CH413805A - Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen - Google Patents

Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen

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CH413805A
CH413805A CH1495462A CH1495462A CH413805A CH 413805 A CH413805 A CH 413805A CH 1495462 A CH1495462 A CH 1495462A CH 1495462 A CH1495462 A CH 1495462A CH 413805 A CH413805 A CH 413805A
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CH
Switzerland
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iron
chlorine
hydrochloric acid
pickles
waste
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Application number
CH1495462A
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English (en)
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Vital Anton Dr Chem
Carl Dr Phil Jegge
Original Assignee
Schweizerische Sodafabrik
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G49/00Compounds of iron
    • C01G49/10Halides
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds

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Description


  
 



  Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen
Die Beseitigung von Abgasen mit niedrigem Chlorgehalt, wie sie z. B. in Chor herstellenden und verarbeitenden Industrien auftreten, erfolgt entweder a) unter Zerstörung des Chlors oder b) unter Verwertung des Chlors. Bei einer Beseitigung unter Zerstörung des Chlors wird das sogenannte Abfall- oder Restchlor in Kalkmilch oder entsprechende andere alkalische Reagentien geleitet, in denen es zu Hypochloriten, Chloriden und Chloraten umgesetzt wird.



  Die Verwertung gemäss b) erfolgt nach bisherigen Verfahren im allgemeinen durch Anreicherung, und zwar entweder durch selektive Adsorption bei relativ niedrigen Temperaturen oder hohen Drucken an   einem    geeigneten Adsorbens und anschliessend Desorption des Chlors bei höherer Temperatur oder niedrigeren Drucken, oder durch Absorption des Abfallgases durch ein organisches Lösungsmittel, welches Chlor bevorzugt (z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachlor äthan usw.) und anschliessende Trennung des resultierenden Gemisches. Aus wirtschaftlichen Gründen sind die unter b) angegebenen Verfahren unter Verwertung des Chlors im allgemeinen vorzuziehen.



   Die vorstehend skizzierten konventionellen Verfahren unter Verwertung des Abfallchlors laufen über 2 Stufen. Es wurde nun gefunden, dass die Verwertung von Abfallchlor auf einfachere Weise erfolgen kann, und zwar unter gleichzeitiger Beseitigung und Verwertung eisenhaltiger salzsaurer Abfallbeizen.



   Halbzeug- und Fertigwaren aus Metallen und Metallegierungen werden bekanntlich vor der Veredelung ihrer Oberfläche durch Anstriche, Emaille oder metallische Überzüge zweckmässigerweise gründlich gereinigt. Neben einer mechanischen Behandlung dienen zu diesem Zweck Lösungsmittel oder Alkalien zur Entfernung von Fett und dergleichen sowie anorganische Säuren, die sogenannten  Beizen , zur Entfernung vorhandener Oxydschichten.



   Die hauptsächlichen Beizsäuren für Eisen und Stahl sind Schwefelsäure und Salzsäure. Salzsäure bietet beim Beizen von Eisen gewisse Vorteile, wie besseres Lösevermögen, niedrigere Temperatur, glatte helle Oberfläche usw., jedoch gibt die Beseitigung bzw. Verwertung der salzsauren Abfallbeizen, die als wesentliche Bestandteile pro Liter bis etwa 300 g   FeC12    und bis etwa 100 g   HC1    enthalten, gegenüber den schwefelsauren Beizen auf Grund der unterschiedlichen Eigenschaften von Eisen (II)-sulfat und Eisen   (11)-chlorid    (letzteres ist stark hygroskopisch), besondere Probleme auf.



   Es wurde nun gefunden, dass man die Beseitigung der salzsauren Abfallbeizen auf vorteilhafte Weise mit der Beseitigung von Abfallchlor koppeln kann.



  Vorliegende Erfindung betrifft demgemäss ein Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger, salzsaurer Beizen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Beize mit Eisen nahezu neutralisiert und dann mit einem chlorhaltigen Abfallgas behandelt. Dabei erfolgt Oxydation des in der Beize vorhandenen FeCl2 zum   FeCl5;    die so erhaltene   FeCls-Lösung    kann z. B. an Kläranlagen abgegeben werden, die sie zur Schlammabsetzung und zur Entfernung von Phosphaten verwenden. Infolge der Sauerstoffzehrung kann die ursprüngliche Abfallbeize, enthaltend   Fell2,    nicht direkt verwendet werden. Gegebenenfalls kann die   FeCI3-Lö-    sung auch auf festes   FeC136H20    aufgearbeitet werden.



   Die Abfallbeizen, von denen erfindungsgemäss ausgegangen wird, weisen im allgemeinen einen Gehalt an   Fell2    von 100 bis 300 g pro Liter und einen   HCl-Gehalt    bis zu 100 g pro Liter auf. Das zu  beseitigende Abfallchlor liegt im allgemeinen als Gemisch von 0 bis   20%    Chlor in Luft oder anderen Gasen, wie z. B. Stickstoff, vor.



   Das erfindungsgemässe Verfahren kann bei Raumtemperatur vorgenommen werden. Nach der Ab  stumpfung    der Restsäure in   FeCl2-Lösung    mit Eisen führt man die Oxydation zweckmässig in einem   Waschturm    oder dergleichen aus, der mit Füllkörpern, Prallplatten usw., versehen sein kann. Für eine intensive Berührung zwischen dem vom Chlor zu befreienden Gasstrom und der Beizlösung ist sodann Sorge zu tragen. Ferner muss die Kontaktzeit zwischen Gasund flüssiger Phase ausreichend sein, was z. B. durch die Höhe der Flüssigkeitssäule, durch die das Gasgemisch geleitet wird, reguliert werden kann. Das Verfahren wird im allgemeinen diskontinuierlich durchgeführt, jedoch ist ein kontinuierliches Arbeiten unter entsprechenden Vorkehrungen ebenfalls möglich.



  Der Endpunkt, das heisst, die vollständige Oxydation des FeCl2 wird analytisch ermittelt.



   Beispiel
4000   cm3    einer Eisen (II)-chlorid-Lösung mit einem Gehalt von 300 g FeCl2 pro Liter wurden in eine mit Raschigringen gefüllte   Waschsäule    (Durch messer 9,5 cm) gegeben. Bei Raumtemperatur wurde in diese Säule ein aus 95 % Stickstoff und 5   S    Chlor bestehendes Gasgemisch mit einer Geschwindigkeit von 4,2   1/Min.    von unten eingeleitet. Der Reaktionsablauf wurde dann durch stündliche Bestimmung der   FeCl2-Konzentration    im Wäscher bestimmt. Dabei ergaben sich folgende Werte: t (Std.)   g FeCI2/l   
0 300
1 235
2 190
3 150
4 110
5 70
6 35
Nach   6/4    Stunden war die   FeCl2-Lösung    vollständig erschöpft.

   Die Chlorabsorption war bis zu einer   FeCle-Konzentration    von etwa 10 g/l quantitativ, wie durch Durchleiten des die Waschsäule verlassenden Gasstroms eine Kaliumjodidlösung nachgewiesen wurde.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzs aurer Abfallbeizen, dadurch gekennzeichnet, dass man den Säuregehalt der Beizen mit Eisen abstumpft und mit einem chlorhaltigen Abf allgas behandelt, wobei Oxydation des in der Beize vorhandenen Eisen (II)chlorids zum Eisen (III)-chlorid erfolgt.
CH1495462A 1962-12-18 1962-12-18 Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen CH413805A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0411162A1 (de) * 1989-07-05 1991-02-06 KRONOS TITAN-Gesellschaft mbH Verfahren zur Entfernung von Chlor aus Abgasen

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