Automatische Etikettiervorrichtung
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine automatische Etikettiervorrichtung zur Verwendung in Formmaschinen im allgemeinen und insbesondere, jedoch nicht ausschliesslich, zur Verwendung bei der automatischen Etikettierung von Schallplatten aus Kunststoff.
Besonders bei den derzeit zur Schallplattenherstellung verwendeten Spritzgussmaschinen ist das Problem der Etikettierung der erhaltenen Werkstücke allgemein bekannt.
Gewöhnlich wurden die Etiketten mit der Hand auf die geformten Schallplatten aufgeklebt oder sie wurden, ebenfalls manuell, auf die Formen bei deren öffnung zur Zeichnung der vorher gegossenen Platte aufgebracht.
Diese Etikettiermethoden weisen einige Nachteile auf, von denen der ernsteste die Gefährdung der Hände der Arbeitsperson ist. Die Arbeitsperson muss tatsächlich zwischen den offenen Formteilen geschwind und exakt arbeiten. Da weiters die Produktivität vom jeweils eingesetzten Personal abhängt, ist der Betrieb der Maschine zeitlich Schwankungen unterworfen, die zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert, der nie hoch ist, schwanken.
Hauptsächliche Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Etikettiervorrichtung, mit welcher die oben erwähnten Nachteile vermieden werden und welche folglich u. a. eine hohe und im wesentlichen zeitlich konstante Produktivität gewährleistet.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Erstellung einer automatischen arbeitenden Etikettiervorrichtung zu deren Bedienung und Wartung folglich nur eine minimale Anzahl an Arbeitskräften erforder lichist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer automatischen Etikettiervorrichtung, welche einfach und betriebssicher arbeitet und gleichzeitig leicht an Formmaschinen anbringbar ist, ohne dass hierzu komplizierte strukturelle Änderungen oder Erfordernisse hinsichtlich der Montage beachtet werden müssten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer automatischen Etikettiervorrichtung, welche bei Spritzgussmaschinen beliebiger Type zum Aufbringen auch von Zierwerken auf andere Formstücke als auf Schallplatten, wie z. B. bei mit einer Vertikal- oder Horizontalmaschine hergestellten Kunststoffgegenständen, verwendet werden kann.
Schliesslich ist eine weitere Aufgabe der Erfindung die Schaffung einer Etikettiervorrichtung mit geringen Gesamtabmessungen und guten mechanischen Eigenschaften und deren Einzelteile leicht zugänglich sind, wodurch Schwierigkeiten bei der Wartung und Überprüfung der Vorrichtung vermieden werden.
Diese und weitere Aufgaben der Erfindung werden mit der den Gegenstand der Erfindung bildenden automatischen Etikettiervorrichtung gelöst, welche gekennzeichnet ist durch einen stationären, an einer in bezug auf die Formmaschine vorbestimmten Stelle zu befestigenden Rahmen, wenigstens ein auf dem Rahmen befindliches und eine Vielzahl von Etiketten enthaltendes Behälterorgan, wenigstens ein auf dem Rahmen beweglich angeordnetes Abnahmeorgan, Führungselemente, die die Bewegung der Abnahmeorgane führen, und mit Strömungsmittel beaufschlagte An triebsorgane zur Bewegung der Abnahmeorgane von einer Abnahmestellung in der Nähe der Behälterorgane in eine Abgabestellung in der Nähe der Formteile der Formmaschine.
Weitere Vorteile sind der nachfolgenden Be schreibung einer vorzugsweisen jedoch nicht ausschliesslichen Ausführungsform einer automatischen Etikettiervorrichtung gemäss der Erfindung zu entnehmen, welche beispielsweise und ohne Beschränkung in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist, in welcher
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen automatischen Etikettiervorrichtung, die die Anordnung gewisser Arbeitsteile in bezug auf die Form strichliert zeigt, ist,
Fig. 2 die gleiche automatische Etikettiervorrichtung im Grundriss darstellt,
Fig. 3a und 3b Einzelheiten eines Teiles der Anordnung teilweise im Schnitt, gesehen in zwei senkrechten Ebenen, der die Horizontal- und Vertikalbewegung der Abnahmeorgane ermöglicht, zeigen,
Fig. 4 schematisch die Bestandteile eines pneumatischen Abnahmeorgans zeigt,
Fig.
5a und 5b Darstellungen einer Hinter- und Vorderansicht des Etikettenbehälters sind und
Fig. 6 eine schematische Darstellung des Innenbereiches einer Schallplattenform ist.
Gemäss der Zeichnung liegt die automatische Etikettiervorrichtung gemäss der Erfindung oberhalb der Formteile einer Spritzgussmaschine für Schallplatten, die aus Kunststoff gefertigt werden. Die Formteile sind schematisch bei 2 und 3in den Fig. 1 und
6 angedeutet.
Die Etikettiervorrichtung gemäss der Erfindung weist die Behälter 4 und 5 auf, die oberhalb der Form teile 2 und 3 angeordnet sind und zwei Vorratsräume für die Etiketten 6 bilden und deren Horizontalach sen in der die Formteile 2 und 3 einschliessenden Ver tikelebene liegen. Die Behälter 4 und 5 wirken im Be reich ihrer gegenüberliegenden Stirnseiten mit beweglichen pneumatischen Abnahmeorganen 7, 8 zusam men, die starr mit ihren Oberteilen mit den Kolben stangen 9, 10 der Kolben 11, 12, die sich in den Zy lindern 13, 14 bewegen, verbunden sind. Die Rück seiten der Abnahmeorgane sind über Abstandshalter
38 bzw. 39 mit dem unteren Ende der rohrförmigen
Führungselemente 23, 24 verbunden.
Die Kolbenstangen 9, 10 und die rohrförmigen
Führungselemente 23, 24 (Fig. 3a) sind in Sitzen oder
Durchlässen frei verschiebbar oder beweglich, die im
Stützträger 36 oder 37, auf jedem von denen der jeweilige Zylinder 13 bzw. 14 starr befestigt ist, vor gesehen sind. In eine Gewindebohrung 42 dieser Stütz träger 36, 37 ist das freie Ende eines von der Winde
33a betätigten Dornes eingeschraubt, wobei vorteil haft eine Sperrschraube 43 vorgesehen ist. Die beiden
Tragstützen 36, 37 sind starr mit Muffen 15, 15a bzw.
16, 16a verbunden, die entlang Führungszapfen 17,
17a bzw. 18, 18a, die am Stützrahmen 33 über Ver bindungsstücke 40 angebolzt sind, verschiebbar sind.
Ausserhalb der Zylinder 13 und 14 sind die Ringe oder Halsteile 21 und 22 montiert, welche Gleitführungen für die rührförmigen Führungselemente 23 und 24 bilden.
Im Inneren eines jeden der rohrförmigen Führungselemente 23, 24 sind zwei Leitungen 25 und 26 vorgesehen, die sich über das untere Ende der rohrförmigen Führungselemente hinaus erstrecken, wobei beispielsweise die Leitung 25 am unteren Ende mit einer Leitung 44 (Fig. 3b) der Abnahmeorgane 7, 8 verbunden ist, welch letztere Leitung 44 zu einer Vielzahl von kleinen Löchern 45 führt, die auf einem Umfang vom Radius r vorgesehen und über einen darin vorgesehenen Ringkanal verbunden sind. Die kleinen Löcher 45 öffnen sich durch die Stirnplatte des Abnahmeorganes, welcher Stirnteil sich in einer Endstellung im Bereich des Etikettenbehälters 4, 5 und in der anderen Endstellung im Bereich der entsprechenden Formhälfte 2 oder 3 befindet. Die Leitung 25 ist mit ihrem oberen Ende mit einer nicht dargestellten Saugpumpe verbunden.
Die Leitung 26 ist mit ihrem unteren Ende mit dem kleinen Kolben 46 und mit dem oberen Ende mit einem nicht dargestellten Kompressor verbunden.
Mit den im wesentlichen halsförmigen Teilen 21 und 22 sind Stangenteile 27 und 28 vorspringend und starr verbunden. Auf diesen stangenartigen Teilen sind kleine Laufrollen vorgesehen, die mit analogen, ausserhalb des Vorratsbehälters angeordneten Laufrollen 30 zusammenarbeiten, um die Schnur 31 zu halten, die an einem Ende mit einem Gegengewicht 32 und am anderen Ende mit einem starren plattenförmigen Organ 47 verbunden ist, welch letzteres verschiebbar in zwei Rillen 48 montiert ist, die im Inneren der Behälter 4 und 5 vorgesehen sind. Durch dieses Organ 47 werden die Etiketten 6 im Behälter in vertikaler Lage gehalten. Die Behälter 4 und 5 weisen an ihren Austrittsenden vier im Umkreis angeordnete Anschläge 49 auf, welche die vordere Abstützung für die Etiketten 6 bilden.
Die oben beschriebene automatische Etikettiervorrichtung wird auf der Spritzgussmaschine vermittels eines Stützrahmens 33, der an der feststehenden Struktur der Giessmaschine (nicht dargestellt) befestigt ist, und einer Vielzahl von Bolzen mit Muttern und Gegenmutter 34-bzw. 35 angeordnet.
In der Folge wird die Arbeitsweise der Etikettiervorrichtung beschrieben.
Wenn die Etiketten 6, die auf die mit einer Spritzgussmaschine erhaltenen Schallplatten aufgebracht werden sollen, in den Behältern 4 und 5 angeordnet sind, so wird beim öffnen der Formteile 2 und 3 und auf Grund der Tätiglceit eines elektromagnetischen Ventiles (nicht dargestellt) innerhalb der beweglichen Abnahmeorgane 7 und 8 und über die Leitungen 25 eine Saugwirkung erzeugt, durch welche eine einzelne Etikette 6 aus den Behältern 4 und 5 unter Umbiegen über die Anschläge 49 herausgezogen wird. Während die Saugwirkung aufrechterhalten wird, wird durch einen Zeitschalter (nicht dargestellt) über ein zweites elektromagnetisches Ventil (nicht dargestellt) die hydraulische Winde 33a in Tätigkeit gesetzt, wodurch die Tragstützen 36, 37 und die Muffen 15, 15a und 16, 16a über die Zapfen 17. 17a bzw. 18, 18a horizontal verschoben werden.
Wenn sich die Tragstützen 36 und 37 gegeneinander bewegen werden die Abnahmeorgane 7 und 8 mitbewegt und einander näher gebracht. Wenn die Muffen 15, 15a und 16, 16a einen vorbestimmten Abstand voneinander erreichen, so werden die hydraulischen Winden 33a mit Mikroschaltern 50 abgeschaltet, welch letztere gleichzeitig die Tätigkeit der Kolben 11 und 12 über Winden, die in den Zylindern 13 und 14 angeordnet sind, einschalten, wodurch die Kolbenstangen 9 und 10 in den Zylindern 13 bzw. 14 nach unten bewegt werden. Auf diese Weise werden die Abnahmeorgane 7 und 8, die mit den Kolbenstangen verbunden sind, abgesenkt und in eine Stellung an derselben Höhe wie die Formteile 2 und 3 gebracht.
Sodann wird mittels Mikroschaltern 51 die Absenkbewegung der Abnahmeorgane 7 und 8 unterbrochen und die Horizontalbewegung der Tragstützen 36 und 37 neuerlich eingeleitet. Letztere kehren in ihre Ausgangsstellung zurück, mit dem Ergebnis, dass die Abnahmeorgane 7 und 8 in eine Stellung vor den Formhälften 2 und 3 gebracht werden.
In diesem Moment wird die Saugwirkung durch die Leitungen 25 mittels der Mikroschalter 52 unterbrochen und mittels Steuerung durch die Mikroschalter 52 eine Blaswirkung über die Leitungen 26 eingeleitet. Durch diese Blaswirkung wird der Kolben 45 nach aussen bewegt, wodurch die Etiketten 6 gegen die Formhälften 2 und 3 geschoben werden, welche in an sich bekannter Weise auf Grund der Saugwirkung durch in den Formhälften angeordneten besonderen Löchern die Etiketten abnehmen.
Sobald die automatische Aufbringung der Etiketten auf die Formteile der Spritzgussmaschine durchgeführt ist, wird eine Kombination von zu den ersterwähnten Bewegungen umgekehrten Bewegungen veranlasst, um die Abnahmeorgane 7 und 8 zu den Stirnenden der Behälter 4 bzw. 5 zurückzubringen.
Zu diesem Zeitpunkt wird durch besondere Kontakte, wie z. B. elektrische Kontakte (nicht dargestellt) die Schliessung der Form veranlasst, wonach der an sich bekannte Spritzgussvorgang beginnt.
Nach Beendigung der Formung der Schallplatte beginnen die Elektroventile, welche die Verschiebung der Etikettiervorrichtung steuern und ihrerseits durch die oben erwähnten Mikroschalter gesteuert werden, neuerlich ihren Arbeitszyklus, der auf einen von der bekannten Formmaschine kommenden Signalimpuls anspricht.
Das Steuersystem der Etikettiervorrichtung wur de nicht in seinen Einzelheiten beschrieben, da es von jeder beliebigen bekannten Ausführung sein kann.
Obwohl in der Fig. 2 die Abstände a und a' ver schieden lang dargestellt sind, sollen diese Abstände in Wirklichkeit gleich gedacht sein.
Die Erfindung kann in vieler Hinsicht abgeändert oder modifiziert werden, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.