Vorratsanlage für fertig gemischten Beton, vorzugsweise für Baustellen
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorratsanlage für fertig gemischten Beton, vorzugsweise für Baustellen.
Es wird in immer steigendem Masse dazu übergegangen, den Beton, hauptsächlich in den Städten, nicht mehr auf der Baustelle, sondern in einer Betonfabrik zu erzeugen und von dort verarbeitungsbereit zur Baustelle zu bringen. Dieses System bringt viele in der Fachwelt bereits bekannte Vorteile. In der Regel ist das Herz einer solchen Betonfabrik ein automatisch arbeitender B etonmischturm. Der Transport des in einem solchen Mischturm hergestellten, in Fachkreisen als Beton ab Mischer , gLieferbetona, Transportbeton oder Frischbeton bezeichneten Betons erfolgt in der Regel durch Kraftfahrzeuge mit rotierenden Trommeln, die ein Entmischen des Betons verhüten, zu den einzelnen Baustellen.
Die Schwierigkeit liegt nun darin, den Beton aus dem Kraftfahrzeug-Beton-Behälter portioniert in die Krankübel zu bekommen. Die Baustellenkrane haben in der Regel eine Tragfähigkeit von etwa 1,2 Tonnen bei geeigneter Kranausladung. Das entspricht etwa 5001 Beton in einem Krankübel, während die Kraftfahrzeug-Trommel aber 3 bis 5 m3 Beton enthält.
Die Trommel des Kraftfahrzeuges enthält demnach mindestens 6 bis 1OMal so viel Beton, wie in einen Krankübel hineingeht. Um die Trommel zu entladen, sind daher 6 bis 10 Kranspiele notwendig, d. h., das Transportfahrzeug ist so lange an die Baustelle gebunden, bis die zur Entladung erforderlichen Kranspiele vorüber sind, wodurch die Fahrzeuge eine unwirtschaftliche Standzeit haben.
Um diese Standzeit zu vermeiden, sind bereits Betonumsehlaganlagen entwickelt worden, die aus einem grossen Zwischenbehälter bestehen. Das Kraftfahrzeug entleert seinen ganzen Beton aus der Trommel in den abgesenkten Zwischenbehälter (Entleerungshöhe des Fahrzeuges etwa 1200 mm). Dieser gefüllte Behälter wird entweder auf einer schrägen Bahn mechanisch hochgezogen oder hydraulisch gekippt, so dass es dann ohne weiteres möglich ist, aus der Entnahmeöffnung des Zwischenbehälters durch Unterfahren die herkömmlichen Betonkranlcübel zu füllen. Nach dem Füllvorgang, der bis zum Entleeren des Zwischenbehälters wiederholt wird, werden die Krankübel so weit aus dem Bereiche des Zwischenbehälters geschoben, dass der Baukran diese erfassen und hochziehen kann.
Eine solche Betonumschlaganlage mit einem hydraulischen Kipper oder einem auf einer Schrägbahn hebbaren Zwischenbehälter ist sehr kostspielig und erfordert zusätzliche Einrichtungen, wie Antriebs- und Hydraulikaggregate.
Die erfindungsgemässe Vorratsanlage schafft die gleichen Vorteile wie die bekannten Betonumschlaganlagen, bringt weitere Vorteile und ist wesentlich einfacher, da die Anlage aus einer Anzahl, den gesamten Inhalt des Beton-Transportbehälters eines Fahrzeuges aufnehmender Kleinbehälter besteht, so dass der Inhalt des Beton-Transportbehälters in einem Entleervorgang in die Kleinbehälter abfüllbar ist. Vorzugsweise sind die Kleinbehälter in einer oder mehreren Gruppen auf Rahmen oder Gestellen geradlinig, kreisförmig oder nach einer Kurve angeordnet.
Die Kleinbehälter können natürlich beliebig ausgebildet sein. Bei einer Hochbaustelle werden es zweckmässig Krankübel mit einem Fassungsvermögen von zirka 5001 sein, wogegen auf einer Tiefbaustelle vorzugsweise Kleinwagenbehälter verwendet werden.
Der Entleervorgang des Beton-Transportbehälters in die Kleinbehälter kann kontinuierlich sein, indem der Beton in einem Füllaufsatz entleert wird, von dem der Beton sofort in die einzelnen Kleinbehälter gelangt oder er kann intermittierend sein, indem aus dem Betontransportbehälter jeder Kleinbehälter nacheinander einzeln gefüllt wird. Wesentlich ist, dass der Beton-Transportbehälter auf der Baustelle keine Standzeit aufweist und sein Inhalt in die bereitgestellten Kleinbehälter gelangt. Diese werden je nach Bedarf auf der Baustelle eingesetzt, entweder mittels eines Krans oder eines kleinen Wagens.
Vorzugsweise sind die Kleinbehälter mit ihrer Einlassöffnung in Reihe, vorzugsweise nebeneinanderliegend angeordnet und auf einem gemeinsamen Rahmen gelagert. Sämtliche einen vollen Beton Transportbehälter aufnehmenden Kleinbehälter müssen nicht in einer einzigen Gruppe in Reihe ange- ordnet sein, und zwar, wenn z. B. auf der Baustelle hiefür wenig Platz ist, sondern die Kleinbehälter können bei entsprechender Ausbildung der Rahmen in zwei oder mehrere Gruppen (Batterien) aufgeteilt sein, die von einem Mann betreut werden und einen flüssigen und reibungslosen Einsatz des Transportfahrzeuges, wie auch einen störungsfreien Betrieb auf der Baustelle gewährleisten.
Der Rahmen kann nun am Boden also in Niveauhöhe liegen oder er kann auch etwas unterhalb des Bodenniveaus zur Aufstellung kommen. Dann wird ein normaler Lastkraftwagenkipper auch in der Lage sein, diese zu einer Batterie vereinigten Kippkrankübei zu füllen. Das gleiche ist auch dann möglich, wenn die Batterie auf Geländeniveau aufgestellt und für den Lastkraftwagen eine kleine Rampe geschaffen wird. Die letzteren Lösungen kommen dann in Betracht, wenn Kraftfahrzeuge mit rotierenden Trommeln nicht zur Verfügung stehen oder nicht eingesetzt werden sollen.
Damit das Kraftfahrzeug unmittelbar an die Behälteröffnungen bzw. den Füllaufsatz herangefahren werden kann, sind die Kleinbehälter auf der Seite ihrer Einfüllöffnung über den Rahmen vorstehend angeordnet.
Um die Kleinbehälter in ihrer Lage am Rahmen einordnen und sichern zu können, sind am Rahmen Auffang- und Arretiergelenke angeordnet und die Kleinbehälter weisen die hiefür erforderlichen Ge- genorgane wie Zapfen, Anschläge oder Streben auf.
Zum gemeinsamen Füllen sämtlicher in einer Gruppe angeordneter Kleinbehälter ist auf diese ein über sämtliche Kleinbehälter einer Gruppe sich erstreckender Füllaufsatz aufsetzbar, der gegebenenfalls mit dem Rahmen schwenkbar verbunden sein kann. Vorzugsweise besteht der Füllaufsatz aus einer über sämtliche Kleinbehälter einer Gruppe reichenden Rinne, die für jeden Kleinbehälter einen Abfülltrichter aufweist. Durch den Füllaufsatz wird auch noch ein Danebenschütten des Betons vermieden. Es ist auch möglich, den Füllaufsatz anders als vorgeschlagen auszuführen oder diesen überhaupt wegzulassen bzw. eventuell durch eine geeignete Ausbildung von nebeneinanderstehenden sich teilweise überdeckenden Krankübeln zu ersetzen.
Die Kleinbehälter, die meist längliche Form haben, können am Rahmen liegend oder stehend angeordnet sein. Vorzugsweise werden als Kleinbehälter an sich bekannte längliche, einen Segmentverschluss mit Hebelwerk und einen schwenkbaren Aufhängebügel aufweisende Kippkrankübel benützt, die viereckigen Querschnitt aufweisen, liegend am Rahmen angeordnet sind und ihre Einfüllöffnung an jener Seitenwand besitzen, die beim Aufliegen des Kübels am Rahmen oben liegt.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemässe Vor ratsanlage bzw. die Kleinbehälter für den direkten Transport des Fertigbetons vom Mischturm zur Baustelle mittels normalen Lastkraftwagen einzusetzen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 einer Vor ratsanlage, wobei in Fig. 2 und 3 nur einige Kleinbehälter einer Gruppe dargestellt sind.
Mit 1 ist der Rahmen bezeichnet, auf dem die Kleinbehälter 2 zu einer Gruppe vereint nebeneinander gelagert sind. Der Rahmen 1 ist z. B. aus Profilschienen zusammengeschweisst. Auf den Kleinbehältern 2 sind jeweils Winkelprofilschienen 3 oder ähnliche mit der Eckkante nach unten befestigt, so dass die Kleinbehälter 2 mit der Kante der Winkelschiene 3 auf dem Längsholm la des Rahmens aufliegen. Der gegenüberliegende Längsholm lb trägt Konsolen 4, die Ausnehmungen 4a aufweisen, in die Zapfen 5 eingreifen, die an den Kleinbehältern 2 im Bereiche ihrer Austrittsöffnung mittels Auslegern 6 befestigt sind.
Der Kleinbehälter 2 ist als länglicher Kippkrankübel ausgebildet, der in an sich bekannter Weise für die Austrittsöffnung einen Segmentverschluss 8 mit Hebelwerk 9 und einem schwenkbaren Aufhängebügel 10 besitzt. Der Kübel ist im Querschnitt viereckig ausgebildet, so dass er mit einer planen Fläche auf dem Rahmen aufliegt, wobei die Einfüllöffnung 11 in einer Seitenwand vorgesehen ist, die der Auflagefläche gegenüberliegt. Die Schwenkachse a-b des Aufhängebügels 10 ist parallel zur Ebene der Einfüllöffnung 11 und zur Achse des Zapfens 5 angeordnet, so dass beim Anheben des Kübels 2 mittels des Kranes der Kübel sich vorerst im Auffanggelenk 4, 5 drehbar abstützen kann (siehe strichlierte Lage des Kübels in Fig. 1).
Wird der entleerte Kübel 2 wieder auf dem Rahmen niedergelegt, so wird vorerst der Zapfen 5 in die Ausnehmung 4a eingelegt, wodurch sich der Kübel 2 beim weiteren Absenken des Schwenkbügels in der richtigen Lage am Rahmen 1 einordnet. Bei der Vorratsanlage nach der Erfindung sind daher keine zusätzlichen Geräte notwendig, die den Kleinbehälter in eine Stellung bringen, damit er vom Kranhaken erfassbar ist.
Da sämtliche Öffnungen der auf dem Rahmen liegenden Kleinbehälter in einer Reihe vorgesehen sind, kann in einfacher Weise ein gemeinsamer Füllaufsatz 15 auf die Kleinbehälter 2 aufgesetzt werden, der aus einer sich über sämtliche Kübel einer Gruppe erstreckenden Rinne besteht, die für jeden Kleinbehälter einen Abfülltrichter 11 aufweist.
Der Füllaufsatz 15 könnte z. B. mit dem Rahmen 1 durch beidseits am Rahmenende vorgesehene schwenkbare Hebel verbunden sein, so dass er bequem auf die Behältergruppe aufsetzbar ist.
Für die erfindungsgemässe Anlage können selbstverständlich bereits an sich bekannte Krankübel verwendet werden, die z. B. in einer Gruppe oder in mehreren Gruppen stehend angeordnet sind. Es können aber auch an sich bekannte Kleinbehälter verwendet werden, die zum Entleeren des Beton-Transportbehälters nacheinander unter dessen Entleeröffnung gefahren und gefüllt werden.
Die Kleinbehälter im Sinne dieser Erfindung sind auch als normale Krankübel verwendbar. Sind sie entsprechend den dargestellten Kleinbehältern 2 ausgebildet, dann besitzt die Stirnwand dieser Kleinbehälter dem Verschluss gegenüberliegend eine Einfüll öffnung. Eine der beiden Einfüllöffnungen müsste dann jeweils verschliessbar ausgeführt sein, je nach dem, ob der Kleinbehälter liegend oder stehend gefüllt wird.