Kachel, insbesondere für elektrische Heizöfen Die Herstellung von Ofen, insbesondere auch trans portabler Ofen aus normalen Kacheln, ist bekannt und seit langem gebräuchlich. Als Kacheln wurden bisher solche verwendet, die aussen glatt oder mit einem Mu ster versehen und glasiert sind und innen einen umlaufenden, gegenüber der Stirnfläche der Kachel zu rückspringenden Wulst trugen.
Nach dem Rechtwinklig- und Passend-Schleifen der Stirnflächen der Kacheln wurden diese aufeinandergesetzt und der Zwischenraum zwischen den angeformten Wülsten benachbarter Ka cheln mit Lehm verschmiert, der zwecks besseren Halts mit Beimengungen versehen wurde. Die Arbeitsweise erfordert fachmännisches Können und schliesst maschi nelle oder auch teilmaschinelle Fertigung aus.
Herkömmliche Doppelwandofenkacheln, die speziell bei Elektroöfen Verwendung finden, werden entweder im Strangpressverfahren oder im Giessverfahren herge stellt. Die Doppelwandofenkacheln nach dem Strang- pressverfahren können nur mit glatter Oberfläche und in einer für das Strangpressverfahren geeigneten Ausfüh rungsform hergestellt werden. Die Doppelwandofenka- chel nach dem Giessverfahren ist recht teuer.
Die Erfindung betrifft nun eine Kachel mit einem an ihrer Rückseite angeformten umlaufenden Wulst, insbe sondere für elektrische Heizöfen, und ist dadurch ge kennzeichnet, dass zwei Stirnflächenpartien der Kachel in einer gemeinsamen Ebene liegen, die senkrecht zur Ebene der Kachelsichtfläche steht, wobei zwischen den genannten Stirnflächenpartien eine in Längsrichtung der letzteren verlaufende Nut vorgesehen ist.
Es tritt also an die Stelle des üblichen gegenüber der Kachelstirnfläche zurückstehenden Kachelwulstes ein bis an den Aussen rand der Kachel reichender Wulst, so dass im Gebrauch die aneinanderstossenden Kachelkantenstirnflächen und Wulststirnflächen einen durchlaufenden Kanal bilden können, der mit einer Gussmasse ausfüllbar ist, um nach dem Trocknen der Vergussmasse eine feste Verbindung der Kacheln zu gewährleisten.
Die Aussenfläche der Kachel kann wie bisher ent weder glatt oder mit einem Muster versehen und glasiert sein. Die Herstellung der Kachel kann mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Fertigung vorzugsweise im Stück- pressverfahren erfolgen.
Nach dem Brennen und Glasieren der Kacheln kön nen diese maschinell auf entsprechend eingerichteten Maschinen auf genaues Aussenmass geschliffen werden, wobei sowohl die Stirnflächen der glasierten Kachelflä che als auch die Stirnflächen der Wulst passend geschlif fen werden können.
Die so fabrizierten Fertigkacheln können beim Auf bau eines Ofenmantels aufeinandergestellt werden. An- schliessend kann durch die senkrecht verlaufenden, von den Nuten benachbarter Kacheln gebildeten Kanäle eine Vergussmasse eingeführt werden. Nach Abbinden der Vergussmasse bildet der so aufgebaute Kachelmantel ein kompaktes Ganzes.
Die Arbeiten können von ange lernten Hilfskräften ausgeführt werden, wobei die Arbeit durch entsprechende Lehren oder Hilfsmittel erleichtert werden kann, so dass die Fertigung eines nach vorste hender Methode hergestellten Ofens nur einen Bruchteil der Zeit benötigt, die bisher erforderlich war.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ausge bildete Doppelwandofenkacheln können in der Wulst einen Falz aufweisen, in welchem mittels eines Kitts die Ränder einer Platte gehalten sein können. Wenn zwi schen der Platte und der Vorderwand der Kachel ein Abstand besteht, können so doppelwandige Kacheln ent stehen. Die Platte ist zweckmässig gleichfalls gebrannt, wodurch die Doppelwandkachel eine hohe Festigkeit er halten kann.
Um im Gebrauch das Zusammenklammern der Ka cheln zu ermöglichen, kann die Platte so ausgebildet sein, dass ihre Ecken nicht bis in die Winkel des Wulstes reichen.
Die vorgenannte Doppelwandkachel kann vor allem in elektrisch beheizten Ofen, deren Innenflächen zur Vermeidung von Staubablagerungen und einer Staubver brennung möglichst glatt sein sollen, verwendet werden.
Bei Kachelmänteln, die von oben nicht vergiessbar sind, sowie beim Ersatz einzelner Kacheln im Falle der Instandsetzung ist jedoch die Verwendung einer vorge nannten Kachel nicht möglich, weil die Fugen zwischen den Kacheln von der Innenseite her nicht verschmierbar sind. Es müssten daher zweierlei Kacheln hergestellt werden, nämlich solche der erfindungsgemässen Art und Kacheln mit dem früher üblichen zurückgesetzten Wulst. Dies würde nicht nur doppelte Formenhaltung, sondern auch doppelte Fertigung und doppelte Lagerhaltung er fordern.
Letztere ist besonders für den Grosshandel und den Verarbeiter äusserst kostspielig und erfordert einen erheblichen Lagerraum.
Um dem zu begegnen, ist es nach einer Ausführungs form der Erfindung möglich, den Wulst mit Bruchker ben zu versehen, die es ermöglichen, den äusseren über den herkömmlichen Wulst überstehenden Rand des Wulstes mittels einer Kneifzange oder auch besonderer Vorrichtungen ganz oder teilweise abzutrennen, und aus einer Kachel nach dieser Ausführungsform der Erfin dung eine herkömmliche Kachel mit herkömmlichem Wulst zu machen.
Durch teilweises Wegbrechen des Randes lässt es sich weiterhin erreichen, dass sich die eingesetzte oder die eingesetzten Kacheln von der Rückseite her vergies- sen lassen. Die eingeformten Bruchkerben können ein falsches Brechen und damit ein Unbrauchbarmachen der Kachel selbst verhindern.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Eckkachel mit ange setzter Flachkachel einschliesslich Verbindungsfuge, letztere im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt durch ein Kachelende mit ge musterter glasierter Kachelsichtfläche, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Eckkachel mit ange setzter Flachkachel als Doppelwandkachel, einschliess- lich Verbindungsfuge im Schnitt,
Fig. 4 einen Schnitt durch das Ende einer Doppel wandkachel mit gemusterter glasierter Kachelsichtfläche, Fig. 5 eine Rückansicht einer Doppelwandkachel an einer Klammerecke, Fig.6 eine Rückansicht einer Kachel mit in dem Wulst eingeformten Bruchkerben, Fig. 7 einen Schnitt durch die Kachel mit Wulst und Bruchkerbe entsprechend Linie VII-VII in Fig. 6, Fig. 8 einen im wesentlichen der Fig. 7 entsprechen den Schnitt durch eine Doppelwandkachel,
Fig. 9 eine Seitenansicht auf eine Eckkachel mit an gesetzter Flachkachel einschliesslich geschnittener Ver bindungsfuge mit abgebrochenem Wulstrand, und Fig. 10 eine der Fig. 9 ähnliche Draufsicht auf eine Eckkachel mit angesetzter Flachkachel als Doppelwand kachel.
Zu Fig. 1 und 2: Die Kachelfläche 1 der glatten Kachel, die Kachel fläche 2 der Eckkachel und die Kachelfläche 3 der ge musterten Kachel sind auf der Sichtseite 4 glasiert und auf der Rückseite mit einem umlaufenden Wulst 5 ver sehen, der so geformt ist, dass zwischen seiner Stirnflä che 8 und der Stirnfläche 6 der Kachel eine Nut 7 ent steht. Die Stirnfläche 8 des Wulstes 5 fluchtet mit der Stirnfläche 6 der Kachel. Die beiden Stirnflächen 6 und 8 sind nach dem Brennen und Glasieren maschinell auf das Passmass geschliffen worden, und zwar derart, dass die Stirnflächen 6 und 8 genau senkrecht zur Kachel fläche stehen.
Beim Aufbau eines Ofenmantels werden die geschlif fenen Kacheln mit den Stirnflächen aneinander- und aufeinandergestellt und die durch die Nuten 7 gebilde ten Kanäle mittels einer Vergussmasse 9 ausgegossen, wodurch die Kacheln fest miteinander verbunden wer den.
Die aufeinandergestellten Kacheln können sowohl direkt übereinander als auch im Verband übereinander gestellt werden. Ein Ausbröckeln der Vergussmasse ist unmöglich, weil diese allseitig umschlossen ist.
Zu Fig. 3 bis 5: Doppelwandkacheln können bezüglich Vorderwand 10, 11 und Wulst 5 in der gleichen Weise hergestellt und verlegt werden wie die vorher beschriebenen einfachen Kacheln. Sie haben an der Rückseite einen rundum lau fenden eingepressten Falz 12, in welchem mittels einer Kittmasse 13 eine oberflächlich glatte Platte 14 oder 15 eingelegt ist. Auf diese Weise kann der gleiche Grund körper für einfache Kacheln und Doppelwandkacheln verwendet werden.
In Fig. 5 ist eine Ecke 15 der Platte 14 weggeschnit ten, so dass eine Aussparung 16 entsteht. In letztere können Klammern zum Verklammern der Kacheln untereinander eingesetzt werden.
Zu Fig. 6 bis 10: Die Kachelfläche 1 der glatten Kachel, die Kachel fläche 2 der Eckkachel und die Kachelfläche 3 der ge musterten Kachel ist auf der Sichtseite 4 glasiert und auf der Rückseite mit einer umlaufenden Wulst 5 ver sehen, die so geformt ist, dass zwischen Kachelstirnflä- chen 6 und Stirnfläche 8 des Wulstes 5 eine Nut 7 ent steht. Die Stirnfläche 8 des Wulstes 5 fluchtet mit der Stirnfläche 6 der Kabelfläche. Beide Stirnflächen 6 und 8 sind nach dem Brennen geschliffen worden, und zwar derart, dass die Stirnflächen 6 und 8 genau senkrecht zur Kachelfläche stehen.
Um aus den vorstehend genannten Kacheln leicht solche mit zurückgesetzter Wulst fertigen zu können, sind bei den Kacheln der Fig. 6 bis 8 auf der Rückseite der Kacheln in einem gleichbleibenden Abstand von der Stirnfläche 8 Bruchkerben 17 und 18 in den Wulst 5 eingeformt bzw. eingepresst, die es nach Fertigstellung der Kacheln ermöglichen, den äusseren Rand 19, der bis an die Stirnfläche der Wulst reicht, abzutrennen,.
Fig. 9 und 10 zeigen die Ausbildung der Fuge 20 bei abgetrennten Aussenrändern.