Hochspannungsprüfgerät
Die Erfindung betrifft ein Hochspannungsprüfge rät mit einem elektrisch isolierenden Griff und mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten Elektroden, von denen die eine elektrisch leitend mit einem Prüfkontakt verbunden ist. Solche HochspanW nungsprüfgeräte werden dazu verwendet, festzustel- len, ob elektrisch leitende Teile, insbesondere Hoch spannungsleitungen, unter Spannung stehen oder spannungsfrei sind.
Bei einem bekannten Hochspanrrungsprüfgerät sind die beiden Elektroden in einer Glasröhre mit verdünnter Luft angeordnet. Wenn der mit der einen Elektrode verbundene Prüfkontakt in die Nähe oder in Berührung mit einem Hochspannung führenden Teil kommt, entsteht zwischen beiden Elektroden eine Die Leuchtkraft der Glimmröhre ist aber sehr gering. Ausserdem ist, der Abstand zwischen der Glimmröhre und der Badienungsperson verhältnismässig gross, da das Prüfgerät im allgemei- nen auf einer langen Isolierstange angeordnet ist. Im Freien, insbesondere im Sonnenlicht, kannt aus Tdiesen Gründen das SignaldiesesPrüfgerätesnur schwer wahrgenommen werden.
Ebenso schwierig ist die Wahrnehmung des Signales bei einem anderen Hochspannungsprüfgerät, bei dem die beiden Elektroden eine Funkenstrecke bilden. Wenn der Geräuschpegel an der Prüfstelle hoch ist oder, der Prüfende schlecht hört, besteht die Gefahr, dass die durch die Uberschläge entstehenden Geräusche nicht wahrgenommen werden.
Bei einem anderen bekannten Hochspanmings- prüfgerät ist ein Niederfrequenzempfänger vorgese- hen, der auf das Feld eines unter Hochspannung ste hendem Leiters anspricht. Die Erzeugung gut wahr- nehmbarer Signale ist bei diesem Prüfgerät möglich, jedoch ist es mit dem Nachteil behaftet, dass es schon bei der Annäherung an Eisen-oder Gerüstteile span nungsführender Leitungen anspricht. Ebenso stören in Schaltanlagen mit mehreren Systemen oder bei Hochspannungsfreileitungen mit parallel geführten Systemen sich die einzelnen Leiter gegenseitig.
Durch eine Verringerung der Empfindlichkeit lässt sich dieser Nachteil nicht beseitigen. Daher ist dieses Prüfge- rät nur in Ausnahmefällen verwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Prüfgerät zu schaffen, ; das auch unter ungünstigen Bedingungen eine sichere Feststellung erlaubt, ob ein Leiter unter Spannung steht oder nicht. Ausgehend von einem Prüfgerät mit einem isolierten Griff und mindestens zwei im Abstand voneinander angeordne- ten Elektroden, von denen die eins elektrisch leitend mit einem Prüfkontakt verbunden ist, ist diese Auf- gabe erfindungsgemäss dadurch gelost, dass die mit dem Prüfkontakt verbundene Elektrode als Steuerelektrode einer mit einer Energiequelle verbundenen Dreielektrodsnröhre ausgebildet ist.
Bei einer solchen Anordnung wird die dem Feld des spannungsführenden Leiters zu entnehmende Energie nur zu Aussteuerung der Röhre benötigt. Die dazu erforderliche Energie ist sehr gering. Die zur Erzeugung der Signale erforderliche Energie wird von der im Gerät vorgesehenen Energiequelle gelie- fert.
Die Dreielektrodenröhre kan, als Relaisröhre ausgebildet sein. Bei einer vorteilhaften Ausfüh- rungsform ist sie als Blitzröhre ausgebildet, wie sie auf dem Gebiet der Photographie verwendet werden.
Ein mittels einer solchen Blitzröhre erzeugbares Lichtsignal ist so stark, dass es auch bei hellem Son ntenlicht gut zu erkennen ist.
Damit entsprechend den Vorschriften für Hochspannungsprüfgeräte das störungsfreie Arbeiten des Gerätes geprüft wenden kann, ist bei einer vorteilhaf- ten Ausführungsfonm ein Schalter vorgesehen, mittels dessen an die Steuerelektrode eine Kontrollspannung anlegbar ist. Dieser Schalter kanneinmittels'des zu prüfenden Teiles betätigbares Betätigungsglied aufweisen. Dadurch ist es möglich, unmittelbar vor und nach der Prüfung das Prüfgerät zu kontrollieren.
Als Prüfkontakt kann'das Gehäuse des Gerätes vorgesehen sein. Die Ansprechempfindlichkeit des Prüfgerätes ist dadurch hoch, und ausserdem sind die im Gehäuse angeordneten Schaltelemente elektrisch abgeschirmt, was Betriebsstörungen verhindert.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Hochspannungsprüfgerätes gemäss der Erfin- dung dangestellt. Es zeigen :
Fig. 1 eine Seitenansicht des Gerätes,
Fig. 2 eine Ansicht des Gerätes von unten,
Fig. 3 einen Schaltplan des Gerätes.
Am einen Ende einer teleskopartig ausgebildeten Stange 1 aus Isolierstoff ist ein Gerätegehäuse 2 derart befestigt, dass eine in der der Stange zugekehrten Fläche 3 vorgesehene Aussparung 4 frei bleibt. Im Bereich, der Aussparung 4 ist die Fläche 3 gegenüber dem zur Längsachse der Stange l senkrechten Teil 3' der Fläche 3 geneigt.
Die Aussparung 4 dient als Fenster für eine Blitzröhre 5 mit einem Reflektor 6. Eine Drucktaste 7 ragt durch eine Aussparung in der Rückwand 8 des s Gehäuses 2 und ist in diesem senkrecht zur Längs- achse der Stange 1 verschiebbar angeordnet.
Seine dem Gehäuse 2 abgekehrte Stirnfläche 7' ist konkav und als Teil eines Zylinders mit zur Längs- achse der Stange 1 senkrechter Achse ausgebildet.
Die Schaltung des Gerätes zeigt Fig. 3. Die Blitzröhre 5 liegt in bekannter Weise unter Zwischenschaltung einer Längsdrossel L und zweier Querkon- densatoren Cl und C2 an einer Gleichstromhoch- spannungsquelle 11, die in bekannter Weise mittels eines Zerhackers, eines Transformators und eines Gleichrichters die Hochspannung aus der Spannung einer Batterie erzeugt. Parallel zur Blitzröhre 5 liegt ein Spannungsteiler, bestehend aus den Widerständen R1CR2. Die Sekundärwicklung eines Zündtransfor- mators 9 ist einerseits mit dem Steuergitter G, andererseits mit der Kathode K der Blitzröhre 5 verbun- den.
Das. eine Endos der Primärwicklung des Zünd- transformators 9 liagt ebenfalls auf dem Potential der Kathode K, wahrenid das andere Ende über einen Schalter 10, dessen Betätigungsglied die Drucktaste 7 ist, mit dem Abgriff desi Spannungsteilers verbunden ist.
Ferner ist an das Steuergitter G der Blitzröhre 5 ein Prüfkontakt angeschlossen, der im Ausführungs- beispiel durch das aus Meball bestehende Gehäuse 2 gebildet ist. Der Prüfkontakt kann jedoch auch in anderer Form ausgebildet sein. Wesentlich, ist, dass er mittels der Stange 1 in das Feld des zu prüfenden Hochspannungsleitefrs gebracht werden kann.
Die Wirkungsweise des Prüfgerätes ist folgende :
Vor der Durchführung der Prüfung wird die Drucktaste 7 kurzzeitig gedrückt. Dadurch wird der Schalter 10 geschlossen, was einen Impuls auf das Steuergitter G der Blitzröhre 5 zur Folge hat, die dadurch einen Blitz erzeugt. Nun kann mittels der Stange 1 das Gehäuse 2 in die Nähe des zu prüfenden Leiters gebracht werden.
Führt dieser Leiter Hoch spannung, : so wird bei der Annäherung des Gehäuses 2 die Blitzröhre 5 dlurch das über das Gehäuse 2 auf das Gitter B gelangende Potential soweit ausge steuerb, dass sich der Kondensator C2 unter Erzeu- gung eines s Biltzes über die Blitzröhre 5 entlädt.
Wird dagegen bei der Annäherung des Gehäuses 2 an den Leiter kein Blitz ausgelöst, so wird die Drucktaste 7 mit ihrer KonkavenSäche 7'auf den n Leiteraufgelegtundkurzzeitiggedrückt.Wirddurch diese Betätigung der Drucktaste 7 ein Blitz ausgelöst, so ist dies ein Zeichen dafür, dass das Hochspan- nungsprüfgerät in Ordnung ist und demzufolge der Leiter keine Spannung führt, da sonst bei der Annä- herung ein Blitz ausgelöst worden wäre.
Hochspannungsprüfgeräte dieser Art sind innerhalb eines Spannungsbereiches von 10kV-380kV verwendbar.