CH413805A - Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen - Google Patents
Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer BeizenInfo
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Description
Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen Die Beseitigung von Abgasen mit niedrigem Chlorgehalt, wie sie z. B. in Chor herstellenden und verarbeitenden Industrien auftreten, erfolgt entweder a) unter Zerstörung des Chlors oder b) unter Verwertung des Chlors. Bei einer Beseitigung unter Zerstörung des Chlors wird das sogenannte Abfall- oder Restchlor in Kalkmilch oder entsprechende andere alkalische Reagentien geleitet, in denen es zu Hypochloriten, Chloriden und Chloraten umgesetzt wird. Die Verwertung gemäss b) erfolgt nach bisherigen Verfahren im allgemeinen durch Anreicherung, und zwar entweder durch selektive Adsorption bei relativ niedrigen Temperaturen oder hohen Drucken an einem geeigneten Adsorbens und anschliessend Desorption des Chlors bei höherer Temperatur oder niedrigeren Drucken, oder durch Absorption des Abfallgases durch ein organisches Lösungsmittel, welches Chlor bevorzugt (z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachlor äthan usw.) und anschliessende Trennung des resultierenden Gemisches. Aus wirtschaftlichen Gründen sind die unter b) angegebenen Verfahren unter Verwertung des Chlors im allgemeinen vorzuziehen. Die vorstehend skizzierten konventionellen Verfahren unter Verwertung des Abfallchlors laufen über 2 Stufen. Es wurde nun gefunden, dass die Verwertung von Abfallchlor auf einfachere Weise erfolgen kann, und zwar unter gleichzeitiger Beseitigung und Verwertung eisenhaltiger salzsaurer Abfallbeizen. Halbzeug- und Fertigwaren aus Metallen und Metallegierungen werden bekanntlich vor der Veredelung ihrer Oberfläche durch Anstriche, Emaille oder metallische Überzüge zweckmässigerweise gründlich gereinigt. Neben einer mechanischen Behandlung dienen zu diesem Zweck Lösungsmittel oder Alkalien zur Entfernung von Fett und dergleichen sowie anorganische Säuren, die sogenannten Beizen , zur Entfernung vorhandener Oxydschichten. Die hauptsächlichen Beizsäuren für Eisen und Stahl sind Schwefelsäure und Salzsäure. Salzsäure bietet beim Beizen von Eisen gewisse Vorteile, wie besseres Lösevermögen, niedrigere Temperatur, glatte helle Oberfläche usw., jedoch gibt die Beseitigung bzw. Verwertung der salzsauren Abfallbeizen, die als wesentliche Bestandteile pro Liter bis etwa 300 g FeC12 und bis etwa 100 g HC1 enthalten, gegenüber den schwefelsauren Beizen auf Grund der unterschiedlichen Eigenschaften von Eisen (II)-sulfat und Eisen (11)-chlorid (letzteres ist stark hygroskopisch), besondere Probleme auf. Es wurde nun gefunden, dass man die Beseitigung der salzsauren Abfallbeizen auf vorteilhafte Weise mit der Beseitigung von Abfallchlor koppeln kann. Vorliegende Erfindung betrifft demgemäss ein Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger, salzsaurer Beizen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Beize mit Eisen nahezu neutralisiert und dann mit einem chlorhaltigen Abfallgas behandelt. Dabei erfolgt Oxydation des in der Beize vorhandenen FeCl2 zum FeCl5; die so erhaltene FeCls-Lösung kann z. B. an Kläranlagen abgegeben werden, die sie zur Schlammabsetzung und zur Entfernung von Phosphaten verwenden. Infolge der Sauerstoffzehrung kann die ursprüngliche Abfallbeize, enthaltend Fell2, nicht direkt verwendet werden. Gegebenenfalls kann die FeCI3-Lö- sung auch auf festes FeC136H20 aufgearbeitet werden. Die Abfallbeizen, von denen erfindungsgemäss ausgegangen wird, weisen im allgemeinen einen Gehalt an Fell2 von 100 bis 300 g pro Liter und einen HCl-Gehalt bis zu 100 g pro Liter auf. Das zu beseitigende Abfallchlor liegt im allgemeinen als Gemisch von 0 bis 20% Chlor in Luft oder anderen Gasen, wie z. B. Stickstoff, vor. Das erfindungsgemässe Verfahren kann bei Raumtemperatur vorgenommen werden. Nach der Ab stumpfung der Restsäure in FeCl2-Lösung mit Eisen führt man die Oxydation zweckmässig in einem Waschturm oder dergleichen aus, der mit Füllkörpern, Prallplatten usw., versehen sein kann. Für eine intensive Berührung zwischen dem vom Chlor zu befreienden Gasstrom und der Beizlösung ist sodann Sorge zu tragen. Ferner muss die Kontaktzeit zwischen Gasund flüssiger Phase ausreichend sein, was z. B. durch die Höhe der Flüssigkeitssäule, durch die das Gasgemisch geleitet wird, reguliert werden kann. Das Verfahren wird im allgemeinen diskontinuierlich durchgeführt, jedoch ist ein kontinuierliches Arbeiten unter entsprechenden Vorkehrungen ebenfalls möglich. Der Endpunkt, das heisst, die vollständige Oxydation des FeCl2 wird analytisch ermittelt. Beispiel 4000 cm3 einer Eisen (II)-chlorid-Lösung mit einem Gehalt von 300 g FeCl2 pro Liter wurden in eine mit Raschigringen gefüllte Waschsäule (Durch messer 9,5 cm) gegeben. Bei Raumtemperatur wurde in diese Säule ein aus 95 % Stickstoff und 5 S Chlor bestehendes Gasgemisch mit einer Geschwindigkeit von 4,2 1/Min. von unten eingeleitet. Der Reaktionsablauf wurde dann durch stündliche Bestimmung der FeCl2-Konzentration im Wäscher bestimmt. Dabei ergaben sich folgende Werte: t (Std.) g FeCI2/l 0 300 1 235 2 190 3 150 4 110 5 70 6 35 Nach 6/4 Stunden war die FeCl2-Lösung vollständig erschöpft. Die Chlorabsorption war bis zu einer FeCle-Konzentration von etwa 10 g/l quantitativ, wie durch Durchleiten des die Waschsäule verlassenden Gasstroms eine Kaliumjodidlösung nachgewiesen wurde.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzs aurer Abfallbeizen, dadurch gekennzeichnet, dass man den Säuregehalt der Beizen mit Eisen abstumpft und mit einem chlorhaltigen Abf allgas behandelt, wobei Oxydation des in der Beize vorhandenen Eisen (II)chlorids zum Eisen (III)-chlorid erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1495462A CH413805A (de) | 1962-12-18 | 1962-12-18 | Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1495462A CH413805A (de) | 1962-12-18 | 1962-12-18 | Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CH413805A true CH413805A (de) | 1966-05-31 |
Family
ID=4405149
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH1495462A CH413805A (de) | 1962-12-18 | 1962-12-18 | Verfahren zur Verwertung von Abfallchlor unter gleichzeitiger Beseitigung eisenhaltiger salzsaurer Beizen |
Country Status (1)
Country | Link |
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CH (1) | CH413805A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0411162A1 (de) * | 1989-07-05 | 1991-02-06 | KRONOS TITAN-Gesellschaft mbH | Verfahren zur Entfernung von Chlor aus Abgasen |
-
1962
- 1962-12-18 CH CH1495462A patent/CH413805A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0411162A1 (de) * | 1989-07-05 | 1991-02-06 | KRONOS TITAN-Gesellschaft mbH | Verfahren zur Entfernung von Chlor aus Abgasen |
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