Lösbare Nulleiter-Klemmvorrichtung für elektrische Anlagen In elektrischen Verteilanlagen, insbesondere in Verteiltableaux und Sicherungsgestellen, sind lösbare Nulleiter-Klemmvorrichtungen erforderlich, um bei gelösten Nulleitern den Isolationswiderstand der elek trischen Installationen jederzeit kontrollieren und messen zu können. In Störungsfällen lässt sich durch das Lösen der Nulleiter die Fehlerquelle besser fin den.
Weil aber der Nulleiter in jeder Verteilanlage der wichtigste Leiter ist, besteht die Forderung, dass dieser beim Lösen nicht beschädigt wird oder gar an der Klemmstelle bricht; er muss daher mehrmals ge löst und festgeklemmt werden können, ohne Be schädigungen zu erleiden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine lösbare Nulleiter-Klemmvorrichtung, welche die erwähnten Bedingungen erfüllt und in bekannter Weise einen Isolierkörper und ein daran befestigtes, streifenförmi- ges Kontaktstück aufweist, das an seinen beiden En den je eine Klemme für den Anschluss der ankom menden und abgehenden Nulleiter trägt.
Das neue der erfindungsgemässen Klemmvorrich tung besteht darin, dass die Klemme für den abgehen den Nulleiter in der Längsrichtung ihrer Einsteck- öffnung für den Nulleiter auf dem Kontaktstück um mindestens die betreffende Abmessung der Klemme verschiebbar angeordnet ist und solche Ausbildung hat, dass zugleich beim Festklemmen des Nulleiters auch die Klemme selbst auf dem Kontaktstück fest geklemmt wird.
Bei der in der beschriebenen Weise ausgebildeten Nulleiter-Klemmvorrichtung lässt sich der abgehende Nulleiter nach dem Lösen und Verschieben der be treffenden Klemme mühelos von der Klemmvorrich tung trennen, ohne dass ein starkes Biegen oder Knicken des Nulleiters nötig wäre.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile er geben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung, in. welcher rein bei spielsweise eine bevorzugte Ausführungsform des Er findungsgegenstandes veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt eine Nulleiter-Klemmvorrichtung ge mäss der Erfindung im Längsschnitt nach der Linie 1-I in Fig. 2.
Fig. 2 stellt eine Draufsicht auf die Klemmvor richtung dar.
Fig. 3 ist eine Ansicht der Klemmvorrichtung von links in Fig. 1 gesehen.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1 und Fig. 5 ist eine Ansicht der Klemmvorrichtung bei gelöster und verschobener Klemme für den abgehen den Nulleiter.
Die dargestellte Nulleiter-Klemmvorrichtung weist einen Isolierkörper 10 auf, an welchem mit Hilfe einer Schraube 11 ein streifenförmiges Kontaktstück 12 befestigt ist, indem das Gewinde der Schraube 11 in eine passende Gewindebohrung des Kontaktstük- kes 12 eingeschraubt ist. Die beiden Endpartien des Kontaktstückes 12 ragen über den Isolierkörper 10 hinaus und tragen je eine Klemme 13 bzw. 14 für die ankommenden bzw. abgehenden Nulleiter 15, 16 und 17. Das Kontaktstück 12 ist mit abgewinkelten End- lappen 18 und 19 versehen.
Die beiden Klemmen 13 und 14 sind einander identisch ausgebildet, bis auf eine später zu er läuternde Einzelheit. Daher wird im folgenden nur die Ausbildung der Klemme 14 für den abgehenden Null- leiter 17 näher beschrieben. Die Klemme 14 besteht aus einer prismatischen Hülse 20, einer darin be weglich angeordneten Druckplatte 21 und einer Klemmschraube 22, die mit der Druckplatte 21 dreh bar, aber axial fest verbunden ist.
Um die Schraube gegen unerwünschtes Drehen zu sichern, ist sie von einer Schraubenfeder 23 umgeben, die sich mit ihrem einen Ende am Kopf der Schraube 22 und mit ihrem anderen Ende an der Hülse 20 abstützt. Die Hülse 20 ist auf das Kontaktstück 12 aufgeschoben, und zwar derart, dass der Endlappen 19 von der Druckplatte 21 abgekehrt ist. Die Druckplatte 21 ist ihrerseits mit einer Abwinkelung 24 versehen, die von dem Kon taktstück 12 weggerichtet ist und stets bis zu der vom Kontaktstück 12 abgekehrten Partie der Hülse 20 reicht.
Die Klemme 13 unterscheidet sich von der be schriebenen Klemme 14 lediglich dadurch, dass ihre Hülse zusätzlich zwei seitliche, einander gegenüber liegende Durchbrechungen in der Hülsenwand auf weist, und zwar angrenzend an die von der Schraube 22 abgekehrte Wandung der Hülse.
Die Endlappen 18 und 19 verhindern, dass die Klemmen 13 und 14 bei gelösten Klemmschrau ben 22 in unbeabsichtigter Weise vom Kontakt stück 12 abgleiten können. Während die Klemme 13 für den oder die ankommenden Nulleiter 15 und 16 auch bei gelöster Schraube auf dem Kontaktstück 12 praktisch nicht verschiebbar ist, weil es einerseits gegen den Endlappen 18 und anderseits gegen Schul tern 26 des Kontaktstückes 12 oder auch am Isolier- körper 10 anschlägt, kann die andere Klemme 14 für den abgehenden Nulleiter 17 bei gelöster Schraube 22 in der Längsrichtung der Hülse 20 und des Kon taktstückes 12 um mindestens die betreffende Ab messung der Klemme verschoben werden.
Um dies zu ermöglichen und ein Anschlagen der Klemme 14 am Isolierkörper 10 zu verhindern, ist das Kontakt stück 12 gemäss Fig. 1 und 5 so gekröpft, dass es dort, wo die Klemme 14 verschoben werden soll, in einigem Abstand vom Isolierkörper 10 verläuft.
Das Kontaktstück 12 weist an seinen den Druck platten 21 beider Klemmen 13 und 14 zugekehrten Partien je eine im Querschnitt stumpfwinklige, V-förmige Einkerbung zum Einlegen des Nulleiters 15 bzw. 17 auf, wie in Fig. 4 ersichtlich ist.
Die vom Kontaktstück 12 abgekehrte Seite des Isolierkörpers 10 ist mit einer im Querschnitt T-för- migen Nut 27 versehen, die erlaubt, die ganze Klemmvorrichtung auf eine passende Profilschiene aufzuschieben. Ferner weisen der Isolierkörper 10 und das Kontaktstück 12 eine Bohrung 28 auf, an die eine engere Bohrung 29 im Isolierkörper 10 an schliesst, wie Fig. 1 zeigt. Dadurch ist ermöglicht, die Vorrichtung auf irgend einer Unterlage aufzu schrauben mit Hilfe einer die Bohrung 30 durch setzenden Schraube, deren Kopf sich in der weiteren Bohrung 28 des Isolierkörpers. 10 befindet.
Auf einen über das Kontaktstück 12 vorstehen den Teil der Befestigungsschraube 11 ist ein mit einer Gewindebohrung versehener, zylindrischer Klotz 31 lösbar aufgeschraubt, welcher eine durch Bleistift, Tinte oder dergleichen beschriftbare Stirn fläche aufweist, um die Vorrichtung nach Wahl be zeichnen zu können. Die beschriebene Nulleiter-Klemmvorrichtung wird wie folgt gebraucht: Nachdem der Isolierkörper 10 an der gewünschten Stelle befestigt ist, werden die beiden ankommenden Nulleiter 15 und 16 mittels der Klemme 13 angeschlossen.
Dabei wird zuerst die Schraube 22 genügend weit ausgeschraubt, dann schiebt man den einen Nulleiter 16 quer zur Hülse 20 in die Durchbrechungen 25, und zwar auf der von der Druckplatte 21 angekehrten Seite des Kontakt stückes 12, wogegen der andere Nulleiter 15 zwischen der Druckplatte 21 und dem Kontaktstück 12 in die Hülse 20 eingeschoben wird. Schliesslich schraubt man die Klemmschraube 22 der Klemme 13 ein, bis die beiden Nulleiter 15 und 16 und zugleich auch die Klemme 13 selbst am Kontaktstück festgeklemmt sind. Gewünschtenfalls kann aber auch nur einer der Nulleiter 15 und 16 mit Hilfe der Klemme 13 mit dem Kontaktstück verbunden werden.
Der abgehende Nulleiter 17 wird zwischen die Druckplatte 21 der Klemme 14 und das Kontakt stück 12 eingeschoben und durch Anziehen der Schraube 22 festgeklemmt. Dabei soll die Klemme 14 die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Lage unmittelbar beim Endlappen 19 haben und der Nulleiter 17 nicht wesentlich aus dem inneren Ende der Klemme 14 hinausragen.
Um bei Kontrollen der elektrischen Installation den Nulleiter zu lösen, wird die Klemmschraube 22 der Klemme 14 etwas herausgeschraubt, wonach man die ganze Klemme 14 auf dem Kontaktstück 12 in die aus Fig. 5 ersichtliche Lage verschiebt. Dabei gelangt der abgehende Nulleiter 17 ausser Eingriff mit der Klemme 14, so dass er ohne nennenswerte Deformation mühelos von dem Kontaktstück 12 ge trennt werden kann. Vor Inbetriebnahme der elektri schen Installation wird der Leiter 17 wieder an das Kontaktstück 12 angelegt und die Klemme 14 über den Leiter 17 geschoben und durch Anziehen der Schraube 22 festgeklemmt.
Weil der Nulleiter 17 durch das Festklemmen mittels der Druckplatte 21 nicht beschädigt wird, kann er ohne Nachteil mehrmals gelöst und wieder angeschlossen werden.