Blattverpackung
Diese Erfindung bezieht sich auf Blattverpakkungen, insbesondere mit wegwerfbaren Behältern, in denen Blattpapiererzeugnisse im Handel sind und die besonders dafür ausgebildet sind, dem Verbraucher des Erzeugnisses die Entnahme von einem oder gleichzeitig mehreren Blättern zu gestatten.
Die Einzelentnahmeverpackungen von Papiererzeugnissen, wie z. B. von Gesichtstüchlein und Papierhandtüchern, haben in den letzten Jahren weite Verbreitung erfahren. Bestimmte, bei älteren Verpackungen verwendete Behälter sind mit verhältnismäl3ig grossen Entnahmeöffnungen versehen worden, durch welche einzelne oder je nach Wunsch des Verbrauchers auch mehrere Stücke entnommen werden können. Andere Behälter wurden hergestellt, die besonders ausgebildet sind, um eine untereinander zusammenhängende Reihenentnahme von Einzelstücken zu gestatten.
Ein zum letzteren Typ gehörender Behälter enthält gewöhnlich Blätter, die ineinandergefaltet und unter sich verbunden sind, und der Behälter ist mit einer gedrängten Entnahmeöffnung versehen, so dass, wenn ein Blatt entnommen wird, ein Teil des nächsten Blattes aus dem Behälter mitherausgezogen und in einer mehr oder weniger aufrechten Stellung gehalten wird, so dass dieses nächste Blatt für den nächsten Verbraucher leicht zugänglich ist (siehe US-Patent Nr. 1 935 905).
Die Behälter, die hergestellt wurden, um die untereinander zusammenhängende Entnahme von Einzelstücken zu gestatten, besassen gewisse unerwünschte Züge. Diese gehen direkt auf die gedrängten Entnahmeöffnungen zurück, die in den Behältern vorgesehen werden mussten, um eine zuverlässige Entnahme zu gewährleisten. Zum Beispiel gestattet es die bei diesem Behältertyp gewöhnlich verwendete Schlitztypenöffnung nicht, mehrere Stücke gleichzeitig herauszuziehen. Die Öffnung ist einfach zu klein, um es dem Benützer zu ermöglichen, hineinzugreifen und mehrere Stücke auf einmal zu erfassen.
Ein weiterer unerwünschter Zug dieses Typs von Bündelungsvorrichtung, der wiederum auf die enge Entnahmeöffnung zurückzuführen ist, besteht in der Sclnvierigkeit, nach dem Öffnen des Behälters einen Teil des ersten Blattes oder einen Vorderteil eines Blattes herauszuziehen, das aus dem einen oder anderen Grund dem vorhergehenden Blatt nicht durch die Entnahmeöffnung folgt. Die vorliegende Ausführungsform beseitigt viele der unerwünschten Züge dieser früheren Verpackungsvorrichtung und bietet eine Verpackung mit weit besseren Abgabeeigenschaften. Es ist der Hauptzweck dieser Erfindung, die Entnahme von Blättern aus einem Behälter einer Verpackung, in dem die Blätter gelagert sind, zu erleichtern.
Weiters soll die untereinander zusammenhängende Reihenentnahme von Einzelstücken aus einem Behälter erleichtert werden, in dem sie gelagert sind.
Es wurde erkannt, dass ein Versagen im Vorrücken des nächsten Blattes durch die Entnahmeöffnung in einem zum untereinander zusammenhängenden Typ von Vorratsbehältern mit grösster Wahrscheinlichkeit auftritt und besonders ärgerlich ist, wenn nur noch ein paar Blätter im grossen, das heisst tiefen Behälter verbleiben. Die Eingliederung der erfindungsgemässen Ausführung in so grosse Behälter fördert die ununterbrochene Entnahmemöglichkeit der gesamten Blätterlagen im Behälter und macht es verhältnismässig leicht, selbst die letzten paar Stücke herauszuziehen.
Darüber hinaus brauchen bei einer solchen Verpackung die ineinandergefalteten Blätter nicht untereinander verbunden zu werden, um die ununterbrochene Entnahmemöglichkeit zu bewerkstelligen, so dass es möglich ist, gegenüber früheren Entnahmevorrichtungen gewisse Einsparungen in der Herstellung zu er zielen. Weiters soll eine Blattverpackung geschaffen werden, bei der dem Benützer die Wahl gelassen ist, die Blätter einzeln oder mehrere Blätter auf einmal dme Behälter zu entnehmen.
Die oben genannten Vorteile werden durch die erfindungsgemässe Blattverpackung dadurch erzielt, dass in einem Behälter, der eine Mehrzahl von ineinandergefalteten Blättern enthält, eine Entnahmeöffnung in einer seiner Wände vorgesehen ist, wobei eines der Aussenblätter des ineinandergefalteten Blattpakets der genannten Wand des Behälters zugekehrt ist, dass im Behälter zwischen den Blättern und der Behälteröffnung eine mit einer Öffnung versehene Entnahmeregelungsplatte angebracht ist, die wenigstens eine Dimension aufweist, welche grösser ist als die entsprechende Dimension der Behälteröffnung, wobei diese Plattenöffnung in bestimmten Bereichen eng ist, um ein durch sie entnommenes Blatt zu verdrehen und die Reibungsverbindung zwischen dem Blatt, das gerade herausgezogen wird und dem, mit dem es ineinandergefaltet ist, zu verstärken, und dass sie in einem anderen Bereiche weiter ist,
um eine gleichzeitige Entnahme von mehreren Blättern zu ermöglichen.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Verteilerpackung, von der Teile weggebrochen sind, um den Inhalt freizulegen.
Fig. 2 ist eine Draufsicht in verkürztem Massstab des in Fig. 1 gezeigten Entnahmebehälters.
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung der Art, wie die Blätter im Behälter von Fig. 1 gefaltet sind.
Fig. 4 ist ein vertikaler Schnitt entlang der Linie P4 J von Fig. 1, den Inhalt des Behälters jedoch so darstellend, wenn daraus ein Blatt entnommen wird.
Fig. 5 ist eine Ansicht ähnlich der Fig. 4, mit der Darstellung des Behälterinhaltes, wie er zwischen zwei Entnahmevorgängen erscheint.
In Fig. 1 und 2 ist die bevorzugte Ausführungsform der Blattverpackung dargestellt, die als schachtelähnlicher Behälter 11 mit einer Lage von darin gefalteten Blättern 12 ausgebildet ist. Der Behälter
11 wird vorzugsweise aus verhältnismässig billigem Material, wie zum Beispiel aus Pappe oder Papp karton, hergestellt, so dass er weggeworfen werden kann, wenn sein Inhalt geleert ist. Im allgemeinen werden sie so zusammengefügt wie die herkömmlichen Pappschachteln, in denen billiges Blattmaterial wie zum Beispiel Gesichtstüchlein und Papierhand tücher verkauft werden.
Der Behälter 11 wird so hergestellt, dass in einer seiner Wände ein Blattentnahmereglungsmittel ge schaffen ist, vorzugsweise die Deckenwand 13, um untereinander zusammenhängende Reihenentnahme von Blättern 12 zu fördern. Gemäss beispielsweiser
Ausführungsform nimmt dieses Entnahmeregelungs mittel die Form einer Zugangsöffnung 14 in der
Behälterwand 13 an, sowie einer Ergänzungsöffnung
15 in einer Entnahmeregelungsplatte 16, die zwischen der Behälterwand 13 und den Behältern 12 im Behälter angebracht ist.
Die Entnahmeregelungsplatte 16 wird aus billigem wegwerfbarem Material hergestellt, wie z. B. aus Pappe oder Pappkarton, und kann aus demselben Material bestehen wie der Behälter 11. Die Platte 16 ist kürzer und schmäler als die Innenmasse von Behälter 11, so dass sie lose im Behälter gelagert ist und darin auf und ab bewegt werden kann. Darüber hinaus können die Eckenteile 17 der Platte 16 abgerundet sein, um jede Neigung dieser Platte zu beseitigen, sich im Behälter festzukeilen.
Die Öffnung 15 in Platte 16 ist verhältnismässig eng, d. h. es sind wenigstens gewisse Öffnungsmasse kleiner als die entsprechenden Masse der Blätter 12, so dass ein während der Entnahme durch die Öffnung 15 gezogenes Blatt zwischen den die Entnahme öffnung begrenzenden Kanten der Platte 16 zusammengebüschelt oder verdreht wird. Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, besitzt die Öffnung 15 eine ovale Gestalt, die am besten als langgezogene Ellipse beschrieben wird. Diese Gestalt ergibt einen verhältnismässig engen Durchlass in den Endbereichen der Öffnung und einen weitgehend breiteren Durchlass im Mittelbereich der Öffnung.
Eine besonders wirksame Form von untereinander zusammenhängender Reihenentnahme von Einzelblättern wird erzielt, wenn die Blätter im Behälter 11 in der in Fig. 3 dargestellten Art ineinandergefaltet werden. Wie daraus ersichtlich, sind die Blätter 12 in Reihen angeordnet und abwechselnd in S- und umgekehrter S-Form gefaltet. Daraus geht hervor, dass mit Bezug auf die in Fig. 3 gezeigten drei obersten Blätter, die mit 18, 19 und 20 bezeichnet sind, die oberen Auflegblätter oder gefalteten Kantenteile 21, 22 und 23 dieser besagten Blätter kürzer sind als die darunterliegenden Kantenteile 24, 25 und 26 dieser Blätter. Die oberen Auflegblätter 22, 23 erstrecken sich in die und sind mit den längeren Kantenteilen 24 und 25 des in der Blattreihe unmittelbar darüberliegenden Blattes ineinandergefaltet.
Wenn somit das oberste Blatt 18 entnommen wird, hebt sich sein längerer Kantenteil und zieht den Auflegblatteil 22 des nächsten Blattes 19 mit sich, um den Blatteil 22 in einer leicht zugänglichen Stellung über der Öffnung 15 darzubieten.
Man wird feststellen, dass die Blätter nicht fest untereinander verbunden sind, sondern nur ineinandergeschichtet. Gewisse ältere Verpackungsanordnungen erfordern, dass die Blätter mittels zerreissbarer Streifen miteinander verbunden sind, und die Herstellung solcher Blätter geht langsamer vor sich und ist kostspieliger. Die beispielsgemässe Ausführungs fonn erfordert keine solchen mit Streifen verbundenen Blätter.
Auch wird man aus Fig. 1 ersehen, dass beim S- und umgekehrten S-Typ der Stellung der Blätter
12 zueinander ein freier Einschlagteil 27 des obersten
Blattes 18 vorhanden ist, der, von der Seite des
Blätterstapels gesehen, nach innen gerichtet und durch die Entnahmeöffnungen 14 und 15 leicht zugänglich ist, wenn die Blattverpackung für den Gebrauch geöffnet wird. Es ist daher nicht notwendig, einen getrennten Zugstreifen vorzusehen, um das erste Blatt durch die Entnahmeöffnung 14 herauszuheben.
Die Entnahmeregelungsplatte 16 hat die Aufgabe, den Reibungseingriff zwischen dem Blatt, das gerade entnommen wird und dem unmittelbar darauffolgenden Blatt zu verstärken, um zu gewährleisten, dass der Auflageteil des nächsten Blattes nach oben gezogen und in einer aufgerichteten Stellung gehalten wird, in der es vom nächsten Verbraucher leicht erfasst werden kann. Die Platte 16 ist besonders wirksam und nützlich, wenn der Inhalt eines verhältnismässig tiefen Behälters 11 fast erschöpft ist, d. h. wenn nur noch wenige Blätter darin verbleiben und das oberste Blatt von der oberen Wand 13 des Behälters ziemlich weit entfernt ist. Die Art, in der die Platte 16 unter diesen Bedingungen funktioniert, ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt.
Während das oberste Blatt 18 durch die Öffnung 15 in der Platte 16 gezogen wird, wird Blatt 18 längsseitig verdreht und der hinterherschleifende Teil 24 des Blattes 18 sowie der Vorderteil 22 des nächsten Blattes werden längsseitig verdreht oder zusammengepresst. Dadurch wird die Reibung zwischen Blatt 18 und 19 erhöht und gewährleistet, dass der vordere Teil des zweiten Blattes wenigstens teilweise durch die Öffnung 15 gezogen wird. Die Verdrehung der beiden Blätter 18 und 19 findet grösstenteils in den verhältnismässig engen Endbereichen der Öffnung 15 statt. Da sie aus leichtem Material hergestellt ist, wird die Platte 16 nach oben gehoben, wenn Blatt 18 hindurchgezogen wird, doch wird die Aufwärtsbewegung der Platte 16 begrenzt durch die obere Wand 13 des Behälters (siehe Fig. 4).
Blatt 18 wird beim Herausziehen schliesslich frei vom Eingriff in Platte 16, die kraft ihres eigenen Gewichtes wieder auf den Blätterstapel im Behälter zurückfällt. Die Reibungseinspannungswirkung zwischen Platte 16 und dem vorderen Teil des Blattes 19 ist so stark, dass dieser vordere Teil des Blattes 19 aufrechtstehend und über der Platte 16 gehalten oder eingefangen ist (siehe Fig. 5). Daraus ist auch ersichtlich, dass das oberste Blatt 19 nicht durch die Behälteröffnung 14 hinausragen kann, jedoch ist der vordere Teil des Blattes durch diese Öffnung für den Verbraucher leicht zugänglich.
Bedeutsam ist, dass die Platte 16 sich nicht darauf stützt, den Blätterstapel im Behälter durch ihr Eigengewicht hinunterzudrücken, um den Reibungseingriff zwischen dem Blatt, das gerade entnommen wird und dem vorderen Teil des nächsten Blattes zu fördern.
Der notwendige Reibungseingriff zwischen diesen zwei Blättern wird durch die verhältnismässig engen Bereiche der Plattenöffnung 15 bewirkt, obwohl die Platte 16 ein so leichtes Gewicht aufweist, dass sie bei der Entnahme eines Blattes vom Blätterstapel hochgehoben wird. Ungleich früheren Entnahmebehältern, bei denen auf dem Blätterstapel aufliegende Beschwerungsorgane gebraucht wurden, wird also bei der beispielsweisen Verpackungsvorrichtung eine Entnahmeregelungsplatte verwendet, die aus leichtem und daher billigem Material hergestellt werden kann, wie z. B. aus Pappe oder Pappdeckel.
Die ovale Gestalt der Öffnung 15 in der Platte 16 gewährt ein zusätzliches Entnahmemerkmal, das bei früheren, mit länglichen schlitzartigen Entnahme öffnungen versehenen Behältern nicht vorhanden war.
Dieses Merkmal besteht in der dem Verbraucher gewährten Möglichkeit, durch den verhältnismässig weiten Mittelbereich der Öffnung 15 mehrere Blätter 12 zu erfassen und sie durch die Entnahmeöffnungen 14 und 15 ineinandergefaltet herauszuziehen. Dadurch, dass die Blätter nur ineinandergeschichtet und nicht fest untereinander verbunden sind, kann der Stapel in jeder gewünschten Höhe getrennt werden.
Während es somit die Hauptaufgabe der Öffnung 15 in der Platte 16 ist, die untereinander zusam meilhängende Reihenentnahme von Einzelblättern zu erleichtern, lässt die Natur der Öffnung noch eine völlig verschiedene Art von Entnahme zu, nämlich die Entnahme von mehreren Blättern zugleich.
Die Öffnung 14 im Behälter 11 kann jede gewünschte Gestalt aufweisen, ist aber vorzugsweise gross genug, um einige oder alle Finger des Verbrauchers leicht aufzunehmen, so dass die Blätter 12 durch diese Öffnung leicht zugänglich sind und leicht durch sie hindurchgezogen werden können.
Die Entnahmeöffnung 14 kann, wenn gewünscht, von einer Grösse und Gestalt sein, die mit der Öff nunb 15 in der Platte vergleichbar sind.
Die Öffnung 14 in der Wand 13 des Behälters wird vorzugsweise geschlossen, wenn der Behälter gefüllt ist, um den Inhalt während der Handhabung der Packung zu schützen, bevor diese vor Gebrauch an Ort und Stelle gebracht wird. Das Verschliessen dieser Öffnung kann auf jede herkömmliche Art erfolgen, indem man z. B. in der Wand 13 einen (aus der Zeichnung nicht ersichtlichen) abreissbaren Teil anbringt, der, wenn er entfernt wird, eine Öffnung von der gewünschten Form ergibt. Wahlweise kann zu diesem Zweck auch ein sonstiger Umschlag oder eine Hülle vorgesehen werden.
Dadurch, dass die Platte 16 aus leichtem Material, wie z. B. aus Pappe, hergestellt werden kann, ergibt sich ein weiterer Vorteil. Es ist möglich, dass der eine oder andere der Verbraucher von solchen Blatterzeugnissen regelmässig mehr als nur ein Papierhandtuch oder Gesichtstüchlein dem Behälter entnehmen will. Sollte ein solcher Verbraucher die Platte 16 als störend für die Entnahme von mehreren Blättern zugleich betrachten, so kann er die Platte 16 einfach biegen oder anderweit verdrehen und sie durch die Öffnung 14 entfernen. Indem man also die Platte aus leicht biegbarem Material herstellt, wird deren Entfernen erleichtert, wenn ihr Vorhandensein für den Verbraucher unerwünscht ist.