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Kühlschrank Gegenstand der Erfindung ist ein Kühlschrank mit Kühlaggregat, Hauptkühlfach und Tiefkühlfach.
Es ist bekanntlich nicht zu vermeiden, dass die zum Teil aus dem eingelagerten Gut, zum Teil aus der beim Öffnen des Hauptkühlfaches eindringenden wärmeren Aussenluft kommende und sich am Verdampfer niederschlagende Feuchtigkeit auskristallisiert und dadurch einen als Isolator wirkenden Schneemantel bildet, der den Abtransport der Wärme über den Verdampfer erschwert. Von Zeit zu Zeit ist deshalb ein Abtauen dieses isolierenden Schneemantels erforderlich, was durch zeitweises längeres Abschalten des Kühlaggregates erfolgen kann. Wenn dieses Abschalten durch den Benützer des Kühschrankes von Hand vorgenommen werden muss, besteht keine Gewähr dafür, dass das Abtauen wirklich dann erfolgt, wenn es aus Gründen eines wirtschaftlichen Betriebs vorgenommen werden müsste.
Man ist deshalb dazu übergegangen automatische Abschaltvorrichtungen einzubauen, welche bei Erreichen gewisser Betriebsverhältnisse das Kühlaggregat so lange ausser Betrieb setzen, dass die Verdampfertemperatur genügend lange über einem Wert von 0 C bleibt, um ein einwandfreies Abtauen des Schneemantels zu gewährleisten.
Üblicherweise ist der Verdampfer im Tiefkühlfach angeordnet, und der Abtransport der Wärme aus dem Hauptkühlfach erfolgt indirekt durch Wärmeaustausch mit dem Tiefkühlfach. Das zu Abtau- zwecken erfolgende Abschalten des Kühlaggregates (ob von Hand oder automatisch) hat bei allen bekannten Kühlschränken zur Folge, dass die über 0 C ansteigende Temperatur des Verdampfers auch ein Ansteigen der Temperatur des Tiefkühlfaches über den dort als maximale Betriebstemperatur (z. B. -18 C) festgelegten Wert hinaus bewirkt.
Damit ist somit eine unerwünschte Erwärmung des ganzen Kühlschranknutzraumes verbunden, was nicht nur für das eingelagerte Gut schädlich ist, sondern auch einen relativ grossen Zeit- und Leistungsaufwand erforderlich macht, um nach dem Wiedereinschalten des Kühlaggregates die hauptsächlich im Tiefkühlfach erforderliche tiefe Temperatur wieder zu erreichen.
Diese Nachteile sind beim erfindungsgemässen Kühlschrank vermieden; er ist zu diesem Zweck dadurch gekennzeichnet, dass im Tiefkühlfach ein erster Verdampfer und im Hauptkühlfach ein mit dem ersten in Serie geschalteter zweiter mit einem Ablauf für Abtauwasser versehener Verdampfer vorgesehen ist, wobei im Hauptkühlfach ein Temperaturfühler eines das Kühlaggregat bei einer unteren, über 0 C liegenden Grenztemperatur des Hauptkühlfaches abschaltenden und bei Erreichen einer oberen Grenztem- peratur dieses Faches wieder einschaltenden Thermostaten angeordnet ist, und dass die Verdampfer,
die Kühlfächer und das Kühlaggregat so bemessen sind und der Thermostat so eingestellt ist, dass die Temperatur des Tiefkühlfachverdampfers stets unter einem weniger als 0 C betragenden Grenzwert liegt und die Temperatur des Hauptkühlfachverdampfers, die vor dem Abschalten des Kühlaggregates weniger als 0 C beträgt, bei abgeschaltetem Kühlaggregat über 0 C ansteigt und so bis zum Wiedereinschalten des Kühlaggregates automatisch ein Abtauen des Hauptkühlverdampfers bewirkt.
Trotzdem somit der Hauptkühlfachverdampfer bei abgeschaltetem Kühlaggregat sich über 0 C hinaus erwärmt und damit abgetaut wird, steigt weder die Hauptkühlfachtemperatur noch die Tiefkühlfachtemperatur über diesen Fächern vorgeschriebenen oberen Grenzwerte. Praktisch werden somit die beiden Kühlfächer auch während der Abtauperiode nicht ausser Betrieb gesetzt, und der Zeit- und Leistungsaufwand, um nach dem Wiedereinschalten des Kühl-
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aggregates die beiden Kühlfächer wieder auf ihre untere Grenztemperatur zu bringen, bleiben klein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfi'ndungsgemässenKühlschrankes schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 das Anordnungsschema der Einzelaggregate des Kühlschrankes, Fig. 2 in graphischer Darstellung den Beispielsweisen Verlauf der Verdampfer- und Hauptkühlfach- temeperaturen und Fig. 3 schaubildlich und schematisch die Anordnung der Kühlfächer des Kühlschrankes.
Gemäss Fig. 1 besitzt der Kühlschrank ein Kühlaggregat 1, es kann dabei um ein Aggregat der Absorberbauart oder der Kompressorbauart handeln. Im Strömungsweg des Kühlmediums sind zwei in Serie geschaltete Verdampfer 2 und 3 vorgesehen. Der kleinere Verdampfer 2 ist im Hauptkühlfach 4 des Kühlschrankes angeordnet, während der grössere Verdampfer 3 im Tiefkühlfach 5 des Kühlschrankes angeordnet ist. Dem Hauptkühlfachverdampfer 2 ist eine Auffangschale 6 mit Ablauf für das Abtauwasser zugeordnet. Ferner ist im Hauptkühfach 4 der Temperaturfühler 7 eines Thermostates 8 angeordnet.
Der Thermostat 8 dient zum temperaturabhängigen Ein- und Abschalten des Kühlaggregates 1. Das Kühlaggregat 1, die Kühlfächer 4 und 5 und die Verdampfer 2 und 3 sind ,so bemessen und der Thermostat 8 ist so eingestellt, dass sich das Betriebsverhalten des Kühlschrankes wie folgt ergibt: Wie Fig. 2 zeigt, bleibt die Temperatur T1 im Hauptkühlfach 4 stets über 0 C, steigt aber anderseits nie über +6 C an.
Dies entspricht den an ein Hauptkühlfach eines Haus- haltkühlschrankes üblicherweise gestellten Bedingungen. Um diese Hauptkühlfachtemperatur T, einhalten zu können, muss die Temperatur T2 im entsprechenden Verdampfer 2 normalerweise weit unter 0 C liegen, während die Temperatur T3 des grösseren Verdampfers 3 im Tiefkühlfach 5 zur Einhaltung der dort geforderten, relativ tiefen Temperaturen dauernd unter 18 C liegt.
Nach einer gewissen Einschaltzeit a des Kühlaggregates 1 haben die Temperaturen TI, T2 und T3 der verschiedenen Aggregate ihren tiefsten Wert erreicht. Unvermeidlicherweise hat sich dabei am Verdampfer 2 des Hauptkühlfaches 4 ein mehr oder weniger starker Schneemantel gebildet.
Der auf die untere Grenztemperatur Ti des Hauptkühlfaches 4 eingestellte Thermostat 8 schaltet nun das Kühlaggregat 1 ab. Während die Hauptkülfachtem- peratur T1 in der Folge nur relativ langsam auf ihren noch unter 6 C liegenden Höchstwert ansteigt (den sie im Zeitpunkt b erreicht), steigt die etwa bei -10 C liegende Temperatur T2 des Hauptkühfachverdamp- fers 2 sofort stark an und übersteigt im Zeitpunkt c die 0 C-Grenze;
ihr Höchstwert liegt aber im Zeitpunkt b immer noch unter +6 C. Während dieser Abschaltperiode (zwischen den Zeitpunkten a und b) ist auch die Temperatur T3 des Tiefkühlfachver- dampfers 3 etwas angestiegen, bleibt aber auch mit ihrem höchsten Wert unter -18 C, so dass im Tief- kühlfach 5 dauernd eine relativ tiefe, nie gegen 0 C ansteigende Temperatur erhalten bleibt. Im Zeitpunkt b schaltet der Thermostat 8 das Kühlaggregat 1 wieder ein.
Während die Temperatur T2 des Hauptkühl- fachverdampfers 2 sofort relativ steil absinkt und rasch ihren weit unter 0 C liegenden Normalwert erreicht, sinkt die Temperatur T1 des Haupkühlfaches 4 relativ langsam auf ihren bei etwa +3 C liegenden Minimalwert. Die Temperaturschwankung im Haup- kühlfach ist somit nur gering.
Wesentlich aber ist, dass die Temperatur T2 des Hauptkühlfachverdampfers 2 bei angeschaltetem Kühlaggregat über 0 C ansteigt, und somit während des zwischen c und b liegenden Zeitabschnittes automatisch ein Abtauen des Verdampfers 2 ermöglicht, ohne dass die Hauptkühlfachtemperatur T1 über ihren für Normalbetrieb festgelegten Maximalwert von z. B. +6 C steigt. Da sich die Abschalt- und damit die Abtauperioden regelmässig wiederholen, genügt jeweils schon eine relativ kurze Abtauzeit, um den Hauptkühlfachverdampfer dauernd belagfrei zu halten.
Da ausserdem der grö- ssere, im Tiefkühlfach 5 angeordnete Verdampfer 3 die zur Erzielung des Abtauens des Verdampfers 2 notwendige starke Temperaturschwankung dieses Verdampfers nur in sehr geringem Ausmass mitmacht, bleibt auch die Tiefkühlfachtemperatur trotz des periodischen Abschaltens des Kühlaggregates dauernd auf einem annähernd konstanten, unter der angenommenen Grenze von -18 C liegenden Wert. Die nach dem Abtauen zur Rückführung der Kühlfachtemperaturen auf ihren Normalwert erforderliche Kühlleistung ist entsprechend gering.
Die Hauptvorteile des beschriebenen Kühlschrankes liegen somit in der vollständigen Automatisierung des Abtau- und Kühlbetriebes, im geringen Leistungsbedarf trotz periodischen Abtauens und in der praktisch ununterbrochenen Kühlwirkung auch bei zu Abtauzwecken abgeschaltetem Kühlaggregat.
In Fig. 3 ist schematisch die Form und gegenseitige Anordnung der Kühlfächer eines praktischen Ausführungsbeispiels eines Kühlschrankes nach der Erfindung dargestellt. Mit ausgezogenen Linien ist das Hauptkühlfach 14 dargestellt, während mit gestrichelten Linien das Tiefkühlfach 15 und das Kühlaggregat 11 eingezeichnet sind. Das Hauptkühlfach 14 von prismatischer Form besitzt im Bereich der einen vorderen Schrankecke eine nach oben ragende Kammer 14c, in welcher der nichtgezeichnete Hauptkühlfachverdampfer liegt.
Hinter dem der Kammer 14a entsprechenden Gehäusevorsprung ist das Kühl- aggregat 1'1 angeordnet, während das sich seitlich der Kammer 14a über die restliche Gehäusebreite und die ganze Gehäusetiefe erstreckende Tiefkühlfach 15 den ebenfalls nicht gezeichneten Tiefkühlfachver- dampfer enthält.
Die Anordnung des Hauptkühlfach- verdampfers in der sackförmigen oberen Kammer 14a des Hauptkühlfaches 14 hat zur Folge, dass bei offener Kühlschranktüre die eindringende Warmluft nicht ohne weiteres bis zum Hauptkühlfachverdampfer vor-
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dringt, da dieser in der Kammer 14a relativ gut abgeschirmt ist; die Kammer 14a wirkt wie ein Stauraum und eine Zirkulation von in das Hauptkühlfach eindringender Warmluft durch diese Kammer ist erschwert. Das Öffnen der Kühlschranktüre hat somit nicht ein übermässiges Erwärmen des Verdampfers zur Folge.
Anderseits ist es erwünscht, dass der Hauptkühlfachverdampfer bei zu Abtauzwecken abgeschaltetem Kühlaggregat sich wie anhand von Fig. 2 beschrieben möglichst rasch über 0 C hinaus erwärmt. Um dieses Erwärmen etwas zu beschleunigen, ist es zweckmässig die für die Beleuchtung des Hauptkühlfaches übliche Lampe in der Kammer 14a bzw. unmittelbar unter dem Hauptkühlfachverdampfer anzu- ordnen. Die Schaltung dieser Lampe ist dann zweckmässig vorgesehen, dass die Lampe nicht nur bei offener Kühlschranktüre, sondern auch bei abgeschaltetem Kühlaggregat (in diesem Fall auch bei geschlossener Türe) brennt.
Die, wenn auch nur geringe Wärmeentwicklung dieser Lampe bewirkt zwangläufig die erwünschte Beschleunigung der Ver- dampfererwärmung; durch Wahl der geeigneten Lampenstärke kann diese an sich erwünschte Wirkung in relativ engen Grenzen gehalten werden.