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" Fromstoffmischung für Gießformen " Die Erfindung bezieht sich auf
eine Formstoffmischung für Gießformen oder Kerne, sowie Verfahren zu deren Herstellung
und Gießformen.
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Zum Herstellen von Gießformen wird ein Fromstoff, in der Regel Querzsand
mit einem Bindemittel gemischt, wobei dann die Formstoffmischung am Modell zur Anlage
gebracht und verdichtet wird. Als Bindemittel finden verschiedenartige Stoffe Anwendung.
Den meisten Anteil haben dabei Bindemittel aus Ton, insbesondere dem Tonmineral
Bentonit.
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Um die Bindung zwischen den Körnchen des Formstoffes, insbesondere
Quarzsant, mit den Tonteilchen zu erhalten, müssem Kollerhänge verwendet werden,
die den Ton fein verteilen und die Körnchen des Formstoffes mit einem Tonfilm umgeben,
der die Klebung zwischen den einzelnen Tonkörnchen ergibt und somit den Formsand
plastisch macht. Um eine Bindefähigkeit des Tones zu erreichen, muß dem Formsand
Wasser
zugegeben werden. Kleiners Gußstücke lassen sich in grünem Formsand, d. h. Formsand
mit einem Wassergehalt von 4 bis 6% gießen. Größere Formstücke müssen jedoch vor
ihrem Abguß getrocknet worden. Neben Formsanden, die durch Tne gebunden sind, gibt
es solche, die durch Zement gebunden sind, Daa Zementsandformverfahren eignet sich
Jedoch nur für Formen tür große Gußstücke. Neben dem Zementsandformverfahren, bei
dem dio Abbindung durch eine chemische Reaktion stattfindet, wird in manchen Fällen
das CO²-Verfahren angewendet, das darin besteht, daß dem Formsand Wasserglas zugesetzt
wird, das in Verbindung mit einem CO2-Gas zu eniem Silikat aushärtet und dadurch
die Bindung wiederum auf chemischen Gebiet gibt.
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Für Kerne werden vielfach Öle verwendet. Nachdem die Form hergestellt
ist, wird diese mit dem Kernkasten in einen Trockenofen gebracht, wobei durch die
Hitze des Trockenofens das Öl trocknet und zur Bindung führt. Daneben ist es zur
Herstellung eines aushärtbaren Sandgemische, insbesondere zur Aufbereitung von Sand
für die Herstellung von kaltaushärtenden Gießereikernen bekannt, den Sand mit einem
Katalysator oder Härter und mit einem in Harz-oder Ölform vorliegenden Bindemittel,
welches bei Vereinigung mit dem Katalysator oder Härter aushärtet, zu vermischen
und dann zu verarbeiten. Dabei wurde bereits vorgeschlagen, daß man einen Teil des
Sanders mit dem Katalysato
bzw. Härter mischt, den verbleibenden
Sand mit dem Bindemittel mischt und dann bei Bedarf an aushärtbarem Sandgemisch
beide Teilgemische zusammengibt, mischt und in be!:annter Weise weiterverarbeitet.
Dies. kaithärtenden Gießereiformen, bei denen ein duroplastischer Kunstharz in Verbindung
adt eine Katalysator oder Härter verwendet wird, haben in jüngerer Zeit zunächst
starke Anwendung gefunden. Das INteresse an Anwendung sinkt Jedoch, w.il die verwendeten
Katalysatoren vielfach gasundheitsschädlich sind.
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Alle bisher verwendeten Bindemittel, um Gießereiformstoffe herzustellen,
haben und erfüllen nur die Aufgabe, die Bindung zwischen den Körnern des Formstoffes
zu erreichen, Zusätzlich zu diesen Bindemitteln müssen somit den Formstoffen noch
weitere Zusatzstoffe zugegeben werden, um ein Anbrennen der Metallschmelze an der
Formwandung zu verhindern. Zu diesem Zwecke wird die Formwandung entweder alt einer
Schlichte versehen oder es werden dei Formstoff ausrechende Mengen an hochvergasbaren
Stoffen zugegeben, wie beispielsweise Steinkohlenstaub. Deswelteren ist es notwendig,
der Formstoffmischung Stoffe zuzugeben, um die Gasdurchlässigkeit zu erhöhen. Um
dies zu erreichen, wurde bereits vorgeschlagen, den Formstoffmischungen Zusätze
von verbrennbaren oder vergasbaren Substansen, wie s. B.
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Kohle, Holzmehl und dgl. zuzugeben. Schließlich geht ein
Vorschlag
dahin, zur Erhöhung der Gasdurchlässigkeit und auch der Zerfallsneigung und bei
Kernen der Zusammendrtickbarkeit beim Schwinden, der Formstoffmischung Kunststoffschaumteilchen
zuzusetzen, wobei die Kunststoffschaumteilchen auch aus Polysterol-Schaumteilchen
bestehen.
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Wie dargelegt, orfolgt deren Zugabe Jedoch nur in Verbindung mit üblichen
Bindemitteln.
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Weitere Vorschläge zur Verbesserung der Gebrauchzeigenschaften von
!ormsand gehen dahin, neben üblichen Binde-Mitteln Stoffe zuzugeben, die aus Mischungen
aus Substanzen bestehen, die Glanzkohlenstoff bilden und Stoffen, dio einen hohen
Anteil an vergasbarer Substanz aufweisen, wie beispielsweise Torf. Diese Zuschlagstoffe
haben die Aufgabe, neben der Erhöhung der Gasdurchlässigkeit bei der Beta-Alpha-Umwandlung
von Quarzsand, die sich in einer Vergrdßerung der arzeandkörner ausdrückt, einen
Ausgleich zu schaffen, um überhohe Druckspannungen im Formsand zu vermeiden.
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Allen bisherigen Bindemitteln in der Gießereiindustrie, die die Bindekraft
durch eine chemische Reaktion bringen, ist gemein, daß diese nur einmal verwendet
werden können und eine Wiedergewinnung oder Wiederverwendung nach einer Aufbereitung
nicht möglich ist. Andern liegt der Fall bei Bindemitteln, die auf der Basis von
Ton bestehen.
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Diese können wieder aufbereitet werden, wobei es nur aotwendig
ist,
die teilweise verbrauchten Bindemittel durch Zugabe neuer Dindemittel auf Tonbasis
zu ersetzen. Notwendig sind dazu jedoch aufwendige Sandaufbereitungsanlagen.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Formstoffmischung zur
Herstellung Von Gleßformen und Kernen zu schaffen, die die bisherigen Nachteile
nicht aufweist und wcbei das Bindemittel zugleich alle Aufgaben erfüllt, die sn
eine Formstoffmischung gestellt werden und somit nicht nur die Bindekraft zwischen
den einzelnen Formstoffkörpern ergibt, sondern zugleich auch eine ausreichende Gazdurchlässigkeit
und Zerfallsneigung ermöglicht sowie die Verbinderung des Eindringenz der Metallschmolze
in die Formoberfläche. Daneben soll das Bindemittel in einfacher Weise mit dem Formstoff
vermischt und wieder verwendbar sein bis auf jene Anteile, die durch unmittelbaren
Einfluß der Hitze der Metallschmelze verloren gehen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird
für eine Formstoffmischung zum Herstellen von Gießformen und Kernen erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der Formstoff, insbesondere aus Quarzsand, als Bindemittel thermoplastischer
Stoffe, insbesondere Kunststoffschaumteilchen, enthält. Als weitere Stoffe kommen
in Frage sonstige thermoplastische Kunststoffe, die im feiner Form, z.B.
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als Mehl, dem Formsand zugegeben werden. Anwendung rinden kann auch
Zucker, weil Zucker ebenfalls bei einer Erhitzung thermoplastisch wird und somit
Bindekraft verleiht.
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Nach der Erfindung worden als Bindemittel Stoffe vorgeschlagen, insbesondere
Kunststoffe, mit der Reaktion bei deren Erhitzung, daß Doppelbindungen im molekül
aufgespalten werden und Kettenmoleküle entstehen, deren Kette den Charakter der
einzelnen Kunststoffe bestimmt.
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Dei Monomeren gehen hierbei in gesättigte Polymeren über, die auch
bei nachträglicher Erwärmung unveränderlich sind, das hießt also, daß bei einer
Erhitzung im Sand während das Gießens und danach keine Veränderungen in diesem Stoff
auftreten. Anwendung findet besonderes vorteilhaft ein Styrol, dessen Strukturformel
C6 H5-CH = CH2 ist. Das Polymerisat Polystrol hat die gleiche Formel, da bei der
Polymerisation keine Abspaltungen von Wasser, Chlor oder sonstigen aruppen erfolgen.
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Zu unterscheiden davon ist die Vergasung des Kunststoffen im unmittelbaren
nahen Bereich der Gießschmelze und zu unterscheiden tat eine in einem geringen Abstand
von der Gießschmelze erfolgende unvollkommene Verbrennung bei mangelndem Sauerstoff.
Die Antelle der restlosen Vergasung oder der unvollkommenen Verbrennung sind jedoch
vernaßlässigbar gering. Dies sind Reaktion im unmittelbaren
Bereich
der Gießschmelze und berühren nicht das Prinzip der Erfindung der Bindung der Formstoffkörper.
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Der erfindungsgemäße Ender als Mehl, das vorzugsweise eine Partikelgröße
von o,l bis 1,2 @@ hat, wird durch Zermahlen bzw. Zerreißen von geschäumten Polystrol
hergestellt.
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Die erfindungsgemäße Lösung, den Formstoff als Bindemittel thermoplastischer
Stoffe, insbesondere Schaumkunststoffteilchen zuzugeben, bringt überraschende Vorteile
mit sich. So lEBt sich der thermoplastische Kunststoff als Trockenmehl dem Formstoff
zugesetzt, sehr leicht mit diesem mischen, eil nicht, wie das bisher bei der Anwendung
von Ton als Bindemittel notwendig, mit dem Mischen zugleich eine innige Durchknetung
notwendig ist, um die einzelnen Körnchen des Formstoffes mit einem Tonfilm zu unhUllen.
Bei diesem bekannten Mischen und Knoten, wobei in der Regel Kollergänge verwendet
werden, besteht vielfach die Gefahr, daß insbesondere die Quarzkörper zerrieben
werden, wodurch des somit entstehende Quarzmahl die Gasdurchlässigkeit stark vormindert
und auch die notwendige günstige Formgrößenzusammensetzung der Quarzkörper ungünstig
beeinflußt wird. Der erfindungsgemäße Vorschlag.
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als Binder thermoplastische Stoffe, insbesondere thermoplastische
Kunststoffe,
zu verwenden, die fein verteilt, dem Formstoff zugegeben werden, nacht nunmehr die
Zugabe von Wasser nicht notwendig, so daß stets die Vorteile trockner Gießformen
vorhanden sind, die sich bisher bei Anwendung von Ton als Bindemittel nur durch
erheblichen Energieaufwand Mit dem Trocknen der Formen in Trockenöfen erreichen
ließen, sofern nicht eine Lufttrocknung erreicht wurde. die vielfach mehrere Tage
in Anspruch nahm und die Gefahr in sich birgt, daß die Formen brüchig werden.
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Die Bindung des thermoplastischen Bindemittels mit den Körnern des
Formstoffes, insbesondere Quarzsandes, erfolgt einfacher Weise durch Erhitzung entweder
des Bindemittels oder des Formstoffes oder beider Komponenten, und zwar bei Temperaturen,
bei denen der thermoplastische Kunststoff plastisch wird und seine Bindokraft durch
Klebung erhält. Die Temperaturen, bei denen eine solche Bindung durch Verklebung
der Foraatoffkörner , insbesondere Quarzkörner eintritt, liegt abhängig von der
Wahl der themoplastischen Stoffe bei Temperaturen von etwa 80 bis 200° C. Es hat
sich gezeigt, daß diese vergleichsweise geringen Temperaturen, um die Bindung zwischen
den Körnern des Formstoffes zu erreichen, die Festigkeit der Gießformen den hohen
Temperaturbeanspruchungen beim Einfüllen der Metallschmelzen, unter Metallschmelzen
sind auch Stahllegierungen zu verstehen, nicht beeinflussen,
weil
die Hitze, die zum Plastifizieren des thermoplastischen Binders notwendig zum Zweck
der Bildung der Formstoffkörper notwendig ist, in keinem ursächlichen Zusammenhand
steht mit der Temperaturbelastung, die die Gießform unter dem Einfluß der eingegossenen
Schmelze aushält.
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Besonders vorteilhaft werden Kunststoffschaumteilchen verwendet, die
besonders vorteilhaft aus dem Kunststoff Polysterol bestehen. Diese Kunststoffschaumteilchen
haben den Vorteil, daß sie kugelig oder als Teil von Kugelschalen oder flockig ausgebildet
sind, sehr dünnwandig eine vergleichsweise große Anlagefläche zwischen den einzelnen
Körnern des Formstoffes haben und die Möglichkeit geben, zusammengedrückt werden
zu können, so daß das Bindemittel nicht nur zugleich eine oohr hohe Gasdurchlässigkeit
des Formstoffgemisches gibt, sondern zufolge seiner Zusammendrückbarkeit auch in
hohem Maße geeignet ist, der Quarzausdehnung bei der Beta-Alpha-Umwandlung nachzugeben.
Das thermoplastische Bindemittel schwindet bei seiner Erhitzung um ein geringes
Maß, wobei diese Schwindung kompensiert wird durch die Volumenvergrößerung des Quarzsandes
bei dessen Beta-Alpha-Umwandlung.
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Bei Anwendung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen thermoplastischen
Bindemittels in Gestalt von Flockenmehl
oder kleinen Kügelchen
brauoht nicht, wie du bisher bei der Anwendung von Ton als Bindemittel notwendig
ist, die gesamte Oberfläche eine jeden Kornes mit einem bindefähigen nil umgehen
zu sein, vielmehr geneigt es, daß nur Teile der Oberfläche der Formstoffkörner mit
den thermoplastischen Bindemittel behaftet sind, um somit die Bindebrücke zu dem
benachbarten Korn bzw. den benachbarten Körnern zu geben. Dadurch wird wiederum
die Gasdurchlässigkeit des Formstoffgemisches erhöht und auch daß Mischen des thermoplastischen
Bindemittels mit dem Formstoff im trocknen Zustand erheblich erleichtert.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag ergibt vielfache Möglichkeiten der
Anwendung. So wird nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal vorgeschlagen,
daß der Formstoff, insbesondere Quarzsand, und Bindemittel aus thermoplastischen
Teilchen, insbesondere Schaumkunststoffteilchen bzw.
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Schaumstoffmehl erhitzt an dem Modell zur Anlage gebracht werden.
Dazu kann dem erhitzten Formstoff, insbesondere in Gestalt von Quarzsand, vor seiner
Anlage am Modell der thermoplastische Bindestoff insbesondere aus feinen Schaumkunststoffteilchen,
zugegeben werden.
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t nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal auch
möglich,
daß der Formstoff und der thermoplastische Stort in kalten Zustand oder überwiegend
kalten Zustand gemischt und dann kurz vor oder während der Anlage an den Modell
erhitzt werden. Eine weitere erfindungsgemäße Abwandlung besteht darin, daß der
Formstoff und der thermoplastische Binder innig gemischt und in kalten oder überwiegend
kaltem Zustand an das Modell angelegt wird, dann durch Hitzeeinwirkung zur gegenseitigen
Bindung gebracht werden.
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Dazu kann die Erhitzung des Formstoffgemisches am Formstoff und thermoplastischem
Bindemittel durch du erhitzte Modell und / oder durch den erhitzten Formkasten erfolgen.
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Auch ist die Erhitzung des Formstoffgemisches aus Formstoff und thermoplastischem
Bindemittel durch äußere Hitzeeinwirkung möglich, insbesondere durch eine brennende
Flamme oder die Hitzeeinwirkung in einem Erh#zungsofen.
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Schließlich ist die Erhitzung nach einem weitoren erfindungsgemäßen
Merkmal gegeben durch Durchblassen noch erhit:ten Oues, inebenondere von Luft. Schließlich
ist eine Erhitzung durch induktionsrotor Hochfrequenzstrahlung möglich.
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Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal wird vorgeschlagen,
daß an das Modell eine Schicht aus den thermoplastischen Bindemittel aufgebracht
und dann der Formstoff,
insbesondere in Gestalt von Quarzsand angelegt
und durch eine Erhitzung des Formstoffes und/oder des Bindemittels die Bindung des
Formstoffgamisches erfolgt. Dazu kann an die am Modell anliegende Schicht aus dem
thermoplastischen Bindemittel der erhitzte Formstoff angelegt werden.
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Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal wird vorgeschlagen,
daß als Modell ein solches aus Schaumkunststoff verwendet wird, wobei dieses besonders
vorteilhaft mti einer Abdeckungsschicht, insbesondere als Isolationsschicht, versehen
wird, und dann der Formstoff mit dem theraoplasti -sehen Bindemittel an diese Schicht
angelegt wird. Die Isolationsschicht am Modell aus Schaumkunststoff kann dabei flüssig
aufgebracht werden, z.B. durch Aufstreichen oder durch Tauschen des Schaumkunststoffmodells
in eine Flüssigleit. Di. Isolationsschicht kann aber auch durch Aufkleben einer
Folie aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere einer Folie aus Schaumkunststoff,
erfolgen. In vielen Fällen ist es Jedoch besonders vorteilhaft, daß als Isolationsschicht
am Modell aus Schaumkunststoff eine feuerfeste Schicht dient. die insbesondere einen
keramischen Aufbau hat.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Sie beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausbildungsformen,
vielmehr sind weiterre, im Rahmen der Erfindung liegende Abwandlungen möglich. Es
zeigen: Fig.1 bis 6 Gießformen in schematischer Darstellung und vertikalen Schnitt,
Fig.7 in vertikalen Schnitt des Aufbringen einer erfindungsgemäßen Formstoffmischung
an ein Modell aus Schaumkunststoff, Fig.8 in vertikalem Schnitt einen Formkasten
mit einem Modell aus Schaumkunststoff und erfindungsgemäßer Formstoffmischung, Fig.9
in perspektivischer Darstellung eine aus Metall bestehende gegossene Büchse, Fig.
10 in perspektivischer Darstellung und zugleich vertikalen Schnitt die Gießform
zum Gießen der Büchse nach Fig.9,
Fig.11 in vertikales Schnitt
die Form zus Herstellen der Gießform nach Fig.10.
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Nach Fig.1 ruht der Oberkasten 10 auf einer Arbeitsplatte 11. Auf
der Arbeitsplatte ist zugleich das aus Holz bestehende Modell 12 mit dem Modell
13 aus Holz angebracht, das für den Hohlraum dienen soll, um das Oußstück mit einem
Trichter zu versehen. Un das Holzmodell ist eine Formstoffschicht 14 angelegt, die
die erfindungsgemäße Zusammensetzung hat und somit aus Formstoffkörnern besteht,
die durch einen thermoplastischen Binder, besonders vorteilhaft aus Schaumkunststoffteilchen
in Flocken- oder Mehlform, gebunden sind. Um die Bindung zu erreichen, ist eine
erhitzte Düse 15 vorhanden, die am Ende eines biegsamen Schlauches 16 angebracht
ist, so daß die Düse 15, gegebenenfalls von Hand geführt, alle Stellung einnehmen
kann, um das Modell 12, 13 von allen Seiten mit Formstoff umgeben zu können. Innerhalb
der Düse wird der Formstoff in Gestalt von Quarzkörnern erhitzt. Zugleich erfolgt
innerhalb der Düse 15 oder in einem Bereich vor dieser die Zugabe des thermoplastischen
Binders, vorzugsweise in Gestalt von Schaumkunststoffmehl oder Flocken. Beide Formstoffkomponenten
treten erhitzt aus der Düse aus und durch die Erhitzung erfolgt dei Bindung der
Formstoffkörnehen untereinander durch das thermoplastische
Bindemittel.
Da aus der Düse die beiden Formstoffkomponenten mit einem Druck austreten, erfolgt
zugleich eine ausreichende Verdichtung. Sobald du Modell mit einer ausreichenden
Menge von verdichtetem Formstoff umgeben ist, wird das Modell 13 Nr den Trichter
in bekannter Weise nach oben abgezogen, dann der Oberkanten 10 in bekannter Weise
gewendet und du Modell 12 ebenfalls ausgehoben. Da die erfindungsgemäße Formstoffmischung
sehr hochwertig ist, braucht nicht der gesamte Formkasten mit dieser Formstoffmischung
ausgefüllt zu sein. Vielmehr ist es zweckmäßig, in an sich bekannter Weise die Teile
des Formkästens, die nicht nich beansprucht sind, mit Hinterfüllsand auszufüllen,
der aber ebenfalls auch die erfindungsgemäße Formstoffmischung sein kann.
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Fig.2 zeigt die Abwandlung, daß du Modell 12a, 13a nicht aus Holz,
sondern aus Schaumkunststoff besteht. Die Zugabe der Formstoffmischung und deren
Erhitzung erfolgt nach Fig.2 in prinzipiell gleicher Weise, wie das zu Fig.1 beschrieben
worden ist. Das Modell 12a, 13a aus Schaumkunststoff, insbesondere unter der Markenbezeichnung
"Poresta-Gießschaum" ist mit einer Isolationsschicht 17 umgeben, die aus einer dünnen
Folie besteben kann, die aufgeklebbt sein kann. Die Folie 17 kann auch aus Schaumkunststoff
sein. 1.
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ist Jedoch auch möglich, die Beschichtung 17 durch Aufstreichen zu
erreichen, oder durch Bintauchen des Modells 12a, 13a in eine entsprechende Tauchflüssigkeit.
Dies geschieht, bevor das Modell 12a, 13a in den Formkasten 10 eingesetzt wird.
Eine Beschichtung 17 besteht besonders vorteilhaft aus einem aufgestrichenen Epoxydharz.
In vielen Fällen ist es besonders vorteilhaft, eine feuerfeste Beschichtung zu wMhlen,
die auf keramischer Basis aufgebaut ist. s.B. aber auch eine Beschichtung, die sich
aus Zirkonmehl mit Kunstharzbindern zusammensetzt. Diese Beschichtung, die sehr
dünnwandig sein kann, hat die Aufgabe, daß die erhitzte Formstoffmischung, die auch
unter Druck durch die Düse 15 an dem Schaumkunststoffmodell 12a, 13a angebracht
wird, nicht zu einer teilweisen Verbrennung der Oberflache des Schaumkunststoffmodells
oder einer Deformation beitragen kann. Die Schioht 17 schützt vor solchen Einflüssen,
hat aber zugleich die Aufgabe, später eine glatte Gußoberfläche zu geben. Zum Herstellen
des Gußstückes wird in an sioh bekannter Weise die Motallsobielze in das Modell
12a, 13a eingegossen, wobei unter dem Einfluß der Hitze der Schmelze der Schaumkunststoff
vergut und der dadurch freiwerdende Raun durch die Schmelze eingenommen wird. Die
Hitze des Gießmetalls vermag ebenfalls durch Erhitzung der erfindungsgemäßen Formstoffmischung
deren Bindung zu geben.
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Fig.3 zeigt ein Gußmodell 12, 13 das wiederum aus Holz besteht. Zur
Füllung des Pormkastens 10 wird über eine Rutsche 8 das vorher erhitzte Formstoffgemisch
aus Quarzkörnern und thermoplastischem Binder mit Temperaturen von etwa 80 bis 2000
eingefüllt.
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Sofern die Temperatur des erhitzten erfindungsgemäßen Formstoffgemisches
auf eine Temperatur gesunken ist, die unterhalb der Plastifizierungsgrenze des theruoplastisch.n
Blnders liegt, ist die Form sofort gebrauchtsfähig. Diese sofortige Gebrauchsfertigkeit
hat den Vorteil, daß entsprechend wenige Formkästen erforderlich sind um mit großer
Leistung arbeiten zu können. Die sofortige Gebrauchsfertigkeit bei einer Temperatur
der Gießform unterhalb der Plastifizierungsgrenze bringt weitere erheblich Vorteile.
Die Schmelze, die in eine warme Form eingefüllt wird, gießt sich ruhiger und erleidet
keine starke Abschreckung. Dadurch können bedeutend einfacher dünnwandige Gußstücke
gegossen werden. Das Auftreten von sogenannten Pinholes wird ebenfalls vermieden.
Die sofortige Gebrauchsfähigkeit bei einer noch warmen Gießform, jedoch einer Temperatur
unterhalb der Plastifizierungsgrenze, hat weiterhin Vorteile beim Gießen von Metall
in Schaumkunststoffmodelle, wie das zu Fig.2 beschrieben ist. Durch die noch warme
Formstoffmischung
wird eine verbesserte Vergasbarkeit des Schaumkunststoffes
des Modells erreicht und zugleich eine Repolymerisation in gewissen Bereichen nahe
des Formhohlraumes vermieden. Dadurch ist zugleich die Gasdurchlässigkeit der Form
erhöht, weil die Repolymerisation, sofern sie auftritt, einen Rückstau ergibt. Bisher
machte das Gießen in Schaumkunststoffmodellen Schwierigkeiten, weil die Repolymerisationsprodukte
zu einer Nachvergasung führten, die die noch flüssige oder teigige Gußstückoberlfäche
nachteilig beeinflußte. Diese Schwierigkeit ist bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Lösung nunmehr ebenfalls vermieden.
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Es ist bereits Stand der Technik, ein Modell aus Schaumkunststoff
in einem Quarzsand ohne Bindemittel einzubetten und die Bindung des Quarzsandes
durch den durch die Metallschmelze bewirkten vorgasenden Schaumkunststoff des Modells
zu erreichen. Eine wesentliche Verbesserung wird dabei erreicht, sofern der Formstoff
aus dem erfindungsgemäßen Gemisch mit dem thermoplastischen Binder, vorzugsweise
aus dem gleichen Schaumkunststoff, wie das Modell besteht.
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Die Hitze der Schmelze und die Hitze der dabei auftretenden Gase erhitzen
die im Formsand eingelagerten Schaumkunststoffteilchen
und führen
somit zu einer Bindung. Der Anteile der Schaumkunststoffteilchen im Formsand kann
bei einer Vergasung des verlorenen Modells au aus Schaumkunststoff entsprechend
geringer sein.
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Fig.4 zeigt wiederum in einem Oberkasten ein Holzmodell 12, 13. Dieses
ist umgeben von einer losen Schüttung aus Schaumkunststoffmehr. Anschließend wird
der Formstoff, besonders vorteilhaft loser erhitzer Silbersand, eingefüllt.
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Die Körner vermischen sich mit dem thermoplastischen Binder in Gestalt
von Mehl oder Flocken aus Schaumkunststoff und da der Sand heiß ist, tritt ebenfalls
eine Bindung ein.
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Die Durchmischung wird begünstigt durch das an sich bekannte Rütteln.
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Fig.5 zeigt in einem Oberkanten 10 die Anordnung eines Modells aus
Schaumkunststoff 12a, das mit einer Isolationsschicht 17 auf feuerfester keramischer
Basis umgeben ist, wie das auch zu Fig.2 beschrieben worden ist. Die Hitze des durch
die DUse 15 eingebrachten Formstoffgemisches mit dem thermoplastischen Binder bewirkt,
daß diese durch die Beschichtung 17 gelangend, zu einer Schrumpfung des Schaum -kunststoffmodells
12 führt, so daß zwischen der Isolationsschicht 17 und der Oberfläche des Schaumkunststoffmodells
12a
auf ganzer oder überwiegender Fläche ein Spalt 19 gebildet ist. Sofern der Oberkasten
10 nach Flg.5 gewendet wird, die erfolgte Wendung ist in Fig.6 dargestellt, dann
kann das Schaumkunststoffmodell 12a in einfacher Weise herausgenommen werden, so
daß der Formhohlraum gebildet ist, ohne mit der Metallschmelze durch Vergasung des
Schaumkunststoffmodells diesen zu bilden.
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Fig.7 zeigt, daß auf einer Arheitsplatte 11 ruhend du Schaumkunststoffmodell
12a, 13a mit einem Trichter in Gestalt von Kugelform mit einer Schale 14 umgeben
ist, die aus der erfindungsgemäßen Formstoffmischung besteht, wobei wiederum erhitzter
Quarzsand und erhitzte Schaumkunststoffteilchen durch die Düse 15 aufgebracht werden.
Diese Art des Aufbringens ermöglicht, daß der Formstoff zonenweise aufgebracht wird
nach Art einer Spritzpistole durch Aufschießen oder Aufsprühen. Die Formstoffmischung
erhärtet in eine. Zeitraum kurz nach dem Auftreffen, so daß die Schichtdicke der
gebildeten Schale beliebig einstellbar ist durch die Zelt der Einwirkungsdauer des
Spritzstrahls. Durob dieses Verfahren wird eine erhebliche Vereinfachung erreicht.
Es brauchen nicht ganze Formkästen ausgefüllt zu werden. Bin Stampfen und Mitteln
ist nicht mehr erforderlich. Dieses Aufspritzen des Formstoffes mit dessen sofortigen
oder kurzfristigen Bindung läßt nunmehr zu, daß auch großflächige
und
groß dimensionierte Formen mit einem sehr hochwertigen Formstoff umgeben werden,
der eine Gute hat, die den Formstoffen kunstharzgebundener Sande zumindest gleichwertig
ist. Kunstharzgebundene Sande einer solchen Güte waren bisher nur in Spritzautomaten
und somit eine hohen Aufwand maschineller Einrichtungen möglich, wobei die Größe
der herzustellenden Formen begrenzt war, weil die nur so groß bemessen sein konnten,
so daß sie in Kernschießmaschinen untergebracht werden konnten. Sofern nach Fig.7
eine ausreichende Dicke der Schale vorhanden ist, wird das Modell mit der Schale
gewendet, um auch die Unterseite mit einer entsprechenden Schale zu versehen. Die
erfindungsgemässe Lösung hat den Vorteil, daß auch nachträglich zu Jeder Zeit die
Dicke der Schale vergrößert werden kann. Du Aufbringen der Formstoffschicht ist
somit nicht in der Weise durch eine frist gebunden, wie das bei kaltaushärtenden
Kunstharzen mit chemisch wirkenden Härtemitteln mit Katalisatoren notwendig ist.
Dort muß die Form zügig in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
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Fig.8 zeigt die Anordnung eines Modells 12a aus Schaumkunststoff in
einem Formkasten 10. Du Modell ist zunächst eingebettet in der trockenen losen Mischung
von Formstoffkörnern und thermoplastischen Bindemitteln. Nachdem das Modell 12a
von
dieser losen trockenen Schüttung uneben ist, wird der Kasten entweder in einen Trockenofen
geschoben oder die Gasamtanordnung wird, wie durch die Preile symbolisch angegeben
ist, einer sonstigen Erhitzung ausgesetzt. Durch die Erhitzung backen die thermoplastischen
Teilchen des Bindemittels die Quarzkörner zusammen. Erhalten wird, da keine Verdichtung
des Formstoffes notwendig ist, eine aieform hoher Gasdurchlässigkeit, die insbesondere
vorteilhaft ist beim Gießen von Metall in das Schaumkunststoffmodell 12a. Dieses
kann aber auch gugleich mit der Erhitzung der Form zum Zwecke der Bindung des Formstoffgemisches
vergast werden.
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Neben der Erhitzung in eine. Erhitzungsofen oder der Brhitzung durch
die unmittelbare Einwirkung von Flammen ist besonders vorteilhaft nach einer Ausführungsform
nach Fig.8, eine Strahlungsquelle 24 vorzusehen, die besonders vorteilhaft, oberhalb
des Formkastens anzubringen ist und beispielsweise aus Qaurzstrahlern besteht. Die
Strahlungsquelle kann jedoch auch Elemente enthalten, die durch Hochfrequenzstrahlung
eine Erhitzung der thermoplastischen Bindemittelteilchen ergeben. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung kann jedoch auch eine Erhitzung der thermoplastischen Bindemittelteilchen
zum Zwecke ihrer Kittung mit den
Formstoffkörnern durch induktive
Brhit:ung erfolgen. Duu sind vorhanden Mqnetspulen 28 und 29, die den Formkasten
10 umgeben, damit durch induktive Erhitzung innerhalb kurzer Frist eine Plastifizierung
der Schaumkunststoffteilchen stattfindet, damit dieser Formstoffkörnchen verschweißen.
Eine Erhitzung kann auch erfolgen durch Heißluft, die durch die leitung 31 und an
30 eingeleitet, das Formstoffgemisch durchströmt.
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Fig.9 zeigt eine aus Metall bestehende herzustellende Büchse 20. Fig.10
den zylindrischen Formhohlraum 21, in den das Metall einzugießen ist. Fig. 11 zeigt
die Kernkasteneinrichtung, bestehend aus dem Zylinder 22, der unten einen Boden
23 aufweist. An einer Kopfplatte 24 ist mittig der Vollzylinder 25 vorhanden, der
im Abstand von einem Zylinderring 26 umgeben ist. Die trockene Mischung zwischen
Formtstoffkörnern und thermoplastischem Bindemittel wird los eingefüllt. Die vorgenannten
Teile 22, 23, 25 und 26 des Kernkastens werden erhitzt, beispielsweise durch in
diesen Teilen vorhandenen elektrischen Widerstandsdrähte.
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Die Erhitzung kann aber auch in einer Erhitzungskammer erfolgen. Durch
die Erhitzung erfolgt die Bindung zwischen thermoplastischem Bindemittel und Formstoff.
Nach dem diese Bindung erreicht ist, werden die Bauteile 2* bis 26 abgezogen und
der Xern aus dem rnkasten 22 herausgenommen.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat nicht nur den Vorteil, daß das thermoplastische
Bindemittel zugleich jede Eigenschaften hat, die auch zur Erhöhung der Gasdurchlässigkeit
der Form erwUnsoht sbrtd und die Zerfallsneigung der Form begünstigt sowie ein Anbrennen
der Form durch die Gußschmelze verhindert, sondern die erfindungsgemäße Lösung,
als Bindemittel thermoplastische Teilchen, insbesondere aus Schaumkunststoffbasis,
zu verwenden, bringt den großen Vorteil mit sich, daß nunmehr nur noch vergleichsweise
sehr geringe Mengen an Bindemitteln erforderlich sind. Es ist; nicht notwendig,
daß das erfindungsgemäße Bindemittel die Formstoffkörnchen ganz umhüllt, wie das
bei bisherigen Bindern stets angestrebt und als notwendig angesehen wurde, vielmehr
genügt es, sofern nur ein Teil der Oberfläche der Formstoffkörnchen mit dem Bindemittel
behaftet ist, um die Verschweißung der Formstoffkörnchen untereinander zu gew1(hrleisten,
weil diese Verschweißung sehr intensiv und Mit höherer Bindekraft erfolgt, als dies
durch Binder auf der Basis von Ton zu erreichen wäre.
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Der erfindungsgemäße Binder ist ohne jegliche Aufbereitung wieder
verwendbar. Schädliche Rückstände verbleiben nicht.
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Der Binder in unmittelbarem Bereich der Formoberfläche, die mit der
Schmelze in Verbindung kommt, vergazt rückstandsfrei.
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Die geringe Menge zur Bildung von Kohlenstoff bzw. Graphit
ist
nicht schädlich, sondern begünstigt viel-hr die An.
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wendung des erfindungsgemäßen thermoplastischen Bindemittels.
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Vielfach kann es zweckmäßig sein, vor oder während der Erhitzung den
Formkasten leicht zu rütteln, damit eine gute Anlage des Formstoffes am Modell vorhanden
ist. Das leichte Rüttelb begünstigt dabei auch die Wirksamkeit der Verklebung und
führt zu eine geringeren notwendigen Gehalt an Bindemittel, weil Bindemittelteilchen
in Räumen zwischen Formstoffkörnern durch leichte Vibration an diese herangebrachte
werden.
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Ansprüche: