Lehr- und Anschauungsmodell für Anatomie Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an einem Lehr- und Anschauungsmodell für Anatomie und betrifft ein das Gehirn und das Nervensystem zeigendes Lehrmodell, das die Verbindung der verschiedenen ana tomischen Glieder und Organe zu den zugehörenden Teilen des Gehirns und die Funktionsidentität der betref fenden Nervenstränge kenntlich macht.
Es sind bereits viele Formen und Arten anatomischer Modelle vorgeschlagen, die die Struktur, die Stellung und die Verbindung verschiedener Organe und Teile des menschlichen Körpers veranschaulichen. Diese anatomi schen Modelle sind zwar für zahlreiche Verwendungen geeignet, zeigen aber Mängel und Nachteile, sobald sie zur Darstellung des Gehirns und des Nervensystems sowie deren Verbindungen und Beziehungen zu den verschiedenen anatomischen Organen und Teilen verwen det werden. Die im Handel erhältlichen anatomischen Modelle des Gehirns und des Nervensystems sind ver- hältnismässig verwickelte, unbeholfene und teure Vor richtungen, die im allgemeinen schwierig zu erklären und zu verstehen sind.
Sind die bekannten Modelle einfach ausgeführt, dann ist ihr Informationsbereich begrenzt und sie lassen auch in anderen Hinsichten viel zu wünschen übrig.
Mit der Erfindung soll nun ein verbessertes Lehr- und Anschauungsmodell für Anatomie geschaffen werden, das mit wenig Übung leicht und schnell aus seinen Einzelteilen zusammengesetzt werden kann, so dass der Versand des Modelles in Kastenform möglich ist.
Ferner soll ein verbessertes dreidimensionales Lehr- modell geschaffen werden, das ein deutliches, leicht verständliches Bild des Gehirns, der verschiedenen Ge hirnteile und des Nervensystems gibt, ferner die Verbin dung der verschiedenen Gehirnteile über die Nervensträn ge mit den zugehörenden anatomischen Organen und Teilen sowie die Funktionsidentitäten der zugehörenden Nervenstränge zeigt.
Ferner soll ein Lehrmodell geschaffen werden, das sich durch Einfachheit, Festigkeit, geringe Kosten, ange nehmes Aussehen sowie leichtes Zusammensetzen aus zeichnet und aus dem eine grosse Zahl genauer Angaben und Informationen leicht entnommen werden können. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachste hend anhand der Zeichnungen beschrieben.
In der Zeichnung ist: Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Lehrmodells; Fig. 2 eine Vorderansicht des Lehrmodells; Fig. 3 ein Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2; Fig.4 eine Ansicht der in Längsrichtung verlaufen den Haupttafel; Fig. 5 eine Draufsicht auf eine in Gehirnteile zeigen de Quertafel; und Fig. 6 ist eine Draufsicht auf eine der den Rücken markquerschnitt zeigenden Platten.
Das Lehrmodell besteht aus einer Fussplatte, die Zeichen oder Bezeichnungen trägt, welche den anatomi schen Gliedern entsprechen; ferner aus einem Gehirnmo dell, das auf dieser Fussplatte angeordnet ist und eine in Längsrichtung sich erstreckende Tafel und mehrere in Seitenrichtung sich erstreckende, auf Abstand stehende Tafeln aufweist, die Darstellungen der entsprechenden Gehirnteile zeigen, und aus Schnüren, die die Nerven darstellen und die sich von den Zeichen oder den Bezeichnungen auf der Fussplatte zu den zugehörenden, auf den Gehirndarstellungen bezeichneten Stellen erstrek- ken.
Bei einer bevorzugten Form des neuen Lehrmodells ist eine in Längsrichtung sich erstreckende Haupttafel vorhanden, die entsprechend dem mittleren Sagittalab- schnitt des Gehirns geformt ist und auf der die Gehirnab schnitte aufgedruckt sind. Ein schmaler, koplanar mit der Haupttafel verlaufender und von dieser Tafel nach unten gerichteter Ständer stellt den Sagittalabschnitt des Rük- kenmarkes dar. Der untere Endteil des Ständers greift in eine entsprechende Ausnehmung der Fussplatte ein, um die Haupttafel in einer aufrechten Stellung zu tragen.
Die Haupttafel hat mehrere in Längsrichtung auf Abstand stehende Schlitze, die sich im oberen Teil der Haupttafel befinden. In Längsrichtung auf Abstand stehende Quer tafeln, die entsprechend den Koronar- oder Kranzschnit ten des Gehirns geformt und auf denen die entsprechen den Gehirnabschnitte bildlich wiedergegeben sind, greifen in diese ersten Schlitze ein und haben lotrechte Mittel- schlitze. die sich in den unteren Abschnitten der Querta feln befinden und die an dem unteren Abschnitt der Haupttafel anliegen. Im Ständer befinden sich in lotrech ter Richtung auf Abstand stehende waagerechte Schlitze, von denen jeder Schlitz eine waagerechte Platte auf nimmt, die einem entsprechenden Abschnitt des Rücken marks nachgeformt ist und die einen Radialschlitz hat.
Die auf der Fussplatte vorhandenen Zeichen oder Be zeichnungen sind Bilder oder schematische Darstellungen verschiedener anatomischer Teile und Organe des menschlichen Körpers. Von allen diesen Teilen und Organen verlaufen Schnüre nach oben, die in den waagerechten Platten vorhandene Schlitze und in den Quertafeln vorhandene Öffnungen durchsetzen und an vorherbestimmten Flächen der Tafeln enden. Diese Schnüre sind entsprechend ihren Funktionsidentitäten verschiedenartig gefärbt.
Die Zeichnungen zeigen eine bevorzugte Ausführung des Lehrmodelles 10 mit einer Fussplatte 11, einem Tragständer 12, einem Gehirnmodell 13 und einem Nervenstrangsystem 14. Die vorzugsweise breite Fuss- platte 11 hat in ihrer oberen Fläche eine in der Mitte der Platte gelegene schmale rechteckige Ausnehmung. Die Fussplatte besteht aus einem zweckdienlichen Material, z.B. Holz, Metall oder vorzugsweise aus einem Kunst stoff.
Die obere Fläche der Fussplatte 11 trägt mehrere Darstellungen 16 verschiedener anatomischer Teile und Organe des menschlichen Körpers sowie ein Gesamt bild des menschlichen Körpers. Die verschiedenen Darstellungen sind vorzugsweise in der richtigen Raum stellung der verschiedenen Organe in bezug auf die Körperdarstellung angeordnet. Die Darstellungen 16 kön nen zweidimensional sein und können auf der oberen Fläche der Fussplatte 11 aufgedruckt werden, oder die Darstellungen werden auf ein besonderes Blatt oder eine besondere Folie aufgedruckt, die auf die obere Fläche der Fussplatte 11 aufgelegt wird. Die Darstellungen 16 können aber auch dreidimensional sein und können in die obere Fläche der Fussplatte eingearbeitet sein oder aus einem Stück mit der Fussplatte bestehen. Mehrere Befestigungselemente 17 in Form von Stiften oder dgl.
sind auf der oberen Fläche der Fussplatte 11 nahe oder neben jeder Darstellung 16 angeordnet.
Ein aus der Fussplatte 11 senkrecht nach oben gerichteter und fest von der Fussplatte 11 getragener flacher Ständer 18 liegt in einer Längsebene des Lehrmo- delles und ist mit einer nach unten gerichteten Zunge 19 versehen, die in die entsprechend geformte, in der Fussplatte 11 befindliche Ausnehmung dicht passt. Der Ständer 18 hat annähernd die Form des mittleren Sagittalabschnittes des Rückenmarks und weist längs seiner Kante mehrere lotrecht auf Abstand stehende, im wesentlichen waagerechte Schlitze 20 auf, die bis zur lotrechten Mittelachse des Ständers 18 reichen.
Vom Ständer 18 werden mehrere lotrecht auf Ab stand stehende waagerechte Platten 21 getragen, deren Profile annähernd den zugehörenden waagerechten Ab schnitten des Rückenmarks entsprechen. Jede Platte 21 hat einen Verbindungsschlitz 22. der bis zur Mitte der Platte 21 reicht und der eine Breite hat, die ungefähr gleich der Dicke des Ständers 18 ist. Im zusammengesetz ten Zustand befindet sich jede einzelne Platte 21 in einem entsprechenden Verbindungsschlitz 20, wobei der Ver bindungsschlitz 22 am fluchtenden hinteren Abschnitt des Ständers 18 anliegt. In den Platten 21 sind ausserdem mehrere vordere und hintere, seitlich auf Abstand stehen- de Radialschlitze 23 vorhanden.
Der Ständer 18 und die Platten 21 tragen Darstellungen des mittleren Sagittalab- schnittes bzw. der entsprechenden waagerechten Ab schnitte des Rückenmarks. Diese Darstellungen können auf den Ständer 18 und auf den Platten 21 aufgedruckt oder in anderer Weise aufgebracht sein.
An der Spitze des Ständers 18 ist eine lotrechte Längstafel 24 angeordnet, die vorteilhaft in der gleichen Ebene wie der Ständer 18 liegt und die mit dem Ständer 18 aus einem Stück besteht. Diese Tafel 24 hat das Profil des mittleren Sagittalabschnittes des Gehirns und trägt Darstellungen 26, die diesen Sagittalabschnitt bildlich zeigen. Diese Darstellungen können sehr ausführlich sein und können die verschiedenen Teile des Gehirns in ihren wirklichen Formen und Anordnungen zeigen. Die Teile können verschieden gefärbt sein, so dass sie leicht unterschieden werden können.
Unter den dargestellten Teilen befindet sich vorteilhaft das Grosshirn, das Klein hirn, die Varolsbrücke (Pons Varoli), der Balken (Corpus Callosum), die Hypophyse usw. Längs der oberen Kante der Tafel 24 befinden sich mehrere in Längsrichtung auf Abstand stehende, parallele, nach vorn und unten geneig te Verbindungsschlitze 27, die von der oberen Kante der Tafel 24 bis annähernd zur Längsmittelachse der Tafel 24 reichen.
Der Ständer 18 und die Tafel 24 können zwar aus einem beliebigen Material, z.B. Metall, Holz, Pappe oder dgl. geformt werden, sie bestehen jedoch vorzugsweise aus einem Kunststoff, und zwar aus einem klaren, durchsichtigen Kunststoff, z.B. dem Markenprodukt Lucite (Polymethylmetharylat), Polystyrol und ande ren Kunststoffen, die in bekannter Weise geformt und gegossen sind.
Die von der Tafel 24, dem Ständer 18 und den Platten 21 getragenen Darstellungen können unmit telbar auf die eine Fläche oder auf beiden Flächen der Teile durch herkömmliche Verfahren aufgebracht wer den, oder es können Bogen oder Folien, die diese Darstellungen tragen, auf diese Flächen aufgeklebt wer den, wobei die Folien vorzugsweise klar und durchsichtig sind und aus Cellophan , Mylar (Markenprodukte), Zelluloseazetat oder dgl. bestehen. Die die Darstellungen tragenden Folien können aber auch zwischen zwei ähnli chen klaren durchsichtigen Tafeln, Ständern und Platten eingelegt und die zusammengesetzten Schichten zu einem einheitlichen Paket durch Zusammenkitten oder dgl. verbunden werden.
Mehrere in Längsrichtung auf Abstand stehende, parallele. lotrecht gerichtete Quertafeln 28 werden von der Längstafel 24 getragen und ragen auf entgegengesetz ten Seiten aus der Tafel 24 heraus. In jedem Schlitz 27 befindet sich eine Quertafel 28, die das Profil des zugehörenden Gehirnkranzabschnittes hat und eine Dar stellung 29 dieses Kranzabschnittes trägt. Die Tafeln 28 können aus dem gleichen Material bestehen wie die Tafel 24. Vorzugsweise bestehen die Tafeln 28 aus einem klaren durchsichtigen Kunststoff. Die Darstellungen 29 sind auf den Tafeln 28 in der gleichen Weise aufgebracht wie die Darstellungen 26 auf der Tafel 24.
Im unteren Abschnitt jeder Tafel 28 befindet sich ein Mittelschlitz 30, der im wesentlichen bis zum Mittelpunkt der Tafel reicht und der eine Breite hat, die ungefähr gleich oder etwas breiter als die Dicke der Tafel 24 ist. Der mit dem Schlitz 30 fluchtende obere Abschnitt jeder Tafel 28 greift in einen entsprechenden Schlitz 27 ein. Der Schlitz 30 liegt an dem Abschnitt der Tafel 24 an, der sich unterhalb und in Ausrichtung mit dem entspre chenden Schlitz 27 befindet. Mehrere Öffnungen 32 befinden sich an vorherbestimmten Stellen jeder Querta fel 28 und bilden Durchlässe bzw. Befestigungsöffnungen für die die Nervenstränge darstellenden Schnüre.
Im zusammengesetzten Zustand der Quertafeln 28 und der Längstafel 24 sind die zugehörenden Darstellungen der Kranz- und Sagittalabschnitte des Gehirns genau aufge stellt und angeordnet und geben daher eine genaue Darstellung des Gehirns.
Das Nervenstrangsystem 14 weist mehrere lange Schnüre 33 auf, die vorteilhaft einfädige oder mehrfädige Fadenstränge aus natürlichen oder künstlichen Fasern sind. Jede Schnur 33 erstreckt sich von einem Befesti gungsstift 17 oder von mehreren Befestigungsstiften 17 zu einem in der untersten Platte 21 vorhandenen Verbin dungsschlitz 23, der auf der gleichen Seite wie der Befestigungsstift 17 liegt, erstreckt sich dann nach oben durch die lotrecht fluchtenden Schlitze 23 der aufeinan derfolgenden Platten 21 hindurch bis zu der zweitober sten Platte 21.
Dann kreuzt die Schnur 33 den Ständer 18 in Seitenrichtung, verläuft durch den in Seitenrichtung gegenüberstehenden Schlitz der obersten Platte 21, von dort nach oben zwischen das mittlere Paar der Quertafeln 28 und durch die von den Öffnungen 32 gebildeten Durchlässe hindurch zu einer Endöffnung 32. Diese Öffnungen 32 sind von einer eingefärbten Fläche 32a umgeben, die als eine Führung beim Einfädeln einer Schnur bestimmter Farbe dient. Das Ende der Schnur 33 ist an der zugehörenden Endöffnung 32 in zweckdienli cher Weise befestigt, indem das Ende der Schnur zu einem Knoten geformt oder die Schnur in der Öffnung mit einem kegeligen Stift oder dgl. verkeilt ist.
Jede Schnur 33 ist in dieser Weise zwischen einem anatomi schen Organ oder Teil und den zugeordneten oder zugehörigen Teil des Gehirns verbunden.
Die Schnüre 33 haben vorzugsweise verschiedene Farben, um die Funktionsbezeichnungen der Nerven zu identifizieren. Beispielsweise werden durch blau gefärbte Schnüre die motorischen Nerven, durch rot gefärbte Schnüre die sympathischen Nerven, durch grün gefärbte Schnüre die sensorischen Nerven usw. bezeichnet. Ferner können an den verschiedenen Öffnungen 32 und den Darstellungen 16 Zeichen angebracht sein, die als eine Führung in bezug auf die Bahn der Schnüre 33 dienen.
Zur Erleichterung des Einfädelns der Schnüre 33 in die Öffnungen 32 können schmale Schlitze vorhanden sein, die von den Umfangskanten der Tafeln 28 ausgehen und tangential in die oberen Umfangsbegrenzungen der öff- nungen 32 münden.
Das Lehrmodell 10 gibt eine klare und genaue Darstellung des Gehirns als Ganzes, zeigt auch die innere Struktur des Gehirns durch die genau zueinander ange ordneten, leicht sichtbaren Sagittal- und Kranzabschnitte, und zeigt ferner die Funktionsbezeichnung der verschie denen Gehirnteile zu den verschiedenen anatomischen Organen und Teilen. Diese Beziehung wird einwandfrei und verständlich durch die gefärbten, leicht sichtbaren Schnüre geschaffen, die von den verschiedenen anatomi schen Organen ausgehen und längs vorherbestimmter Bahnen zu zugehörenden Teilen des Gehirns in der gleichen Weise verlaufen wie die entsprechenden Ner venstränge im menschlichen Körper.
Das Lehrmodell 10 hat ein angenehmes Aussehen und ist sehr belehrend. Infolge der neuen Ausführung und infolge des Ineinan- derpassens der verschiedenen Einzelteile kann das Lehr- modell 10 in Kastenform oder im auseinandergenomme nen Zustand in den Handel gebracht werden. Das Zusammensetzen des Lehrmodells 10 aus den verschiede- nen Teilen kann bei kleinster Geschicklichkeit leicht und schnell erfolgen.
Anstelle einer einzigen mittleren Sagittaltafel, z.B. der Tafel 24, können zwei Para-Sagittal-Tafeln d.h. parallel- exzentrische Tafeln, oder auch mehrere dieser Tafeln gesetzt oder zusätzlich verwendet werden. Es ist nicht notwendig, dass lediglich der Normalzustand gezeigt wird, sondern das Lehrmodell 10 kann durch Quertafeln 28 und Längstafeln 24 ergänzt werden, die einen kranken oder anormalen Zustand zeigen und die anstelle der dargestellten Tafeln bzw. Platten eingesetzt werden. Statt der Befestigungsstifte 17 können Schnappelemente oder andere Befestigungsvorrichtungen verwendet werden.
Die Schnüre 33 können in Federn enden, die die Schnüre gespannt halten und die an dem Befestigungselement verankert sind.
Es ist zwar eine bevorzugte Ausführung dargestellt und beschrieben, doch können zahlreiche Abwandlungen und Abänderungen vorgenommen werden.