CH446004A - Verfahren zur Erzeugung von Manganphosphatüberzügen auf Eisen und Stahl - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Manganphosphatüberzügen auf Eisen und StahlInfo
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Description
Verfahren zur Erzeugung von Manganphosphatüherzügen auf Eisen und Stahl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von dünnen, feinkörnigen, festhaftenden Manganphos- phatüberzügen auf Eisen und Stahl. Für verschiedene Anwendungszwecke, z. B. die Verminderung der Reibung aufeinandergleitender Metallflächen oder die Erleichterung der Kaltumfor- mung von Metallen, haben sich Manganphosphatüber- züge wegen ihrer hohen mechanischen Beständigkeit gut bewährt. Mit den gebräuchlichen Manganphosphat- lösungen erhält man verhältnismässig dicke, grobkri stalline Schichten. Häufig sind diese dicken und grob körnigen Überzüge jedoch nachteilig, beispielsweise bei feinmechanischen Teilen, die dann durch den Überzug eine Änderung ihrer Dimensionen erfahren. Es besteht daher der Wunsch, dünnere und feinkristallinere Man ganphosphatüberzüge zu erzeugen. Es sind auch bereits Vorschläge gemacht worden, dieses Ziel zu erreichen. So ist es beispielsweise be kannt, dass man durch Zusatz von kondensierten Phosphaten zu Schwermetallphosphatlösungen eine Verfeinerung der Phosphatschicht erhalten kann. Man ganphosphatbäder werden jedoch im allgemeinen bei hohen Temperaturen eingesetzt. Da die kondensierten Phosphate bei diesen Temperaturen aber in beachtli chem Ausmass hydrolysieren, ist die Badführung in solchen Fällen schwierig. Es ist auch seit langem bekannt, dass aus oxyda- tionsmittelhaltigen Manganphosphatbädern dünnere Überzüge erhalten werden als aus oxydationsmittel freien Bädern. Es ist des weiteren ein Verfahren -beschrieben wor den, bei dem man mit nitrathaltigen Manganphosphat- lösungen, bei denen die Nitratmenge (berechnet als <B>NO,)</B> die Phosphatmenge (berechnet als PO,) über steigt, zu aussergewöhnlich dichten, feinkörnigen Phos- phatüberzügen mit Dicken bis zu 5 ,u oder noch weniger gelangen soll. Bei diesen Lösungen soll das Verhältnis NOo:P04 vorzugsweise etwa (1.5-4.5):1 sein. Für das Verhältnis von freiem P.05 zu Ge- samt-P,0, in den zu verwendenden Lösungen ist in vorliegendem Zusammenhang keine Anweisung gege ben. Die als Beispiele aufgeführten Lösungen weisen ein solches Verhältnis von 0.28 auf. Es wurde festge stellt, dass die nach diesen bekannten Verfahren im Hinblick auf eine erwünschte Schichtgewichtserniedri- gung zu erzielende Wirkung in vielen Fällen jedoch noch nicht ausreichend ist. Es ist weiterhin bekannt, auf Eisenoberflächen mit mindestens 1 % Nitrat enthaltenden und praktisch frei von Ferroeisen gehaltenen Zink- oder Manganphos- phatlösungen und durch Arbeiten mit geringer Bad dichte Zink- oder Manganphosphatüberzüge herzustel len. Für diese Lösungen ist ein Verhältnis von freier Säure zu Gesamtsäure von 1:5.5 (oder mehr) verlangt. Die Einhaltung dieser Bedingungen soll zu einer Kon stanz der Behandlungszeit führen, auch wenn die Lösungen längere Zeit in Benutzung sind. Über die Schichtdicke der erhaltenen Manganphosphatüberzüge sind keine Angaben gemacht. Es wurde nun gefunden, dass bei der Erzeugung von dünnen, feinkörnigen, festhaftenden Manganphos- phatüberzügen auf Eisen und Stahl unter Verwendung saurer oxydationsmittelhaltiger Manganphosphatlösun- gen besonders günstige Ergebnisse dadurch erzielt wer den könne, das die Oberflächen mit einer Lösung in Berührung gebracht werden, bei der das Verhältnis von freiem P20, : Gesamt-P.O. zwischen 0.35 und 0.55, vorzugsweise zwischen 0.40 und 0.50, eingestellt und gehalten wird. Die Lösungen enthalten zweckmässig 3-20 g/1 Mn, 4-25 g/1 Gesamt-P.05, 2-50 g/1 NO,. Zur Einstel lung und Aufrechterhaltung des bei dem erfindungsge- mässen Verfahren angewendeten Säureverhältnisses kann man die Mengen der eingesetzten Komponenten entspre chend auswählen. Es ist auch möglich, dieses Verhältnis durch Zusatz von weiteren nicht störenden Anionen, z. B. <B>SO,",</B> Cl', bzw. Kationen, z. B. Na, K usw. einzustellen. Das freie P20, kann wie folgt bestimmt werden: 10 ml Badlösung werden mit 0.1 n NaOH bis zum Umschlagspunkt der ersten Dissoziationsstufe der H3P04 titriert. Zur Indizierung dieses Umschlags kön nen Indikatoren wie Dimethylgelb oder Methylorange verwendet werden. Je 1 ml verbrauchter 0.1 n NaOH entspricht 0.71 g/1 freiem P=05. Der Wert für Gesamt-P205 kann nach den be kannten Methoden der Phosphatanalyse ermittelt wer den, z. B. durch Ausfällen des Phosphats mit Ammoni- ummolybdat und Wägung des Niederschlags. Es ist vorteilhaft, wenn die Lösungen zusätzlich Nickelionen, vorzugsweise in Mengen von 0.2 bis 1 g/1, enthalten. Die Oberflächen können mit der Lösung in beliebi ger Weise in Berührung gebracht werden. Vorzugs weise werden die Werkstücke in die Lösung getaucht. Die Temperatur der Lösung liegt vorzugsweise nahe ihres Kochpunktes. Als Behandlungsdauer sind im all gemeinen 0,5 bis 10 Minuten angemessen. Eine Tauch dauer von ca. 2 Minuten ist normalerweise ausrei chend. Die Oberflächen können vor der Phosphatierung in beliebiger Weise gereinigt werden, jedoch ist es vorteil- haft, organische Lösungsmittel zur Reinigung zu ver wenden und vor der Phosphatierung mit heissem Was ser zu spülen. Die mit dem Überzug versehenen Oberflächen wer den zweckmässig mit Wasser gespült und gegebenen falls in bekannter Weise passiviert. Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders geeignet zur Anwendung auf Teile, für deren Dimen sionen nur sehr enge Toleranzen zugelassen sind, bei spielsweise Kolbenringe, Teile für Kühlschrankkom pressoren, Schreibmaschinenteile usw., da die erhalte nen Überzüge sehr dünn sind. Infolge ihrer Feinkör- nigkeit und Haftfestigkeit vermitteln sie eine vorzügli che gleiterleichternde Wirkung. <I>Beispiel</I> Gleitkolben aus Stahl, wie sie für die Herstellung von Kühlschrankkompressoren Verwendung finden, wurden wie folgt behandelt: Die Werkstücke wurden zunächst mit Perchloräthylendampf entfettet und in heissem Wasser 1 Minute bei 90 C gespült. Anschlies- send wurden sie 2 Minuten bei 95 C in je eine der folgenden Lösungen getaucht, die 6,4 g/1 Mn, 9,7 gtl P205 und 8,9 g/1 N03 (Standardlösung A sowie 0,2 g/1 Ni enthielten und in denen das Verhält nis von freiem P205 : Gesamt-P205 mit konzentrier ter Salpetersäure auf Werte von 0,30 bis 0,65 einge stellt war (Versuche 1 bis 8), wobei die Versuche mit den ausserhalb des Rahmens der Erfindung liegenden letztgenannten Werte zeigen sollen, dass die bean spruchten Grenzen kritisch sind und ausserhalb dersel ben die gestellte Aufgabe nicht gelöst werden kann. Die behandelten Werkstücke wurden gespült und ge trocknet. Die bei der Behandlung mit den verschiede nen Lösungen erhaltenen Schichten wurden auf magne tischem Wege auf ihre Dicke untersucht. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammenge stellt. Es ist ersichtlich, dass die nach dem erfindungsge- mässen Verfahren, d. h. mit Lösungen, deren Verhält nis von freiem P205 : Gesamt-P205 im Bereich von 0,35 und 0,55 liegt, hergestellten Überzüge wesentlich dünner sind. Beträgt dieses Verhältnis 0,60, so werden staubige, abwischbare Schichten erhalten. Bei einem Säure-Verhältnis von 0.65 wird keine Phosphatschicht mehr ausgebildet. In einer zweiten Versuchsreihe wurden zu Stan dardlösung A, nachdem deren Verhältnis von freiem P205 Gesamt-P205 durch Zugabe von 1.23 g/1 HNOs (100 %ig) auf 0.45 eingestellt war, steigende Mengen Nickel in Form von Nickelnitrat zugegeben (Versuche 9-13). Die Behandlungsweise entsprach der der Versuche 1-8. In der Tabelle 1 ist die magnetisch ermittelte Dicke der Manganphosphatüberzüge in Abhängigkeit von der Nickelkonzentration der Lösung aufgeführt. Die in der Tabelle enthaltenen Werte zeigen deutlich den günsti gen Einfluss des erfindungsgemässen Nickelzusatzes. EMI0002.0075 <I><U>Tabelle <SEP> 1</U></I> <tb> ä <SEP> ä <tb> <B>G <SEP> :N <SEP> p <SEP> Ö <SEP> :h <SEP> O <SEP> -;8 <SEP> X,</B> <tb> <B>@ <SEP> r" <SEP> U</B> <tb> b <tb> <B>N <SEP> 9 <SEP> aa <SEP> 11 <SEP> c@ <SEP> N <SEP> @ <SEP> R3 <SEP> v <SEP> ,@L',</B> <tb> Z <SEP> t <SEP> @' <SEP> <B>;., <SEP> O <SEP> O</B> <tb> <B>N</B> <SEP> \@ <tb> z <SEP> NxG-o <SEP> Nz@ <SEP> @; w <tb> 1 <SEP> - <SEP> 0.2 <SEP> 0.30 <SEP> 3.0 <tb> 2 <SEP> 0.41 <SEP> 0.2 <SEP> 0.35 <SEP> 1.7 <tb> 3 <SEP> 0.82 <SEP> 0.2 <SEP> 0.40 <SEP> 1.0 <tb> 4 <SEP> 1.23 <SEP> 0.2 <SEP> 0.45 <SEP> 1.2 <tb> 5 <SEP> 1.64 <SEP> 0.2 <SEP> 0.50 <SEP> 1.3 <tb> 6 <SEP> 2.05 <SEP> 0.2 <SEP> 0.55 <SEP> 1.7 <tb> 7 <SEP> 2.46 <SEP> 0.2 <SEP> 0.60 <SEP> 2.0 <SEP> (Schicht <SEP> staubig, <tb> abwischbar) <tb> 8 <SEP> 2.87 <SEP> 0.2 <SEP> 0.65 <SEP> keine <SEP> Schicht ausbildung <tb> 9 <SEP> 1.23 <SEP> - <SEP> 0.45 <SEP> 2.0 <tb> 10 <SEP> 1.23 <SEP> 0.2 <SEP> 0.45 <SEP> 1.2 <tb> 11 <SEP> 1.23 <SEP> 0.4 <SEP> 0.45 <SEP> 1.0 <tb> 12 <SEP> 1.23 <SEP> 0.7 <SEP> 0.45 <SEP> 1.1 <tb> 13 <SEP> 1.23 <SEP> 1.0 <SEP> 0.45 <SEP> 1.2
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Erzeugung von dünnen, feinkörni gen, festhaftenden Manganphosphatüberzügen auf Eisen und Stahl unter Verwendung saurer oxydations- mittelhaltiger Manganphosphatlösungen, dadurch ge kennzeichnet, dass die Oberflächen mit einer Lösung in Berührung gebracht werden, bei der das Verhältnis von freiem P205 : Gesamt-P205 zwischen 0.35 und 0.55 eingestellt und gehalten wird. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Oberflächen mit einer Lösung in Berührung gebracht werden, die Nickelionen, vor zugsweise in Mengen von 0.2 bis 1 g/1, enthält. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass mit Lösungen gearbeitet wird, bei denen das Verhältnis von freiem P205 zum Ge- samt-P205 Werte von 0,40 bis 0,50 aufweist.
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