Atemvorrichtung
Es sind bereits verschiedene Ausführungsformen von Sauerstoffmasken für Notfälle bekannt die z. B. für die Flucht aus brennenden Gebäuden oder anderen nichteinatembaren Atmosphären, oder solche die beim Absprung aus Flugzeugen in sehr grosser Höhe verwendet werden. Solche Vorrichtungen sind gewöhnlich um einen zylindrischen Sauerstoffbehälter von beträchtlicher Grösse und Volumen angeordnet und weisen ein Reguliermechanismus und eine Auswahl von verschiedenen Einatemanordnungen auf, um zu ermöglichen, dass in einigen Fällen reiner Sauerstoff, in anderen Fällen ein Gemisch von Sauerstoff und komprimierter Luft oder Sauerstoff und Umgebungsluft eingeatmet werden kann.
Trotzdem die bekannten Vorrichtungen für die Anwendungen für die sie gedacht sind, völlig zufriedenstellend arbeiten sind sie im allgemeinen nur für geschultes Personal wie z. B. Feuerwehrleute, Zivilschutzarbeiter oder trainierte Flieger geeignet, während sie zur Verwendung durch Zivilisten oder den grössten Teil der Soldaten völlig ungeeignet sind.
Zusätzlich sind diese bekannten Vorrichtungen nur in beschränktem Masse tragbar. Gewöhnlich wurden diese Vorrichtungen zum Tragen mittels einer speziellen Schlingen- oder Bekleidungsanordnung im Bedarfsfall, d. h. bei der Feuerbekämpfung oder zum Betreten eines gefährlichen Gebäudes oder als Teil eines Fallschirmes der in allen Fällen vom Flieger getragen wird, entwickelt, und sind daher meist ungeeignet zur Eingliederung in einen persönlichen oder individuellen Ersthilfeersatz oder zur Bildung eines Teiles einer Standardmilitärpackung wie z. B. eine Gasmaske, welche im Bedarfsfall durch alle Soldaten getragen würde.
Daraus resultierend ist die Verteilung von solchen Atemvorrichtungen relativ beschränkt, und in einer grossen Anzahl von Notfallsituationen die im Zivilleben und speziell im Militär auftreten können, sind Sauerstoffmasken nie in weniger als mindestens dreissig Minuten und in vielen Fällen nur nach einer noch längeren Zeit einsatzbereit, woraus vielfach körperliche Schäden oder Todesopfer resultieren.
Zusätzlich sind solche Atmungsvorrichtungen meist nur als Inhalatoren ausgebildet, d. h. sie ermöglichen einer Person die vollständig imstande und fähig ist normal zu atmen, Sauerstoff einzuatmen, und die Ausbildung derartiger Vorrichtungen beruht meist auf der Basis, dass am Ort wo an einer Person, deren Fähigkeit zum Atmen beeinträchtigt ist, Wiederbelebungsversuche gemacht werden müssen, andere Wiederbelebungsausrüstungen erreichbar sind und die Einatemvorrichtung nicht benötigt wird. In der Praxis und speziell im Fall von plötzlich auftretenden Herzschlägen, zufälligen elektrischen Stromschlägen oder teilweisen Lähmungen ist eine Wiederbelebung nur während einer relativ kurzen Zeit notwendig, nach welcher eine Inhalation zur Fortführung der Wiederbelebung vollständig genügend ist.
Diese Tatsache ist bei der Konstruktion von vielen Wiederbelebungsvorrichtungen beachtet worden, so dass diese Vorrichtungen nach einer teilweisen Wiederbelebung des Patienten in eine zusätzliche Inhalationsstellung umgeschaltet werden können.
Jedoch sind solche Wiederbelebungsvorrichtungen wie sie bis jetzt erhältlich sind, sehr unhandlich, und benötigen meist ein oder zwei Personen um es zu tragen und sind gewöhnlich nur an ein oder zwei zentral gelegenen Orten erreichbar, so dass die Verzöge- rung in der Behandlung des Patienten die Ausrüstung praktisch wertlos macht.
Eines der hauptsächlichsten Hindernisse in der Herstellung von kleinen kompakten Inhalatoren und Wieder belehungsvorrichtungen war das Problem der Konstruktion eines völlig sicheren und zuverlässigen Hochdrucksauerstoffbehälters der in Massen billig hergestellt und gefüllt werden kann und trotzdem unter sich ändernden Bedingungen völlig sicher von Verlust oder Explosion bleibt. Zusätzlich existiert zur Zeit kein wirkungsvoller Druckregulator zur Reduzierung des sehr hohen Behälterdruckes von über 140 kp/cm2 auf einen Bruchteil von 1 kp/cm2 der billig in Massen hergestellt werden kann.
Speziell die herkömmliche Konstruktion eines Hochdruckbehälters in zylindrischer Form mit grossem Durchmesser und mit gewölbten Enden ist zur Massenherstellung ungeeignet und zusätzlich muss der Betriebsdruck einige Male tiefer gehalten werden als der Berstdruck, da die Gefahr des Berstens eines solchen Behälters sehr ernsthaft ist und in einer destruktiven Explosion und Zertrümmerung des Behälters resultiert.
Aus diesen Gründen werden diese Behälter gewöhnlich nur zu einem Teil ihres Fassungsvermögen gefüllt, wodurch die Kosten erhöht werden. Zusätzlich entstehen im relativ dicken Metall wie es für solche Behälter mit grossem Durchmesser benötigt wird, ungleiche Spannungsverteilungen mit der daraus folgenden Neigung zur Entstehung von lokalen Schwächungen.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Eina temvorrichtung die diese Nachteile nicht aufweist, kompakt ausgebildet ist, und bei der Ausbildung als Sauerstoffmaske ein genügend grosses Volumen von Sauerstoff für eine kürzere Rettungsaktion speichern kann, und auch durch nicht speziell ausgebildete Personen benützbar ist.
Die erfindungsgemässe Atemvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Druckbehälter zur Speicherung von Sauerstoff; Mittel zur Bemessung und Reduzierung des Druckes des aus dem Druckbehälter strömenden Sauerstoffes; Verschlussmittel zum Verhindern des ungewollten Ausströmens von Sauerstoff aus dem Druckbehälter; einen mit dem Druckbehälter in Verbindung stehenden Gasakkumulator zur Speicherung von Sauerstoff unter niederem Druck; mit dem Gasakkumu- lator in Verbindung stehende und diesen in ihrer Ruhestellung geschlossen haltende Ventilmittel; und Lufteinlassmittel zum Einlassen von Umgebungsluft und Mischen derselben mit aus dem Akkumulator ausströmendem Sauerstoff aufweist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten beispielsweisen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Sauerstoffmaske, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Maske;
Fig. 3 eine vergrösserte perspektivische Explosionsdarstellung eines Details der in Fig. 1 dargestellten Maske;
Fig. 4 die in Fig. 1 dargestellte Maske in zusammengefaltetem und verpacktem Zustand;
Fig. 5 eine vergrösserte Querschnittsansicht eines Details der in Fig. 1 dargestellten Maske;
Fig. 6 einen Schnitt durch ein Detail der in Fig. 1 dargestellten Maske;
Fig. 7 einen Schnitt durch ein weiteres Detail der in Fig. 1 dargestellten Maske;
Fig. 8 einen Schnitt durch ein Sauerstoffregulierventeil;
Fig. 9 eine Druckanzeigevorrichtung;
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht, einer zweiten beispielsweise Ausführungsform der Erfindung teilweise im Schnitt und in verpacktem Zustand;
Fig. 11 einen Längsschnitt durch die in Fig. 10 dargestellte Gaseinatemvorrichtung im Gebrauch; und
Fig. 12 einen vergrösserten Schnitt durch die Dichtungs- und Druckreduziervorrichtung der in Fig. 10 dargestellten Maske.
Aus den Figuren 1 und 2 ist ersichtlich, dass die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung einen Hochdrucksauerstoffbehälter aufweist welcher aus einem in einer Doppelspirale aufgewundenen Rohr 10 besteht und geeignet ist, Sauerstoff unter einem Druck von 140 kp/cm2 bis 560 kp/cm2 zu speichern, was für einen normalen Atmer für zehn bis dreissig Minuten genügt. Das Rohr 10 besteht vorzugsweise aus einem dünnen Metallband das auf herkömmliche Weise spiralförmig gewunden und zusammengeschweisst ist zur Bildung eines Rohres von grösster Festigkeit mit einer möglichst dünnen Wandung.
Es sei bemerkt, dass diese Rohrkonstruktion einen Druckbehälter von sehr kleinem Durchmesser im Verhältnis zu seinem Fassungsvermögen bildet, wodurch die Ringspannung und damit das Gewicht des benötigten Metalls verringert wird und andererseits die Faserspannungen über die Wandstärke betrachtet ausgeglichen werden. Diese Tatsache wird noch verbessert durch die bandförmige Konstruktion des Druckbehälters der bevorzugten Ausführungsform, die zu einer molekularen Verteilung längs des Umfangs des Rohres anstatt längs seiner Länge führt wodurch die Festigkeit erhöht wird. Die Enden des Rohres 10 sind auf irgend eine geeignete Weise abgeschlossen.
Die Windungen des Rohres 10 sind innerhalb des zylindrischen Behälters 11 mit dem Rückteil 12 und dem offenen Mundteil 13 angeordnet, welch letzterer mit einem ringförmigen Halteflansch 14, welcher sich um die Öffnung im Mundteil erstreckt und zum Eingriff mit einer flexiblen Gesichtsmaske 15 aus Gummi oder Kunststoff ausgebildet ist, versehen ist. Die Gesichtsmaske 15 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass sie über die Nase und den Mund einer Person gestülpt werden kann.
Der Sauerstoff wird vom Rohr 10 zum Inneren der Gesichtsmaske 15 über ein sehr einfach ausgebildetes Druckreduziersystem geführt und die Strömung des Sauerstoffes wird teilweise durch ein bei Bedarf ansprechendes Ventil reguliert, welches auch zur Mischung des Sauerstoffes mit Luft beim Einatmen der Person dient. Das Druckreduziersystem besteht hauptsächlich aus dem Kapillarrohr 16 das mit dem Rohr 10 in Verbindung steht und eine in diesem angeordnete Messdüse 17 aufweist die derart dimensioniert ist, dass nur eine sehr klein bemessene Menge von Sauerstoff hindurchströmen kann und die vorzugsweise einen Durchmesser von ungefähr 0,05 bis 0,1 mm aufweist.
Das Kpillarrohr 19 erstreckt sich vom Rohr 10 weg und ist mit einem verschlossenen Ende 18 versehen, welches eine Einschnürung 19 aufweist die geschwächt und derart ausgebidldet ist, dass sie leicht zerbrochen werden kann, so dass der Sauerstoff ausströmen kann. Das geschlossene Ende 18 und die Einschnürung 19 sind vollständig von einer Kunststoffhülse 20 umgeben die mittels eines Klemmringes 21 fest am Rohr 16 befestigt ist und deren freies Ende verschlossen ist. Die Hülse 20 besteht vorzugsweise aus relativ weichem flexiblem Material, so dass der Endteil 18 und die Einschnürung 19 des Kapillarrohres 16 schnell abgebrochen werden können. Ein Verbindungsrohr 22 aus gleichem Kunststoffmaterial verbindet die Hülse 20 mit dem an der Rückwandung 12 des Behälters 11 befestigten Block 23.
Es sei jedoch bemerkt, dass der Block 23 in der Praxis nur ein wenig dicker ist als der Aussendurchmesser des Kunststoffrohres 22, und dass er in der Zeichnung nur zum besseren Verständnis stark vergrössert dargestellt ist. Der Block 23 ist mit einer zentralen Öffnung 24 versehen, die sich von der Frontseite zur Rückseite erstreckt und die Verbindung herstellt mit der korrespondierenden Öffnung 25 in der Rückwandung 12. Die Öffnung 25 ist von einem ringförmigen Flansch 26 umgeben der an der Rückwandung 12 vorgesehen ist zum dichtenden Eingriff mit einem Expansionsbalg 27 aus Gummi, und welcher vorgesehen ist zur Akkumulation von kontinuierlich aus dem Rohr 10 strömendem Sauerstoff und zur Bildung eines grossvolumigen Niederdruckbehälters für den notwendigen Sauerstoff für mindestens eine tiefe Einatmung.
Der Rückteil 12 ist mit einer Reihe von Lufteintrittsöffnungen 28 zum Einlassen von Umgebungsluft in das Innere des Behälters versehen, welche in der Ruhestellung durch den Klappenteil 29 aus Gummi oder Kunststoff verschlossen sind. Der Klappenteil 29 ist an der Innenseite der Rückenwandung 12 befestigt und bildet eine einfache Ausführungsform eines Einwegventils. Die Mischung von Umgebungsluft mit Sauerstoff wird mittels der Membrane 30 erreicht, welche sich praktisch über die gesamte innere Oberfläche der Rückenwandung 12 erstreckt, über den Blockteil 23 gewölbt ist, und einen versteiften scheibenförmigen Mittelteil 31 von ungefähr dem gleichen Durchmesser wie der Blockteil 23 aufweist. Der Mittelteil 31 und die Membrane 30 sind mit einer Anzahl von Öffnungen 32 zum Durchlassen des Sauerstoff-Luft-Gemisches versehen.
Auf der Innenseite des Mittelteils 31 ist ein konischer Ventilkörper 33 angeordnet, welcher in dichtendem Eingriff mit dem Blockteil 23 steht und normalerweise dessen zentrale Öffnung 24 verschliesst. Ein Federbügel 34 hält den Ventilörper 33 in der Ruhestellung in Schliessstellung. Der vom Federbügel 34 auf die Membrane 30 ausgeübte Druck ist sehr schwach und von einer solchen Grösse, dass er von einer normalen Person die innerhalb der Gesichtsmaske 15 inhaliert und dadurch den Gasdruck in deren innerem verringert, überwunden wird und die Membrane 30 sich dadurch hebt.
Zur augenblicklichen Inbetriebsetzung sind automatisch wirkende Mittel zur Zerbrechung des geschlossenen Endes 18 an der geschwächten Einschnürung 19 vorgesehen. Diese Mittel bestehen aus einem länglichen Drahtstück 35 welches am einen Ende als Haarfeder 36 ausgebildet ist, welche ihrerseits um einen an einem im Gehäuse 11 fest angeordneten Bügel 38 befestigten Stift 37 gewickelt ist. Das freie Ende des Armes 35 ist mit einem abgebogenen Rückhaltestift 39 versehen der mit geeigneten Mitteln wie z. B. dem Kartondeckel 40 zusammenwirkt, welch letzterer derart geformt und ausgebildet ist, dass er innerhalb des Innendurchmessers des Rückhalteflansches 14 des Gehäuses 11 passt und mit einem Ziehstreifen versehen ist.
Durch die Entfernung des Kartondeckels 40 wird der Arm 35 freigegeben, worauf die Feder 36 den Arm 35 im Gegenuhrzeigersinn herumschwenkt und damit das geschlossene Ende 18 des Kapillarrohres 16 aufbricht. Zur Verpackung können geeignete Mittel wie z. B. eine Kunststoffhülle 42 zur Niederhaltung der Gesichtsmaske 15 in einer geschlossenen zusammengefalteten Stellung vorgesehen werden, wie dies z. B. in Fig. 3 dargestellt ist, und welcher auch zur Niederhaltung des Akkumulationsbalges 27 in einer zusammengefalteten Stellung dient und eine Beschädigung desselben verhindert. Irgendwelche geeignete Mittel (nicht dargestellt) wie z. B. ein Aufreisstreifen können zur Erleichterung des Entfernens der Umhüllung vorgesehen werden.
Es kann auch wünschenswert sein, Mittel vorzusehen um ein Ausströmen von Sauerstoff aus dem Rohr 10 zu unterbrechen, um so unbenötigte Mengen von Sauerstoff zur weiteren Verwendung zurückzubehalten.
Ein geeignetes Ventil ist in Fig. 8 dargestellt, welches eine Hülse 43 aufweist die um das in zwei Teile geschnittene Kapillarrohr 16 passt und in ihrem Inneren einen kugelförmigen Ventilteil 44 besitzt der in der Ruhestellung dichten an einem Gummi-O-Ring 45 anliegt. Der O-Ring 45 liegt am einen freien Ende des Kapillarrohres 16 an, und die Ventilkugel 44 wird mittels einer innerhalb der Hülse 43 gegen das andere freie Ende des Kapillarrohres 16 abgestützten Feder 46 gegen den O-Ring 45 gedrückt. Die Ventilkugel 44 wird mittels einen sich durch das Kapillarrohr 16 erstreckenden Betätigungsstössel 46a vom O-Ring 45 abgehoben so dass der Sauerstoff durchströmen kann. Der Ventilstössel 46a ist mit einem von Hand zu betätigenden Druckknopf (nicht dargestellt) zum Hinunterdrücken der Kugel 44 versehen.
Bei dieser Ausführungsform wird es auch zweckmässig sein, eine einfache Druckanzeigevorrichtung zur ungefähren Anzeige der sich noch im Rohr 10 befindenden Sauerstoffmenge vorzusehen. Eine solche Druckanzeigevorrichtung kann wie in Fig.
9 dargestellt, ein weiteres Kapillarrohr 47 aufweisen, das an irgend einem geeigneten Punkt des Rohres 10 mit dessem Inneren in Verbindung steht und die Form einer Spirale 48 aufweist. Am freien Ende in der Mitte der Spirale 48 ist eine Nadel 49 am Rohr 47 befestigt, wobei ihre Stellung auf eine Skala ablesbar ist.
Zur Füllung des Rohres 10 kann an dessem einen Ende ein Kapillarrohr 51 angeordnet sein, dessen Ende durch Silberlot bei 52 verschlosen wird.
Zum Betrieb wird der Benützer der Umhüllung 42 entfernen und am Streifen 41 ziehen, wodurch die Gesichtsmaske 15 entfaltet und der Arm 35 freigelassen wird, wodurch letzterer mit Schwung gegen das verschlossene Ende 18 des Kapillarrohres 16 schlagen und es bei der Einschnürung zerschlagen wird, so dass der Sauerstoff in das Kunststoffrohr 22 strömen kann.
Eine solche Strömung von Sauerstoff durch das Rohr 22 wird durch die im Kapillarrohr 16 angeordnete Messdüse 17 bestimmt, die entsprechend der normalen Atemmenge einer Person ausgebildet und angeordnet ist.
Der Austritt des Sauerstoffes aus dem Rohr 10 erfolgt kontinuierlich, und es strömt langsam aber stetig durch das Kunststoffrohr 22 in die zentrale Öffnung 24 des Blockes 23 und von dort in den Expansionsbalg 27.
Der Balg 27 wird durch die Entfernung der Umhüllung 42 freigegeben und entfaltet, und darauf langsam durch hineinströmenden Sauerstoff gefüllt und ausgedehnt.
Dieses Füllen und Ausdehnen geschieht in relativ kurzer Zeit. Der Benützer wird sobald der Kartondeckel 40 entfernt ist, die Gesichtsmaske 15, die dann infolge ihrer Elastizität voll ausgebreitet ist, über seine Nase und den Mund anordnen und mit dem Einatmen beginnen. Eine Einatmung innerhalb der Gesichtsmaske 15 ergibt eine Druckverminderung in derselben, wodurch die Membran 30 und somit der Ventilteil 33 vom Blockteil 23 gehoben wird, wodurch Sauerstoff vom Expansionsbalg 27 in den Raum zwischen dem Block 23 und der Membran 30 strömen kann, wo er mit durch die Öffnung 28 angesogener Umgebungsluft gemischt wird und darauf durch die Öffnungen 32 in die Gesichtsmaske und anschliessend in die Lungen des Benützers strömt.
Sobald die Lungen gefüllt sind, wird die Verringerung des Druckes innerhalb der Gesichtsmaske 15 gestopt, worauf der Federbügel 34 die Membran 30 in ihrer Ausgangsstellung und damit den Ventilteil 33 gegen den Blockteil 23 drückt. Wenn dies geschieht, wird der durch das Kunststoffrohr 22 strömende Sauerstoff in den Expansionsbalg 27 geleitet, wo er bis zum nächsten Atemzug allmählich angesammelt wird.
Wenn die Vorrichtung zur Wiederbelebung verwendet werden soll, ist eine zweite Person oder ein Assistent notwendig, da im allgemeinen die wiederzubelebende Person unfähig ist sich selber zu helfen, worauf der Assistent die gleichen Schritte wie vorangehend beschrieben unternimmt um die Packung zu öffnen und die Gesichtsmaske 15 auszubreiten. Darauf hält er die Gesichtsmaske 15 fest über die Nase und den Mund des Patienten, und sobald der Balg 27 gefüllt ist, drückt er diesen von Hand zusammen und presst dadurch den Sauerstoff aus dem Balg 27, und zwar unter einem solchen Druck, dass die Federkraft des Federbügels 34 überwunden, und die Membrane 30 mit dem Ventilteil 33 vom Block 23 abgehoben wird; so dass reiner Sauerstoff durch die Öffnungen 32 in die Lungen des Patienten strömt.
Ein Zurückströmen des Sauerstoffes durch das Rohr 22 in das Rohr 10 ist infolge des hohen Drucks im Rohr 10 unmöglich, und ein nach aussen strömen oder Entweichen von Sauerstoff in die Atmosphäre durch die Öffnungen 28 wird durch den Lappenteil 29 verhindert. Während für eine Wiederbelebungsaktion der Druck des in den Lungen des Pattienten gepressten Sauerstoffes variiert werden kann, genügt relativ wenig Erfahrung um die Bedienungsperson anzuweisen wie stark sie mit der Hand auf den Balg 27 drücken muss, und bei zur Verfügung stehen einer weiteren Hilfskraft am Unfallort kann die Wiederbelebung mit reinem Sauerstoff vereint werden mit Versuchen zur künstlichen Beatmung auf herkömmliche Weise, und kann auch in Intervallen zugeführt werden, durchsetzt mit Mund-zu-Mund-Beatmung, wobei das genaue Vorgehen der Wiederbelebung von den besonderen Umständen abhängig ist.
In den Figuren 10, 11 und 12 ist eine vereinfachtere Ausführungsform eines Atemgerätes dargestellt, deren Konstruktion und Betrieb durch Verwendung einer Sauerstoffmaske in Form eines aufblasbaren Balges weiter vereinfacht wurde, wobei der Balg gleichzeitig auch als Akkumulator für ein beträchtliches Volumen von Sauerstoff unter Atemdruck dient, wodurch die Notwendigkeit eines von der Maske getrennt engeordneten Expansionsbalges wie bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform vermieden wird.
Zusätzlich ist die Beimischung von Luft und reinem Sauerstoff innerhalb der Maske vermieden, was die Konstruktion weiter vereinfacht.
Der Druckbehälter für den Sauerstoff wird durch ein spiralförmig aufgewundenes Rohr 60 gebildet, das innerhalb eines zylindrischen Behälters 61 mit einem geschlossenen Rückteil 62 und einem offenen Mundteil 63 angeordnet ist. Ein Rückhalteflansch 64 erstreckt sich um das offene Mundstück 63 um an der äusseren Oberfläche des flexiblen Balgteiles 65 anzugreifen und diesen festzuhalten. Der Balg 65 ist von ringförmiger Torusform und mit inneren und äusseren Seitenwänden 65a und 65b versehen. Die Innenwandung 65a ist mit feinen Öffnungen 66 versehen, um eine beschränkte Strömung von Sauerstoff in den die Nase und den Mund des Benützers umschliessenden Raum zuzulassen wie es schematisch in Fig. 11 dargestellt ist.
Zur Leitung des Sauerstoffes vom Rohr 60 in das Innere des Balges 65 ist ein Kapillarrohr 67 vorgesehen, dessen eines Ende mit dem Rohr 60 verbunden ist, und in dessem Innern eine Messdüse 68 zur Bemessung der durchströmenden Menge von Sauerstoff und zur Druckreduzierung angeordnet ist, so dass der im Druckbehälter 60 herrschende Druck von ungefähr 210 kp/cm2 auf 0,35 kp/cm2 oder weniger reduziert wird. Das andere Ende des I Kapillarrohres 67 ist in einem an der Rük- kenwandung 62 mittels Schrauben 70 befestigten Gehäuse 69 enthalten. Das Kapillarrohr 67 ist im Gehäuse 69 bei 71 verschlossen und mit einer Einschnürung 72 versehen, welche dadurch geschwächt und leicht zerbrochen werden kann um ein Ausströmen von Sauerstoff zu ermöglichen.
Der Endteil 71, der geschwächte Teil 72 und ein anschliessendes kurzes Stück des Kapillarrohres 67 sind zusammen innerhalb einer flexiblen Kunststoff-oder Gummihülse 73 angeordnet, welch letztere mittels eines Bandes 74 mit dem Rohr 67 dichtend verbunden ist. Die Hülse 73 erstreckt sich aus dem Gehäuse 69 heraus und steht in Verbindung mit dem Innern des Balges 65. Zur Bildung eines sauberen Bruches des Rohres 67 an der Einschnürung 72 ist innerhalb des Gehäuses 69 ein federnder Teil 75 durch Punktschweissung am einen Ende des Gehäuses 69 befestigt und so geformt und unter Vorspannung gehalten, dass er in Normalstellung einseitig wirkend an der Einschnürung 72 durch die Hülse 73 angreift und genügend vorgespannt ist, dass er die Einschnürstelle zerbrechen kann.
Der federnde Teil 75 wird in der Normalstellung mittels eines Sicherungs- drahtes 76 welcher durch schmale Öffnungen 77 auf jeder Seite des Gehäuses 69 verläuft, ausser Eingriff mit der Einschnürstelle 72 gehalten. Das andere Ende des Sicherungsdrahtes 76 erstreckt sich senkrecht vom Gehäuse 69 weg, und ist mit einer Fingerschlaufe 78 versehen.
Zur Bildung eines sauber verpackten Paketes kann eine Scheibe 79 aus Karton oder ähnlichem Material zur Niederhaltung des Balges 65 in zusammengefaltetem Zustand (wie in Figur 10 dargestellt) vorgesehen sein, wobei in diesem Fall die Fingerschlaufe 78 des Sicherungsdrahtes 76 auf der Aussenseite der Kartonscheibe 79 angeordnet ist, wodurch ein einfaches Ziehen am Ring 78 die Kartonscheibe 79 entfernt und gleichzeitig eine Zerstörung der Einschnürstelle 72 bewirkt, so dass der Balg 65 mit Sauerstoff gefüllt wird, und zwar unter einem Druck der ein wenig über dem Atmosphärendruck liegt. Wenn der Balg 65 vollständig gefüllt ist, weist er wie in Fig. 11 dargestellt, eine maskenähnliche Form auf, wobei der Sauerstoff kontinuierlich durch die durch Öffnungen 66 in der Maske gebildeten Auslassmittel strömt.
Wenn ein Wiederbelebungsversuch gemacht werden soll, dann wird die ganze Vorrichtung gegen das Gesicht des Patienten gedrückt, wodurch ein zusätzlicher Druck auf den Balg 65 ausgeübt wird, so dass eine grössere Menge von Sauerstoff aus ihr ausströmt, die dann, da sie längs der Berührungsfläche der Maske mit dem Gesicht des Patienten nicht entweichen kann, in die Nase und den Mund des Patienten gepresst wird und somit eine Wiederbelebungswirkung bildet. Bei normaler Verwendung jedoch ist die Inhalationswirkung genügend und der Patient wid nur tief aus dem Raum zwischen der Innenwandung 65a des Balges 65 einatmen, während er die Maske oder den Balg 65 leicht gegen das Gesicht andrückt.
Die durch die Inhalation verursachte Druckerniedrigung bewirkt, dass der Balg 65 zum zusammensacken neigt und dem gesamten Inhalt ermöglicht, in die Lungen des Patienten zu strömen. Nach dem Ausatmen wird der Balg 65 entspannt und kann von neuem Sauerstoff akkumulieren und von ihm gefüllt werden.
Für diesen Zweck wird die Strömung des Sauerstoffes durch die kurze speziell hergestellte Messdüse 68 so bestimmt, dass während der ersten Minute 12 bis 15 Einatmungen pro Minute, absinkend bis auf 8 bis 10 Einatmungen nach den ersten fünf Minuten und darnach bis auf Null absinkend in ungefähr zwölf Minuten ausgeführt werden können, so dass ein Patient am Anfang mit einer Überdosis von reinem Sauerstoff gespiesen wird und nach ungefähr fünf Minuten seine natürliche Atmung durch reinen Sauerstoff ergänzt wird, so dass wenn er nach zehn Minuten noch nicht wiederbelebt ist, eine zweite Atemvorrichtung verwendet werden muss.
Das Volumen der Maske oder des Balges 65 ist derart bemessen, dass sie ungefähr ein Atemzug von Sauerstoff oder ungefähr 0,3 Liter enthalten, und die Strömungsmenge ist derart bemessen, dass die Maske während der Ausatmungszeit wieder gefüllt wird, und bei Ausbleiben einer Einatmung strömt der Sauerstoff durch die Öffnungen 66 in die Luft.