Verfahren zur Herstellung lackierbarer Folien, lackierbare Folie und Verwendung derselben zur Herstellung von lackierten Platten Um Oberflächen von Sperrholz- und anderen Trä gerplatten aus Holzwerkstoffen lackieren zu können, müssen diese Platten mit einer Grundierung versehen werden. Das kann in der Weise geschehen, dass die Oberfläche nach dem Einlassen mit Firnis ein- oder mehrmals gespachtelt und mit Grundfarben überzogen wird, wobei zwischen den einzelnen Arbeitsgängen meist noch geschliffen werden muss. Um dies umständliche Verfahren zu verbessern, wurde z.
B. vorgeschlagen, mit härtbaren Harzen getränkte Papiere heiss auf die Trä gerplatte aufzupressen und dadurch einen glatten Unter grund zu schaffen, auf den nach dem Überschleifen die Lackschicht aufgebracht werden kann. Es hat sich aber gezeigt, dass auf der glasharten Oberfläche die in der Anstrichtechnik verwendeten Lackfarben oft einen sehr mangelhaften Verbund zeigen. Insbesondere haben die im Möbelbau vielfach verwendeten Lacke auf der Grundlage ungesättigter Polyester eine überaus schlechte Haftung.
Es ist weiterhin bekannt, cellulose- haltige Faserbahnen, die zu Schichtstoffen verarbeitet werden sollen, mit Emulsionen zu imprägnieren, die Aminoplastharze und polymerisierbare Polyester enthal ten (DAS<B>1</B>034 012 und<B>1060</B> 137, deutsche Patent schrift 953 897, britische Patentschriften 722 413 und 673 849).
Die bisher bekanntgewordenen Verfahren haben keine breite Anwendung gefunden, weil entweder die Imprägnierlösungen organische Lösungsmittel enthielten und deshalb bei der Verarbeitung Schwierigkeiten berei teten oder weil die so hergestellten vergüteten Träger platten zu der nachfolgenden Lackierung mit Polyester harzen keinen genügenden Verbund besassen.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Her stellung lackierbarer Folien, bestehend aus mindestens einer harzimprägnierten Papier-, Faservlies- oder Gewe bebahn, die mit Lacken, vorzugsweise auf Basis unge sättigter Polyesterharze mit monomeren Vinylverbin- dungen, einen guten Verbund ergeben, ferner die so er haltenen lackierbaren Folien sowie deren Verwendung zur Herstellung von lackierten Platten. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, dass zum Imprägnieren der Bahnen eine wässrige Lösung oder Emulsion, die ein wasserlösliches ungesättigtes Polyesterharz enthält, sowie eine wässrige Lösung, ,die ein wasserlösliches Kondensationsharz ent hält, gemeinsam oder getrennt verwendet werden.
Die Mengen des Kondensations- und des Polyester harzes sollen vorzugsweise etwa im Verhältnis 4:6 bis 6:4 stehen. Hierdurch wird eine genügende Haftung so wohl zum Untergrund als auch zu der nachträglichen Polyesterlackierung enthalten. Die wässrige Lösung oder Emulsion, die ein wasserlösliches ungesättigtes Poly esterharz enthält, kann zusätzlich eine wasserlösliche oder wasserunlösliche monomere Vinylverbindung in gelöster oder emulgierter Form enthalten.
Die Konzentration der Imprägnierflüssigkeit soll zweckmässig derart sein, dass die Menge des auf die Bahnen aufgebrachten Harzes (Kondensationsharz, Polyesterharz und gegebenenfalls monomere Vinylver- bindung) etwa 50 bis 150 % des Bahngewichts beträgt. Der Festkörpergehalt der Tränklösung kann zwischen 35 und 70 0/o, vorzugsweise 50-60 0/o betragen. Bei Konzentrationen über 80 0/o findet in der Regel keine genügende Durchtränkung statt, während das Arbeiten mit Konzentrationen von weniger als 25 0/o meist unwirt schaftlich ist. Die Menge des auf idie Bahnen aufge brachten Harzes hängt von dem Auftragsverfahren (z. B.
Tränken im Trog, Aufbringen mittels Walzen, durch Sprühen oder mittels Giessköpfen) ab und lässt sich ge gebenenfalls durch Wiederholen des Tränkvorganges steuern.
Die getränkten Bahnen können im Kanal oder der Hänge bei Temperaturen von z. B. zwischen 50 und 80 C getrocknet werden und bilden dann eine elasti sche, auf Rollen aufwickelbare Folie. Um das Haften der lackierbaren Folie auf der Trägerplatte beim späte ren Verpressen zu verbessern, kann auf die Rückseite der Folie noch eine Klebeschicht, entweder auf der Basis eines härtbaren Kunstharzes oder als selbstklebende Schicht, aufgebracht werden.
Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn zum Imprägnieren der Bahnen eine wässrige Lösung eines ungesättigten Polyesterharzes, die gegebenenfalls eine wasserlösliche oder wasserunlösliche monomere Vinylverbindung gelöst oder emulgiert enthält, und eine wässrige Lösung eines härtbaren Aminoplastharzes nacheinander auf verschiedene Seiten des Trägerstoffs aufgebracht werden.
Durch diese Arbeitsweise wird zwar ein. Arbeitsgang mehr aufgewendet, man erhält aber eine lackierbare Folie, die auf der einen Seite bevor zugt mit Polyesterharz und auf der anderen Seite bevor zugt mit Kondensationsharz beschichtet ist und die da durch einen vorzüglichen Verbund zur Trägerplatte einerseits und zu den Lackfarben andererseits besitzt.
Die Verwendung von wasserlöslichen Polyesterhar zen bietet den grossen Vorteil, dass keine organischen Lösungsmittel zugesetzt zu werden brauchen, was für die Verarbeitung der Imprägniergemische eine grosse Er leichterung bedeutet. Es entfällt jegliche Explosionsge- fahr, und bei den Anlagen zur Durchführung der Trän kung entfallen entsprechende Sicherheitsvorrichtungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die gegebenenfalls als Reaktionskomponente verwendete monomere Vinylver- bindung ebenfalls in Wasser löslich ist. Um eine bessere Durchtränkung zu erreichen, kann der Lösung ein gerin ger Prozentsatz, z.
B. bis etwa 4 0/o, Methanol zugesetzt werden.
Die Verwendung wässriger Lösungen bietet gegen über den Lösungen in organischen Lösungsmitteln noch den Vorteil, dass Farbpigmente oder Druckfarben des Trägerstoffes wenig oder überhaupt nicht angelöst wer den.
Die Lösungen können übliche Pigmente und/oder Füllstoffe enthalten.
Der so imprägnierte Trägerstoff kann getrocknet und auf eine Trägerplatte gepresst werden. Die so erhal tene vergütete Trägerplatte kann mit beliebigen Lacken oder Lackfarben, vorzugsweise auf der Grundlage von Lösungen von ungesättigten Polyesterharzen in mono meren Vinylverbindungen, lackiert werden.
Als Papier-, Faservlies- oder Gewebebahn werden zweckmässig die im Handel erhältlichen einfarbigen oder mit beliebigen Mustern bedruckten pigmentierten oder unpigmentierten, gefüllten oder ungefüllten, saug fähigen Natronkraft- oder α-Cellulose-Papiere, vorzugs weise aus Sulfitcellulose, oder Baumwoll- oder Zell stoff-Vliese verwendet.
Bevorzugt werden Papiere mit einem Papiergewicht von etwa 150 g/m2.
Als wasserlösliche ungesättigte Polyesterharze kom men vorzugsweise die aus α,ss-ungesättigten Dicarbon- säuren bzw. deren Anhydriden, wie Maleinsäureanhy drid, und mehrwertigen Alkoholen hergestellten ver zweigten wasserlöslichen Polyester in Betracht. Ein Ver fahren zur Herstellung solcher wasserlöslichen Poly esterharze ist Gegenstand der DAS 1<B>191570</B> betreffend Verfahren zur Herstellung von vernetzten ungesättig ten Polyesterharzen und von Copolymerisaten solcher Harze mit Vinylverbindungen .
Als monomere Vinylverbindungen können beispiels weise wasserlösliche monomere Vinylverbindungen wie Glycerinmonoallyläther oder Glycerinaldehydallylacetal verwendet werden. In besonderen Fällen können auch wasserunlösliche Vinylmonomere, wie Styrol oder Dial- lylphthalat oder Gemische dieser beiden Verbindungen, eingesetzt werden. Zur Herstellung der Tränkflüssigkeit können das Kondensationsharz und das Polyesterharz sowie gegebe nenfalls die wasserlösliche monomere Vinylverbindung in den gewünschten Konzentrationen in Wasser gelöst werden.
Wenn wasserunlösliche monomere Vinylver- bindungen verwendet werden, kann eine Emulsion der wasserunlöslichen Vinylmonomeren in Wasser, gegebe nenfalls mit Hilfe üblicher Emulgatoren sowie gegebe nenfalls unter Zugabe von Aktivatoren, z. B. Peroxyden und Beschleunigern, z. B. Kobaltnaphthenaten, herge stellt und in die vorerwähnte wässrige Lösung eingeführt werden. Diese Imprägnierflüssigkeit ist in der Regel mehrere Stunden haltbar und kann mit Wasser verdünnt werden, um die Konzentration der Lösung an die Auf nahmefähigkeit der jeweils verwendeten Bahn anzupas sen.
Wenn mit zwei getrennten Imprägnierlösungen gear beitet wird, kann es zweckmässig sein, der Polyester- harzlösung,die ausser .dem umgesättigten Polyesterharz gegebenenfalls monomere Vinylverbindungen enthält, zusätzlich ein härtbares wasserlösliches Kondensations harz zuzufügen.
Die oben als zweite Tränkflüssigkeit genannte Lösung eines Aminoplastharzes kann sowohl Harnstoff- als auch Melaminformaldehydharze allein oder in Mischung enthalten. Als besonders vorteilhaft hat sich eine wässrige Harzlösung erwiesen, deren Harzanteil aus etwa 90 % Melaminharz und etwa 10 % Harnstoffharz besteht und die, auf ,den Harnstoffharzanteil berechnet, noch 10 % eines üblichen Heisshärters enthält. Bei Ver wendung von Mischungen aus Melamin- und Harnstoff harzen soll der Gehalt an Harnstoffharz zweckmässig so eingestellt sein, dass eine genügend lange Haltbarkeit der Tränklösung in der Maschine gewährleistet ist.
Die Tränkung kann z. B. in der Weise durchgeführt werden, dass auf die Bahn zunächst einseitig (z. B. auf die Filzseite) die erstgenannte polyesterharzhaltige Tränkflüssigkeit aufgebracht wird. Die Imprägnierung ist dabei im allgemeinen so einzurichten, dass von der Tränkflüssigkeit möglichst wenig bis zur Rückseite der Bahn durchdringt. Diese Massnahme dient dazu, die Rückseite der Bahn noch so aufnahmefähig für die zweitgenannte aminoplasthaltige Tränkflüssigkeit zu hallten, dass sich das Aminoplastharz in der Faser des Trägerstoffes genügend verankern kann. Nach dem Aufbringen der ersten Tränkflüssigkeit wird zweckmäs- sig bei milden Temperaturen von etwa 60-80 C zwi schengetrocknet.
Das Auftragen der Polyesterharz Tränklösung kann wiederholt werden, wenn das einma lige Auftragen keine genügende Beschichtungsstärke ergeben hat.
Die Tränkung der Rückseite (Siebseite) der Bahn kann nach dem Trocknendes ersten Imprägnierstriches vorgenommen werden. Sie kann aber auch, falls die maschinelle Einrichtung hierzu vorhanden ist, im glei chen Arbeitsgang durchgeführt werden, wobei die bei den Striche dann gemeinsam getrocknet weiden können. Als besonders günstig hat sich ein Anteil reinen Kon densationsharzes in Höhe von 25 0/o der Gesamtharz menge erwiesen.
Für manche Verwendungszwecke ist es vorteilhaft, wenn die lackierbare Folie in der Weise hergestellt wird, dass eine Bahn mit der polyesterharzhaltigen Tränkflüs- sigkeit und eine zweite Bahn mit der Aminoplastharz- tränkflüssigkeit imprägniert und die beiden Bahnen dann gegebenenfalls in der Wärme miteinander ver- presst werden. Die beiden Bahnen können unter Verwendung eines zusätzlichen Verbundmittels zusammengebracht werden.
Als Verbundmittel können wässrige, gegebenenfalls ge füllte Lösungen aus Polyester und Kondensationsharzen oder übliche Klebemittel, z. B. auf Basis PVA/PVC- Mischpolymerisaten, verwendet werden.
Die mit der polyesterharzhaltigen Lösung und der Lösung des Aminoplastharzes getränkten Bahnen kön nen in Härte und Füllung verschieden sein. Insbeson dere bei sehr stark arbeitendem Material der Träger platte wie Holz oder starken Temperaturschwankungen ausgesetzten Metallen sind lackierbare Folien aus 2 Bahnen geeignet.
Das Aufpressen der getränkten Folie auf Trägerplat ten verschiedener Art, z. B. solchen aus Holzwerkstoff, nicht grundierten Metallen, Kunststoff oder Schaum stoff, kann in der folgenden Weise ausgeführt werden: Die Platte wird, ähnlich wie beim Aufbringen eines Holzfurniers, mit einem Leim eingestrichen und gegebe nenfalls abgelüftet. Als Leimfuge zwischen der Träger platte und der Imprägnierfolie kommen flüssige Harn stoffharze, flüssige Melaminharze oder auch wärmehärt- bare Kombinationen aus Kondensationsharz mit PVA- und PVC-Komponenten in Frage. Gleichfalls können auch sogenannte Leimfilme aus diesen Materialien Ver wendung finden oder :derartige Leime auf die Rückseite der Folie aufgestrichen werden.
Dann wird die Folie mit der Dekorseite nach oben auf die Leimschicht aufgelegt und aufgepresst.
Nach dem Verpressen haftet die Folie fest auf der Trägerplatte und bildet einen für die nachfolgende Lak- kierung geeigneten Untergrund. Die vergütete Träger platte kann nun in bekannter Weise überlackiert wer den, z. B. mit beliebig klaren oder gefärbten Lacken oder Lackfarben, vorzugsweise auf der Grundlage von Lösungen ungesättigter Polyesterharze in monomeren Vinylverbindungen,überzogen werden.
Die lackierbare Folie besitzt gegenüber Lacken ein einwandfreies Haftvermögen. Diese Tatsache ist deshalb von Bedeutung, weil viele Lacke, z. B. Polyesterlacke, auf porenfreien Untergründen sehr schlecht haften. Nach dem Trocknen der aufgebrachten Lackschicht kann diese entweder unbehandelt bleiben oder geschlif fen und poliert werden. Im letzten Fall wird bei Ver wendung von geeigneten Lacken, z. B. Polyesterlacken, ein brillanter Hochglanz erzielt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung bietet den Vorteil, dass mit der Tränkflüssigkeit beliebige farbige und bedruckte Dekorpapiere imprägniert werden kön nen, ohne dass die Farben ausbluten. Bei dunklen Farb tönen, vor allem bei schwarzem Untergrund, werden Oberflächen mit hoher Brillanz erhalten. In diesen Fäl len wird die Fläche vor dem Aufbringen des Lacküber zuges zweckmässigerweise nachgeschliffen, um geringfü gige Unebenheiten des Untergrundes zu beseitigen. Vor dem überziehen mit Klarlack können auf ;die geschlif fene Fläche noch beliebige Muster, z. B. durch Aufsprit zen mittels Schablone oder im Siebdruckverfahren, auf gebracht werden. Ebenso kann die geschliffene Fläche auch mit farbig pigmentierten Anstrichstoffen lackiert werden.
<I>Beispiel 1</I> Die Bahn eines handelsüblichen Dekorpapiers mit Holzmaserdruck (Quadratmetergewicht von 150 g) wird mit einer Tränklösung imprägniert, die wie folgt zusam mengesetzt ist:
EMI0003.0019
100 <SEP> g <SEP> wasserlöslicher <SEP> Polyester
<tb> 10 <SEP> g <SEP> Triallylcyanurat
<tb> 1 <SEP> g <SEP> Cobaltnaphthenatlösung
<tb> 3 <SEP> g <SEP> Cumolhydroperoxyd-Emulsion
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Melaminharz Das Polyesterharz wurde wie folgt hergestellt:
441 Gew.-Teile Maleinsäureanhydrid werden mit 198 Gew.-Teile Endomethylentetrahydrobenzylalkohol und 132 Gew.-Teilen Polyglykol 1000, 125 Gew.-Teilen Polyglykol 1500 und 132 Gew.-Teilen Polyglykol 2000 bei 100 bis 120 C bis zur Homogenität zusammenge schmolzen, 122 Gew.-Teile Äthylenglykol, 62 Gew.- Teile Glycerin und 30,6 Gew.-Teile Pentaerythrit ein getragen, wobei das Pentaerythrit vorher in der Wärme in dem Glycerin-Glykol-Gemisch gelöst wurde, und nach Zugabe von 400 Volumenteilen Xylol azeotrop bis zu einer Säurezahl von 41 verestert. Anschliessend wird das Xylol bei 160 C und 25 Torr abgezogen und das Polyesterharz mit 0,005 % Hydrochinon stabilisiert.
Die Schmelze wird auf etwa 80 heruntergekühlt und mit 875 Gew.-Teilen Wasser verdünnt.
Zur Herstellung des Melaminharzes werden 1000 Gew.-Teile einer wässrigen Formaldehydlösung und 650 Gew.-Teile Wasser bei 60 C mit Natriumoxydlösung auf PH 8,0 eingestellt. Hierzu werden 567 g Melamin und 38 g Thioharnstoff bei 80 C gegeben. Die Mischung wird auf PH 9,4 eingestellt und durch ein stündiges Erhitzen bei 80 ankondensiert. Anschliessend wird durch Vakuum-Destillation auf 50 % Festkörper gehalt konzentriert, und dann werden 16,5 g Hexantriol zugegeben. Es wird solange erhitzt, bis eine Probe der Harzlösung bei Verdünnen mit der Hälfte ihres Volu mens Wasser bei 20 C eine leichte Trübung zeigt. Der pH-Wert wird bei 9,4 belassen.
Die Tränklösung wird mit Wasser verdünnt, bis die Auslaufzeit der Lösung aus dem DIN-Becher mit 4 mm Düse 14 Sekunden beträgt.
Die Tränkung wird so eingerichtet, dass etwa 80-90 % Festharz (auf Papiergewicht bezogen) im Papier verbleiben. Nach dem Trocknen des getränkten Papiers bei 70 wird eine elastische Folie erhalten, die auf Rollen gewickelt wird.
Zum Verpressen wird eine Spanplatte mit Harn stoffharzleim (z. B. Kauritleim mit Heisshärter) einge strichen und ein entsprechend zugeschnittenes Stück der Folie aufgelegt. Unter Verwendung eines Pressbleches wird die Folie in einer Sperrholzpresse bei 100 und 12 kg/cm2 Druck 8 bis 10 Minuten lang aufgepresst. Nach dieser Zeit wird die Platte der geöffneten Presse heiss entnommen. Nach dem Abkühlen 'der vergüteten Spanplatte wind die Dekorschicht ohne jede weitere Vorbehandlung mit klarem Polyesterlack überzogen.
Die Lackschicht kann nach dem Aushärten noch ge- schliffen und poliert werden, wenn. eine hochglänzende Oberfläche verlangt wird.
<I>Beispiel 2</I> Die Bahn eines handelsüblichen Dekorpapiers mit Holzmaserdruck (Quadratmetergewicht von 150 g) wird mit einer Tränklösung imprägniert, die wie folgt zusam mengesetzt ist:
EMI0003.0044
100 <SEP> g <SEP> wasserlöslicher <SEP> Polyester
<tb> 10 <SEP> g <SEP> Monostyrol
<tb> 3 <SEP> g <SEP> handelsüblicher <SEP> Emulgator
<tb> 1 <SEP> g <SEP> Cobaltnaphthenatlösung
EMI0004.0000
3 <SEP> g <SEP> Cumolhydroperoxyd
<tb> 10 <SEP> g <SEP> Melaminharz <SEP> wie <SEP> in <SEP> Beispiel <SEP> 1 Das Polyesterharz wurde wie folgt hergestellt: 405 Gew.-Teile Maleinsäureanhydrid werden mit 103 Gew.- Teilen Nonenylbernsteinsäureanhydrid, 209 Gew.-Tei- len n-Oktanol, 106 Gew.- Teilen Polyglykol 1000, 100 Gew.- Teilen Polyglykol 1500 sowie 106 Gew.-Teilen Polyglykol 2000 bei 110-120 C bis zur Homogenität.
der Schmelze erwärmt, die vorher gesondert hergestellte Mischung von 352 Gew.-Teilen Trieyelodecandiol, 63 Gew.-Teilen Glycerin und 31 Gew.- Teilen Penta- erythrit in der Wärme zugegeben und mit 400 Volumen teilen Xylol bis Säurezahl 44 azeotrop verestert. Das Xylol wird wiederum im Vakuum abgezogen, das Poly esterharz mit 0,005 0/o Hydrochinon stabilisiert und bei 80-90 C mit Wasser auf 400/o Festkörper verdünnt.
Die weitere Verarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1. <I>Beispiel 3</I> Die Bahn eines handelsüblichen Dekorpapiers mit Holzmaserdruck (Quadratmetergewicht von 150 g) wird mit einer Tränklösung imprägniert, die wie folgt zu- sammengesetzt ist:
EMI0004.0012
100 <SEP> g <SEP> wasserlöslicher <SEP> Polyester
<tb> 10g <SEP> Diallylphthalat
<tb> 3 <SEP> g <SEP> handelsüblicher <SEP> Emulgator
<tb> 1 <SEP> g <SEP> Cobaltnaphthenatlösung
<tb> 3 <SEP> g <SEP> Cumolhydroperoxyd
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Melaminharz <SEP> wie <SEP> in <SEP> Beispiel <SEP> 1 Das Polyesterharz wurde wie folgt hergestellt:
385 Gew.-Teile Maleinsäureanhydrid, 238 Gew.- Teile n-Oktanol, 118 Gew.-Teile Polyglykol 1000, 118 Gew.-Teile Polyglykol 1500 und 131 Gew.-Teile Poly glykol 2000 werden bis zur Homogenität der Schmelze nicht über 120 erwärmt, die vorher bei 80-90 herge stellte Lösung von 36 Gew.-Teilen Pentaerythrit in 73 Gew.-Teilen Glycerin und 249 Gew.-Teilen Glycerin- äther des Dicyclopentadienylalkohols zugegeben und das Ganze mit 400 Volumenteilen Xylol bis Säurezahl 43 azeotrop verestert. Nach Abziehen des Xylols bei 160 und 40 Torr wird mit 0,015 0/o Hydrochinon stabilisiert und bei 110 C mit 730 Gew.-Teilen Vinyltoluol ver dünnt.
Die weitere Verarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1. <I>Beispiel 4</I> Eine 1,10 m breite endlose Bahn aus gefülltem @αCellulase-Papier wird mittels einer Luftbürstenstreich maschine mit einer wässrigen Lösung aus
EMI0004.0020
25 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Harnstoff <SEP> (I)
<tb> 16 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Polyesterharz <SEP> (II)
<tb> 3 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Cumolhydroperxyd
<tb> 1 <SEP> Gew.- <SEP> Teil <SEP> einer <SEP> 25%igen <SEP> Cobaltnaphthenat lösung <SEP> in <SEP> Xylol <SEP> und
<tb> 46 <SEP> Gew.- <SEP> Teilen <SEP> Wasser, <SEP> in <SEP> die <SEP> zusätzlich
<tb> 8 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Monostyrol <SEP> emuligiert <SEP> werden. bestrichen (Lösung A).
Das wasserlösliche Hamstoffharz (I) wird in üblicher Weise durch Kondensation von Harnstoff mit wässriger Formaldehydlösung hergestellt.
Der verwendete wasserlösliche Polyester (II) wird entsprechend Beispiel 1 aus Maleinsäureanhydrid, Tri- cyclodecenol, Glycerin, Pentaerythrit, Äthylenglykol und 3 Polyäthylenglykolen mit einem Molekulargewicht von 1000, 1500 und 2000 durch azeotrope Veresterung und anschliessendes Abdestillieren des Schleppmittels im Vakuum hergestellt.
Nach anschliessender Trocknung bei einer Tempe ratur von 50 C und einer Trockenzeit von 45 Minuten in einer üblichen Hängetrockeneinrichtung wird die ein mal imprägnierte Bahn aufgorollt.
Für den zweiten Auftrag wird die Folie so umge dreht, dass nunmehr die vorher nicht beschichtete Seite (Siebseite des Papiers) über die im ersten Arbeitsgang beschriebene Einrichtung mit einer 50 i%igen Lösung (Lösung B) eines wasserlöslichen Melaminharzes (III), das auf üblichem Wege aus Melamin, Formalin, Para- formaldehyd und Methanol hergestellt worden ist und der 20% einer 50%igen wässrigen Lösung des in Bei spiel 4 beschriebenen Hamstoffharzes (I) sowie 2% eines üblichen Heisshärters zugemischt sind, bestrichen und darauf wie nach dem ersten Aufstrich getrocknet. Die Beschichtungsmenge wird so eingestellt, dass eine maximale Melaminharzauflage von 25% des Papierge wichts (trocken auf trocken gemessen) der Bahn aufliegt.
Die wieder aufgerollte Bahn wird erneut umgedreht und zum zweiten Mal mit Lösung A bestrichen. Nach dem dritten Strich soll eine Gesamtharzeinlage (Mela- min- und Polyester-Formaldehydharz trocken) von 98% erreicht sein. Die fertige Folie wird nach dem letzten Trocknen in Längen von 300 m aufgewickelt und in Spezialtrommeln zum Versand verpackt.
<I>Beispiel 5</I> Eine 1,10 m breite endlose Bahn aus gefülltem @αCellulose-Papier wird entsprechend Beispiel 4 in drei hintereinander erfolgenden Aufstrichen imprägniert, jedoch mit dem Unterschied, dass anstelle der zweimal verwendeten Lösung A eine Lösung C aus
EMI0004.0028
30 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Polyester
<tb> 2 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Cumolhydroperoxyd
<tb> 1 <SEP> Gew.-Teil <SEP> einer <SEP> 25%igen <SEP> Cobaltnaphthenat lösung <SEP> in <SEP> Xylol <SEP> und
<tb> 37 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Wasser verwendet wird, wobei .der Polyester durch Modifizie rung der Ausgangsstoffe (Erhöhung des Maleinsäurege- haltes) härter eingestellt wurde.
Sonst wird wie im Bei spiel 4 verfahren, d. h. einmal bestrichen mit Lösung C, nach Zwischentrocknung einmal bestrichen mit Lösung B und nach erneuter Zwischentrocknung wieder mit Lösung C. Nach dem letzten Auftrag, der eine Harzauf lage von 94 0/o ergeben hat, wird getrocknet. Die Folie wird in Spezialtrommeln aufgewickelt zum Versand ge bracht.
<I>Beispiel 6</I> Eine entsprechend den Beispielen 4 und 5 verwen dete Papierbahn wird in einer Tränkwanne beidseitig mit Lösung A zweimal mit Zwischentrocknung getränkt und anschliessend mit einer zweiten Bahn, die in einer gesonderten Wanne mit Lösung B ebenfalls unter Zwi schentrocknung zweimal getränkt wird, zusammen auf einer rotierenden Trockenwalze bei 65 C getrocknet.
Die hierdurch verklebten Bahnen werden nach Aufbrin gen eines Melaminklebestriches auf die Melaminseite bei 100 C und 8 kg/cm2 auf eine Spanplatte gepresst und nach der Verpressung an der Oberfläche (Polyester seite) geschliffen und mit einer pigmentierten Polyester- deckschicht lackiert. Vom Holz herrührende Unruhen und Inhaltsstoffe werden durch die harte und undurch lässige Melaminschicht abgefangen, so dass nach dem staubfreien Trocknen der Polyesterlackierung eine spie gelblanke, völlig ruhige Oberfläche entsteht.
<I>Beispiel 7</I> 2 Papierbahnen werden entsprechend Beispiel 6 ge trennt imprägniert, wobei die eine Bahn aus einem un- gebleichten Natronkraftpapier von 80 g/m2 mit einer Saughöhe von 35 mm und die andere aus einem hochge füllten aαCellulosepapier von 100 g/m2 mit einer Saug höhe von 10 mm besteht und das Natronkraftpapier mit der Melaminharzlösung, das aαCellulose-Papier mit der Polyesterlösung imprägniert und anstelle der Lösung A (Beispiel 4) die Lösung C (Beispiel 5) verwendet wird, der zusätzlich 20% TiO2 zur Pigmentierung beigegeben werden. Die Lösung wird mit Wasser wieder auf eine Imprägnierkonsistenz von 16 sec.
Auslaufzeit im DIN- Becher mit 4 mm Düse eingestellt. Beide Bahnen wer den getrennt in einer Hängetrockeneinrichtung bei 50 C getrocknet und getrennt aufgewickelt. Sie werden nach .dem Trocknen gemeinsam über eine rotierende Trockenpresse gegeben, nachdem zwischen die Papier bahnen mittels einer Auftragsrolle eine Polyester-Mela- minharzklebemasse folgender Zusammensetzung aufge bracht worden ist:
EMI0005.0010
51,9 <SEP> Gew.-Teile <SEP> feinverteiltes <SEP> Magnesiumsilikat
<tb> 20 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Polyester <SEP> II
<tb> 17,5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Melaminharz <SEP> III
<tb> 45,6 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Wasser.
Die Mischung wird zweimal über die Ein-Walze gege ben und anschliessend mit 1 Teil einer 25%igen Cobalt- naphthenatlösung in Xylol und 4 Teilen Cumolhydroper- oxyd versetzt. Die so verklebte Folie eignet sich nach dem Aufbringen eines Epoxyharzklebers ganz besonders gut als Grundierfolie für Metalloberflächen und gibt nach einmaligem Schleifen mit einem Schleifpapier mit 180er Körnung und anschliessendem Lackieren mit einem nichtpigmentierten Decklack eine vorzügliche weisse Oberfläche.