Verfahren zur Herstellung kaschierter Textilien Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung kaschierter Textilien durch ein- oder zweis@eitfges kontinuierliches flächenmässiges Bekleiden unter Erhitzung und Druck von mindestens einer Bahn aus nichttextilem Material mit 1 oder 2 Textilbahnen,
wobei mindestens eine der Bahnen thermoplastisch ist und die miteinander zu verbindenden Materialbahnen .unter Anpreisung unter einer stillstehen- den flachen Erhitzungsvorrichtung hindurchbewcgt wer den.
Ein ähnliches Verfahren ist bereits bekannt. Dieses bekannte Verfahren wird benutzt zur Herstellung eines Laminates, das aus drei Schichten besteht, von dienen die Zwischenschicht verhältnismässig dick ist und aus porösem, elastischem, thermoplastischem Kunststoff be steht, während die beiden Aussenschichten aus nicht erweichendem Material, wie Textilgewebe, bestehen können.
Nach diesem bekannten Verfahren werden die miteinander zu verbindenden Materialbahnen ge meinsam gleichzeitig durch eine Spalts zwischen zwei feststehenden flachen Erhitzungsflächen hindurchgezo gen, welche Spalte enger ist als die Gesamtdicke der zu verbindenden Bahnen, so dass die elastische Zwi schenschicht gewissermassen zusammengepresst wird und demzufolge die Materialschichten mit leichtem Druck aufeinandergepresst werden,
wenn sie durch die Spalte hindurchgezogen, werden. Bei diesem Verfahren tritt eine allunähnliche Erhitzung des thermoplastischen Ma terials auf, so dass die Verbindung mit geringer über- temperatur der Heizflächen hergestellt werden kann.
Die Aussenschichten müssen jedoch zugfest sein und ferner sind nur ganz geringfügige Anpressdrücke mög lich, da sonst die auf das Material auszuübenden Zug kräfte zu gross werden.
Das Verfahren ist nicht anwend bar für weiche Aussenmaterialien, während man auch nur Laminate von wenigstens drei Schichten herstellen kann, da,ein Weglassen einer nichterweichenden Aussen- schicht die Durchführung des Materials durch den Spalt unmöglich machen würde wegen der Reibung des porösen Kunststoffmaterials und auch wegen der unmittelbaren Haftung dieses Materials an der Hei zungsfläche.
Es ist offensichtlich, d!ass dieses Verfahren in seinen Anwendungsmöglichkeiten sehr beschränkt ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren beruht auf einem umgekehrten Bügelprinzip, welches ermöglicht, sämt liche Materialien ohne jegliche Einschränkung zu be handeln, wozu noch der weitere Vorteil kommt, dass es absolut unwichtig ist, in welcher Reihenfolge die miteinander zu verbindenden Materialschichten aufein- anderliegen.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die miteinander zu verbindenden Materialbahnen von auf einem endlos laufenden Förderband vor der Er hitzungsvorrichtung gelagerten Rollen abgewickelt und vom Förderband unterstützt uniber elastisch gleichmä ssiger Anpreisung gleitend unter der an ihrer vom Förderband abgekehrten Seite angeordneten Oberfläche der Erhitzungsvorrichtung hindurchgeführt werden.
Durch die Anwendung des Förderbandes wird das zu kaschierende Material vollständig von Zugkräften entlastet, so dass diese Materialien nicht zugfest zu sein brauchen oder die Druckkräfte nicht beschränkt sind und man in diesen beiden Hinsichten vollkommen frei ist. Dadurch wird es im erfindungsgemässen Verfahren möglich, besonders dünne und schwache thermoplasti sche Bahnen ein- oder beidseitig mit Textilbahnen gleich mässig und gut haftend zu verbinden.
Anderseits ist das Verfahren nach der Erfindung auch zur Herstellung von bekannten Laminaten mit porösem Material ge eignet, wobei jedoch Spannungen im Material, welche bei bekannten Verfahren notwendigerweise durch die Zusammenpressung entstehen, in hohem Masse ver mieden werden.
Die Verwendung von Förderbändern beim Kaschie ren wurde zwar schon verschiedentlich vorgeschlagen, wobei jedoch bei allen bekannten Verfahren die zu kaschierenden Materialbahnen unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Spannung stehen. Das dem erfin- dungsgemässen Verfahren eigene Merkmal, die Vorrats rollen der miteinander zu verbindenden Materialbahnen derart auf dem Förderband zu lagern,
dass die Rollen durch den Reibungskontakt mit :dem darunter durch- laufenden Förderband angetrieben werden, ist neu und ermöglicht auf einfachste Art, die Materialbahnen ab solut spannungslos abzuwickeln und weiter zu führen.
Die Erfindung wird nun anhand einer in der Zeich nung zum Teil und im wesentlichem schematisch dar- gestellten Vorrichtung zur Ausübung des erfindungs- gemässen Verfahrens näher erläutert.
In der Zeichnung ist 1 ein Gestell, das im wesentli chen die Form eines Tisches mit einem festen Blatt 2 hat, das dem Gestell gegenüber unterstützt wird', z. B. mittels der Stützen 3.
An zwei gegenüberliegenden Endendes Tisches sind im Gestell Rollen 4 und 5 ange- ordnet, die um eine Welle 6 bzw. 7 derart im Gestell 1 drehbar gelagert sind, dass die Oberfl@äche des Tisch blattes 2 mit den obersten Punkten der Rollen 4 und 5 gleich liegt. Die Rolle 4 ist im dargestellten Beispiel z. B. die Antriebsrolle, die von einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung, z.
B. von einem Elektromotor, über eingeeignetes, vorzugsweise stufenlos einstellbares, Reduktionsgetriebe derart angetrieben wird,, dass die Geschwindigkeit dieser Rolle und damit der zu ka schierenden Bahnen genau eingestellt werden kann. über die Rollen 4 und 5 und über das Tischblatt 2 läuft ein endloses Band 8, das in der Praxis z.
B. aus Ramie, bekleidet und/oder zum Teil imprägniert mit Teflon oder Silikonkunststoff bestehen kann, welche Materialien nur schwer an andere Materialien, insbesondere Poly äthylen oder Polyvinylchlorid, haften. Ein dauerhafteres Band 8 kann aber auch aus Glasgewebe oder aus sehr dünnem Metall bestehen.
Oberhalb dieses Bandes 8 ist an einem Ende, vor zugsweise beim Antriebsende, eine sich über die ganze Breite des Tisches erstreckende Erhitzungsvorrchroung, bestehend aus einem geschlossenen rechteckigen, oder jedenfalls im wesentlichen rechteckigen, Behälter 9, an geordnet, in der sich eine Flüssigkeit wie z.
B. Ö<B>l</B> be findet, die mittels einer Heizwicklung 10 auf elektri- schem Wege erhitzt werden kann. Die Temperatur der Flüssigkeit in dem Behälter 9 kann ferner mit Hilfe eines nicht dargestellten Thermostatreglers beherrscht werden.
Die Erhitzungsvorrichtung 9 hat im dargestell- ten Falle einen flachen Boden 11, der als geheizte Ober fläche dient und an welcher die zu kaschierenden Bah nen 12 und 13, auf dem Band 8 liegend, an der Unter- seite entlanggeführt werden.
Die Höhe der Erhitzungs- vorrichtung 9 oberhalb des Tisches 2 ist -genau einstell- bar mit Hilfe einer nicht dargestellten Einstellvorrich- tung. Unter der Erhitzungsvorrichtung 9 ist in dem Tischblatt 2 eine Aussparung 14 vorgesehen, in der ein Kissen 15 aus elastischem Material, wie z. B.
Filz, angeordnet ist, welches Material dafür sorgt, dass die zu kaschierenden Bahnen 12 und 13 mit dem Band 8 über die ganze wirksame Länge der erhitzten Ober fläche 11 in der Fortbewegungsrichtung gleichmässig gegen diese Oberfläche gepresst werden.
Gegebenenfalls kann in die Fortbewegungsrichtung hinter der Erhit- svorrichtung 9 noch über den Tisch eine Anpress- zung rolle 16 montiert sein, die mit einstellbarem Druck auf die Bahnen:
drücken kann-. Die zu kaschierenden Bahnen werden von Vorratsrollen 17 und 18 abgewickelt, die in der Fortbewegungsrichtung vor der Erhitzungsvor- richbung 9 zwischen mit Schlitzen versehenen Führungen 19 bzw. 20 gelagert sind.
Die Vorratsrollen 17 und 18 ruhen auf dem Band 8, das von der Rolle 4 angetrieben wird und hierdurch werden die Bahnen 12 und 13 spannungslos abgewickelt und gemeinsam übereinander liegend an der Unterseite der erhitzten Oberfläche 11 entlang und unter der Druckrolle 16 weitergeführt. Danach laufen die kaschierten Bahnen mit dem Band 8 um die Rolle 4 und .die Rolle 5 zurück an der Unter seite entlang nach der
Aufwickelrolle 21, die in der Fortbewegungsrichtung vor den Vorratsrollen 17 und 18 in mit Schlitzen versehenen Führungen 22 montiert ist. Die Aufwickelrolle 21 wird von dem darunter fort- bewegten Band 8 angetrieben, \so dass das kaschierte textile Material auch spannungslos aufgewickelt wird.
In der Praxis hat es sich als zweckmässig heraus gestellt, die zu erweichende Bahn. 12 (die hier z. B. eine Kunststoffolie ist) von der Rolle 17 als Fo:lienbahn 12 zwischen der Bahn 13 (die hier z. B. das zu kaschierende Gewebe darstellt) und dem Band 8 durchlaufend anzu- bringen. Die erweichte Kunststoffolie, die z.
B. aus Polyäthylen oder Polyvinylchlorid bestehen kann, kommt dann direkt in Berührung mit dem Band 8, so dass Haftung des erweichten Kunststoffmaterials an das Band 8 verhindert werden russ.
Dies kann unter ande rem bei den genannten Polymeren dadurch geschehen, dass das Band 8, das beispielsweise im Zusammenhang mit einer günstigen geringen Ausdehnung bei guter Biegsamkeit, aus Ramie besteht, mit Teflon oder einem Silikonkunststoff bekleidet oder wenigstens zum Teil damit imprägniert wird.
Für bestimmte andere IC.unststoffie, die gegebenenfalls noch an den zur Ver- mieidung von Haftung genannten Stoffen haften könnten, können selbstverständlich auch andere geeignete Stoffe zur Vermeidung einerRTI ID="0002.0220" WI="23" HE="4" LX="1461" LY="1619"> unerwünschten Haftung benutzt werden.
Wenn die zu kaschierende textile Bahn beispiels- weise Appreturmittel enthält, die durch die Erhitzung erweichen und austreten können, können diese an der erhitzten Oberfläche 11 haften und darauf ankrusten, was unerwünscht sein würde. Um dies zu vermeiden, kann nötigenfalls um die Erhitzungsvorrichtung 9 noch ein leicht mitlaufendes Band 22 angebracht werden.
Die gegebenenfalls austretenden Stoffe, die die Erhit- zun:gsfläche verunreinigen könnten, werden dann auf .dieses Band abgesetzt, das leicht erneuert werden kann, wenn dies notwendig sein sollte, das aber die erhitzte Oberfläche rein, hält.
Auch die Anpressrolle 16 kann nötigenfalls noch gegen Verunreinigung oder Anhaftung von erweich- tem. Kunststoffmaterial isoliert werden.
Die Bahn bzw. Bahnen des zu kaschierenden textilen Materials und die nichttextile Bahn können auch in anderer Reihenfolge einsgesetzt werden, d. h. dass bei spielsweise die zu kaschierende Textilbahn 13 zwischen die Kunststoffolienbahn 12 und das Band 8 gelangt.
Auch in diesem Falle ist selbstverständlich ein Isolier- band 22 um die Erhitzungsvorrichtung 9 gegen An haftung dies erweichten Kunststoffolienmaterials an die Erhitzungsobesfläche 11 notwendig.
Die Form der erhitzten Oberfläche 11 kann anstelle von flach auch konvex oder konkav-zylindrisch gebogen sein. Bei konkav gebogener Oberfläche kann das Trag- band 8 durch eine Rolle oder dergleichen geführt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auf Gewebe, Strickwaren oder Geflechte aus natürlichen oder künst lichen Fasern angewandt werden, und es eignet sich auch zum Kaschieren von Metallfolien mit Textilien, sofern letztere thermoplastisch sind oder eine thermo- plastische Folie dazwischengelegt wird. Ausserdem kön nen auch mehr als zwei Schichten abwechselnd über einander angeordnet und miteinander kaschiert werden.
Die Aufheizung der Erhitzungsvorrichtung kann z. B. auch mit Dampf oder einem anderen erhitzten gasförmigen Medium stattfinden.
Die Aufwickelrolle 21 kann gegebenenfalls auch hinter den Rollen 4 und 16 angeordnet werden. Selbst verständlich soll ein genügender Abstand eingehalten werden, damit das kaschierte Material in genügendem Masse abkühlen kann. Dies geschieht bei der darge stellten Vorrichtung, ohne dass zusätzlicher Raum im Betrieb eingenommen wird.
Ausserdem geschieht das Aufwickeln in dem dargestellten Ausführungsbeispiel spannungslos, d. h. ohne dass Zugkräfte auf das ka schierte Material ausgeübt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren hat weiterhin noch den Vorteil, dass es wenig Bedienung erfordert, so dass eine Person zwei oder mehrere Maschinen überwachen kann.
Welche der Bahnen thermoplastisch ist, sei es eine textile oder nichttextile, ist gleichgültig.