desinfizierender und insektizider Wirkung.
Die Temperaturen sind in den folgenden Beispielen in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel I
N-4-Chlorbenzyl-N'-4-chlor-3- trifluormethylphenylharnstoff
Zu einer Lösung von 21,3 g 4-Chlorbenzylamin in 100 ml Dioxan wird unter Rühren eine Lösung von 32, 2 g 4-Chlor-3-trifluormethylphenylisocyanat in 50 ml Dioxan getropft. Nach 30 Minuten wird durch Zu gabe von 500 ml Wasser ein Produkt gefällt, das aus Alkohol umkristallisiert werden kann. Ausbeute 43 g.
Schmelzpunkt 159-160, 5 C (beim schnellen Erhitzen der Schmelzprobe).
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, lassen sich weiter die folgenden Harnstoffe bzw. Thioharnstoffe herstellen.
EMI4.1
<tb>
Nr. <SEP> Harnstoffe <SEP> X-O <SEP> Schmelzpunkt <SEP> C
<tb> <SEP> 2 <SEP> N-3,4-Dichlorbenzyl-N'-3,5-ditrifluoro-methyl-phenyl <SEP> 209
<tb> <SEP> 3 <SEP> N-3,4-Dichlorbenzyl-N'-4-chlor-3-trifluormethyl-phenyl <SEP> 165-167
<tb> <SEP> 4 <SEP> N-3,4-Dichlorbenzyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl <SEP> 163-164
<tb> <SEP> 5N-4-Chlorbenzyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl141-143 <SEP>
<tb> <SEP> 6 <SEP> N-4-Chlorbenzyl-N'-3,5-ditrifluor-methyl-phenyl <SEP> 230-232
<tb> Nr.
<SEP> Thioharnstoffe <SEP> X <SEP> = <SEP> SSchmelzpunkt <SEP> <SEP> C
<tb> <SEP> 7 <SEP> N-3,4-Dichlorbenzyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl <SEP> 143-145
<tb> <SEP> 8 <SEP> 4-Dichlorbenzyl-N'-3, <SEP> 5-ditrifluor-methyl-phenyl168-169 <SEP>
<tb> <SEP> 9 <SEP> I <SEP> N-4-Chlorbenzyl-N'-3, <SEP> 5-ditrifluor-methyl-phenyl <SEP> I <SEP> 172-173 <SEP>
<tb> 10 <SEP> N-4-Chlorbenzyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl <SEP> 159-160
<tb> Als weitere Beispiele seien genannt :
EMI4.2
<tb> Nr. <SEP> Schmelzpunkt <SEP> C
<tb> 11 <SEP> N-ss(4-Chlorphenyl)-äthyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenylharnstoff <SEP> 168-169
<tb> 12 <SEP> N-ss(4-Chlorphenyl)-äthyl-N'-3,5-ditrifluor-methyl-phenyl-harnstoff <SEP> 140-141
<tb> 13 <SEP> | <SEP> N-a-Phenyläthyl-N'-3, <SEP> 5-ditrifluor-methyl-phenyl-harnstoff <SEP> | <SEP> 160 <SEP>
<tb> 14 <SEP> N-ss-Phenyläthyl-N'-3,5-ditrifluor-methyl-harnstoff <SEP> 156
<tb> 15 <SEP> N-α
-Phenyläthyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenyl-harnstoff <SEP> 161-162
<tb> 16 <SEP> N-2-Chlorbenzyl-N'-3,5-ditrifluor-methyl-phenyl-harnstoff <SEP> 203
<tb> 17 <SEP> 4-dichlorbenzyl-N'-3, <SEP> 5-ditrifluor-methyl-phenyl-hamstoR147 <SEP>
<tb> 18N-Methyl-N-4-chlorben2yl-N'-3-tnauor-methyl-phenyl-hamstoS151 <SEP>
<tb> 19 <SEP> N-ss-(4-Chlorphenyl)-äthyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl-harnstoff <SEP> 146-147
<tb> 20 <SEP> 5-ditriauor-methyl-phenyl-hamstoS187 <SEP>
<tb> 21N-Bemzyl-N'-4-chlor-3-tnfluor-methyl-phenyl-hamstoff149 <SEP>
<tb> 22 <SEP> N-Benzyl-N'-3,5-ditrifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> 151-153
<tb> 23 <SEP> N-3,4-Dichlorbenzyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> 153,5-155,
<SEP> 5
<tb> 24 <SEP> I <SEP> N-4-Chlorbenzyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> I <SEP> 185-186 <SEP>
<tb> 25 <SEP> N-Benzyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> 153-154
<tb> 26 <SEP> (4-Chlorphenyl)-äthyl-N'-3, <SEP> 5-ditnauor-mettiyl-phenyl-hamstoff98-99 <SEP>
<tb> 27 <SEP> I <SEP> N-4-Methoxybenzyl-N'-3, <SEP> 5-ditrifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> I <SEP> 162-163, <SEP> 5
<tb> 28 <SEP> 4-Dimefhylben2yl-N'-3, <SEP> 5-ditnfluor-methyl-phenyl-thio-hamstoff153-154 <SEP>
<tb> 29 <SEP> I <SEP> N-Methyl-N-3, <SEP> 4-dichlorbenzyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-hamstoff <SEP> I <SEP> 186-188 <SEP>
<tb> 30 <SEP> N-ss-(4-Chlorphenyl)
-äthyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> 108,5-109
<tb> 31 <SEP> i <SEP> N-Benzyl-N'-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> I <SEP> 120-121 <SEP>
<tb> 32 <SEP> N-ss-Phenyl-äthyl-N'-3,5-ditrifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> 115-116
<tb> 333 <SEP> N-a-Phenyl-äthyl-N'-3, <SEP> 5-ditrifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> I <SEP> 158 <SEP>
<tb> 344N- <SEP> B- <SEP> (4-Chlorphenyl)-äthyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> 1 <SEP> 115-116 <SEP>
<tb> 35 <SEP> I <SEP> N-a-Phenyl-äthyl-N'-4-chlor-3-trifluor-methyl-phenyl-thio-harnstoff <SEP> I <SEP> 128-130 <SEP>
<tb>
Beispiel 2
Die neuen Harnstoffe und Thioharnstoffe der Formel (I) zeigen eine ausgesprochen starke Wirkung gegen grampositive Bakterien,
vor allem gegen Staphylokokken und Streptokokken. Sie sind auch wirksam gegen pathogene Pilze wie beispielsweise Trichophyton interdigitale.
Die antibakterielle Aktivität im Verdünnungstest wurde wie folgt bestimmt :
Bakteriostase und Bakterizide
20 mg Wirkstoff werden in 10 ml Propylenglykol gelöst, davon 0, 25 ml zu 4. 75 ml steriler Glucose Bouillon zugegeben und darauf 1 : 10 in den Röhrchen weiterverdünnt.
Diese Lösungen werden dann mit Staphylococcus aureus beimpft und während 48 Stunden bei 37 C bebrütet (Bakteriostase). Nach 24 Stunden Versuchsdauer wurde 1 Ose aus diesen Kulturen auf Glucose Agarplatten ausgestrichen und 24 Stunden bei 37 C bebrütet (Bakterizide). Nach den genannten Zeiten wur- den folgende Grenzkonzentrationen in ppm. der Bakteriostase, bzw. Bakterizide ermittelt :
Grenzkonzentrationen in ppm :
EMI5.1
<SEP> Verbindung <SEP> Staphylococcus <SEP> aureus <SEP> Z <SEP> 2070 <SEP>
<tb> Verbindung <SEP> Nu. <SEP>
<tb>
<SEP> Stase <SEP> Zidie <SEP>
<tb> <SEP> 8 <SEP> 1 <SEP> 10
<tb> <SEP> (0.1) <SEP> (1)
<tb> <SEP> 9 <SEP> 0. <SEP> 1 <SEP> 0.
<tb>
<SEP> (0. <SEP> 1) <SEP> 1 <SEP> (0. <SEP> 1) <SEP>
<tb> <SEP> 10 <SEP> 0. <SEP> 1 <SEP> 0. <SEP> 1
<tb> <SEP> (0. <SEP> 01) <SEP> (0. <SEP> 1)
<tb> <SEP> 6 <SEP> I <SEP> * <SEP> I <SEP> 10 <SEP>
<tb> <SEP> 4 <SEP> 0.1 <SEP> 0.1
<tb> <SEP> 3 <SEP> 0.1 <SEP> 0.1
<tb> <SEP> 2 <SEP> 0.1 <SEP> 0.1
<tb> <SEP> 11 <SEP> 0.1 <SEP> 0.3
<tb> <SEP> 11 <SEP> 0. <SEP> 1 <SEP> 0. <SEP> 3 <SEP>
<tb> <SEP> 12 <SEP> 1 <SEP> 0. <SEP> 3 <SEP> 1
<tb> <SEP> 13 <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> <SEP> 14 <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> <SEP> 28 <SEP> 0.03 <SEP> 0.3
<tb> <SEP> 36 <SEP> 0. <SEP> 1 <SEP> 0. <SEP> 3 <SEP>
<tb> <SEP> 35 <SEP> 0. <SEP> 3 <SEP> 0.
<SEP> 3 <SEP>
<tb> <SEP> 23 <SEP> 0.1 <SEP> 0. <SEP> 1
<tb> <SEP> 24 <SEP> 0.1 <SEP> 0.3
<tb> <SEP> 34 <SEP> 0. <SEP> 1 <SEP> 0. <SEP> 3
<tb> <SEP> 32 <SEP> 0. <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP>
<tb> <SEP> 30 <SEP> 1 <SEP> 3
<tb> <SEP> 25 <SEP> 1 <SEP> 3
<tb>
Werte in Klammern = Wirkung in Gegenwart von Seife (1 : 50) * = nicht ablesbar wegen Trübung.
Beispiel 3
Die folgenden Verbindungen weisen gegen Aspergillus niger und Rhizopus nigricans die folgenden fungistatisch wirksamen Grenzkonzentrationen in ppm auf
EMI5.2
<tb> Verbindung <SEP> Nr. <SEP> Aspergillus <SEP> niger <SEP> Rhizopus <SEP> nigricans <SEP>
<tb> <SEP> 26 <SEP> 100 <SEP> 3
<tb> <SEP> 30 <SEP> 1 <SEP> 100 <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP>
<tb> <SEP> 34 <SEP> 1 <SEP> 100 <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP>
<tb>
Beispiel 4
Beim Frasstest erwiesen sich die folgenden Verbindungen wirksam gegen Mottenlarvenfrass : Nr. 25, 13, 32, 33, 34, 21 und 35.
Beispiel 5 a) Es wurde eine Mischung hergestellt, welche die folgenden Komponenten enthielt : Bolusalba 25"/o
Si02 (Hisil) 20 %
Verbindung Nr. 22 50 %
Emulgator (INVADIN JFC) 3, 5 /0
Netzmittel (ULTRAVON C) 1, 5 %
Das Ganze wird in der Kugelschlagmühle fein gemahlen. Man erhält so ein in Wasser sehr gut dispergierbares Pulver. b) 8 Schnecken (Australorbis glabratus) mit 1-1, 5 cm Schalendurchmesser wurden während 24 Stunden in 450 ccm einer gemäss a) erhaltenen wässerigen Dispersion, enthaltend 0, 4 ppm Aktivsubstanz, gehalten. Nach dieser Behandlung wurden die Schnecken in frisches Wasser übergesetzt und dort nach 24 Stunden kontrolliert. Hierbei wurde in allen Fällen vollständige Abtötung der Schnecken festgestellt.