CH468196A

CH468196A - Vorrichtung zum Durchführen einer medikamentösen Injektion

Info

Publication number: CH468196A
Application number: CH861767A
Authority: CH
Inventors: Wunderlin Max
Original assignee: Stato Ag
Priority date: 1967-06-17
Filing date: 1967-06-17
Publication date: 1969-02-15
Also published as: CH490092A; NL6815115A; SU374791A3; FR1589873A; DE1804323A1; AT284330B; IL30940A0; ES359430A1

Description

Vorrichtung zum Durchführen einer medikamentösen Injektion
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchführen einer medikamentösen Injektion, mit einem Injektionsapparat und einem darin irn Gebrauchszustand unter Vorschubdruck stehenden, in der Ladestellung am Gehäuse des Apparates arretierbaren Antriebsstössel und einer auswechselbar in das Apparatgehäuse eingesetzten Injektionspatrone, welche in einer Schutzhülse eine daraus vorschiebbar geführte Injektionsnadel und einen in koaxialer Richtung verschiebbar geführten, axial zusammendrückbaren Behälter für Injektionsflüssigkeit aufweist.

Es hat sich gezeigt, dass axial zusammendrückbare. aus Kunststoff bestehende Flüssigkeitsbehälter, z. B. sogenannte Faltenbalgampullen, ein schlagartiges Auftreffen des Antriebsstössels beim Injektionsvorgang meist nicht auszuhalten vermögen, sondern platzen. Es stellt sich daher die Aufgabe, den Vorschub des Antriebsstössels so lange zu dämpfen, dass der letztere verhältnismässig sanft am Flüssigkeitsbehälter auftrifft.

Diese Aufgabe wird bei der erfindungsgemässen Vorrichtung dadurch gelöst, dass der Stössel und der ihn mantelartig umgebende Teil des Apparatgehäuses zu sammenwirkende Mittel aufweisen, die am Stössel eine wenigstens bis zu seinem Auftreffen am stösselseitigen Ende der Patrone auftretende Bremswirkung ergeben.

Während bisher bekanntgewordene Injektionspatronen dieser Art mit dem Nachteil behaftet sind, dass sie beim Einsetzen in den Injektionsapparat ihre Sterilität einbüssen, das heisst geöffnet werden müssen, und deshalb den Zutritt von Bakterien nicht mehr verhindern, ist es möglich, alle Teile in der Patrone bis unmittelbar vor dem Einstich der Nadel steril zu halten, indem die Injektionspatrone vorzugsweise am stössel zeitigen Ende durch eine Membran steril verschlossen ist, welche durch den Stössel zerreissbar ist.

Die Erfindung ist anschliessend an einem auf der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen je im Axialschnitt
Fig. 1 eine Injektionspatrone im Aufbewahrungszustand,
Fig. 2 einen Teil eines Injektionsapparates mit eingesetzter Inj ektionsp atrone in Bereitschaftsstellung,
Fig. 3 einen Teil des Injektionsapparates mit bei Beendigung des Einstichs vorgeschobenem Antriebsstössel und
Fig. 4 einen Teil des Injektionsapparates im Zustand bei Abschluss der Injektion.

Die Injektionspatrone gemäss Fig. 1 besteht aus einer zylindrischen Schutzhülse 1, deren vorderes, eine Austrittsöffnung 2 aufweisendes Ende durch eine fest- > sitzende, perforierbare Kappe 3 und deren hintere Einfüllöffnung 4 durch eine zerreissbare Kunststoffmembran 5 mit wenigstens einseitig metallisierter Oberfläche steril verschlossen sind. Die Membran 5 sitzt mit einem Randring 6 satt in einer ringförmigen Ausweitung 7 der Schutzhülse 1 und ist vor der Verwendung der Patrone durch eine Schutzkappe 8 überdeckt, welche mit elastischem Rand 9 abnehmbar aussen über die eine Schulter bildende Ausweitung 7 greift.

In der zylindrischen Schutzhülse 1 befindet sich ein die Injektionsflülssigkeit enthaltender Behälter 10, der als axial zusammendrückbare, aus Kunststoff bestehende Faltenbalgampulle ausgebildet ist und mit seiner vordern Stirnwand 11 an einem Kolben 12 befestigt ist, der in der Schutzhülse 1 mit leichtem Spiel axial geführt ist. In einem axial vorstehenden Ring 13 dieses Kolbens 12 ist eine Injektionsnadel 14 an einem auf ihr festsitzenden Nocken 15 ausrückbar festgehalten, indem der Ring 13 in eine Umfangsrille 16 des Nockens eingreift, aus welcher er ausgerückt werden kann.

Das zugespitzte ampullenseitige Ende 17 der Injektionsnadel befindet sich in einer Bohrung 18 des Kolbens 12 unmittelbar vor der Stirnwand 11 der Ampulle und die andere Nadelspitze 19 in der Bohrung der gegen den Kolben 12 vorstehenden Nabe 20 eines Flansches 21, welcher am Vorderende der Schutzhülse 1 abgestützt ist. Die axial geschlitzte Nabe 20 federt quer zum Schlitz und übt auf den Schaft der Nadel 14 einen Reibungswidenstand aus, der ein ungewolltes Perforieren der Kappe 3 durch die Nadelspitze 19 verhindert und der kleiner ist als der Ausrückwiderstand zwischen Kolben 12 und Nocken 15.

Vom Injektionsapparat zum automatischen Durchführen von Einstich und Flüssigkeitsinjektion sind nach Fig. 2 nur ein zylindrisches Apparatgehäuse 22, ein an seinem vordern Ende die Gehäusezugangsöffnung schliessender Deckel 23, welcher die Fonn eines Bechers aufweist und: mit seinem Rand 24 in das Gehäuse 22 eingeschraubt ist, ein zylindrischer Stössel 25 als Schuborgan und daran ein Dichtungsring 26 sowie eine äussere Griffhülse 27 gezeigt. Wie bei bekannten Injektionsapparaten ist zum Antrieb des Stössels 25 im nichtgezeigten hintern Gehäuseteil eine Schraubenfeder oder eine Gaspatrone als Kraftspeicher angeordnet, gegen deren Vorschubdruck der Stössel im hintern Gehäuseteil lösbar in der in Fig. 2 gezeigten Bereft- schaftsstellung arretiert ist.

Die Arretierung ist beispielsweise mittels der äussern Griffhülse 27 durch Vorwärtsschieben derselben auf dem Gehäuse 22 in bekannter Weise auslösbar.

Der am Stössel 25 befestigte Dichtungsring 26 liegt mit seinem Aussenumfang abdichtend an der zylindrischen Innenwand 28 des Gehäuses an, um beim Vorschub des Stössels eine Bremswirkung durch Verhindern des Luftdruckausgleichs vor und hinter dem Stössel zu erzielen. Im vordere Teil des Gehäuses 22 sind. jedoch Axialnuten 29 in der Gehäuseinnenwand vorgesehenr, durch welche Luft am Dichtungsring 26 vorbeigelangen kann. Eine Bremsung könnte aber auch schon durch blosse Behinderung des Luftdruckausgleichs erzielt werden.

Die Gebrauchsbereitschaft der beschriebenen Vorrichtung wird dadurch erstellt, dass der Deckel 23 vom Gehäuse 22 abgeschraubt, der Deckel mit seinem Vorderende am Stössel angesetzt und dazu- benützt wird, uns den Stössel gegen die Federwirkung in die Bereitschaftsstellung zurückzuschieben, in weicher er arretiert wird.

Dann wird von der Injektionspatrone die Schutz- kappe 8 abgenommen und die Patrone in den Deckel 23 eingesetzt, der mit seiner Innenseite die Schutzhülse 1 passend abstützt und eine vordere Öffnung 30 aufweist, in welche die Kappe 3 der Patrone vorsteht Mit eingesetzter Patrone wird der Deckel wieder in das Gehäuse 22 eingeschraubt, wobei sich die Patrone, deren Inhalt immer noch steril abgeschlossen ist, mit ihrem membeangeschlossenen Ende in geringem Axialabstand vom- Vorderende des Stössels befindet (Fig. 2).

Die Auslösung der Arretierung des Stössels hat zur Folge, dass das Schuborgan-den Stössel vorwärtsschiebt, dessen Bewegung jedoch durch die künstliche Bremsung mittels des Dichtungsringes 26- gedämpft wird. Der Stössel durchstösst die Membrane 5, die sich alsdann an den Stössel anschmiegt, trifft an der Ampulle 10 auf und schiebt dieselbe mitsamt dem Kolben 12 und: der Injektionsnadel 14 in der Schutzhülse 1 vorwärts, wobei die Nadelspitze 19 die Kappe 3 perforiert und. die durch die Nabe 20 leicht gebremst vordringende Nadel 14 den Einstich vollzieht. Sobald der Nocken 15 dIer Nadeln 14 an der Nabe 20 auftrifft, ist der Einstich beendet (Fig. 3).

Da der Dichtungsring 26 in den Bereich der Nuten 29 gelangt ist, wird die Bremsung des Stössels aufgehoben, dessen somit intensivierter Vorschub bewirkt, dass der Kolben 12 weiter gegen den Flansch 21 bewegt und der Ring 13 aus der Rille 16 des Nockens 15 ausgerückt wird. Dabei perforiert die hintere Nadelspitze 17 die Stirnwand 11 der Ampulle 10 und der Kolben 12 gelangt am Nocken 15 zum Stillstand. Der Stössel drückt nun die Ampulle axial zusammen und stösst die Injektionsflüssigkeit durch die Nadel aus, bis das Endstadium der beschriebenen Vorrichtung gemäss Fig. 4 erreicht ist.

Nach dem Abschrauben des Deckels 23 vom Gehäuse 22 kann die gebrauchte Injektionspatrone ohne weiteres herausgenommen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH Vorrichtung zum Durchführen einer medikamentösen Injektion, mit einem Injektionsapparat, einem darin im Gebrauchszustand unter Vorschubdruck stehenden, in der Ladestellung am Gehäuse des Apparates arretierbaren Antriebsstössel und einer auswechselbar in das Apparatgehäuse eingesetzten Injektionspatrone, welche in einer Schutzhüise eine daraus vorschiebbar geführte;

Injektionsnadel und einen in koaxialer Richtung geführten, axial zusammendrückbaren Behälter für Injektionsflüssigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (25) und der ihn mantelartig umgebende Teil des Apparatgehäuses (22) zusammen wirkende Mittel. (26,- 28, 29) aufweisen, die am vorwärtsgetriebenen Stössel (25) eine wenigstens bis zu seinem Auftreffen am stösselseitigen Ende (5) der Pa- trone (1, 5, 10, 12, I4) auftretende Bremswirkung ergeben..

UNfERANSPRÜcHE 1. Vorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammenwirkenden Mittel auf einem Teil des Vorschubweges des Stössels (25) eine pneumatische Abdichtung (26, 28) gegen den Luft- druckausgleich vor und Irirter dem Stössel bilden.

2. Vorrichtung nach Unteransprueh 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (25) radial mit einem Dichtungsring (26) an der Mantelinnenwand (28) des Gehäuses (22)- anliegt, wobei dieselbe auf der vom Dichtungsring (26) beim Vorschieben der Nadel (14) aus dem Gehäuse bestrichenen Wegstrecke glatt und anschliessend mit Längsnuten (29). versehen ist, welche die Abdichtung aufheben.

3. Vorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass innenseitig am nadelseitigen Ende der Schutzhüise (1) der Patrone ein Flansch (21) ansteht, der eine für den Durchtritt der Nadel (14) durchbohrte Nabe (20) aufweist, die am Nadelischaft radial federnd anliegt.

4. Vorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Injektionsnadel (14) zwischen der Nabe (20) des Flansches (21) und einem den Flüssigkeitsbehälter (10) nadelseitig abstützenden und in der Schutzhülse (1) führenden Kolben (12) ein Nocken (15-) befestige ist, an welchem der Kolben (12) angreift, und aus welcher Angriffsiage der Nocken (15) ausrück- bar ist, wenn der Kolben (12f bei am Ende des Vorschubes der Nadeln (14) an der Nabe (20) anstehendem Nocken (15) weiter gegen den Flansch (21) verschoben wird.

5. Vorrichtung nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibungswiderstand der Nadel (14) in der Nabe (20) kleiner ist als der Ausrückwiderstand des Kolbens (12) am Nocken (15).

6. Vorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektionspatrone am stössel seitigen Ende durch eine Membran. (5) steril ver schlossen ist, welche durch den Stössel (25) zerreissbar ist.

7. Vorrichtung nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülse (1) der Injektions- patrone am stösselseitigen Ende eine ringförmige Ausweitung (7) der Mantelwand aufweist, in welcher Ausweitung die Membrane (5) mit einem Randring (6) befestigt ist.

8. Vorrichtung nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane (5) aus Kunststoff besteht und auf wenigstens einer Seite metallisiert ist.

9. Vorrichtung nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmige Ausweitung (7) der Mantelwand der Schutzhülse (1) eine äussere Schulter bildet, hinter welche eine zum Überdecken der Membrane (5) auf das Patronenende aufsetzbare Schutz kappe (8) mit ihrem elastischen Rand (9) in lösbaren Eingriff bringbar ist.