Sieb zum Sortieren von Feststoffen oder zum Entwässern von Schlamm, <B>und</B> Verwendung desselben Diese Erfindung betrifft Siebe zum Sortieren von Feststoffen oder zum Entwässern von Schlamm sowie eine Verwendung des Siebes.
Bekanntlich wurden Siebe bis anhin aus Stahl ge fertigt, und gewöhnlich in der Form von Draht maschennetzen, Keildrähten oder aus gelochten Blechen.
Solche metallene Siebe weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Erstens sind sie nicht sehr bieg sam und werden leicht durch das zu siebende Material verstopft, so dass die effektive Siebfläche während des grössten Teils der Siebarbeitszeit beträchtlich verkleinert ist. Zweitens ergeben diese Siebe einen beträchtlichen Lärm, insbesondere beim Sieben relativ grosser Fest körper. Drittens stellt ein solches Sieb ein dauerndes Gebilde der mit Öffnungen von festgesetzter Grösse, so dass beim Sieben auf eine verschiedene Grösse das Sieb ganz entfernt und durch ein anderes ersetzt wer den muss. Viertens haben Metallsiebe das Bestreben, das zu siebende Material zu brechen. Fünftens hat es sich beim Sieben von sehr abreibenden Materialien ge zeigt, dass diese Siebe sich sehr rasch abnützen.
Gemäss vorliegender Erfindung ist der Siebkörper des Siebes zum Sortieren von Feststoffen oder zum Entwässern von Schlamm aus einem gummielastischen Material gefertigt. Zum Bilden einer Siebfläche kann eine Anzahl von Gummistreifen benützt werden, die mittels Kragen oder Ringen voneinander distanziert sind, um Öffnungen der erforderlichen Grössen zu bilden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vor liegenden Erfindung liegen die Streifen auf einer Anzahl von Stäben, die in den Streifen und den Kragen vor gesehene Löcher durchsetzen. Die Gummistreifen kön nen unter Zug gehalten sein, und die Stäbe können mit zwei zueinander parallelen Seitenrahmenteilen ver bunden sein. Die Trennkragen können aus einem metal lischen oder einem nichtmetallischen Material, im letz teren Fall insbesondere aus Gummi hergestellt sein.
Die Stäbe können durch Nieten über ihre Enden in den Seitenrahmen gehalten sein, oder durch Fest schweissen der Stäbe an den Seitenrahmen, oder mittels auf die mit Gewinde versehenen Stabenden aufgesetzte Muttern. Die Gummistreifen können eine flache, ge neigte oder konische Siebfläche festlegen. Die Seiten rahmenteile können gekrümmt sein, um eine Siebfläche zu bilden, die in bezug auf die Fliessrichtung des Sieb gutes quer gekrümmt ist. Bei einem bevorzugten Bei spiel ist die Siebfläche konkav.
Das gummielastische Material für das Sieb ist vor zugsweise ein Gummi, der im Handel unter der Marke LINATEX erhältlich ist. Dieses Material kann, in Übereinstimmung mit Patentanspruch I im englischen Patent Nr. 437 928 direkt aus Gummilatex auf fol gende Art und Weise hergestellt werden. Dem Latex wird ein Vulkanisiermittel, z. B.
Schwefel, und ein Be schleuniger beigegeben; das Koagulum wird vom Rest liquor getrennt; aus dem Koagulum wird ein Platten- oder Kreppgummi hergestellt und auf einer solchen Temperatur, vorzugsweise Aussenlufttemperatur, ge trocknet, dass ein im wesentlichen unvulkanisiertes Trockenprodukt erhalten wird; und dann wird eine sehr langsame Vulkanisation der trockenen Gummikompo sition herbeigeführt, indem diese auf Aussenlufttempe- ratur gehalten wird.
Die dem Latex beizufügende Menge von Beschleuniger ist so bemessen, dass vor oder wäh rend der Trocknung nur wenig oder überhaupt keine Vulkanisation eintritt, und dass die nachfolgende Vulka- nisation des getrockneten Gummi - indem dieser ein fach auf Aussenlufttemperatur gehalten wird - sehr lang sam fortschreitet, über eine Periode von wenigstens 1-2 Wochen bis mehreren Monaten, z. B. sechs Monate, nachdem der Platten- oder Kreppgummi getrocknet ist. Dieser Gummi ist im Handel unter der Marke LINATEX erhältlich und sehr widerstandsfähig gegen Abreibung und Korrosion, Anfressung oder Verrottung.
Natürlich ist die Lebensdauer eines Siebes bestimmt durch die Zeitlänge, während der die Öffnungen inner- halb einer vorbestimmten Grössentoleranz bleiben. Es hat sich gezeigt, dass sogar eine beschränkte Abnüt zung an einem Metallsieb die Breite der Öffnungen in unzulässigem Ausmass vergrössert. Bei einem Sieb nach der vorliegenden Erfindung ist jedoch eine Ab nützung dieser Art weniger ausgeprägt.
Dank der Biegsamkeit des für das Sieb nach der Erfindung verwendeten Gummis tritt auch weniger eine Blockierung der Sieböffnungen ein, da die öffnungs- grössen beim Gebrauch des Siebes innerhalb sehr kleiner und zulässiger Toleranzen variieren können. Ferner verursacht ein Sieb nach der Erfindung im Betrieb beträchtlich weniger Lärm, und die feste Abnützung des Siebgummis beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung vermeidet das Zusammenkitten von Gummi mit Metallträgern, wie dies bis anhin ange wendet wurde.
Ein zusätzlicher Vorteil des Siebes nach dieser Er findung beruht darin, dass der Grad des Aufbrechens einzelner Teilchen des Siebgutes stark vermindert ist wegen der Weichheit der Gummi-Siebfläche. Dies spielt eine besonders wichtige Rolle beim Sieben von Kohle. Ferner erteilt das Durchbiegen des Gummis bei Ver wendung dieses Siebes als Schüttelsieb, dem Siebgut eine grössere Bewegung für eine gegebene, dem Sieb erteilte Vibrationsbelastung, und ergibt einen höheren Sieb-Wirkungsgrad.
Die Erfindung schliesst eine Verwendung des Siebes in einem Apparat zum Entwässern von Schlamm ein, der gekennzeichnet ist durch einen Behälter mit einem Unterteil mit wenigstens einem Sieb und durch Mittel zum Schütteln des Behälters. Der Behälter kann ein rechteckiges Grundsieb und eine von wenigstens einem Sieb gebildete Stirnwand aufweisen. Der Behälter kann längs einer Längsachse geneigt sein, in welchem Fall die untere Stirnseite von den Sieben gebildet ist. Der untere Teil der Behälterwand weist vorzugsweise ein Winkelstück auf, das gegen die gegenüberliegende Wand des Behälters ragt und zum Abstützen des Siebes dient.
Letzteres kann im Behälterboden durch ein starres, mit Gummi überzogenes Abdichtorgan befestigt sein, das sich über die ganze Behälterlänge erstreckt und eine Anzahl von Stiften aufweist, die starr auf der Behälter rückwand befestigt sind und quer zur Längsachse des Abdichtorgans geneigt sind und mit entsprechenden Löchern in der Behälterseitenwand zusammenarbeiten;
dabei ist die Anordnung zweckmässig so getroffen, dass beim Befestigen des genannten Organs an der Behälter seite, mittels Durchführens der Stifte durch die genann ten Löcher und Aufsetzen von Muttern auf die mit Gewinde versehenen Endteile der Zapfen, das Ab dichtorgan in eine Klemmlage zwischen der Behälter wand und dem Sieb gezogen wird, und zwar in eine solche Konfiguration, dass dieses Organ von der Be hälterwand weg gegen das Sieb geneigt ist. Zwischen das Sieb und dem dieses tragende Winkelstück ist vor zugsweise eine Gummischicht eingesetzt.
Aus obigem geht hervor, dass durch Befestigen des Siebes im Behälterunterteil auf die oben angeführte Art und Weise, der Spalt zwischen dem Siebrand und der Behälterwand wirksam verschlossen wird, so dass keine Teilchen des Siebgutes in diesen Spalt eintreten, und dadurch die Wegnahme des Siebes erschweren können.
Ein Sieb- und Entwässerungsapparat mit einem Sieb nach der Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. 1 den Apparat nach der Erfindung in Seiten ansicht, Fig. 2 denselben 1n Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-11I der Fig. 2, Fig. 4 einen detaillierten Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 perspektivisch und teilweise im Schnitt die Einzelheiten der Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt durch eines der in Fig. 3 gezeigten Siebe und Fig. 7 eine Variante des Siebes nach Fig. 6.
Ein länglicher Behälter 1 sitzt auf Gummistücken 1A und einem Träger 2, so geneigt, dass das eine Ende höher liegt als das andere. Die Gummstücke 1A dienen zum Dämpfen der Schwingungen des Behälters 1, der an seinem oberen Ende 3 offen und. am unteren Ende 4 geschlossen ist. Der Behälter ist der U-Eisen- teile 5, 6 verstärkt und ausgesteift, und mittels Flan schen 8 durchsetzenden Bolzen 7 am Träger 2 be festigt.
Der Behälter 1 weist ferner Anbauplatten 9 auf zur Aufnahme von Motoren 10, die dazu dienen, den Behälter zu schütteln, wie dies weiter unten beschrie ben ist.
Der Behälterboden besteht aus einer Anzahl von Sieben 11 (Fig. 2) solcher Konstruktion und Anord nung, dass Festteilchen über einer vorbestimmten Grösse zurückgehalten werden. Wie in Fig. 5, 6 gezeigt ist, ist jedes dieser Siebe<B>11</B> gebildet aus einer Anzahl von Streifen 12 aus einem Gummi, der im Handel unter der Marke LINATEX erhältlich ist. Die Strei fen 12 sind durch ebenfalls aus LINATEX -Gummi bestehende Kragen oder Hülsen 13 voneinander getrennt und sitzen auf Stäben 14, die in den Streifen und Kragen vorgesehene Löcher durchsetzen und die beiden Seitenrahmenteile 15, 16 miteinander verbinden.
Die Stäbe 14 weisen an beiden Enden ein Gewinde auf und sind mittels in die Teile 15, 16 eingesenkten Mut- tern 17 an diesen Seitenrahmenteilen befestigt. Letztere sind vorzugsweise Winkelstücke, deren eine Flansch die Stäbe 14 trägt, und deren andere Flansch unter die Gummistreifen reicht und gegen die Mitte der Siebe 11 gerichtet ist, um so eine Tragfläche zu schaffen, mittels welchen die Siebe im Apparat gehalten werden können. Die Siebe 11 sind so angeordnet, dass die Längsachse jedes Siebes quer zur Längsachse des Be hälters liegt. Zwischen den Seitenrahmengliedern be- nachbarter Siebe 11 ist ein Gummistreifen 29 angeordnet.
Das untere Ende 4 des Behälters 1 weist auch ein weiteres Sieb 11 auf, das gleich gebaut ist wie das in bezug auf Fig.6 beschriebene Sieb, obschon die die Stäbe 14 tragenden Winkelteile so angeordnet sind, dass die Flanschen 18 vom Sieb weggerichtet sind.
Jede Längsseite 20 des Behälters 1 weist an ihrem untern Rand einen einwärtsgerichteten Flansch 21 auf, und die Siebe 11 sind so angeordnet, dass die Trag rahmen 15, 16 quer zur Behälter-Längsachse liegen und auf den Flansch 21 sitzten. Zwischen den Seiten rahmenteilen 15, 16 und den Flansch 21 ist eine Gummilage 22 eingesetzt. Die Unterseite der Seiten rahmenteile 15, 16 ist aufwärts gegen ihre Enden ab geschrägt, entsprechend der schwach geneigten Ober seite des Winkelstückes 21.
Der Spalt 19 zwischen jeder Wand 20 des Be hälters 1 und den Enden der Siebe 11 ist durch ein Abdichtorgan 23 verschlossen, das mit einer Gummi- Schicht 24 bedeckt ist. Das Abdichtorgan 23 reicht über die Länge des Behälters und ist mit einer Anzahl starr an diesem befestigten Bolzen 25 ausgerüstet, die in entsprechende Löcher 26 in der Seitenwand 20 greifen;
die Anordnung ist so getroffen, dass beim Be festigen des Organs 23 an den Seiten des Behälters 1, Durchführen der Bolzen 25 durch die Löcher 26 und Aufsetzen von Muttern 27, 28 auf die Gewindeenden der Zapfen, das Abdichtorgan 23 zwischen der Wand 20 des Behälters 1 und dem Sieb i l so eingeklemmt wird, dass dieses Organ 23 von der Wand 20 weg gegen das Sieb 11 geneigt ist, wobei die Gummischicht 24 gleichzeitig eine Abdichtung zwischen der Wand 20 und dem Sieb 11 bildet und den Durchgang des Fest stoffes durch den Spalt 19 verhindert.
Bei der in Fig. 7 gezeigten Variante des oben be schriebenen Apparates sind die Seitenrahmenteile 15, 16 gebogen, so dass die die Kragen 13 und die Streifen 12 durchsetzenden Stäbe 14 auf einem Kreisbogen lie gen und so eine Siebfläche bilden, die quer zur Be- hälter-Längsachse eine konkave Krümmung aufweist.
Offensichtlich bestimmen die Abstandkragen 13 die Grösse der Öffnungen zwischen den Gummistreifen 12, und die Grösse dieser Öffnungen kann in gewissen Grenzen verändert werden durch Festziehen der Mut- tern 17 auf den Stäben 14, so dass die Streifen 12 und die Kragen 13, falls diese aus Gummi hergestellt sind, etwas zusammengedrückt werden, wodurch die Breite der Öffnung zwischen benachbarten Streifen ver mindert wird. Soll die Grösse der Öffnung beträchtlich verändert werden, so kann der Abstand der Streifen geändert werden .durch Ersetzen der Abstandhälter 13 mit andern einer verschiedenen Grösse.
Im Betrieb wird der zu sortierende oder zu ent wässernde Feststoff gegen das untere Ende des Be hälters 1 hin in den Apparat eingebracht. Dann werden die Motore 10 in Betrieb gesetzt, so dass der ganze Behälter geschüttelt wird, um das Sieben bzw. Entwäs sern des Feststoffes zu unterstützen. Gleichzeitig wird durch die Vibration des Behälters der Feststoff ver anlasst, auf der Schrägrampe gegen das offene Ende 3 des Behälters zu steigen, von wo es dann abgewor fen wird.
Durch Anbringen eines weitern Siebes 11 am Ende 4 des Behälters 1 wird das Entwässern des Materials unterstützt, da ein grosser Teil des anfänglich zusam- men mit dem Siebgut in den Behälter eingebrachten überschüssigen Wassers sofort durch dieses Sieb ab läuft-