DE3724719A1 - Verfahren zum bedrucken eines substrates nach dem transferdruckverfahren - Google Patents
Verfahren zum bedrucken eines substrates nach dem transferdruckverfahrenInfo
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Description
Aus der DE-A-26 42 350 ist es bekannt, Flächengebilde, wie
beispielsweise Holz, Metalle, Kunststoffe, Glas, Keramikma
terialien, Natur- und Kunststeinerzeugnisse oder derglei
chen, nach dem sogenannten Transferdruckverfahren zu bedruc
ken. Da diese Materialien die im Transferdruckverfahren ver
wendeten sublimierbaren Dispersionsfarbstoffe nicht anneh
men, werden die Substrate vor dem Transferdruck mit einer
Oberflächenschicht eines Kunststofflackes versehen, der sich
mit der Oberfläche des Substrates fest verbindet und die
sublimierbaren Dispersionsfarbstoffe aufnimmt.
Das aufzudruckende Bild oder Muster wird mit Hilfe von sub
limierbaren Dispersionsfarbstoffen zunächst auf einem Hilfs
träger, insbesondere aus Papier, aufgedruckt. Sodann wird
dieser auf die mit Kunststoff beschichtete Fläche als der
bedruckten Seite aufgelegt, wonach durch Erhitzen, gegebe
nenfalls unter geringem Druck, die Dispersionsfarbstoffe
von dem Hilfsträger in den Kunststofflack übertragen wer
den.
Ursprünglich wurden für dieses Verfahren als Kunststofflacke
Thermoplasten verwendet, da man der Auffassung war, daß zur
Aufnahme der Farbstoffe beim Umdruck die Kunststoffoberflä
che erweicht werden müsse. Es zeigte sich jedoch, daß mit
Thermoplasten gefertigte Drucke nicht wärmebeständig sind
und daß bei Wärmeeinwirkung die Farbstoffe in der Thermopla
stenschicht migrieren, so daß das Druckbild mit der Zeit
verschwimmt und grau wird.
Die FR-A-22 30 794 und die DE-A-24 24 949 beschreiben eben
falls ein Verfahren zum Bedrucken hitzebeständiger Flächen
gebilde, wie von Metallblechen oder Keramikkacheln, nach
dem Transferdruckverfahren, wobei man das Substrat mit einem
Epoxyharz beschichtet. Gemäß der GB-A-15 17 832 erfolgt die
Beschichtung des Substrates im Transferdruckverfahren mit
einem gehärteten ungesättigten Polyesterharz. Gemäß der DE-
A-29 14 704 und der EP-A-00 14 901 wird das zu bedruckende
Substrat mit einem vernetzten Duroplasten beschichtet, und
als sublimierbare Dispersionsfarben werden solche mit rela
tiv hohen Molekulargewichten zwischen 340 und 1000 verwen
det. Dies hat den Vorteil, daß auch bei längerem und relativ
hohem Erwärmen die umgedruckten Bilder beständig bleiben
und praktisch keine Migration zeigen. Außerdem gelingt es
mit diesem Verfahren, unter Anwendung sehr kurzer Umdruck
zeiten, wie im Bandlackierverfahren, beim Umdruck eine aus
reichende Übertragung der Farbstoffe zu bekommen.
Schließlich ist aus der DE-A-35 44 239 und der EP-A-02 26
818 ein Verfahren zum Bedrucken von Ledersubstraten nach
der Transferdruckmethode bekannt, bei der die Lederoberflä
che mit einer wäßrigen Lösung eines Vorkondensates eines
Harnstoff-Aldehyd-Harzes oder Melamin-Aldehyd-Harzes impräg
niert, das Lösungsmittel entfernt und schließlich unter
gleichzeitigem Umdruck das Vorkondensat auskondensiert wird.
Melamin-Formaldehyd-Harze werden heute in großen Mengen zur
Oberflächenbeschichtung bzw. Oberflächenveredelung von Span-
oder Schichtstoffplatten verwendet. Hierzu werden Spezialpa
piere mit wäßrigen Melamin-Formaldehyd-Vorkondensaten ge
tränkt und hierauf in Trocknern bei ca. 160°C getrocknet.
Diese vorbehandelten Papiere werden dann mit Hilfe von be
heizten Pressen direkt auf die Span- oder Schichtstoffplat
ten aufkaschiert. Dabei erhält man kratzfeste und witte
rungsbeständige Oberflächen, die für den Küchen- oder Möbel
bau sowie für Verkleidungszwecke gut geeignet sind.
Derartige oberflächenbeschichtete bzw. oberflächenveredelte
Span- oder Schichtstoffplatten lassen sich nicht nach dem
Transferdruckverfahren bedrucken, da die Melamin-Formalde
hyd-Harzbeschichtungen für Dispersionsfarbstoffe nicht affin
sind und sie daher nicht aufnehmen.
Im Hinblick auf die ausgedehnte Verwendung von Melamin-Form
aldehyd-Harzen insbesondere in der Möbelindustrie und im
Hinblick auf die hohe Qualität, wie Tiefenbrillanz, der im
Transferdruckverfahren erzeugten Druckbilder bestand somit
die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, mit Mela
min-Formaldehyd-Harzen und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzen
beschichtete Substrate im Transferdruckverfahren bedrucken
zu können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit einem Verfah
ren zum Bedrucken eines Substrates nach dem Transferdruck
verfahren unter Beschichten des Substrates mit einem gegen
über den Druckfarben affinen Duroplasten, Auflegen eines
mit sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen bedruckten Hilfs
trägers auf die Duroplastenbeschichtung und Übertragung der
Dispersionsfarbstoffe durch Hitzebehandlung unter Druck,
und dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
als Duroplasten ein gegebenenfalls modifiziertes Melamin-
und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz mit einem Restgehalt
an flüchtigen Bestandteilen von 4 bis 9 Gew.-% oder ein Du
roplastengemisch mit wenigstens 20 Gew.-% eines solchen Me
lamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzes auf dem Sub
strat aufbringt, als Hilfsträger ein gegen den bzw. die Du
roplasten trennendes Bogenmaterial verwendet und bei der
Hitzebehandlung mit der Übertragung der Dispersionsfarbstof
fe gleichzeitig das im fließenden Zustand befindliche Mela
min- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz auskondensiert.
Es mußte überraschen, daß der Umdruck nach dem Transfer
druckverfahren in das weitgehend, aber noch nicht vollstän
dig auskondensierte Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-
Harz möglich ist, nachdem das vollständig auskondensierte
Harz keine Affinität zu den Dispersionsfarbstoffen mehr hat.
Als Harze kommen unmodifizierte oder modifizierte in Be
tracht. Die Modifizierung kann darin bestehen, daß in das
Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz ein gewisser
Prozentsatz an Phenol-Formaldehyd-Harz einkondensiert ist
oder daß ein bestimmter Prozentsatz des Melamins oder Harn
stoffes durch Acetoguanamin (2,4-Diamino-6-methyltriazin)
ersetzt ist. Eine übliche Modifizierung von Melaminharzen
und Harnstoffharzen ist auch die durch Umsetzung mit Diethy
lenglykol oder Polyglykolen, wie Polyethylenglykol mit Mole
kulargewichten bis zu 1000.
Auch können für die Herstellung der Harze substituierter
oder unsubstituierter Harnstoff oder unsubstituiertes oder
substituiertes Melamin verwendet werden, wie Dimethylolharn
stoff, eine zyklische Dimethylolharnstoffverbindung, wie
eine Dimethylolverbindung von Ethylenharnstoff, Dihydroxy
ethylenharnstoff, Propylenharnstoff und dessen Derivate,
eine Methylolmelaminverbindung, wie Tetramethylolmelamin
oder eine wasserlösliche veretherte Methylolmelaminverbin
dung.
Bevorzugt wird jedoch ein im wesentlichen unmodifiziertes
Melamin-Formaldehyd-Harz verwendet.
Wie erwähnt, kann Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-
Harz als solches oder mit anderen Duroplasten abgemischt
vorliegen. Im letzteren Fall ist es in dem Gemisch in einer
Menge von wenigstens 20 Gew.-% enthalten, da mit geringeren
Mengen die Vorteile des Melamin- und/oder Harnstoff-Formal
dehyd-Harzes hinsichtlich der mechanischen und chemischen
Beständigkeit nicht erzielt werden. Als andere Duroplasten,
mit denen das Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz
vermischt werden kann, kommen beispielsweise Phenoplasten,
Epoxyharze, Polyester, Polyphenylensulfidharze, Silikonhar
ze, Acrylatharze, Alkydharze, Polyethylensulfidharze und/
oder gehärtete ungesättigte Polyesterharze in Betracht.
Der Restgehalt an flüchtigen Bestandteilen des Melamin- und/
oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzes ist ein Maß für dessen
Kondensationsgrad und wird durch den Gewichtsverlust be
stimmt, der bei 10minütigem Erhitzen auf 150°C oder 5 minü
tigem Erhitzen auf 160°C erhalten wird.
Wie erwähnt, soll der Restgehalt an flüchtigen Bestandteilen
des Vorkondensates auf dem Substrat 4 bis 9 Gew.-%, vorzugs
weise 5 bis 8 Gew.-%, besonders 6 bis 7 Gew.-% betragen.
Wichtig ist, daß die Kondensation des Harzes nur so weit
vorangetrieben ist, daß beim Umdruck sich das Harz im flie
ßenden Zustand befindet. Zweckmäßig hat das Melamin- und/
oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz ein Fließvermögen von 0,5
bis 4%. Man bestimmt das Fließvermögen an kreisförmigen
Ausschnitten des mit dem Vorkondensat getränkten und ge
trockneten Papieres mit einem Durchmesser von 40 mm. Es wer
den so viele getränkte Ausschnitte verwendet, daß sie in
verpreßtem Zustand ein Plättchen von ca. 1 mm Dicke ergeben.
Diese Ausschnitte werden zunächst gemeinsam gewogen. Dann
werden sie sorgsam übereinandergelegt und bei 140°C 5 min
mit 80 kp/cm2 verpreßt. Nach dem Verpressen wird am Rande
der Scheibe haftendes abgeflossenes Harz abgekratzt und dann
die Scheibe erneut gewogen. Das Fließvermögen errechnet sich
dann nach folgender Gleichung:
Wenn hier von einem Beschichten des Substrates mit dem Mela
min- oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz die Rede ist, so er
folgt dies in der Praxis gewöhnlich so, daß man eine Papier
bahn mit einer Tränkharzlösung des Vorkondensates impräg
niert und die Papierbahn anschließend trocknet. Soweit die
Fertigerzeugnisse etwas anderes als die Papierbahn sein sol
len, wie beispielsweise oberflächenbeschichtete oder ober
flächenveredelte Bahn- oder Schichtstoffplatten oder der
gleichen, wird, wie bekannt, die mit dem Vorkondensat im
prägnierte Papierbahn auf die Span- oder Schichtstoffplatte
oder dergleichen unter Druck und Erhitzen auflaminiert, wo
bei gleichzeitig das Harz auskondensiert wird.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird nun gleichzeitig mit
dem Auskondensieren der Umdruck bzw. die Übertragung der
Dispersionsfarbstoffe in das Harz bewirkt. Beispielsweise
bei der Oberflächenbeschichtung von Span- oder Schichtstoff
platten oder dergleichen wird also erfindungsgemäß in einem
Arbeitsgang unter Druck und Erhitzen die getränkte Papier
bahn auf die Platte oder dergleichen laminiert, das Harz
auskondensiert und das Druckbild von dem Hilfsträger in das
auskondensierende Harz übertragen.
Es ist überraschend, daß bei diesem Umdruck, bei dem das
Harz sich in einem fließenden Zustand befinden muß, kein
Verwischen des Druckbildes resultiert, sondern daß das
Druckbild von dem Hilfsträger klar und migrationsfrei in
das auskondensierende Harz übertragen wird.
Der Umdruck und das gleichzeitige Auskondensieren und gege
benenfalls Auflaminieren erfolgt zweckmäßig bei einer Tempe
ratur zwischen 150 und 260°C, vorzugsweise zwischen 215
und 250°C. Der dabei angewendete Druck liegt allgemein bei
4 bis 80 bar, vorzugsweise bei 18 bis 25 oder bei 50 bis
70 bar je nach der verwendeten Presse. Zweckmäßig verwendet
man für den Umdruck eine kontinuierlich arbeitende Doppel
bandpresse, eine diskontinuierlich arbeitende Einetagenkurz
taktpresse oder eine Einetagenhochdruckpresse.
Die Hitzebehandlungszeit liegt im Bereich von 10 sec bis
90 min je nach der verwendeten Pressentype. Die längsten Um
druckzeiten sind beispielsweise in der Mehretagenrückkühl
technologie erforderlich. Bevorzugt erfolgt die Hitzebehand
lung beim Umdruck während 15 bis 60 sec.
Gemäß den obigen Ausführungen muß man im vorliegenden Ver
fahren als Hilfsträger ein Bogenmaterial verwenden, das ge
gen den bzw. die verwendeten Duroplasten als Trennmaterial
dient, um während des Umdruckes ein Ankleben des Hilfsträ
gers am Substrat zu verhindern. Solche Trennmaterialien kön
nen Papiere, Folien oder Bleche sein, die entsprechend im
prägniert oder beschichtet sind, wie beispielsweise siliko
nisierte Papiere.
Als Farbstoffe können im vorliegenden Verfahren alle subli
mierbaren Dispersionsfarbstoffe verwendet werden, die übli
cherweise im Transferdruckverfahren benutzt werden. Zweckmä
ßig verwendet man solche, die ein Molekulargewicht zwischen
340 und 1000, vorzugsweise zwischen 400 und 1000 besitzen,
da diese geringere Migrationsneigung haben und im Regelfall
lichtecht sind. Bevorzugte Gruppen der erfindungsgemäß ver
wendeten Dispersionsfarbstoffe sind bestimmte Anthrachinon-,
Monoazo- und Azomethinfarbstoffe, doch ist das Verfahren
nicht auf diese Farbstoffgruppen beschränkt. Besonders be
vorzugt sind Anthrachinon-, Monoazo- und Azomethinfarbstof
fe, deren Moleküle stark mit Amino-, Alkoxy-, Oxalkyl-, Ni
tro-, Halogen- und Cyanogruppen besetzt sind. Diese Farb
stoffgruppen sind im Colour-Index, Volume 1, Seiten 1655
bis 1742 definiert. Diesbezüglich wird auf die Seiten 9 bis
11 der EP-A-00 14 901 hingewiesen.
Der Hilfsträger kann mit diesen Farbstoffen kontinuierlich
im Tiefdruck oder diskontinuierlich im Offsetdruck bedruckt
werden, wobei Bilder oder Muster spiegelverkehrt aufgedruckt
werden müssen. Das Bedrucken kann auch im klassischen Sieb
druckverfahren oder auf Rotationsfilmdruckmaschinen erfol
gen.
Das vorliegende Verfahren führt zu hervorragender Druckqua
lität mit Tiefenbrillanz, wie sie nur im Transferdruckver
fahren erreicht wird, da die Farbe sich über die gesamte
Schichtdicke der Substratbeschichtung verteilt. Besonders
brauchbar ist dieses Verfahren zum Bedrucken von Spanplat
ten, Sperrholz, Schichtstoff HPL oder CPL oder MDF.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung:
Ein weißes 80 g-Dekorpapier (Hersteller Technocell AG, Pa
sing) wurde in herkömmlicher Weise in einem Imprägniertrock
ner (Hersteller Vits, Langenfeld) mit einem ersten Tränkbad
einer 50%igen wäßrigen Lösung von Melamin-Formaldehyd-Harz
und Harnstoff-Formaldehyd-Harz (Mengenverhältnis 1:1)
getränkt, wobei nicht mehr als 80 g Feststoff auf das Papier
aufgebracht wurden. Nach einer Zwischentrocknung wurde ein
reines Melamin-Formaldehyd-Harz aufgetragen. Auf der Ober
seite wurden 35 g Feststoff, auf der Unterseite 15 g Fest
stoff aufgetragen, dann wurde bis zu einer Restfeuchte von
6,4±0,2% (flüchtige Bestandteile) getrocknet. Das so im
prägnierte und beschichtete Papier wurde zu passendem Format
geschnitten.
In einer Kurzkontaktpresse (Hersteller Simpelkamp, Krefeld),
die am Blech gemessen oben und unten auf 220°C erhitzt war,
wurde in üblicher Weise das Preßpaket eingeführt. Dieses
bestand, von unten angefangen, aus Trennpapier - mit Mela
min-Formaldehyd-Harz getränktem Dekorpapier, Spanplatte (19
mm) - mit Melamin-Formaldehyd-Harz getränktem Dekorpapier -
bedrucktem Trennpapier (d. h. mit sublimierbaren Dispersi
onsfarben bedrucktem Hilfsträger für das Transferdruckver
fahren). Die Farben waren C.I.DY 201 (gelber Farbstoff) mit
einem Molekulargewicht von 408, C.I.DR 343 (roter Farbstoff)
mit einem Molekulargewicht von 415 und C.I.DB 165,1 (blauer
Farbstoff) mit einem Molekulargewicht von 425.
Nach Schließen der Presse und Verweilen des Preßpaketes un
ter Druck von 22 bar während 15 sec wurde die Presse geöff
net und das Preßpaket ausgefahren. Nach Entfernen der Trenn
papiere war das mit dem Harz getränkte Dekorpapier beidsei
tig fest mit der Spanplatte verbunden. Die Oberseite zeigte
das einwandfrei umgedruckte Dekor, die Unterseite war weiß.
Die Platte war gerade ohne Durchbiegung zu einer Seite und
ließ sich nach Abkühlung zu Teilen zersägen.
Ein weißes 80 g-Dekorpapier (Hersteller PWA, Waldhof) wurde
in einem einteiligen Imprägniertrockner (Hersteller BSH,
Hersfeld) mit einem reinen Melamin-Formaldehyd-Harz in 50
%iger Lösung getränkt, wobei 120 g Harz auf dem Papier auf
gebracht wurden. Nach dem Trocknen betrug die Restfeuchte
(flüchtige Bestandteile) 6,8+0,2%.
In einer Doppelbandpresse (System Hymmen) wurden mehrere
Bahnen übereinander eingefahren, und zwar von unten nach
oben wie folgt: Kraftpapier mit 75% Phenolharz getränkt,
auf Papiergewicht bezogen (Papiergewicht 160 g/m2), dreimal
übereinander; der mit Melamin-Formaldehyd-Harz imprägnierte
Dekorfilm; mit Dispersionsfarben (wie im Beispiel 1) be
drucktes Trennpapier mit der bedruckten Seite zum Dekorpa
pier hin. Die Presse wurde auf 220°C aufgeheizt. Sie hatte
eine wirksame Preßlänge von 200 cm. Die Verweilzeit in der
Presse lag bei 9 m/min.
Nach Verlassen der Presse wurde das Trennpapier abgehoben
und aufgerollt. Der entstandene Schichtstoff von 0,8 mm Dic
ke wurde nach Kühlen in einer Kühlstation von der Rückseite
her geschliffen und anschließend auf Format geschnitten.
Seine Oberseite zeigte ein Druckbild hoher Brillanz.
Claims (10)
1. Verfahren zum Bedrucken eines Substrates nach dem Trans
ferdruckverfahren unter Beschichten des Substrates mit
einem gegenüber den Druckfarben affinen Duroplasten, Auf
legen eines mit sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen
bedruckten Hilfsträgers auf die Duroplastenbeschichtung
und Übertragung der Dispersionsfarbstoffe durch Hitzebe
handlung unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Duroplasten ein gegebenenfalls modifiziertes Melamin-
und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz mit einem Restgehalt
an flüchtigen Bestandteilen von 4 bis 9 Gew.-% oder ein
Duroplastengemisch mit wenigstens 20 Gew.-% eines solchen
Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzes auf dem
Substrat aufbringt, als Hilfsträger ein gegen den bzw.
die Duroplasten trennendes Bogenmaterial verwendet und
bei der Hitzebehandlung mit der Übertragung der Dispersi
onsfarbstoffe gleichzeitig das im fließenden Zustand be
findliche Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harz
auskondensiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als ein Melamin- und/oder Harnstoff-Formaldehydharz
ein solches mit einem Restgehalt an flüchtigen Bestand
teilen von 5 bis 8, vorzugsweise 6 bis 7 Gew.-%, verwen
det.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Duroplasten ein im wesentlichen unmodifizier
tes Melamin-Formaldehyd-Harz verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man ein Melamin- und/oder Harnstoff-Formal
dehyd-Harz mit einem Fließvermögen von 0,5 bis 4% ver
wendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Hitzebehandlung bei einer Tem
peratur zwischen 150 und 260°C, vorzugsweise zwischen
215 und 250°C durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Hitzebehandlung bei Drücken
von 4 bis 80 bar, vorzugsweise von 18 bis 25 oder von
50 bis 70 bar durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Hitzebehandlung während einer
Dauer von 10 sec bis 90 min, vorzugsweise von 15 bis 60
sec durchführt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Dispersionsfarbstoffe solche
mit einem Molekulargewicht zwischen 340 und 1000, vor
zugsweise zwischen 400 und 1000 verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man für die Hitzebehandlung eine kon
tinuierlich arbeitende Doppelbandpresse oder eine dis
kontinuierlich arbeitende Einetagenkurztaktpresse oder
eine Einetagenhochdruckpresse verwendet.
10. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
9 zur Herstellung bedruckter Spanplatten, Sperrholzplat
ten oder Schichtstoffplatten HPL, CPL oder MDF.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873724719 DE3724719A1 (de) | 1987-07-25 | 1987-07-25 | Verfahren zum bedrucken eines substrates nach dem transferdruckverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873724719 DE3724719A1 (de) | 1987-07-25 | 1987-07-25 | Verfahren zum bedrucken eines substrates nach dem transferdruckverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3724719A1 true DE3724719A1 (de) | 1989-02-02 |
Family
ID=6332380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873724719 Withdrawn DE3724719A1 (de) | 1987-07-25 | 1987-07-25 | Verfahren zum bedrucken eines substrates nach dem transferdruckverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3724719A1 (de) |
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- 1987-07-25 DE DE19873724719 patent/DE3724719A1/de not_active Withdrawn
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