Verfahren zur Erzielung einer aerobischen biologischen Umwandlung von organischen Abfallprodukten und Einrichtung Durchführung des Verfahrens Die immer grösser werdende Verunreinigung des Erdbodens und des Wassers durch Abwässersysteme wirft eine Reihe von schwerwiegenden Problemen. auf.
Erdboden und Wasserbrunnen werden durch in den Boden gelangenden Abfall und durch offene Versitzgru- ben und durch leckende Abwässerleitungen infiziert. In ähnlicher Weise werden Binnengewässer, Flüsse und Küstengebiete von Ozeanen durch sich immer weiter ausdehnende Abwässernetzwerke verunreinigt. Das Fehlen wirksamer Reinigungsanlagen führt dazu, dass die Verunreinigungskonzentration immer höher wird.
Eine zufriedenstellende Reinigung aufgrund bisher bekannter Verfahren erfordert ausgedehnte und teure Transport- und Reinigungssysteme, die unter anderem. Verteilnetzwerke für den elektrischen Strom, für das Wasser und für den Abfall wie auch Fahrzeuge, Einrich tungen, Gebäude, Grundstücke und Personal erfordern. Die hohen lnstallations- und Betriebskosten, die bei der Durchführung dieser Verfahren aufgebracht werden müssen, lassen in gewissem Masse erkennen, warum es nicht möglich ist, die Reinigung von Abfallprodukten, selbst nicht in Städten, in zufriedenstellender Weise zu lösen.
Bei den üblichen Anlagen zur Reinigung des Ab falles wird der Abfall mit Wasser gemischt. Es sind so mit verhältnismässig grosse Mengen sauberen Wassers erforderlich, die nur als Transportmittel für den Abfall dienen.
Exkremente werden in den Abwässerleitungen mit einem Wasservolumen gemischt transportiert,. das etwa das Hundertfache des Volumens dieser Stoffe be,- trägt. Insbesondere in Gebieten, in denen frisches Was ser nur beschränkt zur Verfügung steht, ist dieses Ver fahren nicht vertretbar, es war aber, soweit es Städte betraf, bisher aus verschiedenen Gründen das einzige Verfahren, das allgemein geeignet .schien.
Reinigungsanlagen einfacher Konstruktion ergeben wie alle Arten von Abfallgruben keine zufriedenstel- lende Reinigung des Abfallwassers, sondern trennen nur das feste grobe Material von-der Flüssigkeit.
Die Reinigungsanlagen hoher Leistung wie auch,die Anlagen zur Verbrennung von Exkrementen und Müll, die- z. Z. in Städten Anwendung finden bzw. im Bau sind, sind offensichtlich zu teuer, als dass sie in ausrei chend grosser Anzahl in- allen Gebieten verwendet wer den, in denen wirksame Reinigungsvorrichtungen erfor derlich sind. In bestimmten Gebieten macht es die Lage der Häuser oder die Art des Geländes schwierig- oder unmöglich, Abwässersysteme und\ zentrale Reinigungs anlagen zu erstellen. Dies. trifft z. B. für sehr hügeliges Gelände zu.
Es besteht ein grosser Bedarf an einfacheren und gleichzeitig wirksamen Verfahren und: Anlagen, bei denen der $edazf an Transportmitteln und komplizier ten Reinigungsverfahren nicht mehr gegeben ist.
Die Tatsache, dass der Abfall mit ziemlich grossen Mengen an Wasser gemischt wird, erschwert die Reini gung. Deshalb soll vermieden werden, dass Exkremente, tierischer Abfall und andere gesundheitsschädliche Stoffe in-die Abwässerleitungen gelangen..
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Erzielung einer aerobischen, biologischen Umwandlung von organischem Abfall; dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abfall in wenig stens eine erste Kammer eingeführt wird, dass Luft in diese Kammer geleitet wird, dass der Abfall durch Schwerkraftwirkung nach unten in eine zweite Kammer verschoben wird, wobei die Geschwindigkeit bei der Verschiebung so gewählt wird, dass- der Abfall im wesentlichen vermodert ist; wenn er in, der zweiten Kammer ankommt.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Einrich tung zur Durchführung dieses Verfahrens. Diese ist da durch gekennzeichnet, dass sie einen Behälter und wenigstens eine senkrechte Trennwand, die den Behälter in wenigstens eine erste Kammer, die Aufnahmekam mer, und wenigstens eine zweite Kammer, die Speicher kammer, teilt, aufweist, und dass die Kammern mit einer Ventilationsvorrichtung versehen sind ünd. miteinander über Durchflusswege im unteren Teil: der Trennwand in Verbindung stehen und dass. der Boden des- Behälters von der Aufnahmekammer zu der Speicherkammer hin abfällt.
Die Durchflusswege sind dabei zweckmässig so dimensioniert und der Boden des Behälters ist so ausge bildet und weist eine solche Neigung von Aufnahme- kammer zu Speicherkammer auf, dass der Abfall suk zessive von den Aufnahmekammern nach unten in die Speicherkammer mit einer solchen Geschwindigkeit be wegt wird, dass der Abfall bereits im wesentlichen ver modert ist, wenn er in der Speicherkammer ankommt.
Durch Anwendung dieses Verfahrens ist es möglich, ohne Verwendung mechanischer Hilfsmittel und ohne Hinzufügung chemischer Stoffe oder Wasser eine aero- bische biologische Umwandlung von organischem Ab fall aller Art, z: B. Exkrementen und Müll zu erhalten, wobei das Endprodukt einen erstklassigen Dünger dar stellt.
Entsprechend der gewünschten Kapazität der' Ein richtung lässt diese sich in kleineren wie -auch in grösse- ren Einheiten bauen, die direkt an die Stellen oder Ge bäude angeschlossen werden, an denen der Abfall an fällt. Damit kann die Einrichtung z. B. in Wohnhäusern oder Nebengebäuden verwendet werden und als Klosett, als Müllbehälter, als Vorrichtung für die biologische Umwandlung und als Sammel- und Speicherplatz für umgewandelten Abfall (Kompost) dienen.
Weil Wasser nicht als Transportmittel für den Abfall verwendet wird, und weil es nicht zweckmässig ist, den Feuchtigkeitsgehalt über den natürlichen Wert zu erhö hen, soll die Anordnung nicht an Wasser oder Abwäs- serleitungen angeschlossen werden. Ferner soll die An ordnung mit dichten Seitenwandungen und mit einem dichten Boden versehen sein, damit eine Verseuchung des umliegenden Erdbodens vollständig vermieden wird.
Die Ventilation, die zur Gewährleistung der gewünschten Umwandlung und für eine absolute Geruchfreiheit er forderlich ist, wird mit Hilfe von entsprechenden Ven- tüationsdurchflusswegen erzielt, wobei der Luftdurch- fluss durch diese Wege durch die Wärme beschleunigt wird, die während des Umwandlungsprozesses erzeugt wird.
In. einer Versuchsanlage wurde festgestellt, dass überhaupt kein sich nachteilig bemerkbar machender Geruch entsteht.
Aufgrund der Tatsache, dass eine Einrichtung der hier beschriebenen Art vollständig unabhängig von Transportvorrichtungen und anderen Hilfseinrichtungen arbeitet, sind die einzig anfallenden Kosten die Kosten für die Erstellung .der Anlage, die ganz unwesentlich im Vergleich zu den Kosten sind, die bei bekannten Anord nungen zur Verarbeitung von Abfallprodukten entste hen.
Vom sanitären Standpunkt aus ist die Anlage mit hochleistungsfähigen Reinigungsanlagen, die an dichte Abwässerrohrnetze angeschlossen sind, vergleichbar.
Die Einrichtung wird in erster Linie in solchen Ge genden angewendet, bei denen keine Abfallreinigungs- anlagen zur Verfügung stehen, jedoch auch in solchen Fällen, in denen die bereits vorhandenen Abwässernetze nicht an leistungsfähige Reinigungsanlagen angeschlos sen sind oder die undicht sind, sodass eine Verschmut zung des Erdbodens eintritt. Ferner ist die Erfindung in allen Fällen anwendbar, in denen beim Tranport und zur Beseitigung von Abfall,
Müll und Exkrementen praktische oder wirtschaftliche Schwierigkeiten auftre ten. Schwierigkeiten der letzteren Art ergeben sich in verschiedenen Zusammhängen, z. B. bei verschiedenen Arten von Lagerplätzen usw.. Schliesslich ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund der Tatsache, dass die An- ordnung keine künstlichen Hilfsmittel benötigt, ein wesentlicher Vorteil darin liegt,
dass die erfindungsge- mässe Anordnung als Reserve für bereits vorhandene Anordnungen verwendbar ist.
Der Behälter, der einen Teil der erfindungsgemässen Anordnung .darstellt, besteht im allgemeinen aus einem dichten, widerstandsfähigen Material, z. B. Beton oder einem anderen geeigneten Material. Ein be- trächtlicher Teil dieses Materials kann unterhalb der Erdoberfläche, z. B. .in einem festen und entwässer ten Bett liegen.
Wenn der Behälter mit einem Gebäude verbunden ist, wird er zweckmässigerweise in der Nähe einer äusseren Wandung des Gebäudes und teilweise unterhalb des Fussbodens des Gebäudes vorgesehen. Wird die Anordnung in Verbindung mit Wohnhäusern oder Nebengebäuden verwendet, so weist sie zweckmäs- sigerweise zwei Aufnahmekammern auf, deren eine am höchsten Pegel angeordnet mit einem Spülbecken, einem Klosettbecken oder dergleichen verbunden ist. Infolge dessen dient diese Kammer als Aufnahmebehälter von Exkrementen.
Die andere Aufnahmekammer, die zwi schen der Kammer für die Exkremente und der Spei cherkammer liegt, bildet eine Kammer für den Müll, in dem Abfall aus Küche und Garten wie auch organischer Abfall gesammelt wird. Natürlich ist es nicht zulässig, in diese Anordnung Abfall solcher Art zu geben, der nicht vermodern kann, z. B. Gegenstände aus Glas, Metall, Kunstharz und dergleichen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer An ordnung gemäss der Erfindung die mit der Toilette eines Hauses verbunden ist.
Fig. 2 ist eine perspektivische Schnittdarstellung in grösserem Masstab, der Einzelheiten der erfindungsge mässen Anordnung nach Fig. 1 zu entnehmen sind und Fig. 3 ist ein seitlicher Schnitt durch die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2.
Die in den Zeichnungen dargestellte Anordnung zeigt einen länglichen Behälter 1, der mit senkrechten Seitenwänden versehen und durch zwei ebenfalls senk rechte Trennwände 5 und 6 in drei Kammern 2, 3 und 4 unterteilt ist. Der grössere Teil des Bodens des Behäl ters ist etwa 15 gegenüber der horizontalen Ebene ge neigt. Die drei Kammern bestehen aus einerExkremente- kammer 2, einer Müllkammer 3, und einer Speicher kammer 4. Jede der Kammern weist eine Abdeckung 7, 8 und 9 auf.
Wie sich aus den Zeichnungen ergibt, liegt ein Teil des Behälters unterhalb der Endoberfläche. Der Behälter ist in solcher Weise angeordnet, dass die Ex krementkammer 2, die die am höchsten gelegene Kam mer darstellt, unter einen selbsttragenden Teil.-des Fuss- bodens 10 eines Toilettenraumes reicht. Ein senkrechtes Rohr 12 führt durch den Fussboden und ist am unteren Ende mit einer Öffnung 11 in der Abdeckung 7 der Ex krementkammer und mit dem oberen Ende am un teren Teil einer Klosettschüssel 13 verbunden. Nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäss der Er findung weist die Schüssel eine konische Form auf und besteht z.
B. aus keramischem Material, die Schüssel ist am oberen schmalen Ende mit .einem Sitz und einem Deckel versehen, während am unteren breiten Ende ein seitlicher Halteflansch vorgesehen ist.
Die Abdeckung 8 der Müllkammer 3 besitzt eine Öffnung 14 zum Einfüh ren von Müll und einen Deckel 15, .der diese Öffnung normalerweise abschliesst. Damit der Inhalt der Spei cherkammer 4 einsfach zugänglich ist, kann die ganze Die Trennwände 5 und 6, die durch die gesamte Breite ,des Behälters reichen, weisen mit ihren unteren Kanten vom Boden des Behälters einen Abstand auf, so dass zwei Querdurchflusswege ausgebildet werden, durch die der Abfall nacheinander in die Speicherkam mer wandert.
Um einerseits eine aerobische Umwand lung des Abfalles zu gewährleisten so dass das der Spei cherkammmer 4 zugeführte Material weitgehend ver modert, und um andererseits eine Ventilation der An ordnung zu erzielen, die eine unerwünschte Geruchbil- dung beseitigt, sind ein oder mehrere Lufteinlässe 16, die in der äusseren Waadung der Speicherkammer ange ordnet sind, und Luftdurchflusswege 17 in den Trenn wänden 5 und 6 vorgesehen.
Zusätzlich hierzu ist eine Auslassleitung 18 vom höchsten Punkt der Kammer 2 durch den Toilettenraum geführt und oberhalb des Da ches im Gebäude mit einer Öffnung versehen. Der Luft einlass 16 und das Entlüftungsrohr 18 weisen jeweils ein feinmaschiges Netz auf, das verhindert, dass Insek ten oder andere Tiere in .das Innere der Anordnung ge langen. Darüber hinaus sind bei dem dargestellten Aus führungsbeispiel im unteren Teil der Müllkammer meh rere nach unten U-förmige Kanäle 19 vorgesehen. Diese Kanäle, deren Enden in Öffnungen in den Trennwänden 5 und 6 befestigt sind, verlaufen im wesentlichen paral lel zum Boden des Behälters und in Längsrichtung zu letzterem.
Sie gewährleisten, dass eine grössere Luft menge dem Abfall zugeführt wird, der im unteren Teil der Müllkammer angeordnet ist. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Anordnungen, die hohe Müllkammern aufweisen, da der Abfall dann verhältnismässig stark zusammengepresst wird, so dass die Müllkammer wie auch die Exkrementkammer nicht mehr ausreichend mit Luft versorgt werden, wenn diese Kanäle nicht vor gesehen sind.
Wie bereits oben erwähnt, sollen keine chemischen Substanzen, wie z. B. chlorierter Kalk oder dergleichen, in die Anordnung eingeführt werden, da derartige Sub stanzen die Bakterien, die für .die aerobische Umwand lung erforderlich sind, töten. Es soll auch kein Wasser in den Behälter eingeführt werden. Es wurde festgestellt, dass der normalerweise im Abfall vorhandene Feuchtig keitsgehalt eine geeignete Konzentration für den Um wandlungsvorgang .darstellt.
Der Abfall, der den höch sten Feuchtegehalt aufweist, ist der, der in die Exkre- mentkammer eingeführt wird. Urin, der den wesentli chen Flüssigkeitsteil des Abfalles darstellt, wird auf die Trockenabfallmasse in der Müllkammer verteilt und absorbiert. Deshalb ist keine freie Flüssigkeit in der Speicherkammer vorhanden.
Die reichhaltige Bakterienflora, die sich in der Mischung von Exkrementen und Müll entwickelt, ergibt eine äusserst rasche Vermoderung, die wesentlich schneller vor sich geht, als wenn Müll allein in den Be hälter eingeführt wird. Dar Vermoderungsvorgang er folgt zum grössten Teil in der Müllkammer.
Wenn die Anordnung ausgelegt wird, müssen verschiedene Bedin- gungen beachtet werden, auf die weiter unten eingegan- g-.n wird.
Das Volumen ;der Exkremente stellt einen verhält- nismässig kleinen Teil des gesamten Abfallvolumens eines Haushaltes .dar. Hauptsächlich um die Luftdurch- flussmenge zwischen der Exkrementkammer und der Müllkammer freizuhalten, soll die erstere Kammer so gross sein, dass normalerweise ihr Inhalt nur einen klei nen Teil :der Höhe der Kammer einnimmt.
In einem Behälter der in den Zeichnungen darge- stellten Art, d. h. in einem Behälter für einen normalen Haushalt, kann die Länge der Exkrementkammer so gewählt werden, dass die Kammer einfach mit dem Ge bäude verbunden wird. Die innere Breite des Behälters kann in der Grössenordnung von 1 m liegen. Die Ab messungen beziehen sich hierbei auf einen Behälter der kleinsten zweckmässigen Grösse.
Die Oberkante der Müllkammer kann in einem sol chen Abstand von ,der Erdoberfläche angeordnet wer den, dass das Innere .der Kammer einfach zugänglich ist. Falls erwünscht, kann diese Kammer an eine Leitung angeschlossen werden, die zum Gehäuse führt und als Schuttschacht dient. Das Volumen der Müllkammer soll wesentlich grösser sein als das der Exkrementkam- mer. Das minimale Volumen der Müllkammer liegt bei etwa 1,5 m.
Die Abmessungen der Kammer können verändert werden, die wesentlichste Forderung ist die nach einer guten Luftzufuhr zur Abfallmasse. Wenn die Müllkammer hoch ist, wird ein zu hoher Druck und eine ungenügende Luftzufuhr dadurch vermieden, dass nach unten offene U-förmige Kanäle in die Kammer so einge setzt werden, dass sie eine gitterförmige Anordnung bil den, die etwa parallel zum Boden oder etwas weniger geneigt als der Boden des Behälters verläuft. Eine derar tige Konstruktion ist in den Zeichnungen dargestellt.
Zweckmässigerweise soll die innere Höhe und Breite der Kanäle 5 cm nicht übersteigen und ihr Abstand soll bei etwa 15 cm liegen. Wenn die obere Begrenzung der Ex kremente die Kanalöffnungen in der Kammer erreicht, sollen Abschirmungen vorgesehen werden, so dass keine Verstopfung auftreten kann.
Die Speicherkammer soll so geformt sein, dass der Inhalt eine Schicht von verhältnismässig geringer Tiefe und grosser Oberfläche, die mit Luft in Berührung kommt, aufweist. Zusätzlich soll das Volumen der Kam mer so gross sein, dass die Kammer Abfall während einer ausreichend grossen Zeitperiode, z. B. über ein Jahr, aufnehmen kann. Um ein Entfernen des Inhaltes der Kammer zu erleichtern, soll die Länge wenigstens 1,5 m betragen.
Die Luftdurchtnttswege in den Trennwänden sollen über die gesamten Oberflächen der Trennwände verteilt sein. Die oberen Durchflusswege oder Kanäle sollen verhältnismässig gross sein, so dass eine ausreichende Luftzirkulation im Behälter und eine Ventilation der oberen Schichten des Abfalles ermöglicht wird. Ande rerseits soll die Länge der Durchflusswege nicht grösser sein als erforderlich ist, um ein Hindurchfallen des Ab falls zu verhindern. Die Trennwände können in Form perforierter Platten oder Gitter ausgebildet werden.
Die Trennwand zwischen der Exkrementkammer und der Müllkammer soll soweit über den Boden des Behälters reichen, dass der Müll nicht zuviel von dem Raum der Exkrementkammer einnimmt. Andererseits soll eine gewisse Mischung,der verschiedenen Arten von Abfall erreicht werden, was einen vorteilhaften Einfluss auf die Feuchtigkeitsverteilung, Porösität und .die Luftzufuhr ausübt.
Die Trennwand zwischen .der Müllkammer und der Speicherkammer hat .die Aufgabe, nicht vermoderten Abfall in der oberen Schicht der Müllkammer daran zu hindern, dass er auf den vermoderten Abfall in der Speicherkammer fällt. Die Öffnungen am Boden erhal ten eine solche Höhe, :dass nur der Abfall, der umge wandelt wird, in die Speicherkammer gelangen kann. In einem Behälter, der in .den Zeichnungen dazgestellt ist, kann die Höhe der Öffnungen etwa 30 cm betragen. Die Abdeckung 9 geöffnet werden, z.
B. hochgeschwenkt oder angehoben werden.
Höhe soll ebenfalls dem- Volumen und der Höhe des Abfalles in der Müllkammer wie auch der Länge der Speicherkammer angepasst sein.
Die Ventilation der Abfallmassen ist von wesenth- cher Bedeutung für die gewünschte Umwandlung und bestimmt in hohem Masse die Auslegung des- Behälters und der Kammer. Wie bereits erwähnt, muss dafür Sorge getragen werden, dass die in Berührung mit der durch. die Anordnung strömenden Luft kommende Flä che ausreichend gross ist.
Dies ist gegeben, wenn die Kammern so bemessen wenden, .dass ihr Inhalt Schich ten von verhältnismässig kleiner Tiefe und einer, grossen Oberfläche bildet.
Dieser Zustand ist besonders kritisch, soweit es die Exkrement und Speicherkammer betrifft. Falls er- wünscht, kann die Müllkammer verhältnismässig kurz und hoch sein, da die Ventilation des Inhaltes durch die Luftdurchflussmenge in den Trennwandungen, und durch Luftkanäle, falls solche vorhanden sind; unter stützt wird.
Aufgrund der im Abfall erzeugten Wärme wird die Luft im Behälter aus dem Lufteinlass bei geringem Pegel in: der Speicherkammer in den Luftauslass. im oberen Teil des Behälters geführt. Die Luftströmung wird. ferner dadurch verbessert, dass die Abdeckungen der Kammer, wie bereits oben beschrieben, geneigt sind.
Der Behälter kann mit einem Ofen verglichen wer den, die Exkrement und Müllkammern entsprechen dabei der Verbrennungskammer, die Speicherkammer dem Aschebehälter und der Luftauslass dem. Schorn stein. Wenn Teile der Kammerwandungen und Ab.dek- kungen aus durchscheinendem Material bestehen, wird die Erwärmung des Inhaltes aufgrund der Sonnenein strahlung erhöht, so dass der Umwandlungsvorgang be schleunigt wird.
In einem für kontinuierlichen Betrieb ausgelegten Behälter steigt der Inhalt der Müllkammer nach be stimmter Zeit, z. B. einigen Monaten, auf einen Pegel an, der ziemlich weit über dem Boden liegt, bleibt dann aber auf diesem Pegel nahezu konstant.
Aufgrund der Neigung des Bodens des Behälters, be wegt sich bereits vermoderter Abfall kontinuierlich in die Speicherkammer, wenn weiterer Abfall den Exkre ment- und Müllkammern zugeführt wird. Während die ses Zuführens fallen die darunterliegenden Schichten zusammen und vermodern. Bei diesem Vorgang nimmt das Volumen des Abfalles bis auf einen Bruchteil des ursprünglichen Volumens ab, woraus sich ergibt, dass die Verschiebung in der Bodenschicht langsam vor sich geht.
Insbesondere wenn die Höhe des Abfalles. im Müll behälter gross ist, wird das Material unabhängig von der Grösse der Bodenneigung durch die Öffnung heraus und in die Speicherkammer gedrückt. WenndieBodennei- gung jedoch zu gering ist, tritt schliesslich ein Gleichge wichtszustand ein.
Eine zu grosse Neigung bewirkt, dass nicht ausreichend vermoderter Abfall in die Speicher kammer gelangt und im unteren Teil gesammelt wird, wo er nacheinander eine tiefe Schicht bildet, deren Bodenteil durch den ältesten Abfall .dargestellt wird. Offensichtlich ist es dann sehr schwierig, diesen Teil zu entfernen. Ein weiterer Nachteil besteht ,darin, dass der Feuchtegehalt leicht zu hoch und die Konzentra tion von Sauerstoff zu niedrig wird,. so dass aerobische Vorgänge in der Grundschicht vor sich gehen.
Versuche haben gezeigt, dass die Neigung des Bodens inner halb verhältnismässig enger Grenzen gewählt werden kann.
Die Neigung soll zwischen 1:4 und 1:3 (entsprechend 14 und 18,5 ) betragen. Bereits kleinere Abweichungen von diesen Werten ergeben nachteiligen Betrieb.
Die Neigung ,des Bodens des Behälters braucht in Längsrichtung nicht konstant zu sein, es ist auch nicht erforderlich, dass der Boden geradlinig verläuft. Das Profil kann auch gewölbt, oder abgestuft sein. Nach einem Ausführungsbeispiel kann der obere Teil eine Neigung von 1:3-, .der mittlere Teil eine Neigung von 1:3,5 und der untere Teile eine Neigung von 1:4 aufwei- sen. Wenn eine abgestufte Ausbildung verwendet wird, können die Stufen unterhalb der Trennwände geradlinig ausgebildet wenden und die Neigungen der verschiede nen Stufenteile können gleich oder ungleich sein.
Wenn .die Gesamtlänge des Behälters etwa 3,5 m und die Neigung etwa 16 beträgt, ist die Höhendifferenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Teil des Bodens etwa 1 m. Die Tiefe der Exkrementkammer beträgt dann wenigstens 1 bis 1,5 m.
Wie in den Zeichnungen dargestellt, kann der Behäl ter durch ebene Flächen gebildet werden. Jedoch kann er nach einer anderen Ausführungsform auch vollstän dig oder teilweise durch zylindrische Rohrelemente zu sammengesetzt sein. Ferner ist es möglich, ihn aus einem Stück herzustellen, z. B. durch Vergiessen oder indem vorgefertigte Teile miteinander verbunden wer den, die Änderungen in der Form wie auch in der Grösse ermöglichen. Werden diese Merkmale der Aus legung des.
Behälters, die den Betrieb der Anordnung bestimmen, berücksichtigt, kann der übrige Teil nach den Gegebenheiten und der Art der Verwendung verändert werden.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Kammern gezeigt, es können jedoch auch mehr Kam mern vorgesehen werden. Wenn nur zwei Kammern _ verwendet werden, bildet eine von ihnen die Aufnahme kammer und die andere die Speicherkammer. Dieses Ausführungsbeispiel ist von besonderem Wert, wenn die Exkremente von Tieren stammen, so dass eine Geruchs freiheit nicht erforderlich ist.
Ferner sollte die Anordnung als zentrale Stelle zur Aufnahme organischen Abfalls und zur biologischen Umwandlung verwendet werden, diese zentrale Stelle wird nicht direkt mit einem Klosett verbunden und kann mit oder ohne Zuführung solcher Substanzen betrieben werden. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass der Vorgang vollständig automatisch durchgeführt wird und dass das Endprodukt wesentliche Mengen von humusr bildenden Substanzen; darstellt.