Hydraulische Antriebseinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Antriebs-Einrichtung mit einem Hauptzylinder und zwei teleskopartig aus diesem ausfahrbaren Kolben, sowie einer Steuereinrichtung für die Druckmittelzu- und -ab führung.
Derartige hydraulische Einrichtungen werden insbe sondere zur Betätigung der Ausleger von Kranen, Bag gern und ähnlichen Maschinen vorgesehen. Sie müssen zu diesem Zwecke oft sehr grosse Hübe ausführen können.
Es ist hiebei bekannt, mehrere Kolben teleskopartig ineinander anzuordnen. Bei diesen Vorrichtungen hingen die Vorderseiten und die Rückseiten der einzelnen Kol ben jeweils zusammen, so dass sich bei Beaufschlagung mit Druckflüssigkeit alle Kolben zugleich aus dem Zy linder heraus oder in diesen hinein bewegten. Diese Art der Kolbenverstellung hat aber den Nachteil der ungenauen Steuerung.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, zu erreichen, dass immer erst ein Kolben seinen ganzen Weg durchläuft und dann erst der nächste Hub beginnt.
Erfindungsgemäss wird das bei einer hydraulischen Antriebs-Einrichtung der oben genannten Art dadurch erreicht; dass der Druckraum des Hauptzylinders un mittelbar mit dem Innenraum der hohlen Kolbenstange des im Hauptzylinder verschiebbaren Kolbens und über eine Leitung mit der Steuereinrichtung in Verbindung steht und dass sowohl der Druckraum zwischen dieser Kolbenstange und dem Hauptzylinder,
als auch der Druckraum zwischen dieser Kolbenstange und der mit dem in ihr verschiebbaren Kolben verbundenen Kolben stange unabhängig voneinander mit der Steuereinrich- tung verbunden oder verbindbar sind.
Anhand der nachstehenden Figuren ist die Erfin dung im folgenden an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Zig. 1 die Seitenansicht eins mit der erfindungs- gemässen hydraulischen Antriebs-Einrichtung ausge rüsteten Auslegerkrans; Fig. 2 einen Schnitt durch die hydraulische Einrich tung mit der zugehörigen Steuereinrichtung;
Fig. 2a ein Schema der Druckmittelsteuerung in den jeweils drei Schaltstellungen der beiden Verteilerteile, die die Steuereinrichtung der in Zig. 2 gezeigten hydrauli schen Einrichtung bilden; Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der hydrauli schen Antriebs-Einrichtung nach der Erfindung mit einer anderen Steuereinrichtung;
FLg. 4 einen Schnitt durch ein H1alteventil für@ eine stufenweise Rückwärtsbewegung der teleskopartigen Kolben der hydraulischen Einrichtung.
Nach Fig. 1 wird die erfindungsgemässe Einrichtung gebildet durch eine Zylinder/Kolbeneinheit teleskopi scher Bauart A, die sich einerends auf einer Drehnabe 10 am Rahmen B des Krans oder dgl. abstützt (im vor liegenden Fall bildet dieser Rahmen Teil eines Fahr zeuggestells), während das andere Ende dieser Einheit an einem Zapfen 12 am Auslegerarm C des Krans drehbar montiert ist. Dieser Arm ist seinerseits durch einen Zapfen D am- erwähnten Rahmen B angelenkt.
Nach den Fig. 2 und 3 wird der Teleskopheber A ge bildet durch einen ersten Zylinder 16, der durch einen den besagten Zapfen 12 aufnehmenden Kopf 18 abge schlossen wird, in welchem ein Kolben 20 gleitet in fester Verbindung mit dem rohrförmigen Stössel 22. Dieser Stössel bildet einen zum ersten Zylinder koaxial angeordneten zweiten Zylinder; in welchem ein Kolben 24 gleitet, dessen Stange in ein die Drehnabe 1-0 auf nehmendes Auge endet. Die zweckmässig geführten Stangen 22 und 26 gleiten durch den bezüglichen Ab schlussdeckel 28 - am Zylinder 16, und der Deckel 30 ist fest verbunden mit der Stange 22.
Diese Deckel 28, 30 sowie Kopf 18 weisen An schlüsse 32, 34 bzw. 36 auf, je zu einer flexiblen zum Verteiler G führenden Leitung, welcher die Verbindung der Hauptkammer und der Sekundärkammern des He bers A mit den Leitungen H und K herstellt, welche zur Druck- bzw. Entladeseite führen.
Die Vorrichtung nach Fig.2 enthält als Steuerein- richtung einen Verteiler G, bestehend aus den auf einander ,abgestimmten beiden Teilen G, und G2, um im voraus bestimmte hydraulische Kreise herstellen zu können.
In Fisg. 2a ist ein Schema der D.ruckmittelsteuerung in den jeweis 3 Schaltstellungen der beiden Verteilerteile dargestellt. Jeder der beiden Verteilerteile G, und G2 bz- steht aus einem Ventil, das auf einem Zylinder gleitet und mit entsprechenden Anschlüssen versehen ist, mit denen die nach den besagten Anschlüssen 32,
34 und 36 führenden Leitungen L, M und N verbunden sind.
Die Anschlussbezeichnungen sind in Fig. 2a für den Verteilerteil G,. und in Klammern für den Verteilerteil G2 angegeben.
Die Ventile der beiden Verteilerteile sind mit je einem Bedienungsgriff P bzw. Q verbunden, der jeweils drei bestimmte Positionen einnehmen kann: In Position I, welche eine Zwischenstellung ist, sind jeweils die hydraulischen Kreise des betreffenden Ver teilerteils unterbrochen und die Druckleitung H steht in direkter Verbindung mit der Entladeseite K.
Durch Umlegen der beiden Griffe P und Q in die Positionen 1I (in Fig. 2a rechts) speist die Druckleitung H die Leitung L, während die beiden Leitungen M und N mit der Entladeseite verbunden sind. In diesem Fall wird der teleskopische Heber A voll .ausgefahren, wo bei sich die beiden Kolben 20 und 24 voneinander weg bewegen.
Werden dagegen die Griffe P und Q in die Positionen III umgelegt, so werden die Leitung M und N mit ,der Druckleitung H und die Leistung L mit der Ent- ladeseite K verbunden. Die Druckflüssigkeit bewirkt daher den Rückgang der Kolben 20 und 24.
Soll nur der Kolben 24 ausgefahren werden, so ist nur der Verteilerteil G,. zu betätigen, d. h. der Griff Q auf Position II umzulegen, um die Verbindungen zwi schen Leitung N und der Entladeseite K und zwischen der Leitung L und der Druckflüssigkeitsleitung H her zustellen. Der Griff P des Verteilerteils G2 wird da gegen in Position I belassen, damit die Leitung M ab geschlossen ist.
In diesem Fall fliesst die Druckflüssig keit in die durch die beiden Kolben 20 und 24 be grenzte Hauptkammer und verschiebt nur den Kolben 24; dessen Nebenkammer über die Leitung N mit der Entladeseite kommuniziert.
Der in der Hauptkammer des Hebers A herrschende Druck wirkt ausserdem auch auf den Kolben 20, der sich aber nicht bewegt, weil die in seiner Nebenkammer vorhandene Flüssigkeit einer solchen Bewegung entge genwirkt. Demzufolge führt der Ausleger C des Krans ungefähr die eine Hälfte der Gesamtbewegung aus.
Das Gegenteil, also das Ausfahren des Kolbens 20 bei re lativ zum Kolben 20 unveränderlicher Stellung des Kol bens 24, tritt ein bei Betätigung des Verteilerteils G2 durch Umlegen des Griffes P auf Position II, wobei der Griff Q in Stellung I belassen wird, so dass die Leitung N abgeschlossen ist und damit die beiden Kolben 20 und 24 fest miteinander verbunden sind.
Nach Fig.3, in welcher gleiche Teile durch die gleichen Bezugszeichen angedeutet sind, sieht die hy- draulische Speiseanlage, in Kombination mit dem Basis- verteiler G, einen Hilfsverteiler R vor, gesteuert durch den Hauptverteiler, welcher in diesem Fall von einer einfacheren Ausführung ist.
Der Hilfsverteiler R weist ein Gehäuse 40 auf, ver sehen mit Anschlüssen für die erwähnten Leitungen M und N und einem passenden Anschluss für eine Zwi schenleitung R,, welche jede derselben mit dem andern der beiden Verteiler G und R verbinden. Im Gehäuse 40 ist ein erster Kolben 42 unterge bracht, der in einer zugehörigen Bohrung 44 gleitet, welche durch einen Bypass L, mit der Leitung L in Verbindung steht.
Der Kolben 42 ist in Tandem angeordnet, aber nicht unbedingt mit einem zweiten in der Bohrung 48 glei tenden Kolben verbunden, welcher über einen Bypass N, mit der Leitung N in Verbindung steht.
Die Tandemkolben 42 und 46 wirken beide gegen einen Verteilerkolben 50, der im Mittelteil mit einer peripheren Ausispanmg 52 versehen ist, um jeden mit dem andern .der Anschlüsse zu verbinden, zu denen die Leitungen N und M führen, und der besagte Kolben steht unter dem Einfluss einer Druckfeder 54, die ihn in Anlage mit dem Kolben 46 hält.
Die Arbeitsweise der in Fig. 3 veranschaulichten An lage ist ähnlich der in Fig. 2, wobei jedoch zu beachten ist, dass durch die Wirkung auf den Verteiler G es mög lich ist, nur den Kolben 24 zu betätigen bzw.
den Kol ben 20, nachdem er den Kolben 24 in Tätigkeit ge setzt hat, oder es ist auch möglich, die Kolben 20 und 24 gleichzeitig für einen einheitlichen Hub in Wirkung treten zu lassen, namentlich, wenn eine grössere Lei stung zu vollbringen ist. Nacheinander folgend ist es möglich, den Kolben 24 derart zu betätigen, dass die Drehnaben 10 des teleskopischen Hebers eine Verschie bung ausführen können, die doppelt so gross ist wie die vorerwähnte.
Diese Betriebszustände werden erreicht durch Be tätigung des Verteilerhebels G, wobei dieser Verteiler ähnlich ist einem der Basisiverteiler G, oder G2.
Bei in. Position II cängestellten Handhebel P wird eine direkte Verbindung hergestellt, entweder zwischen den Leitungen H und L oder zwischen den Leitungen K und R,. Folglich betätigt der Aufgabedruck nur den Kolben 24, weil der Kolben 20 infolge Verschluss der Verbindung zwischen Leitung M und Leitung K blok- kiert bleibt.
Wenn der Kolben 24 die maximale Ausstellung er reicht, so führt eine weitere Druckaufgabe durch die Lei tung L im Zylinder 44 des Hilfsverteilers R, zum Auf bau eines Überdruckes, welcher unter Überwindung der Wirkung der Feder 44 den Verteilerkolben 50 ver schiebt, um die Verbindung zwischen Leitung M und Leitung R, herzustellen. Bei Einhaltung der Verbin dung zwischen den Leitungen H und L wird der Kolben 20 zusammen mit Kolben 24 derart verschoben, dass die Drehnabe 10 des teleskopischen Hebers den maxi malen Austrieb erreicht.
Die Rückwärtsbewegung der Kolben 20 und 24 er folgt, indem man den Handhebel P auf Position III bringt, zwecks Verbindung der Druckleitung H mit der Leitung R, wobei die Flüssigkeit den Rückzug des Kol bens 24 bewirkt. Gleichzeitig wird über die Leitung N, der Aufgabedruck in Zylinder 48 aufgebaut, wodurch der Verteilerkolben 50 gehoben und eine Verbindung zwischen Leitung M und Leitung R, zustande kommt, wobei letztere, wie vorerwähnt, durch die Leitung H ge- spiesen, während die Leitung L mit der Endladeleitung K verbunden wird.
Gemäss den Fig. 1 und 2 kann die hydraulische Anlage ergänzt werden durch ein Halteventil S, dar gestellt in Fig. 4. Ein solches Ventil weist Anschlüsse 60 und 62 auf, mittels welchen das Ventil in die Lei tung L eingeschaltet wird. Das Ventil enthält einen Kolben 64, der in einer Bohrung 65 gleitet, verbunden mit dem Anschluss 62, d. h. mit der Hauptkammer des teleskopischen Hebers A. Der Kolben 64 ist mechanisch verbunden mit einem Ausweichkolben 66, welcher in einer Bohrung dicht gleitet und eine Umfangsnut 70 hat, welche den Anschluss 62 mit der Kammer 72 dauernd verbindet.
Diese Kammer wird geschlossen durch ein Halteventil 74, welches eine einseitige Ver bindung zwischen Leitung 60 und Kammer 72 bewirkt. Der Verteilerkolben 66 steht unter dem Einfluss eines einstellbaren Federmittels 75 und kann die Verbindung zwischen den Rohrverbindungsstücken 62 und 60 durch eine ringförmige Aussparung steuern.
Die Einschaltung des Halteventils S in die Leitung L ermöglicht das Steuern der Rückwärtsbewegung des Kolbens 24 und/oder 20, derart, dass eine solche Be wegung mit Regelmässigkeit und mit der erforderlichen Geschwindigkeit vollzogen werden kann.
In der Tat, wenn Flüssigkeit aus der Hauptkammer des Hebers A nach der Entladeleitung durch die An schlüsse 62 strömt, haut sich ein gewisser Druck auf im Verbindungsstutzen 62, welcher, auf den Kolben 64 wirkend, das Verteilerventil 66 hebt, entgegen dem Einfluss der Feder 75, und folglich muss die Flüssig keit der Hauptkammer des Hebers unter Druck ge setzt werden, d. h. im andern Kopf der Kolben 20 und 24 muss sich ein gewisser Gegendruck aufbauen nach Massgabe der Einstellung der Feder 75.
Wenn dagegen die Leitung L mit der Druckleitung H verbunden ist, bleibt das Halteventil B untätig, und die Verbindung zwischen Anschluss 60 und Anschluss 62 wird .ermöglicht @durch die öffnung des Halteventils 74. Es versteht sich, dass je nach Verwendungszweck der vorstehend haschriobenen und dargestellten Anlage Änderumigen angebracht wenden können.