Verfahren und Maschine zum spanabhebenden Bearbeiten eines Kegel- oder Hyperboloidrades mit längsgekrümmten Zähnen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Maschine zum spanabhebenden Bearbeiten eines Kegel- oder Hyperboloidrades mit längsgekrümmten Zähnen ohne Abwälzbewegung mittels eines um seine Achse umlaufenden ringförmigen Werkzeugs, dessen Achse zur Schraubenachse der Schraubenfläche geneigt ist.
Der Erfindung liegt folgende Aufgabe zugrunde: Das Zahnrad soll sich mittels des Verfahrens und der Maschine nach der Erfindung derart schruppen lassen, dass seine Abmessungen die endgültigen Sollmasse nur wenig überschreiten und es daher anschliessend entwe der durch Schleifen oder durch das bekannte Verfah ren nach der deutschen Patentschrift 1.178.677 ge schlichtet werden kann. Das Schruppen soll dabei durch Fräsen mittels eines Messerkopfes erfolgen können, das den Durchgang einer grössseren Anzahl von Messern durch die Zahnlücke ermöglicht, als es bei dem be kannten Verfahren zu erreichen war.
Auch das Schlich ten soll mittels des Verfahrens und der Maschine nach der Erfindung möglich sein, wobei das die Pendelbe wegung ausführende ringförmige Werkzeug von einer Schleifscheibe oder einem Messerkopf gebildet werden kann und wobei entweder jeweils eine Zahnflanke oder die beiden Zahnflanken derselben Zahnlücke gleichsei tig geschlichtet werden und dabei dieselbe Gestalt er halten wie bei dem Verfahren nach der genannten Pa tentschrift.
Die momentane Berührungslinie zwischen der span abhebenden Werkzeugfläche und der Zahnflanke soll in einer Ebene liegen, die auf der schraubenförmigen Zahnflanke lotrecht steht, weil sich bei Erfüllung dieser Bedingung das Werkzeug leichter herstellen lässt, wenn es sich bei ihm um einen Messerkopf handelt, und leich ter abrichten lässt, wenn es sich bei ihm um eine Schleifscheibe handelt.
Das Verfahren nach der Erfindung zum spanab hebenden Bearbeiten einer von einer Schraubenfläche gebildeten Zahnflanke eines Kegel- oder Hyperboloid rades mit längsgekrümmten Zähnen ohne Abwälzbewe- gung mittels eines um seine Achse umlaufenden ring förmigen Werkzeugs, dessen Achse zur Schraubenachse der Schraubenfläche um einen spitzen Winkel geneigt ist, wobei Werkzeug und Zahnrad relativ zueinander eine Vorschubbewegung längs der Schraubenachse und gleichzeitig eine Drehbewegung um diese ausführen und daher das Werkzeug die Zahnflanke von deren einem zum anderen Ende auf einer schraubenförmigen Bahn überfährt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die aufein anderfolgenden Stellungen der spanabhebenden Werk zeugrotationsfläche,
die mit der Zahnflanke während der Relativbewegung in Berührung steht, von einer Fläche umhüllt sind, die ungefähr gerade Mantellinien aufweist, die in einer Ebene liegen, welche parallel zur Schraubenachse im Abstand von dieser verläuft.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Ma schine zur Ausführung dieses Verfahrens, mit Einrich tungen zur Herbeiführung einer relativen Schraubenbe wegung von Werkzeug und Werkstück um eine Schrau benachse herum, die zur Werkzeugspindelachse geneigt verläuft, um dadurch das Werkzeug längs einer schrau benförmigen Bahn durch eine Zahnlücke hindurch von deren einen zum anderen Ende vorzuschieben.
Diese Maschine ist dadurch gekennzeichnet, dass das ring förmige Werkzeug eine in einer Querschnittsebene hoh le spanabhebende Rotationsfläche und eine im Quer schnitt gewölbte spanabhebende Rotationsfläche auf weist, um mit diesen Flächen gleichzeitig die gegenüber liegenden Zahnflanken und der Zahnlücke zu bear beiten, und dass diese Rotationsflächen je ein gewölb tes Axialschnittprofil haben.
Nunmehr sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. In diesen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Maschine, Fig. 2 und 3 schematische Darstellungen der räum lichen Beziehung von Werkzeug und Werkstück, wobei die Pendelachsen zum Herausarbeiten der schrauben förmigen Zahnflanken dargestellt sind, und zwar in Fig. 2 in einer diese Pendelachse enthaltenden Ebene und in Fig. 3 in einer dazu lotrechten Ebene, Fig. 4 einen Schnitt durch den Zahnkranz eines er- findungsgemäss hergestellten Tellerrades in einer zu den Bildebenen der Fig. 2 und 3 lotrechten Ebene, die durch die Mitte der Zahnlücke geht, Fig.
5 bis 7 schematische Darstellungen, die den Fig. 2 bis 4 entsprechend eine abgeänderte Form des Verfahrens wiedergeben, mit dessen Hilfe die beiden Zahnflanken der Zahnlücke gleichzeitig erzeugt werden können, Fig. 8 eine schematische Darstellung zur Erläute rung eines Verfahrens, mit dessen Hilfe man das Axial- schnittprofil des Werkzeugs bei dem Verfahren der Fig. 5 bis 7 bestimmt, und Fig. 9 und 10 Darstellungen, die den Fig. 5 und 6 entsprechend eine weitere Ausführungsform des Ver fahrens zeigen.
Eine ein Werkzeug T tragende Wiege 11 ist um eine etwa waagerechte Achse 12 drehbar in einem Maschi nengestell 10 der in Fig. 1 gezeigten Maschine gelagert. Bei diesem Werkzeug T handelt es sich um ein ring förmiges Werkzeug, nämlich um einen Stirnmesserkopf oder um eine tropfförmige oder tellerförmige Schleif scheibe. Eine um eine Achse 14 umlaufende Werk zeugspindel 13 ist in einem Kopf 15 gelagert, der sei nerseits kippbar in einem Taumelkörper 17 sitzt. Die ser ist in der Wiege 11 derart einstellbar, dass sich der radiale Abstand des Werkzeugs T von der Wiegenachse 12, der Neigungswinkel der Werkzeugspindelachse 14 zur Wiegenachse 12 und der Abstand ändern lässt, in welchem sich die beiden Achsen 12 und 14 kreuzen.
Man kann diesen Abstand bis auf Null verringern, so dass sich alsdann die beiden Achsen 12 und 14 schnei den.
Eine das Werkstück G tragende Werkstückspindel 24 ist um eine waagerechte Achse 25 drehbar in einem Werkstückspindelkopf 26 gelagert, der auf und ab ver stellbar an einem Ständer 27 gleitend gelagert ist. Man kann die Werkstückspindelachse 25 daher mit Bezug auf die Achse 12 der Wiege heben oder senken. Der Ständer 27 wird von einer Tragplatte 28 getragen, die man um eine lotrechte Achse 29 verschwenken kann und die Gleitbahnen 31 bildet, welche parallel zur Werkstückspindelachse 25 verlaufen. Auf dieser Gleit bahn 31 lässt sich in Richtung der Achse 25 eine Platte 33 verstellen, die ihrerseits Führungsschlitze 34 auf weist, die quer zur Gleitbahn 31 verlaufen und zur Gleitführung des Ständers 27 dienen.
Man kann den Ständer 27 mittels der Führungsschlitze 24 so verschie ben, dass sich die Achsen 25 und 29 im Abstand von einander kreuzen. Die schwenkbare Tragplatte 28 ist schwenkbar auf einem Schlitten 32 gelagert, der auf dem Bett der Maschine in Richtung der Wiegenachse 12 verschiebbar geführt ist und die Beistellung des Werkstücks zum Werkzeug ermöglicht.
Ferner hat die Maschine einen Beistellantrieb mit dessen Hilfe man den Schlitten 32 auf dem Bett in Richtung der Achse 12 verschieben kann, um Werk zeug und Werkstück in Eingriff miteinander zu brin gen. Ist das geschehen, dann bewirkt die um die Achse 12 pendelnde Wiege 14, dass das umlaufende Werk zeug seinen Vorschub längs einer Zahnlücke des Werk- Stücks G erfährt. Während dies geschieht, wird gleich zeitig der Schlitten 32 auf dem Bett in Richtung der Wiegenachse 12 beigestellt. Die während des Vorschu bes erfolgende Beistellung führt dazu, dass das Werk zeug eine schraubenförmige Bahn gegenüber dem Werk stück zurücklegt, während es die Zahnlücke durch fährt.
Nach dem Hindurchgang durch die Zahnlücke wird der Bettschlitten 32 zurückgezogen, damit bei dem Zurückpendeln der Wiege um die Achse 12 das Werk zeug am Werkstück frei vorbeigehend wieder seine Aus gangslage erreicht. Gleichzeitig dreht eine Teilschalt vorrichtung die Werkstückspindel 24 um einen Teil schritt, um die nächste Zahnlücke des Werkstücks in die Bearbeitungsstellung zu bringen.
Die schraubenförmigen Zahnflanken, die auf der Maschine herzustellen sind, sind in einer auf ihrer Achse 12 lotrechten Ebene evolventenförmig gekrümmt und haben gerade Mantellinien, die in Ebenen liegen, welche auf der Evolvente senkrecht stehen, also paral lel zur Schraubenachse 12 verlaufen. Fig. 2, gibt einen Axialschnitt durch das Werkzeug T und einen Schnitt durch das Werkstück G wieder. Die Schnittebene fällt ungefähr mit einer Ebene zusammen, welche die Schrau benachse 12 und die Mitten 81 und 82 (Fig.3) der einander gegenüberliegenden Zahnflanken 83 und 84 der Zahnlücke enthält. Fig. 3 stellt einen Schnitt durch die Zahnlücke vor, wobei die Schnittebene lotrecht zur Schraubenachse 12 verlaufend durch die Mittelpunkte 81 und 82 geht.
Die Achse 12 steht senkrecht auf der Stirnfläche 85 des Zahnrades G oder liegt wenigstens in einer auf dieser Stirnfläche senkrecht stehenden Ebene. Das um seine eigene Achse 14 umlaufende Werkzeug T vermag beim Durchfahren der Zahnlücke, deren mittlerer Querschnitt in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien und deren radial äusseres Ende durch die ge strichelten Linien 86 wiedergegeben ist, seine Bahn der abnehmenden Zahnlückentiefe anzupassen, und zwar dadurch, dass es bei der Pendelbewegung um die Ach se 12 sich längs dieser Achse verschiebt.
In den Fig. 2 und 3 ist eine Linie 87 eingezeich net, die auf der Zahnflanke 83 in deren Mitte 81 senk recht steht. Sie liegt in einer zur Schraubenachse 12 parallelen Ebene 88, die tangential zum Evolventen- Grundkreiszylinder 89 verläuft und diesen in der Linie 91 berührt. Wenn nun eine in dieser Normalebene 88 liegende gerade Mantellinie der spanabhebenden Rota tionsfläche des Werkzeugs für die ganze Dauer der Pen delbewegung und der axialen Verschiebung des Werk zeugs in Berührung mit der Flankenfläche 83 bleibt und wenn die Umlaufachse 14 des Werkzeugs eben falls in dieser Normalebene 88 liegt, dann stellt die Zahnflanke eine ideale Evolventenschraubenfläche dar.
Das bedeutet, dass die auf der Schraubenachse 12 senk recht stehende Zeichenebene der Fig. 3 die Zahnflanke 83 längs einer Kreisevolvente schneidet, deren Grund kreis den Kreis darstellt, in welchem der Zylinder 89 die Zeichenebene durchdringt. Entsprechendes gilt für die gegenüberliegende Zahnflanke 84. Die in ihrer Mit te 82 errichtete Lotrechte 92 verläuft tangential zum Grundkreiszylinder 93 und berührt diesen im Punkt 94.
Auch die Fläche 84 stellt daher eine Evolventenschrau- benfläche dar, zu welcher der Grundkreiszylinder 93 gehört, sofern sowohl die Achse 14 als auch die an der Zahnflankenfläche 84 anliegende gerade Mantellinie der Rotationsfläche des Werkzeugs in einer Ebene 95 lie- gen, welche die Lotrechte 92 enthält und tangential zum Grundkreiszylinder 93 verläuft. Um den Vergleich der Linien zu erleichtern, an denen die Zahnflanken flächen 93 und 84 die Zeichenebene durchdringen, ist in Fig. 3 um die Schraubenachse 12 herum ein Kreis 96 gelegt, der durch die Mitte der Zahnlücke geht.
Die beiden Grundkreiszylinder sind durch die Zahn winkel und durch die Beziehung zwischen dem Pendel weg des Werkzeugs und dem relativen Vorschub zwi schen Werkzeug und Werkstück längs der Schrauben achse 12 gegeben. Zur Schraubenachse 12 ist die Zahn flanke 83 um einen grösseren Winkel mit Bezug auf Fig. 2 geneigt als die Zahnflanke 84. In Fig. 3 strebt die Zahnflanke 83 stärker vom Kreis 96 fort als die Zahnflanke 84. Denn die Lotrechte 87 kreuzt die Ach se 12 in einem grösseren Abstand als die Lotrechte 92. Der Grundkreiszylinder 89 hat also einen grösseren Durchmesser als der Grundkreiszylinder 93. Ferner ge hen die Lotrechten 87 und 92 und die Tangentialflä chen 88 und 95 auf entgegengesetzten Seiten an der Schraubenachse 12 vorbei.
Aus diesem Grunde müssen die beiden Zahnflan ken 83 und 84 der Zahnlücke in getrennten Verfah rensschritten herausgearbeitet werden, in denen die Werkzeugachse 14 auf verschiedenen Seiten an der Wie genachse 12 vorbei gerichtet ist. Nur dann kann man bei Verwendung eines Werkzeugs mit kegelförmigen spanabhebenden Rotationsflächen die Zahnflanken als Evolventenschraubenflächen herausarbeiten. Obgleich bei diesem Verfahren zwei Verfahrensschritte erforder lich sind, bietet es den Vorteil, dass man Stirnmesser köpfe mit Schneidkanten verwenden kann, die in axia len Ebenen gerade verlaufen. Solche Messerköpfe aber lassen sich billig herstellen.
Ein weiterer Vorteil be steht darin, dass die Gestalt der herauszuarbeitenden Zahnflanke des Werkstücks von Änderungen des Durch messers des Messerkopfes oder von Änderungen der Neigung der Messerkopfachse zur Wiegenachse nicht beeinflusst wird. Der Durchmesser und die Neigung des Werkzeugs müssen daher lediglich die Bedingung erfül- len, dass das Werkzeug mit seiner nichtschneidenden Seite von der benachbarten Flanke der Zahnlücke frei kommt und daher in sämtlichen Lagen seiner Schrau benbewegung um die Achse 12 herum und längs dieser Achse nicht etwa an die gegenüberliegende Zahnflanke anstösst.
Diese Bedingung ist aber erfüllt, wenn sämt liche Lotrechten, die der Linie 87 entsprechend lot recht auf dem äusseren spanabhebenden Profil des Werkzeugs stehen, die Werkzeugachse 14 an einer Stel le schneiden, die zwischen dem Profilschnittpunkt 81 und dem Berührungspunkt 91 mit dem Grundkreis zylinder liegt, und wenn sämtliche der Lotrechten 92 entsprechenden Lotrechten auf dem inneren spanabhe benden Profil des Werkzeugs den Grundkreis an einer Stelle 94 berühren, die zwischen dem Profilschnittpunkt 82 und dem Schnittpunkt der Normalen mit der Werk zeugachse liegt.
Handelt es sich bei dem spanabhebenden Werkzeug nicht um einen Messerkopf, sondern um eine Schleif scheibe, dann bietet die Erfindung den Vorteil, dass sich diese Schleifscheibe wegen der Kegelgestalt ihrer Schleifflächen leicht abrichten lässt und dass die Evol- ventenschraubengestalt der Zahnflanken nicht dadurch beeinflusst wird, dass sich beim wiederholten Abrich ten der Schleifscheibe deren Durchmesser verringert. Wenn gleichzeitig mit den Zahnflanken auch der Zahn lückengrund bearbeitet werden soll, dann ist es bei dem beschriebenen Verfahren erforderlich, dass die Lücken breite im Zahngrund und die Abrundungen an diesem entsprechend gewählt sind. Fig. 4 zeigt einen Schnitt in einer Ebene, die auf der Zeichenebene der Fig. 2 und 3 senkrecht steht.
Fig. 4 zeigt, dass die Kopfschneid fläche 97 des Werkzeugs tangential zum Zahnlücken grund 98 verläuft und diesen bei 99 berührt. Dieser Punkt 99 ist um die Strecke B von der Berührungslinie 101 entfernt, in der das Werkzeug an der Zahnflanke 84 anliegt. Diese Berührungslinie<B>101</B> liegt in der Nor malebene 95. Aus diesem Grunde ist es für ein voll ständiges Bearbeiten des Zahnlückengrundes erforder lich, dass die Länge der Pendelbewegung der Werk zeuge um die Schraubenachse 12 um die Strecke B' über das Mass hinaus vergrössert wird, das zum Her ausarbeiten der Zahnflanke 84 nötig ist.
Das bedeutet also, dass die Stelle 102 des Werkzeugs (Fig.2) die Abrundung 103 mit dem Tiefenmass C, Fig. 4, bear beitet.
Nimmt die Achse 14 des Werkzeugs eine Stellung ein, bei der sie von der Normalebene 88 oder 95 ab weicht und hat das Werkzeug eine kegelförmige seitliche spanabhebende Fläche, d. h. gerade Mantellinien in ei ner die Achse 14 enthaltenden Ebene, dann fällt das Zahnprofil der Zahnflanken 83 und 84 gewölbt-ge- krümmt aus. Die Linien, in denen die Normalebenen 88 und 95 die Zahnflanken 83 und 84 durchdringen verlaufen dann also konvex. Werden die beiderseitigen Zahnflanken in getrennten Verfahrensschritten heraus gearbeitet, dann kann man das Mass der Krümmung dieser Profile dadurch einstellen, dass man den Ab stand ändert, in welchem sich die Werkzeugachse 14 und die Wiegenachse 12 kreuzen.
Will man also die beiderseitigen Zahnflanken der Zahnlücke gleichzeitig mit einem Werkzeug herausarbeiten, dessen beide span abhebenden Rotationsflächen Kegelgestalt haben, wo bei die Werkzeugachse weder in der Normalebene 88 noch in der Normalebene 95 liegt, sondern dazwi schen, dann erhalten die beiden Zahnflanken gewölbte Zahnprofile in den Normalsbenen 88, 95. Das gilt also z. B. für den Fall, in welchem die Werkzeugachse in die Ebene 104, Fig. 3, verlegt wird, welche auch die Wiegenachse 12 enthält.
In einem solchen Falle kann man die Profilkrümmungen der gegenüberliegenden Zahnflanken nach Wunsch gleich gross oder auch ver schieden gross machen, je nach dem, in welchem Ab stand man die Werkzeugachse 14, die Wiegenachse 12 kreuzen lässt. Lässt man die Wiegenachse zwischen den Ebenen 104 und 95 (Fig. 3) verlaufen, dann fällt das in der Ebene 95 liegende Profil der Zahnflanke 84 linienstark konvex aus als das in der Normalebene 88 liegende Profil der Zahnflanke 83.
Die sich bei diesem Verfahren ergebenden Profil krümmungen sind klein, besonders, wenn die Grund kreiszylinder der Evolventen einen kleinen Durchmes ser haben, wie es bei Zahnrädern mit kleiner Zahntei lung immer der Fall ist. Dieses Verfahren eignet sich also zur Herstellung derartiger Zahnräder. Denn man kann dann einen Messerkopf mit einer grösseren Mes serzahl verwenden, als es bei dem Verfahren der ein gangs erwähnten Auslegeschrift möglich ist.
Aus diesem Grunde eignet sich das Verfahren nach der Erfindung besonders zum Schruppen von Zahnrädern grosser Zahnteilung, die nachträglich nach dem bekannten Ver fahren der Auslegeschrift und mit der darin beschrie benen Maschine geschlichtet werden sollen.
Man kann aber das Verfahren nach der Erfindung auch so ausgestalten, dass man die einander gegenüber liegenden Flanken einer Zahnlücke mit demselben Werkzeug gleichzeitig herausarbeiten und dennoch da bei Zahnprofile erhalten kann, die in den Normalebe nen 88 und 95 geradlinig verlaufen. Zu diesem Zweck müssen die Rotationsflächen des Werkzeugs, welche die Zahnflanken bearbeiten, in ihren Axialebenen gewölbt gekrümmt sein. Handelt es sich bei dem Werkzeug um einen Messerkopf, dann können zu diesem Zweck die seitlichen Schneidkanten entsprechend gekrümmt ge schliffen werden. Handelt es sich um eine Schleifschei be, dann kann diese derart abgerichtet werden, dass ihr Schleifflächenprofil konvex ist.
In den Fig. 5 bis 8 ist schematisch eine Ausfüh rungsform des Verfahrens nach der Erfindung gezeigt, bei der die beiderseitigen Flanken der Zahnlücke gleich zeitig geschliffen werden. Dabei schneidet die Werk zeugachse 14 die Achse 12 der Wiege in einem Punkt 111, der so gelegen ist, dass die im Schnittpunkt<B>111</B> auf der Wiegenachse 12 errichtete Lotrechte 112 durch die Mitte 113 der Zahnlücke geht und in einer Ebene liegt, die bei 113 senkrecht auf der Schraubenlinie 120 steht. Der Verlauf der Schraubenlinie 120 richtet sich nach der Steigung der Schraubenbewegung.
Errichtet man auf der Evolventenschraubenfläche, welche die Zahnflanke <B>115</B> bildet, eine durch die Mitte 113 ver laufende Normale 114, dann berührt diese bei 117 den Grundkreiszylinder 116 und schneidet im Punkt 118 die Werkzeugumlaufachse 14. In entsprechender Wei se berührt eine durch die Mitte 113 verlaufende und auf der gewölbten Zahnflanke 121 senkrecht stehende Normale 119 den Grundkreiszylinder 122 im Punkt 123 und schneidet die Achse 14 bei 124. Man kann auf der Zahnflanke 115 noch weitere Normale errichten, z. B. 114' und 114", welche die Achse 14 an anderen Stellen schneiden, etwa 118' und 118". Die Fusspunkte der Normale 114', 114 und 114" liegen bei 125', 125 und 125", und zwar auf einer auf der Zahnflanke ver laufenden Kurve 126.
Diese Kurve stellt die momen tane Berührungslinie zwischen einer die Achse 14 um gebenden Rotationsfläche und der schraubenförmigen Zahnflankenfläche 115 dar. Betrachtet man jede dieser Normalen, z. B. die Normale 114', und das Profil der Schneckenfläche in einer Ebene, die den Zylinder 122 berührt und die Normale aufnimmt, dann kann man die Länge der Normale zwischen der Achse 15 und dem Punkt 125' auf der Schraubenfläche leicht bestimmen, ebenso auch die Lage des Punktes 125' auf diesem Pro fil. Betrachtet man dann die Normale 114' in der Ebene, welche diese Normale und die Achse 14 auf nimmt, dann kann man die Neigung der Normalen zu dieser Achse 14 bestimmen. Schwenkt man alle auf einanderfolgenden Normalen, z.
B. 114', 114 und 114" um die Achse 14 bis in eine gemeinsame Ebene, etwa gemäss Fig. 8, dann kann man die Wölbung des Pro fils 127 der Rotationsfläche vollständig bestimmen. Durch ein entsprechendes Vorgehen mit Hilfe einer Reihe von Normalen, wie<B>119,</B> kann man die konvexe Profilkrümmung 128 der Rotationsfläche um die Ach se 14 bestimmen, die längs der Kurve 129 an der Evolventenschraubenfläche 121 anliegt.
Man kann da- her mit Hilfe eines Fräsmesserkopfes oder einer Schleif scheibe T, welche diese Aussen- und Innenprofile 127 und 128 aufweist, die einander gegenüberliegenden, nach einer Evolventenkegelfläche gestalteten Zahnflan ken 115 und 121 der Zahnlücke gleichzeitig heraus arbeiten, und zwar je als Hüllfläche der aufeinander folgenden Stellungen, die das Profil 127, bzw.<B>128,</B> auf seiner Wanderung längs der schraubenförmigen Bahn um die Achse 12 herum einnimmt. Wie bereits oben erläutert, kann man gleichzeitig den Zahnlückengrund 131 und die Abrundungen an diesem mit Hilfe der Kopffläche 132 und der Ecken 133 des Werkzeugs her ausarbeiten.
Da die Werkzeugachse 14 bis in die auf der mittleren Schraubenlinie 120 lotrechte Ebene ge dippt ist - die Schraubenlinie 120 verläuft um die Achse 12 herum durch die Zahnlücke hindurch -, ent sprechen die auf diese Weise herausgearbeiteten Abrun dungen denjenigen, die mit dem bekannten Verfahren der oben genannten Auslegeschrift erzeugt werden.
Das mit Bezug auf die Fig. 5 bis 8 beschriebene Ver fahren ist nicht auf die Bedingung beschränkt, dass die Werkzeugumlaufachse 14 die Wiegenachse 12 im Punkt 111 schneidet, und auch nicht auf die Bedingung, dass diese Achsen sich überhaupt schneiden. Wie in den Fig. 9 und 10 gezeigt - diese entsprechen ungefähr den Fig. 5 und 6 -, kann die Achse 14 auch auf einen an deren Neigungswinkel zur Wiegenachse 12 eingestellt werden, ohne dass die durch die Mitte 113 gehenden l',Tormalen 114 und 119 in eine neue Stellung gebracht würden. Dabei kann die Achse 14 im Abstand an der Wiegenachse 12 vorbei verlaufen und dennoch die Nor malen 114 und 119 schneiden. Diese Schnittpunkte sind mit 118a und 124a bezeichnet.
Vergleicht man die Fig. 5 und 9, so erkennt man, dass durch diese Um stellung der Achse 14 der Radius R des Werkzeugs eine Änderung erfährt. Die Möglichkeit, den Radius des Werkzeugs und die Neigung seiner Achse frei zu wählen gestattet es, dass man Werkzeuge auswählen kann, die auf beiden Seiten der momentanen Berüh rungslinie (entsprechend den Kurven 126 und 129 der Fig. 6) vom Werkstück freikommen und mit ihrer In nenseite und Aussenseite ungefähr gleich viel Werk stoff zerspanen.
übrigens stellen die Fig. 3 bis 10 keine massstab- getreuen Darstellungen des Verfahrens dar sondern rein schematische Darstellungen, die nur das Prinzip des Verfahrens erläutern sollen.