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Die vorliegende Erfindung betrifft das allgemeine technische Gebiet von Vorrichtungen zur Entsorgung, Ableitung und Umwandlung menschlicher Fäkalien und Urin.
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Die Erfindung betrifft insbesondere das Gebiet der Komposttrockentoiletten unter Verwendung von Regenwürmern.
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Außer den Lösungen der elektrischen Verbrennung oder des chemischen Abbaus sind im Stand der Technik verschiedene Arten Komposttoiletten bekannt.
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Die
US 5 192 428 A lehrt ein tragbares System zum Behandeln von Fäkalien und sonstigen Abfällen, wobei das System ein Kompostiermittel umfasst, das den Fäkalien und sonstigen Abfällen ausreichend Luft und Wasser zuführt.
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Die
DE 36 30 637 A1 lehrt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur biologischen Umwandlung von organischen Stoffen in einem Sammelbehälter.
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Aus der
US 4 254 515 A ist eine Vorrichtung mit einem Toilettensitz bekannt, der über einer Öffnung einer nach dem Schwerkraftprinzip funktionierenden Ableitung angeordnet ist, die in eine Einrichtung zum Sammeln flüssiger Exkremente und fester Abfälle wie Fäkalien und Toilettenpapier mündet. Die Sammeleinrichtung ist durch ein Endlosband gebildet, das so ausgestattet ist, dass ein Teil der flüssigen Exkremente abgesondert wird. Das Band vermag eine Trennung zwischen festen Abfällen und überschüssigen flüssigen Exkrementen sicherzustellen, die in einer geeigneten Verarbeitungsanlage gesammelt werden. Das Endlosband wird in Gang gesetzt, um die Beförderung der festen Abfälle zu einer Verarbeitungsanlage zu gewährleisten, welche ein Verarbeitungsprodukt liefert, das dazu bestimmt ist, den festen Abfällen in einem auf einer vorgegebenen Temperatur gehaltenen Lagerbehälter beigemischt zu werden.
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Die vorgeschlagene Verarbeitung der Fäkalien erfordert die Zuführung eines Verarbeitungshilfsmittels, das zu einem Endprodukt führt, welches bezogen auf die zu verarbeitenden festen Abfälle ein relativ großes Volumen und Gewicht aufweist.
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Eine andere Kompostiertechnik, die insbesondere bei der Verarbeitung von Klärschlamm eingesetzt wird, besteht darin, Regenwürmer einer geeigneten Art als Belüftungsmittel für die in Kompost umzuwandelnde Masse zu verwenden. Die Tätigkeit der im Verdauungstrakt der Regenwürmer angesiedelten Mikroorganismen ermöglicht es, die Umwandlung des Schlamms in Kompost zu beschleunigen.
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Die Anwendung dieser Technik auf Komposttoiletten wirft verschiedene Probleme auf. Zunächst wurde festgestellt, dass die Regenwürmer auf bestimmte in Harnstoffen enthaltene Substanzen und insbesondere auf Ammoniak empfindlich reagieren, der bei der Umwandlung von Harnstoffen anfällt. Zudem überleben Regenwürmer nur in einer feuchten Umgebung.
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Die Erfindung hat folglich das Ziel, diese Probleme zu beheben, indem eine Toilettenvorrichtung vorgeschlagen wird, die für die Verwendung von Regenwürmern zur Umwandlung von Fäkalien geeignet ist.
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Um die oben genannten Ziele zu erreichen, wird eine Komposttoiletteninstallation gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Verschiedene andere Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, die beispielhaft und in nicht einschränkender Weise Ausführungs- und Anwendungsformen des Erfindungsgegenstandes zeigen.
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1 ist eine schematische perspektivische Ansicht, die ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Toiletteninstallation zeigt.
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2 ist eine perspektivische Detailansicht einer Ausführungsvariante der Fördereinrichtung.
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3 ist eine Detailschnittansicht einer anderen Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Fördereinrichtung.
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4 ist eine Schnittansicht einer Ausführungsvariante, die ferner eine Verteilungseinrichtung umfasst.
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5 ist eine Schnittansicht einer Ausführungsvariante, die ein Mittel zum Regulieren des Regenwassers umfasst.
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Wie sich aus 1 genauer ergibt, umfasst die erfindungsgemäße Toiletteninstallation 1 einen Sitz 2, der eine Öffnung 3 einer nach dem Schwerkraftprinzip funktionierenden Ableitung flüssiger Exkremente 4 wie Urin einerseits und von Fäkalien 5 und sonstigen, im Wesentlichen aus Toilettenpapier aber auch aus Zigarettenkippen oder Damenbinden bestehenden Abfällen 6 andererseits begrenzt.
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Die Schwerkraftableitungsöffnung 3 kann beispielsweise durch ein quasizylindrisches Abflussrohr 7 mit großem Durchmesser von zum Beispiel 20 bis 30 cm verlängert sein.
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Die Ableitungsöffnung 3 ist senkrecht zu einer Einrichtung 8 zur Aufnahme der flüssigen Exkremente 4, der Fäkalien 5 und der sonstigen Abfälle 6 angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist – wie in 1 dargestellt – die Aufnahmeeinrichtung 8 durch eine schräge Fläche 8a gebildet, die so gestaltet ist, dass eine nach dem Schwerkraftprinzip wirkende vollständige Trennung zwischen den flüssigen Exkrementen 4 einerseits und den Fäkalien 5 und sonstigen Abfällen 6 andererseits sichergestellt ist. Die Aufnahmefläche ist mit einem Winkel α geneigt, der zwischen einem Wert von einigen wenigen Grad bis mehreren Dutzenden Grad, vorzugsweise zwischen 5 und 30°, liegt. Die schräge Fläche stellt somit eine Trennung der flüssigen Exkremente 4 sicher, die von dem unter der Ableitungsöffnung 3 gelegenen Aufnahmebereich zum unteren Ende der schrägen Fläche abfließen, um anschließend durch Schwerkraft in einen Sammelbehälter 9 zu fallen, der im Wesentlichen unterhalb des unteren Endes der schrägen Fläche 8a angeordnet ist.
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Bei dem insbesondere in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel bildet die schräge Fläche 8a einen Teil einer Fördereinrichtung 10, die durch ein Förderband 10a gebildet ist. Das Förderband wird durch ein zwischen zwei Walzen 11 und 12 angebrachtes Endlosband gebildet. Eine der Walzen ist dazu bestimmt, drehend angetrieben zu werden, um die Bewegung des Förderbandes in eine Richtung f1 zu gewährleisten, die nach oben bzw. zur höchsten Stelle des Bandes 10a weist. Das Förderband 10a wird mit Hilfe einer Antriebseinrichtung 13 fortbewegt, wie zum Beispiel einem mechanischen Antrieb, der nach jeder Benutzung der Toilette durch ein Pedal betätigt wird.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante ist die Antriebseinrichtung 13 so konzipiert, dass ein sogenannter rascher Vorschub des Bandes 10a gewährleistet ist, so dass die Fäkalien 5 und sonstigen Abfälle 6 nicht durch die von den nachfolgenden Benutzern herrührenden flüssigen Exkremente 4 befeuchtet werden. Das Förderband 10a wird zum Beispiel nach jeder Benutzung um einen ausreichend großen Abstand fortbewegt, um die bereits angesammelten Fäkalien und sonstigen Abfälle außerhalb der Senkrechten der Öffnung 3 zu platzieren. Gemäß dieser Variante gelangen die Fäkalien und sonstigen Abfälle nach einigen, zum Beispiel 4 bis 6 Toilettenbenutzungen, an die höchste Stelle des Bandes.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante ist die Antriebseinrichtung 13 dazu geeignet, einen sogenannten langsamen Vorschub des Bandes 10a zu gewährleisten. Gemäß dieser Ausführungsvariante erfolgt der Vorschub des Bandes 10a in der Art, dass die Fäkalien 5 und sonstigen Abfälle 6 durch die später durch die Öffnung 3 abgeleiteten und von nachfolgenden Toilettenbenutzern herrührenden flüssigen Exkremente 4 erneut befeuchtet werden können. Dies erlaubt, Brandgefahren zu verhindern, insbesondere wenn eine noch brennende Zigarette in die Ableitungsöffnung 3 geworfen wird. Das Toilettenpapier und die Fäkalien gelangen zum Beispiel nach mehreren Dutzend Toilettenbenutzungen zur höchsten Stelle des Bandes.
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Gemäß einer in 2 dargestellten Ausführungsvariante ist das Förderband mit Überlaufrückhalterändern 14 versehen, um das seitliche Abfließen der flüssigen Exkremente zu verhindern. Gemäß einer nicht dargestellten Variante können diese Ränder auch an senkrechten feststehenden Spritzschutzvorrichtungen reiben, die mit einem Tunnel fest verbunden sind, der vor der Ableitungsöffnung 3 angeordnet ist und das Förderband "bedeckt", um die Spritzer der flüssigen Exkremente zurückzuhalten.
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Das Förderband 10a kann, wie in 2 dargestellt, im unteren Teil seines oberen Endes 18 einen Kratzer 15 umfassen. Dieser auf dem Förderweg des Bandes angeordnete Kratzer 15 erlaubt es, die Fäkalien und sonstigen auf dem Band haftenden Abfälle zu lösen und somit das Band grob zu säubern.
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Feststehende, im oberen Teil des unteren Endes des Förderbandes 10a angeordnete Prallplatten 16, unter denen das Band 10a verläuft, können gleichfalls vorgesehen sein. Diese Prallplatten 16 ermöglichen das Zurückhalten der Fäkalien, die auf dem Förderband nach unten fallen oder rutschen würden, wobei die flüssigen Exkremente jedoch seitlich vorbeigelangen können. Nachdem die Fäkalien durch die Prallplatten 16 zurückgehalten sind, haften sie aneinander und werden danach auf dem Förderband nach oben befördert.
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Nach jeder Benutzung der Toiletten wird das Förderband 10a durch die Antriebseinrichtung 13 in Pfeilrichtung f1 verschoben, wodurch der Transport der Fäkalien und sonstigen Abfälle nach oben bzw. zur höchsten Stelle des Förderbandes gewährleistet ist. Gelangen die Fäkalien und sonstigen Abfälle an das obere Ende des Bandes, werden sie durch Schwerkraftwirkung entweder direkt in einen Lagerbereich 17 oder auf eine weitere Fördereinrichtung gekippt, die, wie in 1 dargestellt, in etwa senkrecht zu dem oberen Ende des Förderbandes 10a angeordnet ist.
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Gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsvariante ist diese sogenannte Zusatz-Fördereinrichtung durch eine Kratzkette 10b gebildet, die auf einer schrägen Fläche läuft und auf dieser aufliegt und zum Beispiel die Form einer Metallplatte 19 hat. Die feststehende Oberfläche 19 könnte auch waagerecht sein. Die Kratzkette 10b umfasst eine Reihe von Kratzelementen 20, die jeweils an jedem Ende durch zwei zwischen zwei Walzen angebrachten und sich drehend fortbewegenden Endlosketten gehalten werden. Diese Kratzelemente 20 können, wie dargestellt, Röhren mit geringem Querschnitt sein oder auch eine andere geeignete Form aufweisen, wie zum Beispiel kleine flache Kratzer. Die von dem Förderband 10a mitgeführten Fäkalien und sonstigen Abfälle fallen an dessen Ende auf die Platte 19.
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Die Ketten sind dazu bestimmt, durch eine Drehbewegung angetrieben zu werden, um die Fortbewegung der Kratzelemente 20 in einer nach oben bzw. zur höchsten Stelle der Platte 19 weisenden Richtung f2 zu gewährleisten. Die Kratzkette 10b wird mit Hilfe der Antriebseinrichtung 13 durch eine entsprechende dem Fachmann wohlbekannte Übertragung fortbewegt.
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Die Fäkalien und sonstigen Abfälle werden so durch die Kratzelemente zum oberen Ende der Metallplatte 19 geschoben, von wo sie durch Schwerkraft herabfallen, um im Lagerbereich 17 ein Kompostiergut 21 zu bilden. Dieses Kompostiergut 21 enthält Regenwürmer 22 einer Art, die für die Umwandlung von Fäkalien und sonstigen Abfällen in Kompost geeignet sind, wie zum Beispiel die Regenwürmer der Art Eisenia foetida.
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Das Kompostiergut 21 ist somit aus Fäkalien 5 und sonstigen Abfällen 6 gebildet, die durch die Fördereinrichtung neu zugeführt wurden, sowie aus Regenwürmern 22, aus sich in Umwandlung befindlichem Material 5t und aus Kompost 5c.
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Gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsart ist der Lagerbereich 17 wenigstens zum Teil durch den Erdboden begrenzt, auf dem das Kompostiergut 21 liegt. Die Regenwürmer 22 können somit dem Kompostiergut zugeführt werden oder spontan aus der Erde zuwandern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bewegt sich die Kratzkette 10b mit einer geringeren Geschwindigkeit als das Förderband 10a. Bewegt sich das Band 10a um einige Zentimeter, zum Beispiel um 2 bis 3 cm, so kann beispielsweise vorgesehen werden, dass sich die Kratzkette 10b um einige Millimeter oder einen Millimeterbruchteil fortbewegt, zum Beispiel um ein Zehntel Millimeter.
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Die zweite zusätzliche Fördereinrichtung ermöglicht somit, eventuell noch in den Fäkalien und sonstigen Abfällen vorhandene Urinspuren durch Verdunstung zu beseitigen. Die Installation kann auch eine Lüftungseinrichtung 23 umfassen, die über der Platte 19 angeordnet ist. Wie in 1 dargestellt, ist der Lüfter 23 in einem Kanal 24 angebracht, der zum Beispiel in Form eines Schornsteins nach außen mündet.
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Gemäß der Ausführungsform aus 1 kommt der Kratzkette 10b auch die Funktion einer Einrichtung 25 zum Verteilen des Kompostiergutes 21 zu, wobei ein relatives Verlagern der neueren Fäkalien 5 und sonstigen Abfälle 6 bezüglich der bereits in Kompost 5c umgewandelten gewährleistet wird. Die Fäkalien 5 und sonstigen Abfälle 6 fallen in dem Lagerbereich 17 auf einen Haufen und tragen zur Bildung des Kompostiergutes 21 bei. Hat der Haufen eine entsprechende Höhe erreicht, schieben die in der unteren Hälfte der Kratzkette 10b angeordneten Kratzelemente 20 bei ihrer Rückkehrbewegung die neueren Fäkalien in Richtung auf den Toilettensitz 2. Durch Verteilen des Kompostiergutes vergrößert diese Vorrichtung die Menge an Fäkalien und gelagertem Kompost. Wie 1 zeigt, ist am Ende der Kratzkette 10b, in entgegengesetzter Richtung zum Toilettensitz 2, eine Zugangsöffnung oder -klappe 26 vorgesehen, die einen direkten Zugriff auf die älteren Fäkalien und somit auf die sich in Umwandlung befindlichen bzw. auf die bereits in Kompost umgewandelten erlaubt.
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Bei einer anderen, nicht dargestellten Variante ist in dem Lagerbereich 17 ein vorübergehender Lagerbereich vorgesehen, der in der Nähe der Zugangsklappe 26 angeordnet ist und dem das Kompostiergut bis zu seiner endgültigen Entnahme zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel alle fünf Jahre, manuell zugeführt wird.
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Die erfindungsgemäßen Toilettenvorrichtungen zeichnen sich dadurch aus, dass in dem Lagerbereich 17 ein Befeuchtungsmittel vorhanden ist.
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Die erfindungsgemäßen Toiletten sind allgemein dazu bestimmt, in freier Natur aufgestellt zu werden, um damit Standorte zu versehen, die von Versorgungsnetzen und Energiequellen abgeschnitten oder entfernt sind. Regenwasser einsetzende Befeuchtungsmittel sind folglich solchen vorzuziehen, die elektrische Pumpen verwenden.
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Wie in 1 dargestellt, befindet sich der Toilettensitz 2 in einer Kabine 27. Erfindungsgemäß liegt der Lagerbereich 17 in einem Tunnel 28, dessen oberer Teil 29 mit Durchlässen 30 versehen ist, durch die das Regenwasser hindurchdringen und somit das Kompostiergut 21 bei jedem Regen erneut befeuchten kann. Die Durchlässe 30 haben beispielsweise die Form von kleinen Löchern. Der obere Teil des Tunnels kann auch von Erde bedeckt sein, um die Luftundurchlässigkeit zu gewährleisten. Auch wenn die Anlage 1 einen luftdichten Raum bildet, so wird insbesondere durch die Ableitungsöffnung 3 ständig Luft durch den Lüfter 23 angesaugt, wodurch jeder schlechte Geruch in der Kabine 27 beseitigt wird und wobei die Lufterneuerung im Tunnel durch Ansaugen der Luft in der Kabine durch den Toilettensitz erfolgt.
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Gemäß einer besonderen Ausführung kann vorgesehen werden, dass der Tunnel 28 ein Mittel zum Regulieren der auf das Kompostiergut 21 niedergehenden Regenwassermenge umfasst und somit das Durchnässen des Kompostiergutes bei zu starken Regenfällen verhindert wird. Vorzugsweise ist zu vermeiden, dass durch den Kontakt mit den Fäkalien verunreinigte, überschüssige Regenwassermengen in den Boden gelangen und das Grundwasser verunreinigen.
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In 5 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, die die auf das Kompostiergut niedergehende Regenwassermenge überwacht. Das Mittel 41 zum Regulieren des Regenwassers 47 ist in dem Lagerbereich 17 unter dem mit den Durchlässen versehenen oberen Teil 29 des Tunnels angeordnet und ist durch eine Platte 42 gebildet, die mit Löchern versehen ist, durch die das Regenwasser hindurchdringen kann, und die in Richtung ihres über einer Ablaufrinne 46 angeordneten Endes 42a auf einer feststehenden horizontalen Achse 45 schwenkbar gelagert ist und in Richtung ihres anderen, über dem Kompostiergut 21 angeordneten Endes 42b von einem oder mehreren Schwimmern 43 getragen wird, die in einem Vorratsbehälter 44 angeordnet sind, so dass bei leerem Behälter 44 die Platte 42 zum Kompostiergut 21 geneigt ist. Bei starkem Regen fließt der von den Durchlässen 30 auf die Platte 42 niedergehende Regen auf die Platte 42 und läuft auf das Kompostiergut 21 und befeuchtet es; gleichzeitig dringt der Regen 47 auch durch die Platte und füllt den Behälter 44, in dem sich der Schwimmer 43 befindet. Steigt der Wasserstand in dem Behälter 44, steigt der Schwimmer 43 nach oben und richtet somit die schwenkbare Platte in Richtung der Ablaufrinne 46 aus, zu der das Regenwasser abläuft, wodurch folglich das Durchnässen des Kompostiergutes 21 verhindert wird. In Trockenzeiten verdunstet das Wasser in dem Behälter 44, der Schwimmer 43 sinkt wieder ab und richtet somit die Platte 42 in Richtung des Kompostiergutes 21 aus.
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In Trockenzeiten kann auch vorgesehen werden, dass das in dem Vorratsbehälter 44 enthaltene Wasser langsam über das Kompostiergut 21 ausgebracht wird, zum Beispiel durch Textilien mit kapillarer Eigenschaft, und somit die erneute Befeuchtung des Kompostiergutes 21 ermöglicht wird.
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Gemäß einer nicht dargestellten Variante kann das bei starkem Regen niedergehende Wasser zum Beispiel durch Verwenden einer feststehenden Platte oder eines zwischen dem oberen Teil 29 des Tunnels und der Kratzkette 10b angeordneten und in Richtung auf einen Vorratsbehälter ausgerichteten Sammelbeckens gelagert werden, so dass das auf die Platte oder das Sammelbecken niedergehende Wasser zu dem Vorratsbehälter geleitet wird. Diese Vorrichtung vermag auch die zusätzliche Fördereinrichtung 10b zu schützen und somit das erneute Befeuchten der auf der schrägen Fläche 19 befindlichen Fäkalien und sonstigen Abfälle zu verhindern.
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In dem vorangehenden Beispiel ist die unter der Ableitungsöffnung 3 angeordnete und als erste Fördereinrichtung bezeichnete Fördereinrichtung durch ein Förderband 10a gebildet. Wie aus 3 zu ersehen ist, kann diese Fördereinrichtung durch ein anderes Mittel gebildet sein, zum Beispiel einen beweglichen Kratzer 10c, der auf einer schrägen Fläche angebracht ist, die beispielsweise durch eine Metallplatte 8b gebildet ist. Sofern keine vollkommene Dichtigkeit zwischen den Kratzelementen und der schrägen Fläche besteht, kann Urin durch die so entstehenden Zwischenräume abfließen, wodurch die gewünschte Trennung sichergestellt ist.
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Die Verlagerung der Fäkalien 5 und sonstigen Abfälle 6 ist durch wenigstens einen beweglichen Kratzer 10c gewährleistet, der über der feststehenden schrägen Fläche 8b angebracht ist. Der bewegliche Kratzer 10c wird an jedem Ende von zwei Endlosketten 31, 32 gehalten, die zwischen zwei Walzen 33, 34 montiert sind und durch die Rotationsantriebseinrichtung 13 drehend fortbewegt werden. Der bewegliche Kratzer kann, wie vorstehend ausgeführt, mit einem langsamen oder schnellen Vorschub fortbewegt werden.
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Gemäß einer anderen Variante kann die erste Fördereinrichtung, wie vorstehend beschrieben, durch eine Kratzkette mit einer Reihe von Kratzelementen gebildet sein.
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Um zu verhindern, dass die Fäkalien und sonstigen Abfälle an dem bzw. den Kratzelementen haften bleiben, kann, wie in 3 dargestellt, vorgesehen sein, dass
- – das bzw. die Kratzelemente eine zur schrägen Fläche entgegengesetzte Neigung haben und
- – ein schwenkbarer und elastisch vorgespannter Kratzer 35 dafür vorgesehen ist, in einer Rückkehrbewegung gegen das bzw. die Kratzelemente zu drücken, um das bzw. die Kratzelemente abzustreifen.
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Die elastische Vorspannung des Kratzers 35 erfolgt zum Beispiel mit Hilfe einer Feder oder eines Gegengewichts.
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Die Fördereinrichtungen, d. h. das Förderband 10a, die Kratzkette 10b oder der bewegliche Kratzer 10c, können in unterschiedlicher Weise eingesetzt werden: alleine oder in Kombination miteinander, unmittelbar am Auslauf der Ableitung oder als zusätzliches Mittel.
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In gleicher Weise kann vorgesehen sein, beim Verlassen dieser Fördereinrichtungen eine separate Verteilungseinrichtung 25 anzubringen. Gemäß der in 4 dargestellten Variante ist diese Verteilungseinrichtung 25 durch eine Kratzkette 36 gebildet, durch die die Fäkalien 5 und sonstigen Abfälle 6 beim Verlassen der Fördereinrichtung 10 hindurchfallen, um in dem Lagerbereich einen Haufen zu bilden, der zu dem Kompostiergut 21 gehört.
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Diese Kratzkette 36 ist aus Kratzelementen 37, zum Beispiel in Form von Röhren mit geringem Querschnitt oder Kratzern, gebildet, die an jedem Ende von zwei zwischen drei Walzen (38, 39, 40) montierten und sich drehend fortbewegenden Endlosketten gehalten werden, so dass der untere Teil der Kette schräg ist.
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Zwischen den beiden Walzen 39 und 40 an dem in Richtung der Fördereinrichtung 10 gelegenen Ende der Kratzkette 36 besteht daher ein ausreichend groß bemessener Abstand. Wächst der durch die Fördereinrichtung 10 zugeführte Fäkalienhaufen an, befindet sich dieser zu beiden Seiten des unteren Teils der Kratzkette 36.
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Die Walzen sind dafür vorgesehen, durch eine Drehbewegung angetrieben zu werden, um die Bewegung der Kette in die nach oben weisende Richtung f3 zu gewährleisten. Diese Bewegung erfolgt mit Hilfe der Antriebseinrichtung 13 durch ein geeignetes Übertragungsmittel, um einen äußerst langsamen Vorschub der Kette von etwa zehn bis hundert Mikrometer pro Toilettenbenutzung zu gewährleisten.
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Die auf dem schrägen unteren Teil der Kratzkette 36 liegenden neueren Fäkalien und sonstigen Abfälle werden somit zu dem Ende der Kette geschoben, das dem Toilettensitz 2 entgegengesetzt liegt, um schließlich in den Lagerbereich 17 zu fallen. Dank der Neigung des unteren Teils der Kratzkette 36 ist somit das Verteilen des Kompostiergutes gewährleistet, und der Zugriff darauf durch die Klappe 26 wird erleichtert.
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Gemäß einer nicht dargestellten Variante umfasst die Anlage 1 ein Maschennetz, das in dem das Kompostiergut 21 begrenzenden Erdboden angeordnet ist, wobei die Maschen dieses Netzes eine geeignete Größe haben, um Regenwürmer 22 hindurchzulassen und das Kompostgut 21 vor Säugetieren wie zum Beispiel Maulwürfen zu schützen.
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Es versteht sich natürlich, dass die Maschen dieses Netzes so groß sein müssen, dass es von den der Wurmkompostierung dienenden Regenwürmern durchdrungen werden kann, und so klein, dass Maulwürfe nicht hindurchgelangen können. Dieses Netz kann zum Beispiel die Form eines Gitters haben, das vorzugsweise aus einem korrosionsresistenten Material wie zum Beispiel nichtrostendem Edelstahl besteht.