CH456232A - Verwendung von Triphenylzinnsilikaten als Biozide - Google Patents

Verwendung von Triphenylzinnsilikaten als Biozide

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Publication number
CH456232A
CH456232A CH1483763A CH1483763A CH456232A CH 456232 A CH456232 A CH 456232A CH 1483763 A CH1483763 A CH 1483763A CH 1483763 A CH1483763 A CH 1483763A CH 456232 A CH456232 A CH 456232A
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CH
Switzerland
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sep
triphenyltin
silicates
biocides
fungicidal
Prior art date
Application number
CH1483763A
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English (en)
Inventor
Gustav Dr Thomann
Kuhnen Fred
Original Assignee
Sandoz Ag
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/22Tin compounds
    • C07F7/2224Compounds having one or more tin-oxygen linkages

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


  
 



  Verwendung von Triphenylzinnsilikaten als Biozide
Es ist bekannt, dass gewisse organische Zinnverbindungen, insbesondere Derivate des Triphenylzinns der Formel:    (CsH5)9Sn-X    worin X z. B. OH,   OCOCH3    darstellt, biozide und speziell fungizide und bakterizide Eigenschaften besitzen.



   Die gebräuchlichsten, im Handel erhältlichen Präparate dieser Art enthalten Aktivstoffe der oben angegebenen Formel, bei denen X entweder OH oder OCOCH3 entspricht. Beide Verbindungen zeichnen sich durch ausgezeichnete fungizide und bakterizide Wirkung aus, besitzen aber den Nachteil, dass sie in der zur fungiziden Wirkung im Pflanzenschutz nötigen Konzentration oft eine Schädigung der behandelten Pflanze verursachen.



   Es wurde nun gefunden, dass biozide Präparate, die als Wirkstoff Triphenylzinnsilikate der Formel
EMI1.1     
 enthalten, in welcher n 1 oder 2 bedeutet, sich durch eine ausgezeichnete fungizide Wirkung, durch stark verminderte Pflanzenschädigung, wie auch durch verringerte Warmblütertoxizität auszeichnen.



   Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Triphenylzinnsilikaten der allgemeinen Formel
EMI1.2     
 worin n die Zahlen 1 oder 2 bedeutet als Biozide.



   Die Triphenylzinnsilikate obiger Formel können beispielsweise durch Umsatz von Verbindungen der Formel   (C6H5)2Sn-X,    worin X einen austauschbaren Rest, wie z. B. ein Halogenatom darstellt, mit Salzen der Kieselsäure hergestellt werden. Dabei fallen die gewünschten Verbindungen in Form von weissen Kristallpulvern, die in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich sind, an.



   A. Beispiele für die Herstellung von Triphenylzinnsilikaten
EMI1.3     

1 Mol =   385,5 g      Triphenylzinnchlorid    wird in Xylol gelöst und unter Rühren bei   1000    tropfenweise innert ca. 2 Stunden mit der wässrigen Lösung von 1 Mol = 122 g Natriummetasilikat versetzt. Das dabei aus der wässrigen Schicht ausfallende Triphenylzinnmetasilikat wird durch Filtration isoliert und getrocknet. Man erhält es in einer Ausbeute von ca. 80   o/o    d.

   Th. in Form eines weissen, in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslichen Pulvers vom F. ca.   270 ,    das folgende Analysenresultate ergibt: Sn   ber.:      30,0      O/o    SiO2   ber.:    7,73   O/o    gef.:   31,0       /o    gef.: 7,1   O/o     
EMI2.1     

1 Mol = 182 g   Natriumdisilikat    werden unter Rühren in 1000 cc Wasser gelöst, worauf die Lösung versetzt wird mit 1000 cc Chlorbenzol und 1 Mol = 385,5 g Triphenylzinnchlorid. Nach 4-stündigem, heftigem Rühren bei 500 wird das in der wässrigen Phase ausgefallene   Triphenylzinudisilikat    abgesaugt und im Vakuum bei   90"    getrocknet.



  Ausbeute: 94   O/o    d. Th.



     In'.:    ca. 2700 Analyse: Sn   ber.:    28,4   O/o    SiO2   ber.:      14,4    O/o gef.: 27,4   O/o    gef.: 14,2 O/o
B. Beispiele für die Herstellung von fungiziden Präparaten
1. Herstellung von Spritzpulvern
26 Gew.-Teile des nach Beispiel Al. oder A2. hergestellten Aktivstoffes werden gemischt mit 9,0 Gew. Teilen des Ditnatriumsalzes der Dinaphthylmethandisulfonsäure und 65,0   Gew.-Teilen      LITE,    und in der Culatti-Mühle bis zu einer Siebfeinheit von ca.   10, b    gemahlen. Das Präparat ist leicht benetzbar, weist gute Deckkraft und Regenbeständigkeit auf. Es liefert ausserdem beständige Suspensionen.



   2. Herstellung von   Stäube-resp.   



   Samenbehandlungsmitteln
5 Teile des nach Beispiel   Al.    resp. A2. hergestellten Wirkstoffes werden mit 95 Teilen Kaolin homogen gemischt.



   Nachfolgend sind Methoden beschrieben, nach welchen die Wirkung der Triphenylzinnsilikate und deren Pflanzenverträglichkeit geprüft wurden, sowie die dabei erhaltenen Resultate. a) Prüfung auf fungizide Wirkung
Von den zu prüfenden Fungiziden werden Suspensionen in Wasser, deren Aktivstoffgehalt von   0,01 0/o    bis zu   0,003 0/o    wechselt, hergestellt. Mittels einer Spritzpistole (JATO-Düse Nr. 6076) werden bei einem Druck von 0,8 Atm. je 3 völlig fettfreie Objektträger aus 35 cm Distanz und 20 cm Höhe so angespritzt, bis die absinkenden Brühetropfen den gewünschten Belag hinterlassen. Nach dem Trocknen der Beläge trägt man mit einer Platinöse auf die Objektträger je 3 Tropfen einer Sporensuspension der Pilze Alternaria circinans, resp.   Alternaria    oleracea, resp.

   Stemphylium sarciniforme auf, legt sie in einer Petrischale auf nasses Filterpapier, schliesst die Schale und hält sie 24 Stunden bei Zimmertemperatur, worauf unter dem Mikroskop die Prozentzahl der gekeimten Sporen bestimmt wird. b) Prüfung auf pflanzenschädigende Wirkung
Bohnensämlinge mit je zwei Primärblättern und Stecklingsreben mit 5-8 Blättern werden mit Fungizid Brühen bestimmten Wirkstoffgehaltes aus einer Spritzpistole (JATO-Düse Nr. 6076) unter 0,8 Atü gründlich auf der   Blattober- und -unterseite    bespritzt, bis dichte   Spritzbeläge    entstehen, ohne dass jedoch die Brühen   abfliessen.    Nach 9 Tagen werden die eventuell auftretenden Pflanzenschädigungen, ausgedrückt in der Skala 0-10 (0 = keine Schädigung;

   10 = ganzes Blatt verbrannt) bestimmt. c) Resultate
EMI2.2     


<tb>  <SEP> 0/0 <SEP> AS <SEP> Sporizide <SEP> Wirkung <SEP> Verbrennungen <SEP> an
<tb>  <SEP> (O/o <SEP> ungekeimte <SEP> Sporen)
<tb>  <SEP> Alternaria
<tb> Präparate <SEP> circ. <SEP> ol. <SEP> Stemph. <SEP> o/o <SEP> AS <SEP> Bohnen <SEP> Reben
<tb>  <SEP> )9SnOCOCHs <SEP> 0,01 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb> (Handelsprod. <SEP> Brestan-60) <SEP> 0,003 <SEP> 79 <SEP> 80 <SEP> 94 <SEP> 0,3 <SEP> 6 <SEP> 6
<tb>  <SEP> )9Sn-OH <SEP> 0,01 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb> andelsprod.

   <SEP> Du <SEP> Ter) <SEP> 0,003 <SEP> 90 <SEP> 90 <SEP> 100 <SEP> 0,3 <SEP> 3 <SEP> 6
<tb> [()ssn]2sios <SEP> 0,01 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>  <SEP> 0,003 <SEP> 80 <SEP> 90 <SEP> 100 <SEP> 0,3 <SEP> 1 <SEP> 3
<tb> [()sSn <SEP> 2Sir05 <SEP> 0,01 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>  <SEP> 0,003 <SEP> 96 <SEP> 80 <SEP> 100 <SEP> 0,3 <SEP> 0 <SEP> 2
<tb>   
Triphenylzinnsilikate zeigen also dieselbe hervorragende fungizide Wirkung wie die Vergleichsprodukte, verursachen aber bedeutend geringere Pflanzenschädigungen.



   Es wurden mit verschiedenen Wirkstoffen die akute orale LD50 an weissen Ratten bestimmt:
Triphenylzinnsilikat 360 mg/kg
Triphenylzinnhydroxyd 275 mg/kg
Triphenylzinnacetat 196 mg/kg
Triphenylzinnsilikat erweist sich also als bedeutend ungiftiger gegen Warmblüter als die zwei Vergleichsprodukte.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Die Verwendung von Triphenylzinnsilikaten der allgemeinen Formel EMI3.1 worin n die Zahlen 1 oder 2 bedeutet als Biozid.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Die Verwendung der Triphenylzinnsilikate gemäss Patentanspruch als Fungizide.
    2. Die Verwendung der Triphenylzinnsilikate gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 1 als Fungizide im Pflanzenschutz.
CH1483763A 1963-12-04 1963-12-04 Verwendung von Triphenylzinnsilikaten als Biozide CH456232A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0199016A2 (de) * 1985-03-26 1986-10-29 Schering Aktiengesellschaft Durch Triorganozinn-Gruppen modifiziertes anorganisches Matrixmaterial

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0199016A2 (de) * 1985-03-26 1986-10-29 Schering Aktiengesellschaft Durch Triorganozinn-Gruppen modifiziertes anorganisches Matrixmaterial
EP0199016A3 (de) * 1985-03-26 1988-12-21 Schering Aktiengesellschaft Durch Triorganozinn-Gruppen modifiziertes anorganisches Matrixmaterial

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