Viehfutter-Siloanlage
Die Erfindung betrifft eine Viehfutter-Siloanlage mit einer Futterentnahmeeinrichtung.
Für die mechanische Futterentnahme aus Silos kennt man bis heute zwei Systeme.
Beim ersten hängt eine Silofräse mit Auswerfgebläse an einem in der Mitte des Silos befindlichen Halteseil, welches mit einer ausserhalb des Silos angeordneten Seilwinde verbunden ist. Die Silofräse liegt beim Arbeiten auf dem Futterstock auf, und das ihr zugeordnete Auswerfgebläse wirft das abgeschnittene Futter in einen auf einer Seite des Silos angeordneten Schacht, an dessen unterem Ende das Futter von einem unterstellten Wagen oder einer Fördereinrichtung übernommen wird.
Der Bau des in gefülltem Zustand durch den Inhalt von innen nach aussen beanspruchten Silos wird durch das Erfordernis von Luken oder dergleichen, welche die Verbindung des Siloinnenraumes mit dem Schacht ergeben, erheblich verteuert.
Im zweiten System ist eine Silofräse im untersten Teil des Silos stationär angeordnet. Damit diese Silofräse wirksam arbeitet, ist es erforderlich, dass der Futterstock nachrutscht. Damit dies der Fall ist, muss die Silage stark (bis zu 40 % Trockensubstanz) angewelkt und kurz gehälkt worden sein.
Bei Mais kann dieses System nicht angewendet werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vieh futter-Silo anlage mit einer Futterentnahmeeinrichtung, die ein motorisch angetriebenes, den im Silo enthaltenen Futterstock an seiner Unterseite angreifendes Schneidaggregat aufweist. In Unterscheidung insbesondere zum in zweiter Linie genannten bekannten System ist bei der erfindungsgemässen Anlage das Schneid aggregat bei der Futterentnahme von unten nach oben, der Futterstockunterseite folgend, im Silo beweglich.
Beiliegende Zeichnung stellt, mehr oder weniger schematisch und nur soweit dies für das Verständnis der Erfindung erforderlich ist, Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dar.
Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt des ersten Ausführungsbeispieles.
Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach den Linien II-II von Fig. 1.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 in grösserem Massstab.
Fig. 4 ist ein der Fig. 1 ähnlicher Vertikalschnitt einer zweiten Ausführungsform.
Fig. 5 ist ein Horizontalschnitt nach der Linie V-V von Fig. 4.
Fig. 6 ist ein der Fig. 3 ähnlicher Ausschnitt, welcher das Schneidaggregat einer dritten Ausführungsform darstellt, und
Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie VII-VII von Fig. 6.
In der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform weist die Siloanlage für Viehfutter einen z. B. in Beton hergestellten, zylindrischen, vertikalachsigen Silo 1 mit Deckel 2 auf. Die Silomantelwand hat auf der Innenseite zwei diametral gegen überliegende Nuten 3, die je mit einer Oleitscheibe 3a ausgekleidet sind. In diesen sind Gleitstücke 4 geführt, die zu einem aus Balken 5 und Verstrebungen 6 (Fig. 2) zusammengesetzten Wagen W gehören, der im Zentrum eine vertikale Hohlachse 17 besitzt. Auf den Wagenteilen 5, 6 liegt ein Boden 8 mit Durchfallöffnung 8a auf.
Auf der Hohlachse 7 ist ein Drehgestell abgestützt und drehbar gelagert, das eine Nabe 9, einen auf letzterer festsitzenden Support 10 mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Lageraugen 10a, zwei mittels Rippen 11 durch Verschweissung mit der Nabe 9 verbundene, sich längs eines gemeinsamen Durchmessers erstrek kende Tragarme 12 und zwei an den äusseren Enden dieser Tragarme befestigte Lager 13 aufweist. An den Tragarmen ist je ein nach unten ragender, bis in unmittelbare Nähe des Bodens 8 reichender Wischer 14 befestigt, der in Draufsicht die aus Fig. 2 ersichtliche Form hat. Zwei Schneidwellen 15 sind in den Lagerteilen 1 pa, 13 um eine Achse drehbar gelagert, die in einer Radialebene des Drehgestelles gelegen und von der Silomitte weg nach unten geneigt ist.
Diese Schneidwellen 15 sind mit vielen Schneidzinken 1 5a (Fig. 4) oder in nicht dargestellter Weise beispielsweise mit schraubenlinienförmig verlaufenden Messern versehen, wie dies von anderen landwirtschaftlichen Geräten her bekannt ist.
Die Schneidwellen 15 tragen an ihrem inneren Ende ein Kegelritzel 16, das mit einem Kegelritzel 17 kämmt, welches auf einer in der Hohlachse 7 drehenden Welle 18 festsitzt ebenso wie ein mit Schneidzinken 19a versehener Hut 19. Die Welle 18 ist unten an einen elektrischen Antriebsmotor 20 angekuppelt und steht über ein Riemengetriebe 21 (oder sonstige, ins Langsame übersetzende Getriebemittel) mit einer Vorgelegewelle 22 in Antriebsverbindung; diese trägt oben ein Spurritzel 23, das mit einem am Drehgestell angeschraubten Zahnkranz 24 in Eingriff steht zwecks langsamen Drehens dieses Drehgestelles. Die Teile 23, 24 sind in einem Blechgehäuse 25 geschützt angeordnet.
An jedem der Gleitstücke 4 ist ein Seil oder Kabel, eine Kette oder dergleichen Zugorgan 26 angehängt. Die Zugorgane sind in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise über auf den Silo deckel 2 gelagerte Umlenkorgane 27 geleitet und mit einem Gewicht 28 verbunden.
Die Füllung des Silos erfolgt mit Hilfe eines nicht gezeigten pneumatischen oder mechanischen Förderers von oben her, nachdem man über dem herabgelassenen Schneidaggregat einen flachen Hilfsboden 29 (siehe Fig. 4 und 5) eingebracht hat, der an der Silomantelwand etwa mittels eines Satzes von Balken 30 und eines Balken 31 abgestützt ist.
Dieser Hilfsboden 29 trägt das Futter (Silage oder dergleichen) während der Silofüllung und der Einlagerungsperiode.
Vor der Entnahme des Futters müssen der Hilfsboden 29 und die Balken 30, 31 durch die Luke 35 entfernt werden, wobei zur Schaffung von Spielraum etwa zuerst die Keilstücke 33 entfernt werden, mittels welchen die Enden des Balkens 31 in Öffnungen der Silowand abgestützt sind.
Zur Futterentnahme wird nach Einschalten des Motors 20 dafür gesorgt, dass das Schneidaggregat, etwa unter der Wirkung des Gewichts 28, an der Unterseite des Futterstockes zur Wirkung gelangt.
Das von dieser Unterseite durch die Schneidmittel 15a, 19a abgetrennte Gut fällt auf den Boden 8 und wird anschliessend durch die Wischer 14 zu der im Boden 8 vorhandenen Durchfallöffnung 8a gebracht.
Das herabfallende Gut wird durch einen im untersten Teil des Siloinnenraumes unter dieser Öff- nung 8a angeordneten Trichter 34 aufgefangen und durch die Luke 35 der Silomantelwand nach aussen abgeführt.
An der eben beschriebenen Ausführungsform könnten die mannigfachsten änderungen vorgenommen werden. Eine dieser änderungen betrifft die Mittel zum Heben des Schneidaggregats bei der Futterentnahme und ist in Fig. 4 veranschaulicht. Der Elektromotor 20 treibt hier über ein Schneckengetriebe 35 oder dergleichen und ein Kettengetriebe 36 zugleich eine Kabeltrommel 37 an, die an der Unterseite des Wagens W gelagert ist. Auf zwei nebeneinander gelegenen Teilen dieser Kabeltrommel windet sich das eine bzw. andere von zwei Kabeln 38 auf, die über am Rand des Wagens gelagerte Umlenkscheiben 39 und durch vertikale Nuten 3 der Silowand bis zum Deckel 2 geführt sind, an dem sie verankert sind. Das Aufwickeln der Kabel 38 auf der Trommel 37 bewirkt offensichtlich das Anheben des Schneidaggregats.
Eine die Ausbildung der Schneidmittel des Schneidaggregats betreffende Variante ist in den Fig. 6 und 7 gezeigt. Die Nabe 10 bildet hier den mittleren Teil eines auch an den äusseren Enden der Tragarme 12 befestigten Gliedes 40 mit zwei rahmenförmigen Teilen 41. An jedem dieser letzteren sind nebeneinander zwei Schneidscheiben 42 drehbar gelagert, die an ihrem Umfang mit mehreren Schneidmessern ausgerüstet sind und über Kegelradgetriebe 44 mit einer Welle 45 in Antriebsverbindung stehen; diese wird ähnlich wie die Schneidwelle 15 des ersten Ausführungsbeispieles über das Kegelradgetriebe 16, 17 und die Welle 18 vom Motor 20 angetrieben; wie dort, wird auch hier das Drehgestell 9, 12, 40 über den Zahnkranz 24 durch den Motor 20 langsam gedreht.
Die Achsen der Schneidscheiben 42 sind zu den vertikalen Mittelebenen der Radialarme des Drehgestelles geneigt, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich ist.