Sarg
Zur Aufbahrung und Erdbestattung von Toten finden vorwiegend Särge aus Vollholz Verwendung, welche je nach der verwendeten Holzart ein mehr oder weniger grosses Gewicht aufweisen. Diese Holzsärge verfaulen nach erfolgtem Eingraben unter dem Einfluss der Erdfeuchtigkeit sowie chemischer Substanzen relativ schnell, wodurch der Grabhügel schon nach wenigen Jahren einstürzt und dadurch die Grabeinfassung und der Blumenschmuck beschädigt werden.
Die Erfindung betrifft einen Sarg mit einem zur Einbettung des Leichnams bestimmten Unterteil und einem diesen nach oben abschliessenden Deckel, der frei von den geschilderten Nachteilen ist. Gemäss der Erfindung ist dieser Sarg dadurch gekennzeichnet, dass er aus Kunststoff besteht.
Um bei einem solchen Sarg, der eine nahezu unbeschränkte Haltbarkeit aufweist, trotzdem einen Verfall des darin liegenden Leichnams sicherzustellen, sind zweckmässigerweise die Fussteile des Sarges mit durchgehenden Schrauben aus Holz an dessen Unterteil befestigt, wobei die den Fussteil und den Sargboden durchsetzenden Bohrungen zur Aufnahme der Schrauben einenends an der Aussenseite ins Freie, andernends in das Innere des Sargunterteils münden.
Nach Zerfall der genannten Schrauben werden diese Bohrungen frei und dienen dann als Belüftungs öffnungen für das Sarginnere.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kunststoffsarg in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen am Sargboden befestigten Fussteil nach der ersten Ausführung,
Fig. 3 einen der Fig. 2 analogen Schnitt durch einen Fussteil nach der zweiten Ausführung.
Der in Fig. 1 dargestellte, aus einem bekannten Kunststoff bestehende Sarg besitzt äusserlich dasselbe Aussehen wie die üblichen Holzsärge und weist einen zur Einbettung des Leichnams bestimmten Unterteil B mit Fussteilen 2 sowie einen auf diesem aufgesetzten und ihn nach oben abschliessenden Deckel A auf.
Als Kunststoff für die Fertigung dieses Sarges eignen sich alle Duroplaste, insbesondere Phenoplaste mit Phenolformaldehyd oder Phenolfurfurol, sowie Aminoplaste mit Harnstoff, Melamin oder Anilin als Harzgrundlage und mit den entsprechenden Füllstoffen. Auch wären ungesättigte Polyesterharze oder Siliconharze, mit Glasstoffen ermiert, als Fertigungsmaterial denkbar, ohne geeignete Kunststoffe anderer Hauptgruppen prinzipiell auszuschliessen.
Der Deckel A, der Unterteil B und die Fussteile 2 werden dazu je in einer eigenen Form gefertigt, wobei die auf der Oberfläche des Deckels A angeordneten Ornamente zweckmässigerweise aus demselben Material und im gleichen Arbeitsgang hergestellt oder nachträglich durch Aufkleben mit dem Deckel verbunden werden. Auch die Beschläge können aus Kunststoff oder in herkömmlicher Weise aus Metall beschaffen sein.
Zur Befestigung der Fussteile 2 an der Unterseite des Sargbodens 1 des Unterteils B dienen aus Holz gefertigte, durchgehende Kopfschrauben 3 bzw.
13, die in den Fussteil 2 und den Sargboden 1 durch- setzenden Bohrungen angeordnet sind. Diese Bohrungen münden einenends ins Freie und anderends ins Innere des Sargunterteils B.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind zur Befestigung jedes Fussteils 2 zwei von unten eingeführte Kopfschrauben 3 verwendet, deren Sechskantkopf 3a je in einer entsprechend geformten Vertiefung 2a in der Auflagefläche des Fussteils 2 versenkt ein gepasst sind. Die Gewindeenden dieser Schrauben 3 stehen über die Innenfläche des Sargbodens 1 vor und tragen je eine von der Innenseite des Sarges her aufgeschraubte Mutter 4, die ebenfalls aus Holz gefertigt sind.
Zur Befestigung der Fussteile 2 nach der in Fig. 3 dargestellten Ausführung dient ebenfalls eine Kopfschraube 13 aus Holz, die wieder von unten her eingeführt ist und deren Sechskantkopf 1 3a in eine Vertiefung 2a in der Auflagefläche des Fussteils 2 versenkt ist. Diese Ausnehmung 2a ist aber in ihrem Durchmesser so gross bemessen, dass der Kopf 1 3a mittels eines dünnwandigen Steckschlüssels erfasst und gedreht werden kann. An der inneren Mündung der Bohrung für die Schraube 13 ist eine flache Mutter 14, ebenfalls aus Holz, in die Innenfläche des Sargbodens 1 versenkt eingelassen, welche das Gewindeende der Schraube 13 aufnimmt, so dass kein Befestigungsteil in den Innenraum des Sargunterteils hineinragt.
Zur verdrehfesten Sicherung dieser Mutter 14 kann dieselbe mittels eines Klebstoffes in der Ausnehmung des Sargbodens 1 befestigt sein.
Sobald nach erfolgter Erdbestattung die hölzernen Befestigungsteile 3, 4 bzw. 13, 14 durch die Erdfeuchtigkeit und chemische Substanzen verfault und zerfallen sind, werden die Schraubenbohrungen frei und bilden Öffnungen zur Belüftung des Sarginnern, wodurch der Verfall des im Sarg befindlichen Leichnams gesichert ist.