Verlorenes Giessmodell Die Erfindung betrifft ein. verlorenes, mit einem Überzug versehenes, vergasbares Modell aus aufge- schäurntem Kunststoff zur Durchführung des Vollform- giessverfahrens unter Verwendung gebundener Form stoffe.
Verlorene, mit einem Überzug versehene Modelle aus aufgeschäumtem Kunststoff, insbesondere Styrol- polymerisaten, sind bereits durch ein Vollformgiessver- fahren, bei dem das verlorene Modell in lockeren, riiesel- fähilgen. Sand eingebettet wird, bekannt geworden.
Durch die Umkleidung der Modelle mit diesen Überzügen soll das ungebundene Formmaterial gegen dice Druckwirkung der eintliessenden Schmelze gesichert und somit ein Wegspülen des den Hauptteil der Giessform bildenden trockenen Formsandes und damit die
Entstehung von Sandeinschlüssen. im Gussstück unterbunden werden.
Wenn verlorene Modelle in gebundenen Formsand eingebettet werden, bestecht sinngemäss keine Veranlas- sung, das Modell in der vorstehend beschriebenen Weise zu behandeln, da durch das Bindemittel des Formsandes die Formwandung genügend gestützt ist.
Allerdings wurde, um Penetraiions@erschenungen der Schmelze im Fortinstoff zu verhindern, dazu. übergegangen,
die beim Voll formgiessverfahren verwendeten vergasbaren Schaumstoffmodelle mit im der Giessereüteahnik an sich bekannten Sehlichten zu überziehen, womit es gelang,
die Penetration weitgehend zu vermeiden und an den unten liegenden Teilendes Gussstücks zufriied'enstellende Flächen zu erhalten. Hierdurch, jedoch ergaben sich an den oberen Flächen des Gussstückes erhebliche An häufungen von Fehlstehlen,
die vorzugsweise auf unge- nügend vergastes Modellmatemial zurückzuführen waren.
Umfangreiche Versuche zeigten, dass durch den Auf trag der bishex zu diesem Zweck eingesetzten, an sich bekannten Schliehtmateriahen sowie deren Kombinatio- nen,
die GasdurahlässIgkeit der Formwandung stark herabgesetzt und damit die Vergasung des Schaumstoff- modells derart stark behindert wurde, das sieh Rück- stände bildeten,
die die Entstehung schwerwiegender Fehlstellen im Gussstück zur Folge hatten. Die Aufgabe der Erfindung isst es daher,diese Nach teile zu beseitigen und ein verlorenes Giessmodell zur Ausführung des Vollform@giessverfahrens unten Verwen dung ,gebundener Formsande zu schaffein, durch :
das bei hinreichender Vergasung durch die einfliessende Schmelze ,eine qualitätsmiludernde Penetration denselben in den Formstoff und damit die Ausbildung von Ober- flächenfefern am Gussstück verhindert wird.
Erfind'ungsgemüss wird das durch ein vergasbares Modell erreicht, dessen Überzug als penetrationshin- dernde Schlichte einer Dicke von wenigstens 0,5 mm ausgebildet ist, wobei diese eine Gasdurchlässigkeit von über 20 Einheiten nach DIN 52 401 aufweist.
Vorzugs weise beträgt die Gasdurchlässigkeit 40-80 Einheiten nach DIN 52 401.
In Weiterführung der Erfindung können auch Schlichten, die bei Raumtemperatur eine Gasdurehläs- sigkeit von weniger als 10 Einheiten besitzen und als Bindemittel organische Stoffe enthalten, verwandt wer den,
wenn die geforderte Gasdurchlässigkeit der Form wandung sich einstellt, sobald die organischen Stoffe geschmolzen und/oder vergast .sind, was im wesentlichen bis zu einer Temperatur von 250 C geschehen wird.
Durch die Anwendung der erfindungsgemäss ausge führten verlorenen Modelle wird es nunmehr möglich, auch Schaumstoffmateriahen zu verwenden, deren Raumgewicht .grösser bzw. gleich 25 kp/m3 ist.
Bisher war es im allgemeinen notwendig, das Raumgewicht dies Schaumstoffs unter bzw. .'1n der Grössenordnung dieser Grenze zu halten, um die Ausbildung von Rückständen und damit die Herstellung unbrauchbarer Gussstücke ,soweit wie möglich auszuschalten.
Inder nachfolgenden Tabelle sind die Gasd'urchläs- siggkeiten von Furanharzsand und einer Anzahl ge- bräuchlicher Sehlichte-Materiahenn, die nach der oben angegebenen Vorschrift auf einen Probekörper aus Furanharzsand aufgebracht waren,
aufgeführt. Die Schlichtestärke desRTI ID="0001.0242" WI="29" HE="4" LX="1432" LY="2560"> Schliehte-Materials betrug jeweils etwa 0,5 mm.
Der Vergleich mit der Gasdurchlässigkeit ,des urgeschlichteten Furanharzkörpers (210 DIN-Ein- hellten.) zeugt recht deutlich,
in welchem Masse dise Durch lässigkeit des Formstoffes für Pyrolys@egaise durch .die Anwendung der üblichen Schlichten herabgesetzt wird.
EMI0002.0017
<I>Tabelle</I>
<tb> Gasdurchlässigkeit
<tb> Material <SEP> in <SEP> Einheiten
<tb> nach <SEP> DIN <SEP> <B>52</B> <SEP> 401
<tb> Furanharzsand <SEP> urgeschlichtet <SEP> 210
<tb> Furanharzsand <SEP> und <SEP> Schwärze
<tb> mit <SEP> H20 <SEP> 7
<tb> Fuzanharzsand, <SEP> Schwärze <SEP> seit
<tb> H20 <SEP> und <SEP> Silika-Sohlischte <SEP> I <SEP> 1.5-1.7
<tb> Furanharzsand, <SEP> Schwärze <SEP> out
<tb> H20 <SEP> und <SEP> Silika-Schlichte <SEP> 1I <SEP> 2
<tb> Furanharzsand, <SEP> Schwärze <SEP> mit
<tb> Formlack <SEP> 8-10
<tb> Furanharzsand, <SEP> Schwärze <SEP> mit
<tb> Formlack <SEP> und <SEP> Silika-Schlichte <SEP> I <SEP> 1
<tb> Furanharzsand, <SEP> Schwärze <SEP> mit
<tb> Formlack <SEP> und <SEP> Siilika-Schlichte <SEP> 11 <SEP> 2.5-3.0 Giessversuche,
die mit verlorenen Sohaumstoff- modetllen unter Verwendung der in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Schlichte-Materllallen gemacht wur den, ergaben starke Anhäufungen von Fehlstellen in der Oberfläche des gebildeten Gussistückes,
die einwandfrei auf eine nicht ausreichende Vergasung dies Schaumstoff- materals, die durch die zu .geringe Gasdurchlässigkeit der verwendeten Schlichte bedingt wurde, zurückzufüh- ren waren.
Vergleichsversuche, die mit dien erfindungsgemässen verlorenen Modellen gemacht wurden, führten zu zu- friedens:
tellenden Abgüssen. Es zeigte siech hierbei, dass insbesondere Überzüge, deren prozentuale Zusammen- satzung im Bereich dies im nachstehenden Beilspiel ange gebenen Schlich'teaufbaus hsegt, gute Gussstücke ergaben.
<I>Beispiel</I> Die beanspruchten. Modelle sind aus 'geschäumtem Kunststoff, insbesondere aus Polysltyrolschaum aufge baut und besitzen. einen Überzug aus eisniem,gasdurch- lässi'gen Material, bestehend aus 7irkonsand * sowie 5 ',
.\ Die Zirkonsandmenge ergibt sich aus dem Differenzbetrag zu 100 Gew: % nach Addition der übrigen Bestandteile. bis 25 Gew.-% Asbest, 3-10 Gew.-% Graphit, 5-20 Gew.-% Schamotte,
0,05-0,15 Gew.-% Polys@tyrol- schaum; 0,5-3,0 Gew.-1/o Bindemittel, 1-5 Gew.-1/o Wachs.
Die Gasdaxchilässigkeit derartiger Überzüge liegt je nach zwischen 40-80 Einheiten nach obiger Mes!svonschrift.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der bei- gefügten Zeichnung undZeiehnungsbeschreibung zu ent- nehmen, in denen dass beanspruchte, verlorene Giess- modell in einem Forrmkas#ben dargestellt wird.
Das dargestellte verlorene Gleismodell besteht aus einem geschäumten Kunsfstoffkörper 1 und einem Sahhichte@Überzulg z.
Beim Einsgiessen der flüssigen Schmelze in den Formkasten 3, in .dem das Modell in Formsand 4 eingebatet .ist, vergast der Schaumstoff,
während der Schlilchte-Überzag eine Penetration der flüssigen Schmelze in den Formstand verhindert. Durch die hohe Gasdurchlässigkeit der Kombination Form- Aitoff-Schlichte wird hierdurch ein einwandfreier Abzug derc bei der Vergasung <RTI
ID="0002.0184"> entsteh senden Pyrolysegase in den Formsand ermöglicht und somit die Ausbildung von Fehlstellen im Gussistück infolge mangelnder Abführung ider Verbrennungsgase verhindert.