Vorrichtung zum Auftragen von Druckereischwärze Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auf tragen von Druckereischwärze, mit einem Farbbehäl- ter und einem Schabeisen, das sich gegen eine sich drehende Farbwalze abstützt und einen bestimmten Abstand von der Walze einnimmt.
Im allgemeinen :bestehen solche Vorrichtungen, welche in der Dekorations- und der Kunstdruckerei angewandt werden, aus einer einzelnen Stahlwalze, der sogenannten Farbwalze, auf welcher sich laufend ein Film von der Druckereischwärze bildet, der sich ständig aus :dem Behälter ergänzt. Darauf wird dieser Film auf die Druckplatte übertragen. Im Gebiet der Dekorations- und der Kunstdruckerei ist es erforder lich, ;dass der Druckereischwärzefilm gleichmässig, fortlaufend und von gewünschter gleicher Dichtheit während des Druckens bleibt.
Bisher war es allgemein üblich, :den gewünschten Film auf folgende Art zu .erlangen. Eine Übermenge der Druckereischwärze wird aus einem Behälter, wel cher ,sich nahe an der Stahlrolle befindet, auf :die Oberfläche der Rolle übertragen. Danach wird mit tels eines Schabeisens der Film auf die gewünschte Dichtheit gebracht, bevor :die Druckereischwärze zur Druckplatte gelangt. Meistens befindet sich dieses Schabeisen an der Bodenplatte des Behälters.
Dies bedingt die Verminderung des Anschwemmens der Druckereischwärze .an den Film, der kurz darauf auf die Druckplatte übertragen wird.
Das bisherige Druckerei-Verfahren war nicht immer befriedigend, da es keine Apparatur gab, die einen Druckereischwärzefilm, frei von jeglichen Un terbrechungen und Oberflächenunebenheiten der Stahlrolle, produziert hat. Diese Mängel werden im allgemeinen von Griess und körnigen Verunreinigun gen hervorgerufen, welche sich von getrockneter Druckereischwärze und anderen Fremdkörpern bil den, die in den Druckereischwärzevorrat gelangen.
In der .Druckereikunst ist es wohlbekannt, dass die Qualität der Reproduktionen von der laufenden Gleichmässigkeit ödes Druckereischwärzefilmes, wäh rend des Druckens, abhängt.
Um :einen gleichmässigen Druckfilm zu bekom men, wurden verschiedene Methoden entwickelt. Eine Methode wird z. B. auf dem Gebiet der Flexo- graphie angewandt. Hier wird eine Druckerei schwärze verwendet, :die eine niedrige Viskosität h at, was den Gebrauch einer cell metered Rolle er laubt. Eine cell metered Rolle ist eine Stahlrolle, die eine poröse Oberfläche hat, welche aus vielen Zellen zusammengesetzt ist.
(Zwischen 50 und 200 Zellen pro Quadrat Zoll). Die Zellen werden aus einem Vorratsbehälter mit Druckschwärze gefüllt; die übermenge wird, wie schon vorhergehend beschrie ben, mit einem Schabeisen entfernt.
Das Zusammen- wirken der niedrigen Viskosität ider Drucktinte mit der Zellenstruktur von der Oberfläche der Rolle und eines Schabeisens, welches in Berührung mit der Rolle steht, sollen die Oberflächenunebenheiten er- niedrigen und zur :gleichen Zeit die Gleichmässigkeit des Filmes verbessern.
In einer anderen Methode wird eine Drucker schwärze mit hoher Viskosität verwendet. Die Druk- kerschwärze ist hierbei gezwungen, über mehrere Zylinder zu laufen, :die nacheinander angeordnet sind. Die Zylinder verteilen die Druckerschwärze, während sie zwischen ihnen ,durchläuft, um von dem Druckerschwärzebehälter zur Druckplatte zu gelan gen.
Diese Methode wird oft im Zeitschriften- und Zeitungswesen, wo die Geschwindigkeit eine Rolle spielt, angewandt. Die Druckereischwärzen, die bei dieser Methode verwendet werden, trocknen .sehr langsam; .da sie sich für längere Zeit auf den Zylin dern befinden. Die Viskositäten dieser Drucktinten sind bedeutend höher als von denen, die in idem fle- xographischen Verfahren verwendet werden.
Keines von den obengenannten Verfahren eignet sich für das Drucken von Dekorations- und Kunst drucken, da in diesem Falle die Druckerschwärze eine verhältnismässig hohe Viskosität und eine kurze Trockenzeit haben muss. Das schnelle Trocknen lässt keine grössere Anzahl von Zylindern zu.
Bis zum heutigen Tage zeigen sich beim Drucken von Dekorations- und Kunstdrucken gewisse Mängel. Einer von diesen ist die Unregelmässigkeit des Druckschwärzefüms, bevor er auf das Druckelement, d. h. auf das Urbild oder die Druckplatte gelangt. Die Oberflächenunregelmässigkeiten zeigen, ,dass der Film eine unregelmässige Dichtheit ,besitzt. Im allge meinen zeigt sich das in oder Formation von Linien in.
dem Druckerschwärzefilm, die um die ganze Behäl terwalze herumlaufen. Diese Linien sind tatsäch lich verschiedene Filmdichtheiten und haben fol gende Ursachen.
Ein Partikel von fremder Materie kann sich an dem Schabeisen festgesetzt haben und verhindert da durch das Fliessen der Druckerschwärze an diesem Punkte. Es können sich auch Linien von :
grösserer Dichtheit als die Durchschnittsdichtheit des Filmes zeigen, wenn das Schabeisen einen Knick in der Klinge hat. Hierdurch würde zusätzlich Drucker schwärze an dem Schabeisen vorbeifliessen. Die Un- regelmässigkeiten auf der Behälterwalze übertragen sich während des Druckens auf ;die Druckplatte und somit erhält man einen nicht zufriedenstellenden Druck.
Diese Schwierigkeiten und Mängel werden erfin- dungsgemäss durch eine Vorrichtung zum Auftragen von Druckerschwärze beseitigt, welche dadurch ge kennzeichnet ist, dass parallel zum Schabeisen eine sich nichtdrehende Verteilerschiene mit geringerem Abstand als das Schabeisen zur Farbwalze angeord net ist.
Ausführungsbeispiele :der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig.l eine perspektivische Darstellung des Druckschwärzebehälters, Fig.2 den Querschnitt von Fig. 1 entlang der Linie 2-2, Fig. 3 den Druckerschwärzebehälter von oben, Fig. 4 einen Schnitt der Fig. 3 entlang der Linie 4-4, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung :
des Druk- kereischwärzebehälters, Fig. 6 eine perspektivische Darstellung der Ver- teilerschiene und ihres Trägers, Fig.7 einen Querschnitt entlang der Linie 7-7 der Fig. 2.
Gemäss Fig. 1 ist in einem Rahmen 23 ein trog ähnlicher Farbbehälter 13 angeordnet. Der Farbbe- hälter 13 hat Seitenwände 13a. An -der vorderen Seite des Farbbehälters 13 befindet sich ein Schabeisen 14, welches eine scharfe, messerklingengleiche Lippe aus gehärtetem Stahl hat. In geringem Abstand zum Schabeisen 14 ist eine Stahlwalze 11 angeordnet, welche ein wenig kürzer .als ;der Farbbehälter 13 (siehe Fig. 3) ist.
Diese Stahlwalze wird vom Rahmen 23 getragen. Angrenzend an jede Seitenwand 13a und das Schabeisen 14 ist ein Filzverschluss 10 vor gesehen, welcher zur Abdichtung dient. Obgleich hier Filz verwendet ist, ist es möglich, dass ein anderes Dichtungsmaterial angewandt wird, das die, erforder lichen Eigenschaften besitzt, d. h. eine gewisse Elasti zität aufweist, relativ nicht absorbiert und ein Mini mum an Reibung erzeugt, wenn es mit den sich be wegenden Teilen in Berührung kommt.
Die Farb- walze 11 ruht in Kugellagern 12 und hat eine Filz- dichtung <B>10.</B>
Der Farbbehälter 13 ist an einer Platte 24 befe stigt und so angepasst, dass man ihn entlang der Füh rungen 24a des Rahmens 23 bewegen kann.
Eine Gewindebohrung 25 (siehe Fig. 4) ist durch die Führungen 24a gelegt. Die Gewindebohrung ist so eingerichtet, idass sie die Einstellschraube 26 auf nehmen kann. Wenn die Platte 24 in die Führungen 24a eingesetzt ist, kann die Einstellschraube 26 fest gezogen werden, welche sich gegen die schräg lie gende Fläche der Kerbe 21 legt. Ein weiteres Drehen ,der Einstellschraube 2,6 bewegt die Platte 24 und den Behälter 13 ,entlang der Führungen 24a an die Farb walze 11 heran.
Die Federn 27, welche zwischen dem vorderen Ende der Platte 24 und dem Ende oder Füh rung 24a liegen, geben die gewünschte Elastizität, so dass, wenn man die Einstellschraube 2,6 bewegt, der Farbbehälter 13 in die gewünschte Stellung der Farb walze 11 kommt. Unter dem Farbbehälter 13 und neben der Oberfläche der Farbwalze 11 ist eine Ver teilerschiene in Form einer sich nicht drehenden zylindrischen Walze 16 fest angebracht. Die Vertei lerschiene kann an sich beliebige Gestalt haben, so fern nur ein Oberflächenbereich geradlinig längs der axialen Oberfläche der Farbwalze verläuft.
Mit be sonderem Vorteil lässt sich als Verteilerschiene ein sich nicht drehendes Rohr aus gehärtetem und poliertem Stahl verwenden, ;dessen Durchmesser klei ner ist, als der Durchmesser der Farbwalze. Aber auch andere Körper z. B. flache Platten können ebenso geeignet sein. Die Länge der Verteilerwalze ist ein wenig kürzer als die Länge der Farbwalze 11 (siehe Fig. 7). Die Verteilerwalze 16 ist an der Platte 17 mit Schrauben 18 befestigt, so dass sie sich nicht drehen kann.
Die Platte 17 ist so ausgebildet, dass man sie in die Führungen 17a des Rahmens 23 ein schieben kann (siehe Fig. 4). Gewindebohrungen 19 sind durch die Oberflächen der Führungen 17a ge legt, um eine Schraube 20 aufzunehmen. Um die Be rührungsfläche zwischen der Farbwalze 11 und der Verteilerwalze 16 so klein wie möglich zu halten, wurde der Verteilerwalze 16 ein viel kleinerer Durchmesser ,gegeben. In der Platte 17 befinden sich schräge Einker bungen 28.
Ist die Platte 17 in Aden Führungen 17a befestigt und ist die Schraube 20 mit der Zuspitzung 20a in die Einkerbung 28 eingeschraubt, so bewegt sich die Platte 23 und die Verteilerwalze 16 näher an die Farbwalze heran. Die Federn 29 sind zwischen der Platte 17 und dem Rahmen 23 so angebracht, dass sie die nötige Elastizität geben, um die Verteiler walze 16 in den gewünschten Abstand zur Farbwalze 11 zu bringen.
Der Farbbehälter arbeitet wie folgt: Das Schabeisen 14 und der Farbbehälter 13 wer den in Berührung mit der Farbwalze 11 gebracht. Be hälter 13 wird mit Druckereischwärze 9 so hoch ge füllt, dass die Oberfläche der Flüssigkeit höher als die höchste Einstellung des Schabeisens 14 ist. Da der Farbbehälter 13 sich horizontal bewegen kann, ist es möglich, den Abstand zwischen Schabeisen 14 und der Oberfläche der Farbwalze 11 so einzustellen, dass die gewünschte Dichtheit .des Farbfilmes erzielt werden kann.
Ein Druckereischwärzefilm von an fänglicher Dichte wird von dem Schabeisen 14 er zeugt, wenn sich :die Farbwalze 11 in: Uhrzeigerrich tung dreht (30 bis 300 Umdrehungen pro Minute). Wenn sich nun die Walze 11 fortlaufend in der Rich tung des Uhrzeigers dreht, kommt der Farbfilm schliesslich in Berührung mit der Verteilerwalze 16, welche näher an der Walze 11 als das Schabeisen 14 ist.
Dadurch wird der anfängliche Druckereischwär- zefilm so gepresst, dass ein Film von der gewünsch ten Dichte entsteht. Der Film erscheint nun glatt und gleichmässig auf der Oberfläche der Farbwalze 11. Beim Verstellen der Schrauben 20 kann die Stellung der Verteilerwalze 16 in ihrem Verhältnis zu der Tin tenwalze 11 kontrolliert werden. Dies erlaubt das Einstellender gewünschten Dichte des Filmes.
Es ist von Wichtigkeit, dass der Abstand zwi schen der Verteilerwalze 16 und der Walze 11 gerin ger ist, als der zwischen Schabeisen 14 und Walze 11. Wenn dies nicht der Fall ist, so kann die Verteiler walze 16 nicht das gewünschte Ausglätten vollbrin gen. Es ist also notwendig, dass das Schabeisen 14 etwas mehr als die benötigte Druckereischwärze auf die Walze 11 lässt, ida die überflüssige Farbe bei der Verteilerwalze 16 zum Aus-glätten dient.
Es soll an der Verteilerwalze ein kleiner Farbüberschuss vor handen sein. Die richtige Menge der Überschussfarbe wird daraus ersichtlich, ,dass sich ein Ring der Schwärze an den Enden der Farbwalze bildet. Wenn dies der Fall ist, so wird der L7berschuss der Farbe abgetragen.
Da der Berührungsdruck des Schabeisens 14 und der Verteilerwalze 16 gegen die Faribwalze 11 not wendig ist, treten grosse Mengen, unerwünschter Rei- bungshitze auf, welche nicht erwünschte Temperatur zustände hervorrufen. Um die erhöhten Temperatu ren zu .erniedrigen und damit die Geschwindigkeit des Verdampfens herabzusetzen, wird eine viskose Farb- masse 9 gewählt. Diese Farbe kann nun die Rei- bungshitze aufnehmen.
Wenn sich die Farbwalze 11 in Uhrzeigerrichtung dreht, so tritt eine Zirkulation der Farbe in entgegengesetzter Richtung auf.
Ferner ergibt sich, dass bei weiterem Zurückset zen des Behälters 13 und durch Erhöhen des Schab eisens 14 die Zirkulationen an dem Schabeisen 14 verändert werden können. Die Zirkulationen werden grösser und dehnen sich über die ganze innere Ober fläche .des Farbbehälters 13 aus. Dadurch wird die Reibungshitze auf die ganze viskose Farbmasse über tragen. Um diesen Zustand hervorzurufen ist es not wendig, dass die zurückgesetzten Seitenwandungen, welche an das Schabeisen 14 angrenzen, einen Win kel von mehr als 45 haben.
Die vollständige Zirku lation ist mit Pfeil A in Fig. 2 angezeigt. Durch die Hitzeableitung ist es möglich, die Temperaturen der Farbmasse bedeutend tiefer zu halten, als es sonst auszuführen wäre, wodurch das Verdampfen der Farbe beträchtlich herabgesetzt wird. Infolge der Herabsetzung der Reibungshitze ergibt sich eine Er sparnis an Farbmasse.