Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung von schädlichen Organismen, insbe sondere schädlichen Pilzen, Bakterien, Akariden und Insekten, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man einen Wirkstoff der Formel
EMI0001.0009
worin R einen niederen Alkyl-, Alkoxy- oder Alkyl- mercaptorest, ein F-, Cl- oder Br-Atom,
die Gruppe -CF3-NO2, -CN, <B>-S03-H,</B> -SO2NH2, -SCN, -SO2CH3, -S02NHA, -S02-N < Ä, -COOH, -COOA, -CONH2, -COCH3, -N -CONHA oder -CONA2 bedeutet, wobei A für einen niederen Alkylrest, steht, n eine ganze Zahl im Werte von 1-4 bedeutet und X für O oder S steht, verwendet.
Besonders geeignet für das erfindungsgemässe Ver fahren sind die Wirkstoffe der folgenden Formeln:
EMI0001.0032
EMI0001.0033
EMI0002.0001
worin Ri, R2 und R3 jeweils gleich oder verschieden sind und worin Ri, R2, R3 und X die oben im Falle der Formel (I) für R bzw. X angegebene Bedeutung haben.
Insbesondere eignen sich die Verbindungen der folgenden Tabelle als Wirkstoffe bei dem erfindungs- gemässen Verfahren:
EMI0002.0011
(Schmelzpunkt aus Benzol/Cyclohexan umkristal lisiert: 163-l64
EMI0002.0013
(Schmelzpunkt aus Benzol/Cyclohexan umkristal lisiert: 150-151
EMI0002.0016
(Schmelzpunkt aus Acetonitril umkristallisiert: 227-)
EMI0002.0020
(Schmelzpunkt aus Chlorbenzol umkristallisiert:
177-178-)
EMI0002.0023
(Schmelzpunkt aus Cyclohexan umkristallisiert: 133-134
EMI0002.0027
(Schmelzpunkt aus Benzol umkristallisiert: 138-139
EMI0002.0030
(Schmelzpunkt aus Nitromethan umkristallisiert: 253-256 (Schmelzpunkt aus Chlorbenzol umkristallisiert: 165-167
EMI0002.0032
EMI0002.0033
(Schmelzpunkt aus Acetonitril umkristallisiert:
188-190
EMI0002.0036
(Schmelzpunkt aus Acetonitril umkristallisiert: 211-212o)
EMI0002.0041
(Schmelzpunkt aus Nitromethan umkristallisiert: 215-217
EMI0002.0043
(Schmelzpunkt: 1. bei 220-225 0, 2. bei 300-305 )
EMI0003.0001
(Schmelzpunkt:
230-232
EMI0003.0004
(Bei den folgenden Verbindungen 15. bis 27. be ziehen sich die Schmelzpunkte jeweils auf die aus Acetonitril umkristallisierten Produkte.)
EMI0003.0006
EMI0003.0007
EMI0003.0008
EMI0003.0009
EMI0003.0010
Diese Verbindung schmilzt aus Acetonitril um kristallisiert bei 227-228c1, wird bei 229,1 wieder fest und sublimiert bei 270-275
EMI0003.0014
EMI0004.0001
CFs
<tb> 1
<tb> 28.) <SEP> \ <SEP> NH-C-NH <SEP> @-Cl
<tb> 0
<tb> CF3 <SEP> S <SEP> Cl
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Benzol <SEP> umkristallisiert:
<tb> 138-139
<tb> CFs
<tb> 29.) <SEP> @ <SEP> <B>\\</B>-NH-C-NH <SEP> @
<tb> /
<tb> CFs <SEP> 0 <SEP> Cl
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> <B>222,5-223,5-)</B>
<tb> C <SEP> Fs <SEP> CHs
<tb> 30.)
<tb> <B>NH-CO-NH(</B> <SEP> \ <SEP> C/-CHs
<tb> CF3 <SEP> CHs
<tb> (Schmelzpunkt: <SEP> 167-168
<tb> CFs
<tb> 31.) <SEP> NH-C-NH <SEP> Cl
<tb> <B>p- <SEP> 11</B>
<tb> CF3 <SEP> S <SEP> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Benzol/Cyclohexan <SEP> umkristal lisiert:
<SEP> 138,5-139
<tb> <B>CFs</B>
<tb> 32.) <SEP> NH-CO <SEP> NH <SEP> @ <SEP> <B>\#</B>COOC2H5
<tb> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 230-231
<tb> CFs
<tb> 33.)
<tb> <B>NH-C-NHJ/--\\-S02CH3</B>
<tb> /
<tb> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 224-225,5
<tb> CFs <SEP> CFs
<tb> 34.)
<tb> <B>-NH-C-NH-q</B>
<tb> CF3 <SEP> S <SEP> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Nitromethan <SEP> umkristallisiert:
<tb> <B>184,5-186-)</B>
EMI0004.0002
CFs
<tb> 35.) <SEP> <B>#NH-C-NHJ\/</B>,@ <SEP> S <SEP> O$NHZ
<tb> i
<tb> CFs <SEP> ö
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 228-230
<tb> CFs
<tb> CHs
<tb> 36.)
<tb> <B>NH-C-NH--(</B> <SEP> ,<B>\#</B> <SEP> N<B>(</B>
<tb> / <SEP> CHs
<tb> CFs <SEP> S
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Benzol <SEP> umkristallisiert:
<tb> 167,5-170
<tb> CFs
<tb> 37.) <SEP> @ <SEP> NH-C-NH <SEP> <B>/\#j</B> <SEP> COOC@<B>li</B>5
<tb> /
<tb> S
<tb> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 14715-1480)
<tb> CFs
<tb> 38.) <SEP> NH-CO-NH-<B>#</B> <SEP> S-C=N
<tb> /
<tb> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 204-205
<tb> CFs
<tb> 39.) <SEP> NH-C-NH <SEP> <B>(</B> <SEP> ,) <SEP> CO-CHs
<tb> CF3 <SEP> O
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Butanol/Acetonitril <SEP> umkristal lisiert:
<SEP> 238-239
<tb> CFs
<tb> 40.) <SEP> <B>.\\</B>-C-NH <SEP> 4 <SEP> \- <SEP> C=N
<tb> CFs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 252-253
<tb> CFs
<tb> 41.) <SEP> @-NH-C-NH-<B>7/</B>
<tb> CFs <SEP> 0 <SEP> S-CHs
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 158-159,5
EMI0005.0001
CF3
<tb> 42.) <SEP> @ <SEP> <B>D-NH-C-NH-q</B>
<tb> <B>11</B>
<tb> C <SEP> F3 <SEP> S <SEP> S-CH3
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Benzol/Cyclohexan <SEP> umkristal lisiert:
<SEP> 125-127 <SEP> )
<tb> <B>C <SEP> F3</B> <SEP> Cl
<tb> 43.) <SEP> NH-C-NH <SEP> / <SEP> Cl
<tb> Ö
<tb> CF3 <SEP> Cl
<tb> Diese <SEP> Verbindung <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Schmelzpunkt <SEP> von
<tb> <B>225-2270</B> <SEP> wird <SEP> bei <SEP> 229o <SEP> wieder <SEP> fest <SEP> und <SEP> subli miert <SEP> bei <SEP> ca. <SEP> 295 <SEP> .
<tb> <B>C <SEP> F3</B> <SEP> Cl
<tb> 44.) <SEP> \ <SEP> NH-CO-NH-<B>b</B>
<tb> <B>CF3 <SEP> CH3</B>
<tb> (Schmelzpunkt <SEP> aus <SEP> Acetonitril <SEP> umkristallisiert:
<tb> 227 Die neuen Wirkstoffe der Formel (I) lassen sich nach an sich bekannten Verfahren herstellen. Die Wirkstoffe können z.
B. in allgemeiner Weise dadurch erhalten werden, dass man die Ausgangsmaterialien der allgemeinen Formel
EMI0005.0003
miteinander umsetzt, wobei die beiden Symbole A und B jeweils so gewählt sind, dass sie miteinander unter Bildung einer Harnstoff- bzw. Thioharnstoff- brücke reagieren und wobei R und n die oben im Falle der Formel (I) angegebene Bedeutung haben. Man kann dabei so vorgehen, dass man z. B. eine Verbindung der Formel
EMI0005.0006
EMI0005.0007
worin R und X die oben angegebene Bedeutung ha ben, umsetzt.
So kann bei der Herstellung der genannten Ver bindungen z. B. das 3,5-Bis-Trifluormethyl-Phenyhso- cyanat mit folgenden Verbindungen umgesetzt wer den: Anilin bzw. entsprechend substituierte Aniline, wie z.
B. p-Chloranilin, 3,4-Dichloranilin, 3,5-Dichlor- anilin, 2,5-Dichloranilin, 3,4,5-Trichloranilin, 2,4,5- Trichloranilin, 3-Chlor-4-Bromanilin, 3-Chlor-4-me- thoxyanilin, 3-Chlor-4-methylanilin, 3-Trifluormethyl- anilin, 2-Chlor-5-trifluormethylanilin, 3-Trifluorme- thyl-4-chloranilin,
Bis-3,5-trifluormethylanilin, 4-Brom- anilin, 2,4-Dichloranilin, 4-Aminobenzolsulfonylamid, 4-Aminobenzoesäuremethylester, 4-Butoxyanilin, 4 Rhodananilin, 4-Aminacetophenon, 3-Bromanilin, 4- Chlor-3-methylanilin, 4-Chlor-2-methylanilin, 3,5-Di- chlor-4-methylanilin, 4-Chlor-3,5-dimethylanilin.
Anstelle der Isocyanate können mit ähnlichen Er folg entsprechende Kohlensäurederivate, wie der Bis- 3,5-trifluormethylphenyl-köhlensäurephenylester, das Bis-3,5-trifluormethylphenyl-kohlensäurechlorid oder der Bis-3,5-trifluormethylphenylharnstoff eingesetzt werden.
Durch Umsetzung des Bis-3,5-trifluormethyl- phenylisothiocyanats anstelle des Bis-3,5-trifluorme- thylphenylisocyanates entstehen die entsprechenden Thiöharnstoffe. Durch Entschwefelung der Thioharn- stoffe, nach bekannten Verfahren, können andererseits die entsprechend gebauten Harnstoffe gewonnen wer den. Oder man setzt z. B. Bis-3,5-trifluoranilin mit entsprechenden Phenylisocyanaten bzw. Phenylisothio- cyanaten um, z.
B. mit solchen, welche eine oder meh rere Nitrogruppen enthalten, wie das 4-Nitrophenyl- isocyanat, das 3-Nitro- oder 2-Nitrophenylisocyanat, das 4-Methyl-3-nitrophenylisocyanat, das 4-Chlor-3- nitrophenylisocyanat, das 2-Nitro-4-chlorphenyliso- cyanat, das 2-Methyl-4-nitro-5-chlorp'henylisocyanat, das 2-Methoxy-4-nitro-5-chlorphenylisocyanat oder das 2,4-Dinitrophenylisocyanat. Auch andere Verfahren, z.
B. die Umsetzung von reaktionsfähigen Kohlensäure- bzw. Thiokohlensäure- derivaten, z. B. Schwefelkohlenstoff, Harnstoff, Phe- nylcarbonaten und Phosgen mit den entsprechend substituierten aromatischen Aminen führen zu den erfindungsgemässen Stoffen. Zur Darstellung eines symmetrisch gebauten Präparates ist auch die Um setzung von Bis-3,5-trifluormethylphenylisocyanat mit der notwendigen Menge Wasser, z. B. in einem inerten Lösungsmittel, wie Acetonitril, geeignet.
Die erfindungsgemäss verwendeten neuen Verbin dungen sind wirksam gegen Pilze, Pilzsporen, Bakte rien, Würmer, Insekten, Schnecken, Akariden und besitzen somit eine breitgestreute Wirkung als Schäd lingsbekämpfungsmittel. Hierbei erweist es sich als besonders vorteilhaft, dass diese Wirkstoffe sowohl gegenüber Nutzpflanzen als auch gegenüber Warm blütern, bei den Konzentrationen wie sie für den anti parasitären Einsatz erforderlich sind, keine giftigen Nebenerscheinungen aufweisen. Dadurch ist die Ver wendung der neuen Verbindungen zur Bekämpfung von schädlichen Organismen auf breiter Basis möglich, z.
B. im Pflanzenschutz, Holzschutz, zur Konservie rung der verschiedensten nichttextilen technischen und landwirtschaftlichen Produkte, sowie als Desin fektionsmittel.
Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die er- findungsgemäss verwendeten Verbindungen auch in Gegenwart von Eiweisskörpern und Seifen ihre bacte- ricide und fungicide Wirksamkeit nicht verlieren. Die neuen Verbindungen weisen keinen störenden Eigen geruch auf und sind zumindest für gesunde Haut gut verträglich.
Als Beispiele für die Anwendung der neuen Ver bindungen im Pflanzenschutz sei die Behandlung von Pflanzensamen und von ganz oder teilweise entwickel ten Pflanzen, sowie des Bodens, in dem die Pflanzen wachsen, gegen schädliche Organismen, insbesondere gegen schädliche Pilze, Pilzsporen, Bakterien, Nema- toden und Insekten genannt, wobei wiederum das Fehlen von phytotoxischen Nebenwirkungen bei den wirksamen Konzentrationen der neuen Schutzstoffe hervorzuheben ist.
Unter den technischen Produkten, welche mit Hilfe der neuen Verbindungen konserviert bzw. des infiziert werden können, seien die folgenden als Bei spiele herausgegriffen: Leime, Bindemittel, Anstrich mittel, Verdickungsmittel, Farbpasten und ähnliche Zubereitungen auf der Basis von organischen und an organischen Farbstoffen bzw. Pigmenten, auch solche, welche als Beimischungen Casein oder andere orga nische Verbindungen enthalten. Auch Wand- und Deckenanstriche, z. B. solche, die ein eiweisshaltiges Farbbindemittel enthalten, werden durch einen Zusatz der neuen Verbindungen vor dem Befall mit Schäd lingen geschützt.
Auch in der Zellstoff- und Papierindustrie können die neuen Verbindungen als Konservierungsmittel ein gesetzt werden, u. a. zur Verhütung der bekannten, durch Mikroorganismen hervorgerufenen Schleimbil- dung in den zur Papiergewinnung verwendeten Appa raturen.
Zur Bekämpfung von Schädlingen, insbesondere schädlichen Pilzen, Pilzsporen, Bakterien, Würmern, Akariden und Insekten, können die Wirkstoffe der Formel (I) in Form von Mitteln verwendet werden, welche noch mindestens einen der folgenden Zusätze enthalten: Lösungsmittel, feste, flüssige oder gasför mige Verdünnungsmittel, Haftmittel, Emulgiermittel, Dispergiermittel, Reinigungsmittel, Netzmittel, weitere Schädlingsbekämpfungsmittel, wie Fungizide, Bakteri- cide, Herbicide, Akaricide, Insekticide sowie Dünge mittel.
Je nach der Art der Zusätze, mit denen die neuen Wirkstoffe in den Mitteln kombiniert werden, erhält man Zusammensetzungen, welche zur Reinigung oder Desinfektion besonders geeignet sind.
So gelangt man z. B. durch Kombination der neuen Verbindungen mit wasch- bzw. oberflächenaktiven Stoffen zu Wasch- und Reinigungsmitteln, welche ausserhalb der Textilindustrie verwendet werden, mit ausgezeichneter antibakterieller bzw. antimykotischer Wirkung. Die Verbindungen der Formel (I) können z. B. in Seifen eingearbeitet werden oder mit seifen freien, wasch- bzw. oberflächenaktiven Stoffen kom biniert werden oder sie können zusammen mit Ge mischen aus Seifen und seifenfreien waschaktiven Stoffen kombiniert werden.
Als Beispiele für seifenfreie waschaktive Verbin dungen, welche mit den neuen Stoffen im Gemisch verwendet werden können, seien z. B. genannt: Alkyl- arylsulfonate, Tetrapropylbenzolsulfonate, Fettalko- holsulfonate, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren und Methyltaurin, Kondensationsprodukte aus Fett säuren mit oxyäthansulfonsauren Salzen, Fettsäure Eiweiss-Kondensationsprodukte, primäre Alkylsulfo- nate, nichtionogene Produkte, z. B.
Kondensations produkte aus Alkylphenolen und Aethylenoxyden so wie kationaktive Verbindungen. Die neuen Carbani- lide können auch in Grobwaschmitteln, welche ausser- halb der Textilindustrie verwendet werden, etwa zu sammen mit einem kondensierten Phosphat, z. B. 20 bis 50 % Al'kalitripolyphosphat, aber auch in Gegen wart eines organischen lyophilen polymeren, das Schmutztragevermögen der Waschflotte erhöhenden Stoffes, z.
B. einem Alkalisalz der Carboxymethylcel- lulose (Celluloseglykolsäure) verwendet werden.
Die antibakterielle bzw. antimykotische Wirksam keit der neuen Verbindungen erleidet dabei durch den Zusatz von Reinigungsmitteln, z. B. von anionaktiven, kationaktiven oder nichtionogenen Produkten, nicht nur keine Beeinträchtigung, sondern es wird in vielen Fällen durch eine derartige Kombination eine über raschende Wirkungssteigerung erzielt.
Die zur Ausführung des erfindungsgemässen Ver fahrens geeigneten Mittel, welche die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sowie oberflächenaktive bzw. waschaktive Stoffe enthalten, können auch im Lebensmittelgewerbe eingesetzt werden, z. B. in Mol- kereien, Brauereien, Schlachthöfen und in der Land wirtschaft.
Auch als Bestandteil von Zubereitungen, welche dem Zwecke der Reinigung bzw. Desinfektion in Spi tälern dienen, können die vorliegenden Verbindungen verwendet werden, so z. B. bei der Reinigung von Krankenwäsche, Räumen und Apparaten; die neuen Verbindungen können dabei, falls nötig, mit andern Desinfektionsmitteln und antiseptisch wirksamen Pro dukten kombiniert werden, wodurch den jeweils vor liegenden Anforderungen für die Reinigung bzw. Des infektion entsprochen werden kann. Die Tatsache, dass die neuen Verbindungen ihre Wirksamkeit gegen Mikroorganismen auch in Gegenwart von Blut bzw. Serum nicht verlieren, ist dabei von besonderer Be deutung.
Als Zusätze mit biocider Wirkung, welche in den genannten Mitteln ausser den Verbindungen der all gemeinen Formel (I) vorhanden sein können, seien beispielsweise genannt: 3,4-Dichlorbenzylalkohol, Am moniumverbindungen, wie z.
B. Diisobutylphenoxyä- thoxyäthyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid, Cetyl- pyridiniumchlorid, Cetyl-trimethyl-ammoniumbromid, halogenierte Dioxydiphenylrnethane, Tetramethyl- thiuramdisulfid, 2,2'-Thio-bis-(4,6-dichlorphenol), fer ner organische Verbindungen, welche die Thiotrichlor- methylgruppe enthalten, wie sie in den amerikani schen Patentschriften Nr.2553 772, 2553 770, 2553 775, 2553773, 25<B>5</B>3774,
2553777 und 2553778 beschrie ben sind, 2-Nitro-2-furfuryljodid (vgl. Oesterreichische Patentschrift Nr.210411), Salicylanilide, Dichlorsali- cylanilide, Dibromsalicylanilide, Tribromsalicylanilide, Dichlorcyanursäure, Tetrachlorsalicylanilide, alipha- tische Thiuram-sulfide, Hexachlorophen (2,2'-Dihy- droxy-3,5,6-3',5',
6'-hexachlorodiphenylmethan).
Die zur Ausführung des erfindungsgemässen Ver fahrens geeigneten Mittel mit desinfizierender Wir kung können weiterhin als Zusätze Antioxydantien, Lichtschutzmittel, optische Aufheller, Enthärtungs- mittel, Riechstoffe usw. enthalten.
Durch Verarbeiten der neuen Wirkstoffe mit den in der Körperpflege üblicherweise verwendeten Stoffen erhält man Zusammensetzungen, welche sich in be sonderem Masse für kosmetische Zwecke eignen.
Entsprechend ihren vielseitigen Anwendungsmög lichkeiten können die erfindungsgemäss verwendeten Mittel, welche die Verbindungen der allgemeinen For mel (I) enthalten, in den verschiedenartigsten Anwen dungsformen vorliegen, z. B. als stückförmige, halb feste und flüssige Seifen, als Pasten, Pulver, Emulsio nen, Suspensionen, Lösungen, in organischen Lösungs mitteln, als Sprays, Puder, Granulate, Tabletten, Stifte, in Kapseln aus Gelatine und anderem Material, als Salben, Haut- und Rasiercremen, in Haarsham- poos und anderen Haarpflegemitteln.
Die Wirkung der Bis-3,5-trifluormethylcarbanilide gegen schädliche Organismen des Tier- und Pflanzen reiches kann auch Formkörpern aus Kunststoffen ein verleibt werden. Bei Verwendung von Weichmachern ist es vorteilhaft, den biociden Zusatz dem Kunststoff im Weichmacher, z.
B. Dimethylphthalat, Diäthyl- phthalat, Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Tri- hexylpthalat, Dibutyladipinat, Benzylbutyladipinat, aliphatischen Sulfosäureestern, Triglykolacetat, gelöst bzw. dispergiert zuzusetzen.
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> Eine Lösung von 100 Teilen 3,5-bis-Trifluorme- thyl-3',4'-dichlorcarbanilid (Verbindung 3 der Tabelle) in 300 Teilen Aceton wird unter gutem Rühren in <B>10000</B> Teile einer aus 2000 Teilen Kaliseife in 8000 Teilen heissem Wasser hergestellten Seifenlösung ein gearbeitet.
Diese Seifenlösung besitzt eine ausgeprägte Wirkung gegenüber Staphylokokken. <I>Beispiel 2</I> a) 10 g Tri-3,3',5-trifluormethyl-4'-chlordiphenyl- harnstoff (Verbindung 4 der Tabelle) und 2 g Sulfit- celluloseablauge werden mit 100 ccm Wasser versetzt. Diese Mischung wird einer intensiven Mahlung unter worfen, wodurch eine feinteilige, stabile Dispersion entsteht.
b) Tomaten- und Selleriepflanzen werden mit ei ner 0,2 %igen Lösung der gemäss a) hergestellten Dis persion gespritzt. 2 Tage nach der Spritzung werden die Tomatenpflanzen mit einer Sporenaufschwem- mung von Alternaria solani und die Selleriepflanzen mit einer Septoria apii-Sporensuspension infiziert. Nach der Infektion werden die Pflanzen während 2 Tagen in der Inkubinationskammer bei 95-100 % relativer Luftfeuchtigkeit und<B>22-250C</B> aufgestellt.
Das Ergebnis bei den Selleriepflanzen wird ca. 15 bis 18 Tage, dasjenige bei den Tomatenpflanzen 6-8 Tage nach der Infektion ausgewertet.
Die fungizide Wirkung des Präparates gegen Sep- toria apii auf Sellerie beträgt 100 %, gegen Alternaria solani an Tomaten 92 %, bezogen auf die unbehan delten Kontrollpflanzen.
<I>Beispiel 3</I> 2 g 3,5-bis-Trifluormethyl-3',4'-dichlorearbanilid (Verbindung 3 der Tabelle), 2 g Polypropylenglykol, 80 g Aceton, 80 g Methylenchlorid, 80 g Dichlordi- fluormethan, 20g Trichlorfluormethan werden in eine Aerosoldose gefüllt und ergeben ein Spraypräparat mit ausgeprägter bakterizider Wirkung.
<I>Beispiel 4</I> 50 kg Talkum werden mit 1,5 kg 3,5-bis-Trifluor- methyl-3',4'-dichlorcarbanilid (Verbindung 3 der Ta belle), gelöst in 3 kg Aceton, getränkt und mit 1,5 kg Zinkstearat und 47 kg Talkum vermischt. Das Prä parat ist als bakterizider Puder anwendbar. Es können mit ähnlichem Erfolg die Verbindun gen 1 und 2 sowie 6 bis 44 anstelle der in den Bei spielen 1 bis 3 eingesetzten Verbindungen verwendet werden.
Das Schutzbegehren des vorliegenden Patentgesu ches erstreckt sich nicht auf eine für die Textilindu strie in Betracht kommende Behandlung von Texti lien zum Zwecke deren Veredlung. Weiter ist der Schutzbereich des Patentes durch Art. 2, Ziff. 2, Pat. G, beschränkt.