Elektrisches Messgerät
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Messgerät, bei dem ein Elektronenstrahl benutzt wird, um die zu messenden elektrischen Grössen in sichtbare Verschiebungen auf dem Schirm einer Kathodenstrahlröhre umzuwandeln.
Bei der Messung elektrischer Grössen werden im allgemeinen Anzeigegeräte verwendet. Sie besitzen ein bewegliches mechanisches Glied, z. B. eine Nadel mit einem Zeiger, der sich zur Anzeige des Messergebnisses über eine unterteilte Skala bewegt. Die Geräte dieser Art können aufgrund ihrer mechanischen Konstruktion Fehlablesungen ergeben, die von einem Überschwingen der Nadel infolge Mas senträgheit herrühren. Ferner ist die Ansprechgeschwindigkeit dieser Geräte begrenzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Messgerät anzugeben, das die zu messenden elektrischen Grössen sichtbar macht, ohne dass ein bewegliches mechanisches Glied benutzt wird. Das Gerät der Erfindung verwendet eine Kathodenstrahlröhre, die so konstruiert ist, dass der Elektronenstrahl um einen Wert abgelenkt ist, der der zu messenden Grösse proportional ist, und dann auf den Fluoreszenz-Schirm auftrifft, wodurch der vom Strahl getroffene Bereich leuchtend wird. Die Stelle des leuchtenden Bereichs auf dem Schirm wird durch den Ablenkungswinkel des Elektronenstrahls bestimmt, der seinerseits durch die zu messende Grösse festgelegt ist. Daher kann die zu messende elektrische Grösse aus der Lage des leuchtenden Bereichs auf dem Schirm ermittelt werden.
Da die Ablenkung des Elektronenstrahls durch ein darauf wirkendes elektrisches Feld hervorgerufen wird, benötigt das erfindungsgemässe Gerät keine beweglichen mechanischen Elemente, wie eine Nadel, so dass die verschiedenen mechanischen Störungen vermieden werden, die sonst auftreten würden, und ein augenblickliches Ansprechen des Geräts erzielt wird.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein elektrisches Messgerät gemäss der Erfindung, teilweise im Schnitt und teilweise in räumlicher Darstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Kathodenstrahlröhre gemäss Fig. 1, wobei die Oberseite weggeschnitten ist, um das Innere zu zeigen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei wiederum die Oberseite weggeschnitten ist, um das Innere zu zeigen,
Fig. 4 eine vergrösserte Teildarstellung der Fig. 3,
Fig. 5 eine räumliche Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 6 einen Schnitt durch noch ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig 7 einen Schnitt durch eine Abwandlung des Fluoreszenz-Schirmes der Fig. 6.
Das elektrische Messgerät gemäss der Erfindung umfasst elektronische Mittel, bestehend aus einem Fluoreszenz-Schirm, aus einem Elektronen emittierenden Kathodenstrahlerzeuger, der die Elektronen zu einem Strahl formt und diesen Strahl auf einen bestimmten leuchtenden Bereich des Schirms fokussiert, aus Ablenkmitteln zwischen Schirm und Kathodenstrahlerzeuger, die den Strahl derart ablenken, dass die Verschiebung des leuchtenden Bereichs auf dem Schirm nur längs einer vorbestimmten Achse des Schirms erfolgt und aus Mitteln zum Anlegen einer der zu messenden elektrischen Grösse proportionalen Spannung an die Ablenkmittel, so dass der Strahl um einen Betrag, proportional der angelegten Spannung, abgelenkt wird, und umfasst ferner Mittel zum Anzeigen der Lage des leuchtenden Bereichs auf dem Schirm.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 bestehen die elektronischen Mittel im wesentlichen aus einer flachen Kathodenstrahlröhre 1, die einen Kathodenstrahlerzeuger 2, ein Ablenksystem 3 mit einem einzelnen Paar von Platten, die symmetrisch zur Achse des Strahlerzeugers mit Abstand angeordnet sind und aufgeweitete Enden besitzen, und einen Fluoreszenz-Schirm 4 am Ende der Röhre aufweist. Der Fluoreszenz-Schirm ist in einer länglichen rechteckigen Form dargestellt. Obwohl diese Form bevorzugt wird, kann auch jede beliebige andere Form verwendet werden.
Der Strahlerzeuger besteht aus einer Kathode 5, einem Steuergitter 5', einer ersten Beschleunigungselektrode 5", einer zweiten Beschleunigungselektrode 5"', einer Strahlformungselektrode 6 mit einem Schlitz darin, einem Fokussierungssystem 7 aus einem Paar im Abstand stehender Platten und einer dritten Beschleunigungselektrode 8. Die von der Kathode 5 emittierten Elektronen werden beschleunigt, wenn sie durch die Beschleunigungselektroden 5", 5"' hindurchtreten, sie werden durch den Schlitz der Elektrode 6 in einen Strahl mit einem rechteckigen, aber so schmal wie möglichen Querschnitt geformt, mit Hilfe des Fokussierungssystems 7 gebündelt, nochmals durch die Elektrode 8 beschleunigt und dann durch die Ablenkplatten 3 hindurchgeschickt.
Die Form des Schlitzes in der Elektrode 6 hängt davon ab, in welcher Form der Strahl auf dem Schirm fokussiert werden soll. In den veranschaulichten Ausführungsbeispielen ist er so geformt, dass er sich auf dem Schirm als Linie abbildet, obgleich keinerlei Absicht besteht, die Erfindung hierauf zu beschränken.
An die Ablenkplatten sind Zuleitungen 9, 9' angeschlossen, über welche an die Ablenkplatten eine Spannung angelegt werden kann, die einer zu messenden elektrischen Grösse, wie Spannung und Strom, proportional ist. Wenn an die Ablenkplatten eine Spannung angelegt wird, ergibt sich in dem Raum zwischen den Platten ein elektrisches Feld, das der angelegten Spannung proportional ist. Dieses lenkt den hindurchtretenden Elektronenstrahl um einen Betrag ab, der der Grösse des Feldes und daher der zu messenden elektrischen Grösse proportional ist. Der in dieser Weise abgelenkte Strahl trifft schliesslich an einer bestimmten Stelle auf den Fluoreszenz-Schirm und erzeugt an dieser Stelle eine leuchtende Linie. Die Linie erstreckt sich längs der kurzen Achse des Schirms, vorzugsweise von der oberen bis zur unteren Kante.
Wenn die angelegte Spannung sich ändert, ändert sich auch der AbIenkwinkel des Strahls, so dass sich die leuchtende Linie auf dem Schirm um ein Stück bewegt, das der Strahlablenkung längs der langen Achse des Schirms entspricht.
Es ist zu bemerken, dass in dieser Kathoden strahlröhre der Strahl derart abgelenkt wird, dass die Verschiebung des leuchtenden Bereichs auf dem
Schirm nur längs einer Achse des Schirms erfolgt.
In den veranschaulichten Ausführungsbeispielen mit länglichen rechteckigen Schirmen wird der Strahl nur über die lange Achse des Schirms abgelenkt, wie es oben beschrieben wurde. Mit anderen Worten, der Strahl unterliegt nur einer Ablenkungskraft, die durch ein einziges Paar von Ablenkplatten hervor gebracht wird, so dass er beispielsweise nur in hori zontaler Richtung abgelenkt wird. Dies ist ein wich tiges Merkmal, das die erfindungsgemäss verwendete
Kathodenstrahlröhre von der gewöhnlichen Katho denstrahlröhre unterscheidet, bei der zwei Satz Ab lenkplatten so angeordnet sind, dass der Strahl einer Kombination von zwei Ablenkkräften ausgesetzt ist, die rechtwinklig zueinander wirken, so dass der Strahl gleichzeitig horizontal und vertikal abgelenkt wird.
Die Konstruktion der Kathodenstrahlröhre und ihre Arbeitsweise in Verbindung mit der Elektronen strahl-Ablenkung, wie oben beschrieben, unterschei det sich von Konstruktion und Arbeitsweise der üblichen Kathodenstrahlröhren in mehrfacher Hin sicht. Während die üblichen Kathodenstrahlröhren mit zwei Satz Ablenkplatten ausgestattet sind, d. h. horizontalen und vertikalen Ablenkplatten, besitzt die hier verwendete Kathodenstrahlröhre nur einen
Satz von Ablenkplatten, was zu dem oben beschrie benen Unterschied in der Strahlablenkung führt.
Obgleich bei einem Ausführungsbeispiel der Erfin dung, das nachstehend noch beschrieben wird, meh rere Satz Ablenkplatten vorgesehen sind, ist festzu halten, dass sie alle für sich die gleiche Funktion er füllen, nämlich das Aufbringen nur einer Ablenk kraft auf ihren eigenen Strahl. Bei der gewöhnlichen
Kathodenstrahlröhre darf das Aufleuchten auf dem
Schirm infolge der Elektronenbeschiessung keine an dere Form als einen kleinen Punkt haben, während es sich bei dem erfindungsgemässen Messgerät um einen Punkt, eine Linie oder irgendeine andere ge eignete Form, vorzugsweise eine Linie, handeln kann.
Schliesslich ist die erfindungsgemäss verwendete Ka thodenstrahlröhre vorzugsweise flach, die übliche Ka thodenstrahlröhre dagegen trichterförmig.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 be stehen die Mittel zum Anzeigen der Lage der leuch tenden Linie auf dem Schirm aus zwei verschie denen Teilen, von denen der eine dem Betrachten und der andere dem Aufzeichnen dient. Die Anord nung ist insbesondere geeignet, wenn es notwendig ist, beide Mittel gleichzeitig zu betreiben. Die Fläche
10 der Kathodenstrahlröhre 1 ist um 30 bis 600, vorzugsweise 450, zur Achse der Röhre geneigt. Die
Fläche 10 und ein Teil der oberen Wand der Röhre 1 in der Nähe der Fläche ist durchsichtig. Der Fluor eszenz-Schirm 4 deckt die Innenseite der Fläche 10 und ist in zwei sich längs erstreckende Teile oder
Streifen 11, 11' unterteilt, von denen der untere Streifen 11 keine Persistenz oder Nachwirkung hat, während der obere Streifen 11' eine gewisse Nach wirkung besitzt.
Wenn der Elektronenstrahl den
Schirm trifft, kreuzt die von ihm erzeugte leuchtende Linie die beiden Streifen 11 und 11' zur gleichen Zeit. Wie bereits beschrieben, verläuft die leuchtende Linie senkrecht zu der Erstreckung der beiden Streifen 11, 11'. Das Licht, das von dem Teil der leuchtenden Linie auf dem unteren Streifen 11 des Schirms ausgeht, durchdringt-die Röhrenfläche 10 und tritt in die Aufzeichnungsvorrichtung ein, während das Licht von dem anderen Teil der Linie auf dem oberen Streifen 11' des Schirms die Betrachtungsvorrichtung erreicht.
Die Komponenten der Aufzeichnungsvorrichtung befinden sich in einem dunklen Kasten 12, der so mit Bezug auf die Kathodenstrahlröhre angeordnet ist, dass eine seiner Seitenwände an die Aussenseite der Röhrenfläche 10 anstösst. In dieser Seitenwand ist ein Schlitz 13 vorgesehen, der über die gesamte Länge des unteren Streifens 11 des Schirms läuft.
Innerhalb des dunklen Kastens wird ein Film F von einer Spule 14 in der Richtung des Pfeiles X über Walzen 16, 17 und zwischen einer Winde 19 und einer Walze 20 bewegt sowie schliesslich-auf eine Aufwickelspule 15 gewickelt, wobei ein Synchronmotor M sowohl die Spule 15 als auch die Walze 20 über Riemen B und B' antreibt. Zwischen den Rollen 16 und 17 wird der Film an dem Schlitz 13 vorbeigeführt, wo er durch das Licht von der leuchtenden Linie auf dem Schirm belichtet wird. Um den Abstand zwischen dem Schlitz 13 und der Fläche des Films konstant und so klein wie möglich zu halten, ist eine Platte 18 unterhalb des Schlitzes 13 in einem vorbestimmten kleinen Abstand davon so angeordnet, dass der auf der Platte gleitende Film sicher durch sie abgestützt wird.
Die durch den Elektronenbeschuss auf dem Schirm erzeugte leuchtende Linie kreuzt den Schlitz 13, so dass das hindurchtretende Licht, das in den dunklen Kasten 12 eintritt, durch die Breiten der Linie und des Schlitzes als ein kleiner Bereich oder Punkt auf dem Film definiert ist. Es braucht nicht erwähnt zu werden, Idass der Film in seiner Breite der Länge des Schlitzes entsprechen muss.
Wenn der Elektronenstrahl in einem Winkel proportional zu der an die Ablenkplatten angelegten Spannung angelegt wird, erscheint eine leuchtende Linie in einer Lage auf dem Schirm, die dieser Strahlablenkung entspricht, und ein Teil des von dieser Linie ausgesandten Lichts tritt in den dunklen Kasten ein und trifft auf den Film, wobei ein kleiner Bereich oder Punkt in einer Lage auf dem Film belichtet wird, welcher der Lage der leuchtenden Linie auf dem Schirm entspricht. Wenn sich die angelegte Spannung ändert, ändert sich auch die Ablenkung des Elektronenstrahls. Dann wird der Lichtpunkt, der auf den Film geworfen wird, quer über dessen Breite um ein Stück bewegt, das proportional der Änderung der angelegten Spannung ist.
Und da sich der Film mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit in der Richtung senkrecht zu derjenigen der Strahlablenkung bewegt, hinterlässt das Licht eine bleibende Spur auf dem Film in der Form einer kontinuierlichen Linie im wesentlichen in Filmlängsrichtung. Bei Entwicklung des belichteten Films wird die kontinuierliche Linie sichtbar. Da auf dem Film die Zeitachse durch die Filmlänge vorgegeben ist, zeigt ein Punkt der kontinuierlichen Linie eine Ablenkung des Elektronenstrahls und demzufolge die elektrische Grösse, die zu einem gegebenen Zeitpunkt gemessen worden ist. Auf diese Weise kann die Aufzeichnung der zu messenden elektrischen Grössen photographisch vorgenommen werden.
Die Betrachtungsvorrichtung der Fig. 1 besteht aus einem Prisma 21, einer Konvexlinse 22 und einem Drehspiegel 23 auf einer Welle 24. Diese optischen Elemente sind so angeordnet, dass das Licht von demjenigen Teil der leuchtenden Linie, die sich auf dem oberen Streifen 11' des Schirms befindet, durch das Prisma 21 reflektiert und durch die Linse 22 auf den Spiegel 23 geworfen wird. Da sich die zu messende elektrische Grösse und demzufolge die Ablenkspannung ändert, ändert sich auch die Strahlablenkung, was zu einer Verschiebung der leuchtenden Linie auf dem Schirm längs ihrer Längsachse und demzufolge ihrer Projektion auf dem Drehspiegel führt. Auf diese Weise kann eine zu messende elektrische Grösse durch die relative Lage der leuchtenden Linie auf dem Drehspiegel angezeigt werden.
Die an die Ablenkplatten anzulegende Spannung kann entweder eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung sein. Wenn es Gleichspannung ist, bleibt die leuchtende Linie auf dem Schirm stationär in einer Lage, und daher geht die Spur der Linie auf einem laufenden Film gerade über die Länge des Films, bis sich die Spannung ändert. Wenn es sich um eine Wechselspannung handelt, verursacht die zyklische Änderung ein Hin- und Herschwingen der leuchtenden Linie um ein Stück längs der Längsachse des Schirms, so dass die Spur auf einem laufenden Film Wellenform hat. Wenn die Wechselspannung ihren Wert ändert, ändert sich auch die Amplitude, um die sich die leuchtende Linie auf dem Schirm hin und her bewegt, so dass sich eine entsprechende Änderung in der Amplitude der auf dem Film aufgezeichneten Wellenlinie ergibt.
Die Anordnung der Fig. 1 ist insbesondere für das gleichzeitige Betrachten und Aufzeichnen einer elektrischen Grösse geeignet. Bei dieser Anordnung werden die Betrachtungsvorrichtung und die Aufzeichnungsvorrichtung mit Licht von verschiedenen Teilen der leuchtenden Linie versorgt, so dass der einzelnen Vorrichtung mehr Licht zugeführt werden kann als sonst.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die elektronischen Mittel aus einer flachen Kathodenstrahiröhre -31 bestehen, die einen Elektronenstrahlerzeuger 32, ein Ablenksystem 33 mit einem einzelnen Plattenpaar und einen Fluoreszenz-Schirm 34 aufweist. Der Kathodenstrahlerzeuger besteht aus einer Kathode 35, einem Steuergitter 35', einer ersten Beschleuni gungselektrode 35", einer zweiten Beschleunigungs elektrode 35"', einer Strahlformungselektrode 36 mit einem Schlitz darin, einem Fokussierungssystem 37, das aus einem Plattenpaar besteht, und einer dritten Beschleunigungselektrode 38. Die von der Kathode 35 emittierten Elektronen werden durch die Elektroden 36 und 37 in einen Strahl mit möglichst schmalem rechteckigem Querschnitt geformt und fokussiert.
Wenn eine einer zu messenden elektrischen Grösse proportionale Spannung an die Ablenkplatten über die Leitungen 39, 39' gelegt wird, ergibt sich eine entsprechende Ablenkung des hindurchtretenden Elektronenstrahls, und die Elektronen treffen den Schirm in einer der Strahlablenkung entsprechenden Stelle.
Soweit ist die Konstruktion und Arbeitsweise dieses Ausführungsbeispiels die gleiche wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel. Bei dieser Ausführungsform jedoch besitzt der Schirm die Form eines Kreisbogens und ist gleichzeitig in einem vorbestimmten Winkel zu der Richtung geneigt, in der der Strahl zugeführt wird, wie es klar Fig. 4 zeigt.
Der Schirm sieht daher in Draufsicht sektorförmig aus. Auf der oberen Kante des Schirms ist eine Skalenplatte 40 angebracht.
Der Elektronenstrahl aus dem Kathodenstrahlerzeuger wird proportional zu der zu messenden elektrischen Grösse abgelenkt und trifft auf den Schirm, wo er eine leuchtende Linie L erzeugt, deren Lage durch die Skala der Platte angezeigt wird. Wegen der Bogenform des Schirms 34 ändert sich die Breite des Elektronenstrahls, auch wenn er auf eines der Enden des Schirms geworfen wird, nur wenig im Vergleich zur Breite in der Mitte des Schirms. Daher sind Fehler bei der Ablesung, die aufgrund einer Breitenänderung der leuchtenden Linie auf dem Schirm auftreten können, vollständig eliminiert. Die Skalenplatte 40 kann entweder innerhalb oder ausserhalb der Röhre 31 angeordnet sein.
Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 5 gezeigt. Gerade wie bei den vorangehenden beiden Ausführungsbeispielen bestehen die elektronischen Mittel im wesentlichen aus einer flachen Kathodenstrahlröhre 51, die einen Kathodenstrahlerzeuger 52, ein Ablenksystem 53, bestehend aus einem einzelnen Plattenpaar, und einen Fluoreszenz Schirm 54 umfasst. Der Kathodenstrahlerzeuger be steht aus einer nicht veranschaulichten Kathode, einem Steuergitter 55', ersten und zweiten Beschleunigungselektroden 55" und 55"', einer Strahlformungselektrode 56 mit einem Schlitz darin, einem aus einem Plattenpaar bestehenden Fokussierungssystem 57 und einer dritten Beschleunigungselektrode 58.
Die von der Kathode emittierten Elektronen werden in einen Strahl mit möglichst schmalem rechteckigem Querschnitt geformt und fokussiert, proportional der an die Ablenkplatten angelegten Spannung abgelenkt und treffen schliesslich auf den Schirm.
Wie zuvor ist die angelegte Spannung proportional einer zu messenden elektrischen Grosse.^
Das spezielle Merkmal dieses Ausführungsbeispiels liegt in der Konstruktion des Schirms. Wie Fig. 5 zeigt, ist der Schirm 54 in so viele Abschnitte, wie man wünscht, unterteilt, beispielsweise 601, 602, 603, 604, 605. Diese Abschnitte sind aus unterschiedlichen fluoreszierenden Materialien zusammengesetzt, die beim Elektronenbeschuss Licht unterschiedlicher Farben erzeugen. Oder die Abschnitte können so zusammengesetzt sein, dass sie Licht der gleichen Farbe, aber mit unterschiedlicher Helligkeit erzeugen.
Um diesen Effekt hervorzubringen, kann das fluoreszierende Material der einzelnen Abschnitte des Schirms die gleichen Verbindungen, aber in verschiedenen Mischungsverhältnissen enthalten.
Der Elektronenstrahl wird in einem Winkel proportional zu der den Ablenkplatten über die Leitungen 59, 59' zugeführten Spannung abgelenkt und trifft auf den Schirm, wo er eine leuchtende Linie erzeugt. Die Linie ändert ihre Farbe oder Helligkeit, wenn sie auf verschiedenen Abschnitten des Schirms erscheint. Daher kann der Ablenkwinkel des Elek tronenstrahls und demzufolge die zu messende elektrische Grösse dadurch festgestellt werden, dass man beobachtet, welche der auf dem Schirm angeordneten Farben die leuchtende Linie zu einem gegebenen Messzeitpunkt annimmt, und es ist keine Kalibrierung zur Anzeige der Lage der leuchtenden Linie auf dem Schirm erforderlich.
Wenn die Bedienungsperson des Geräts die Farbanordnung auf dem Schirm im Gedächtnis hat, kann sie die Ablenkstellung der leuchtenden Linie und demzufolge die zu messende elektrische Grösse lediglich durch Feststellen der Farbe der leuchtenden Linie zum Beobachtungszeitpunkt angeben. Da keine Skala vorgesehen zu sein braucht, kann das Gerät auch in der Dunkelheit betrieben werden, und die Ablesungen können noch von einem relativ grossen Abstand leicht vorgenommen werden.
Es ist oftmals erforderlich, mehrere elektrische Grössen einzeln und gleichzeitig zu messen. Um diesen Forderungen zu entsprechen, kann eine Kathodenstrahlröhre mit mehreren Kathodenstrahlerzeugern verwendet werden. Gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung jedoch wird für diesen Zweck ein Typ mit nur einem Kathodenstrahlerzeuger verwendet, wie es Fig. 6 zeigt, wobei sich vielerlei Vorteile über den Typ mit mehreren Kathodenstrahlerzeugern ergeben. Das spezielle Merkmal der Ausführungsform nach Fig. 6 liegt darin, dass die Katho denstrahiröhre mit Mitteln zur Unterteilung der von einem einzelnen Erzeuger emittierten Elektronen in eine Mehrzahl von Strahlen versehen ist.
Im einzelnen umfasst die Kathodenstrahlröhre 71 einen einzigen Kathodenstrahlerzeuger 72, mehrere Ablenksysteme 73t, 732, von denen jedes aus einem einzelnen Ablenkplattenpaar besteht, und einen Fluoreszenz-Schirm 74. Es können soviel Ablenksysteme benutzt werden, wie man will, aber für die folgende Erläuterung seien lediglich zwei solcher Systeme betrachtet. Der Kathodenstrahlerzeuger be steht aus einer Kathode 75, einem Steuergitter 75', ersten und zweiten Beschleunigungselektroden 75", 75"', einer Strahlformungselektrode 76, einem aus einem Plattenpaar bestehenden Fokussierungssystem 77 und einer Idritten Beschleunigungselektrode 78.
Die Strahlformungselektrode 76 besitzt zwei Schlitze 761, 762, die die Elektronen in zwei getrennte Strahlen teilen und formen, von denen jeder einen möglichst schmalen rechteckigen Querschnitt besitzt. Die Elektrode 78 besitzt ebenfalls zwei Schlitze 78z, 782, damit die beiden Strahlen hindurchtreten können. Die so geformten und beschleunigten Strahlen gelangen durch die Ablenksysteme 731 bzw. 732. Da zwei verschiedene Spannungen, die zwei zu messenden elektrischen Grössen entsprechen, an die beiden Ablenksysteme über Leitungen 79t, 79zu, 792, 792', angelegt werden, werden die beiden hindurchtretenden Strahlen proportional zu diesen beiden auf sie wirkenden Spannungen abgelenkt, und die Elektronen treffen den Schirm, wo sie zwei leuchtende Linien erzeugen.
Die Lagen dieser beiden Linien auf dem Schirm sind durch die Ablenkspannungen festgelegt und demzufolge durch die zu messenden elektrischen Grössen. Wenn man dann die Lagen auf den Skalenplatten 801, 802 abliest, kennt man die elektrischen Grössen einzeln und gleichzeitig. Es sei daran erinnert, dass die Ablenksysteme die gleiche Funktion erfüllen, d. h. jedes von ihnen lenkt seinen eigenen Elektronenstrahl nur längs der Längsachse des Schirmes ab.
Fig. 7 zeigt eine Abwandlung des Schirms der Fig. 6. Hier ist speziell beabsichtigt, es dem Betrachter zu erleichtern, zwischen den beiden leuchtenden Linien auf dem Schirm zu unterscheiden. Der Schirm ist in zwei Teile oder Streifen 74r, 742 unterteilt, die sich in der Richtung der Strahlablenkung erstrecken. Diese Streifen sind aus verschiedenem fluoreszierendem Material zusammengesetzt, das beim Elektronenbeschuss Licht verschiedener Farben aussendet. Es braucht nicht betont zu werden, dass der Schirm in so viele Streifen, wie man wünscht, unterteilt werden kann, wobei die Streifenzahl von der Zahl der verwendeten Elektronenstrahlen abhängt.
Bei der Konstruktion der Fig. 6 und 7 kann man mit einem einzelnen Kathodenstrahlerzeuger so arbeiten, als ob mehrere dieser Erzeuger vorhanden sind.
Die veranschaulichten Beispiele dienen lediglich der Erläuterung. Man kann in vielerlei Weise von ihnen abweichen, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.