Zielspeichereinrichtung für Transport-und Sortieranlagen
Sollen über eine Förder- oder Sortieranlage gleiche oder verschiedenartige Teile zu mehreren vorher bestimmbaren Abgabestellen geleitet werden, so benötigt man hierzu eine einstellbare Zielspeichereinrichtung, wenn nicht durch die Verschiedenartigkeit der Teile selbst die einzelnen Abgabestellen bereits eindeutig vorgegeben sind. Es gibt nun Anlagen, bei denen die Bewegung der einzelnen Teile dem gemeinsamen Fördermittel, z. B. einem Förderband, einer Förderkette oder dergleichen nicht fest zugeordnet ist. Dies ist beispielsweise immer dann der Fall, wenn in dem Förderweg Pufferstrecken eingebaut sind.
In allen diesen Fällen kann die Zielspeicherung nur in einer unmittelbar mit dem zu fördernden Teil mitlaufenden, einstellbaren Markierungseinrichtung erfolgen, die beispielsweise am Gehänge, Förderwagen oder Transportgefäss angeordnet sein kann. In manchen Fällen kann natürlich auch das bewegte Teil selbst mit einem Kennzeichenträger versehen sein.
Es ist bekannt, zur Kennzeichnung der Transportgefässe Nocken zu verwenden, die am Gefäss an der Aufgabestelle entsprechend gesetzt und an den Abgabestellen mit Endtastern abgefragt werden.
Die Endschalter unterliegen einer sehr hohen mechanischen Beanspruchung, so dass man immer mehr dazu übergeht, kontaktlos arbeitende Einrichtungen zu schaffen. So hat man beispielsweise schon vorgeschlagen, am mitlaufenden Teil ein Lampentableau anzuordnen, das mit an den Empfangsstellen angeordneten Photozellen abgefragt wird.
Es ist ferner der Vorschlag gemacht worden, an jedem Transportgefäss einen magnetischen Kennzeichenträger anzuordnen, der durch eine Anzahl von Magneten gebildet wird, die in bestimmter Orientierung zusammen eine Information beinhalten. Diese werden von einer feststehenden, Hallspannungserzeuger oder magnetfeld abhängige Widerstände enthaltenden Abfrageeinrichtung aufgenommen und anschliessend ausgewertet. Um bestimmte, gegebenen falls voneinander abweichende Signale immer von Fall zu Fall wieder aufprägen zu können, wurde bereits vorgeschlagen, die Dauermagnete drehbeweglich zu lagern, wobei deren Einstellung bzw. Orientierung von Hand oder berührungslos mit Hilfe von in ihre Nähe zu bringenden Dauermagneten oder Elektromagneten vorgenommen werden kann.
Der Kostenaufwand der bekannten Lösungen und Vorschläge fällt insbesondere dann stark ins Gewicht, wenn die Zahl der Gehänge sehr gross ist und wenn die Gehänge relativ einfach und billig sind. Wenn man in Betracht zieht, dass Anlagen mit mehr als tausend Transportgehängen keine Seltenheit sind, so kann insbesondere durch Verminderung der Kosten bei den Gehängen erheblich an den Gesamtkosten der Anlage eingespart werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zielspeichereinrichtung für Transport- und Sortieranlagen zu schaffen, die möglichst kontaktlos arbeitet und bei der der Aufwand flir jedes Transportgehänge oder Transportgefäss möglichst klein ist und ein an den Gehängen oder Transportgefässen angeordneter magnetischer Kennzeichenträger von einer ortsfesten, Hallspannungserzeuger oder magnet feld abhängige Widerstände enthaltenden Abfrageeinrichtung abgefragt wird. Die Erfindung besteht darin, dass als Kennzeichenträger amgnetisierbare Metallfolien verwendet sind und die magnetisierbaren Metallfolien auf einer Unterlage aus Weicheisen aufgeklebt sind.
Zweckmässigerweise sind dabei die Aufsprechund Abfrageköpfe nachgiebig angeordnet, damit sie - zum Beispiel unter der Wirkung einer Feder leicht gegen den Aufzeichnungsträger gedrückt werden können.
Für die Anwahl mehrerer Empfangs stationen können mehrere Folien als Kennzeichenträger vorgesehen sein, wobei man im Hinblick auf die erforderliche Zahl der Folien bei grösserer Zahl von Abgabestellen zweckmässigerweise eine SignaIverschlüsselung vornehmen wird. So kann beispielsweise für jede Abgabestelle ein Signal auf zwei verschiedenen Folien gegeben werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die einzelnen Abgabestellen durch verschiedene Impulszahlen auf einer Folie anzusprechen.
So kann beispielsweise die erste Abgabestelle durch n Impulse, die zweite durch n-l Impulse usw. und n-te Abgabestelle durch einen Impuls gekennzeichnet sein.
Anhand der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt sind, soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung des magnetischen Kennzeichenträgers an einem Transportgehänge,
Fig. 2 ein als Laufplatte ausgebildeter Kennzeichenträger und eine Abfrageeinrichtung im vergrösserten Massstabe,
Fig. 3 eine Ansicht der Anordnung gemäss Fig. 2 von oben,
Fig. 4 eine Ansicht der Anordnung gemäss Fig. 2 von der Seite,
Fig. 5 ein Kennzeichenträger mit mehreren Spuren und
Fig. 6 ein Kennzeichenträger mit einer Spur mit mehreren unterschiedlichen Magnetisierungen.
Mit 1 ist ein schaukelförmiges Transportgehänge bezeichnet, das am oberen Ende an einer Förderkette 2 angelenkt ist. Die Förderkette 2, die bei spielsweise durch einen Motor angetrieben sein kann, bewegt sich in Pfeilrichtung. Am oberen Ende der Schaukel sind als Kennzeichenträger 3 auf einer Laufplatte 4, die aus Weicheisen besteht, magnetisierbare Folien 5 aufgeklebt. Durch entsprechende Magnetisierung der einzelnen Folien kann eine bestimmte Empfangs stelle angesteuert werden. Die Zahl der Folien hängt ab von der Zahl der anzusteuernden Abgabe stellen.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen das Zusammenwirken eines Kennzeichenträgers mit einem Abfragekopf.
Auf einer Weicheisenplatte 6 ist eine Folie 7 aufgeklebt, auf der sich gerade ein Abfragekopf 8 befindet. Wie aus Fig. 4 erkenntlich ist, enthält der Abfragekopf eine Hallsonde 9, die entsprechend der auf der Folie 7 aufgebrachten Magnetisierung eine Spannung bestimmter Polarität abgibt. In Fig. 4 ist in gestrichelten Linien der Kraftlinienverlauf bei einer Magnetisierung der Folie 7 von unten nach oben angedeutet. Um einerseits eine Berührung und damit Beschädigung der Folie durch den Abtastkopf zu verhindern und um anderseits einen bestimmten Luftspalt zwischen Folie und Abtastkopf 8 aufrechtzuerhalten, sind beim Abtastkopf 8 zu beiden Seiten Laufrollen 10 vorgesehen, die in einem Träger 11, der auch zur Befestigung des Abfragekopfes 8 dient, gelagert sind.
Sind mehrere Spuren vorhanden, so sind auf dem Träger 11 mehrere im Abstand der Folien angeordnete Abtastköpfe angebracht.
Da die Transportgehänge in der Regel auch seitliche Bewegungen und unter Umständen Drehbewegungen ausführen können, müssen Massnahmen vorgesehen sein, damit der Kennzeichenträger und die Abfrageeinrichtung in die vorbestimmte Stellung zueinander treten können.
Zu diesem Zwecke kann der Abfragekopf 8 nachgiebig, zum Beispiel durch Einschaltung einer Tragfeder 12, befestigt sein. Ferner ist es zweckmässig, dass die Enden der Laufplatte etwas abgewinkelt werden, um ein Auflaufen der Abfrageeinrichtung zu erleichtern. Um einen bestimmten Luftspalt zwischen Folie und Abfragekopf einstellen zu können, kann es zweckmässig sein, dass die Achsen der Laufrollen 10 in dem sie lagernden Träger 11 verstellbar gemacht werden.
Fig. 5 zeigt einen Kennzeichenträger, bei dem die Zielangabe durch mehrere Spuren eingegeben wird. Auf dem Träger 13 aus Weicheisen sind entsprechend fünf Folien a bis e vorgesehen, die in der eingezeichneten Pfeilrichtung magnetisiert sind.
Bei einer Abtasteinrichtung mit Hallgeneratoren, die nur bei einer Magnetisierungsrichtung von unten nach oben ansprechen, würden unter dieser Voraussetzung nur die Spuren a und d Signal geben, während die Spuren b, c und e kein Signal veranlassen. Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, erfolgt der magnetische Rückschluss über die Weicheisenplatte 13.
In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Zielangabe durch eine Impulszahl erfolgt. Die auf dem Weicheisenträger 14 aufgebrachte Folie 15 ist abwechselnd nach abwärts und aufwärts magnetisiert. Unter der Voraussetzung, dass der Hallgenerator nur bei aufwärts gerichteter Magnetisierung anspricht, werden laut Ausführungsbeispiel vier Signale abgegeben.
Die entsprechende Magnetisierung der Folien erfolgt an den jeweiligen Aufgabestellen, wobei für jede Spur ein Aufgabekopf vorgesehen sein muss.
Die Aufgabeköpfe sind in ähnlicher Weise wie die Abfrageköpfe aufgebaut, nur dass anstelle der Hallsonde eine Magnetisierungswicklung tritt. Durch entsprechende Umpolung des Stromflusses durch die Spule kann die gewünschte Magnetisierungsrichtung auf den Folien erzwungen werden.